Bei Werbeanrufen wie richtig reagieren?

vom 23.02.2021, 22:15 Uhr

Call-Center, Werbefirmen oder auch Unternehmen rufen sehr gerne bei Menschen an, um denen irgendwelche Abos, Lotterielose oder Verträge anzudrehen. Oft ist das aber nicht statthaft und erlaubt. Damit jedoch solche Anrufer und Firmen gegebenenfalls belangt werden könnten, ist es ratsam das Gespräch schriftlich zu protokollieren und sich zu beschweren, beispielsweise bei der Verbraucherzentrale. Wie würdet ihr bei solchen Anrufen reagieren? Würdet ihr auflegen oder die Person reden lassen, ohne etwas zu sagen, bis die Person von alleine auflegt? Oder den Anrufer offensiv mit Argumenten zutexten?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Meine Reaktion in solchen Fällen ist immer, sofort zu erklären, dass ich nicht interessiert bin und nicht wünsche, angerufen werden. In aller Regel funktioniert das auch und ich höre nie wieder etwas. Nur weiß ich nicht genau, ob ich nicht doch irgendwo mal mein Einverständnis abgegeben hatte, da man manche Dienste nur nach Angabe der Handynummer nutzen konnte, welche ich aber unbedingt wollte.

Erheiternd finde ich aber auch, solche Leute zu veräppeln. Ein Unternehmen war mal besonders penetrant und rief mich mehrere Wochen hintereinander an, um mich über den "Gewinn" einer Reise zu informieren. Voraussetzung diesen zu erhalten war, dass ich so und soviel weitere Teilnehmer werbe. Nur das ich nie irgendwo teilgenommen hatte.

Beim dritten oder vierten Mal sagte ich zu dem Herrn am anderen Ende, dass ich jetzt schon so oft gewonnen habe, dass ich jemand anderes an meinem Glück teilhaben lassen möchte. "Wissen Sie was? Ich schenk Ihnen die Reise!". Schweigen. "Ja, freuen sie sich denn gar nicht?", da hat er aufgelegt. Hab dann auch nie wieder von denen gehört.

» Paulie » Beiträge: 554 » Talkpoints: 0,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Zunächst bin ich wirklich nett und sage einfach, dass ich keine weiteren Anrufe haben möchte. Stufe 2 ist dann nach den genauen Namen zu fragen und nach dem Namen des Vorgesetzten, zusammen mit der Frage, ob man diesen sprechen kann um sich zu beschweren und wenn das alles nicht funktioniert, sage ich, dass ich keinen weiteren Anruf möchte und dass das Belästigung ist, man das als Firma nicht darf und ich deswegen einen Anwalt anrufen werde, wenn noch ein Anruf kommt. Danach kam eigentlich nie etwas.

Meine Mutter hat irgendwann mal eine Pfeife genommen, wenn sie die Werbeanrufnummer gesehen hat, danach war auch Schluss. Gegen den eigenen Willen dürfen die das ja nicht. Deswegen würde ich das einfach ganz klar sagen, dass ich das nicht will und keinen weiteren Anruf akzeptieren werde. Das ist sachlich und vor allem hat man dann oft schon seine Ruhe.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Früher habe ich immer versucht, mit freundlichen Erklärungen die Anrufer davon zu überzeugen, dass ich nicht interessiert bin. Oft waren die Anrufer aber sehr penetrant und haben kein Nein und kein höfliches Desinteresse gelten lassen. Irgendwann bin ich einfach dazu übergegangen, kommentarlos aufzulegen, sobald ich den Anruf als Werbeanruf identifiziert habe.

Außerdem versuche ich, während des kurzen Telefonats keine Worte der Zustimmung (also kein "ja" oder ähnliches) zu verwenden, da diese anscheinend teilweise schon als Anlass verwendet wurden, eine ungewollte Bestellung zu initiieren. Wenn mich also am Telefon jemand fragt: "Spreche ich mit Herrn X?", antworte ich nicht mit "ja", sondern frage zurück: "Worum geht es denn?"

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Mein letzter derartiger Anruf ist bestimmt schon ein paar Jahre her, und da ging es um irgendeine Umfrage. Klassische Werbeanrufe kenne ich überhaupt nicht, und ich wohne auch schon seit etlichen Jahren in meinem eigenen Haushalt. Meine Nummer steht sogar im Telefonbuch. Aber noch nie wollte mir jemand irgend etwas andrehen.

Bei unerwünschten Anrufen aller Art gebe ich mir keine gesonderte Mühe, besonders höflich zu sein oder mich gar zu rechtfertigen, wieso ich "kein Interesse" habe. Ich gebe keine persönlichen Daten heraus, erfinde irgendeine Ausrede und lege mit knappem Gruß auf. Ein Telefonanruf ist keine Geiselnahme, und eine Telefonleitung funktioniert in zwei Richtungen. Man kann jederzeit problemlos auflegen, aber viele Leute scheinen sich das aus falsch verstandener Höflichkeit nicht zu trauen. Dabei haben die Anrufer ja sowieso schon die Regeln der Höflichkeit verletzt, wenn sie mich in meinem Wohnzimmer mit Werbung belästigen.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Man kann jederzeit problemlos auflegen, aber viele Leute scheinen sich das aus falsch verstandener Höflichkeit nicht zu trauen.

Meine Mutter ist leider so eine Kandidatin, die anscheinend denkt, sie müsse mit den Anrufern mit höflich formulierten Argumenten zu einem Konsens kommen. Dabei ist es doch wirklich einfach: der Anruf entpuppt sich als Werbeanruf, also kann man ohne negative Konsequenzen einfach auflegen. Da muss man sich weder für das Desinteresse rechtfertigen noch etwas begründen. Und man sollte auch kein schlechtes Gewissen deswegen haben, denn Werbeanrufe werden von den Anrufern in der Regel nicht aus guter Absicht getätigt. So wie man unerwünschte Werbeprospekte einfach wegwerfen kann, so kann man unerwünschte Werbeanrufe auch einfach wegdrücken.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich habe kein Festnetz mehr, also können darüber keine Anrufe kommen. Früher habe ich immer einfach aufgelegt. Es gibt keinen Grund, irgendetwas zu sagen oder sich sogar dafür zu entschuldigen, dass man auflegt. Eine Zeit lang habe ich den Hörer immer einfach neben das Telefon gelegt, um den Anrufer zu nerven. Ich dachte mir auch, dass es ihn dann mehr Gebühren kostet.

Auf meinem Handy bekomme ich sporadisch, dann aber für längere Zeit und von unterschiedlichen Nummern einen Sturm von Werbeanrufen. Ich habe nicht herausfinden können, warum. Aber da ich eh ungerne telefoniere, stelle ich das Handy einfach mehrere Tage auf lautlos und gehe nicht ran. Irgendwann hört das immer auf. Am Anfang habe ich versucht, die Nummern zu blockieren, aber es sind zu viele in solchen Phasen, auch aus dem Ausland.

Ich könnte ganz aufs Telefon verzichten. Wer dringend etwas möchte, spricht auf den Anrufbeantworter, schreibt mir eine SMS oder meldet sich per WhatsApp oder E-Mail. Ich habe telefonieren schon immer gehasst.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



blümchen hat geschrieben:Ich habe telefonieren schon immer gehasst.

Das geht mir genauso. Am Smartphone gehe ich normalerweise nicht dran, wenn eine unbekannte Nummer anruft. Ich denke mir dann, wenn es wichtig ist, soll man mir auf die Mailbox sprechen, dann rufe ich zurück.

Es gibt aber auch Menschen, die sich geradezu gezwungen fühlen, ans Telefon zu gehen, wenn es klingelt. Ein Kollege von mir lässt meistens alles stehen und liegen, wenn ihn jemand anruft. Es kann sein, dass er einen mitten im Gespräch abwürgt, wenn sein Telefon klingelt. Bei mir ist es umgekehrt: mein Gesprächspartner hat Vorrang, auch wenn mich jemand anruft.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Als ich früher öfter von Werbefirmen oder Call-Centern angerufen wurde, um mir irgendetwas zu verkaufen oder anzudrehen, war ich oft genervt und habe einfach aufgelegt oder das Gespräch abgewimmelt. Doch mittlerweile bin ich da anders vorgegangen. Ich versuche, höflich zu bleiben, aber auch bestimmt meine Meinung zu sagen und klarzustellen, dass ich kein Interesse habe.

Oft versuche ich auch, höflich nachzufragen, wie die Firma an meine Telefonnummer gekommen ist und ob sie mir eine schriftliche Einwilligung oder ähnliches vorlegen können. Wenn ich merke, dass der Anrufer unfreundlich oder unverschämt wird, lege ich jedoch auch einfach auf.

Ich denke, es ist wichtig, sich nicht einschüchtern zu lassen und auch darauf zu achten, dass man nicht ungewollt Verträge oder Abos abschließt. Deshalb ist es sinnvoll, sich im Vorfeld zu informieren und gegebenenfalls bei der Verbraucherzentrale oder ähnlichen Einrichtungen Rat einzuholen.

Ich persönlich halte es auch für wichtig, das Gespräch schriftlich zu protokollieren, um gegebenenfalls rechtliche Schritte einleiten zu können. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden und kommt auch darauf an, wie viel Zeit und Energie man in die Angelegenheit investieren möchte.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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