Bei Kauf von Gefahrstoff Zettel ausfüllen für euch OK?

Bei uns in der Apotheke kann man ja auch Gefahrstoffe kaufen, wie zum Beispiel Wasserstoffperoxid, das gerne zum Bleichen von Geweihen oder so etwas eingesetzt wird. Wenn so etwas gekauft wird, dann muss die Person, die es kauft, einen Zettel ausfüllen, auf dem dann der Name, die Adresse und der Grund des Kaufes eingetragen werden müssen. Außerdem muss die Person unterschreiben, dass sie sich mit dem Umgang des Gefahrstoffs auskennt und ihn auch korrekt entsorgt.

Das alles ist ja nicht unwichtig und ich finde es verständlich, dass man so etwas ausfüllen muss. Allerdings geht es nicht allen Kunden so und diese sind des Öfteren schon mal genervt, wenn sie den Zettel ausfüllen müssen. Allerdings fügen sich die meisten doch darein, weil sie den Gefahrstoff sonst nicht erhalten. Wie ist das bei euch? Habt oder hättet ihr Verständnis dafür, wenn ihr einen solchen Zettel ausfüllen müsst oder geht das für euch gar nicht und verzichtet ihr dann lieber auf den Kauf, was bei uns auch schon vorgekommen ist?

Ich finde es ehrlich gesagt befremdlich, wenn man nur behaupten muss, dass man sich eben damit auskennt und vermeintlich weiß, wie man den Gefahrenstoff entsorgt und kein Beweise in dem Sinne erbringen muss in Form von Kursen oder so, die man besucht hat. Das kann ja dann jeder behaupten und dabei absoluter Laie sein.

Abgesehen davon finde ich es nicht schlimm, wenn man so einen Zettel ausfüllen möchte. Das ist nunmal Vorschrift und dafür könnt ihr Mitarbeiter ja nichts, dass ihr das so machen müsst. Vorschrift ist Vorschrift und ich würde mich dann lieber an so eine Vorschrift als Kunde halten, bevor jemand Probleme kriegt, weil das nicht befolgt wurde.

Ich sehe kein Problem damit, dass ich einen entsprechenden Zettel ausfüllen muss. Die Apotheke muss sich auch irgendwie absichern, denn manche Dinge sind einfach nicht harmlos und mit verschiedenen anderen Mittelchen kann man damit jede Menge Blödsinn machen. Von daher finde ich es schon wichtig, dass eben auch ein Nachweis vorliegt für was es der Kunde eigentlich kaufen wollte. Schauen die Kunden nicht unbedingt seriös aus und glaubt man ihnen nicht, dann steht es auch jeder Apotheke frei ob sie an diesen Kunden verkaufen oder nicht. Und das finde ich ebenfalls gut so.

Denn ich habe es schon erlebt, wie ein Kunde vor mir einen solchen Gefahrstoff kaufen wollte und einfach nicht den Eindruck vermittelt hat, dass er mit seinen Angaben für den Zweck auch der Wahrheit entspricht. Von daher war die Apothekerin auch misstrauisch und hat sich erst mit weiteren Kollegen beraten und dann davon abgesehen, dass dieser Gefahrstoff an die Person ausgegeben wird. Kann ich verstehen ich habe diesen Menschen ebenfalls gesehen und hätte wohl nicht anders reagiert.

Auch bei manchen Sachen wird man selbst schon kritisch gefragt was man damit denn vor hat. Gerade wenn man jede Menge Ethanol kaufen möchte über die "übliche" Abgabemenge oder auch andere lustige Sachen in großen Mengen. Gerade mit Ethanol und Formaldehyd hatte ich schon meinen Spaß, als ich einfach etwas mehr gebraucht habe für meine Bastelprojekte als andere Kunden sonst wollen. Mit der notwendigen Bescheinigung der Berechtigung war es danach kein Problem, vorher war man ebenfalls nicht bereit mir das ganze in dieser Menge zu verkaufen.

Inzwischen bin ich ohnehin dazu übergegangen das ganze über meine Schwester oder meine Schwiegermutter zu organisieren. Beide sind Apotheker mit ihren eigenen Apotheken und wissen auch, was ich damit eigentlich vor habe und kennen mich auch gut genug. Dort ist es dann weniger ein Problem das ganze auch in größeren Mengen zu bekommen, der Papierkram bleibt trotz Familienbonus aber immer der gleiche.