Bei Ende von Buchreihe um Geschichte betrogen fühlen?

vom 21.10.2017, 17:52 Uhr

Eine Freundin ist ebenso ein großer Bücherwurm wie ich. Sie liest auch viele Romane und ähnliches. So habe ich ihr dann erzählt, dass ich nun den letzten Band einer Buchreihe lese und schon auf das Ende gespannt bin.Sie meinte dann, dass es ihr immer so gehen würde, dass sie sich um eine Geschichte betrogen fühlen würde, wenn denn eine Buchreihe zu Ende wäre. Sie würde dann doch immer gerne wissen wollen, wie es weiter geht und was noch alles passieren könnte.

Mir geht es da eigentlich nicht so. Ich finde es nur blöd, wenn das Ende einer Geschichte offen ist und man dann nie weiß, ob nicht vielleicht doch weitere Bänder folgen. Wenn das Ende jedoch abgeschlossen ist, habe ich es noch nie als Betrug empfunden, eine Geschichte nicht weiter lesen zu können.

Ergeht es euch manchmal am Ende einer Buchreihe so, dass ihr euch um eine Geschichte betrogen fühlt? Könnt ihr diese Gedanken meiner Freundin nachvollziehen? Ergeht euch das immer bei Abschluss eines Buches so oder nur bei bestimmten Büchern?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich so etwas nicht wirklich kenne. Sicher geht es mir auch schon mal so, dass ich mich frage, wie es wohl weitergeht oder weitergehen könnte, wenn das Ende sehr offen ist. Aber dass ich mich dann regelrecht um eine Geschichte betrogen fühlen würde, das kenne ich so eben nicht und das finde ich auch übertrieben. Sicher wird es immer Erzählstränge geben, die der Autor offen lässt, aber das finde ich nicht schlimm.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich kann so eine Logik ehrlich gesagt nichts nachvollziehen. Ein Betrug kommt ja dadurch zu Stande, dass etwas vorgetäuscht wird, was gar nicht da ist. Wie kann also ein Ende vorgetäuscht werden, was so gar nicht existierte? Für mich sieht es eher danach aus, als hätte deine Freundin eine falsche Erwartungshaltung gehabt und wäre dadurch bedingt enttäuscht worden. Das liegt dann aber an ihr selbst und das hat mit einem Betrug im engeren Sinne doch gar nichts zu tun. Hier will nur jemand dramatisieren, sonst nichts.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kann das auch nicht wirklich nachvollziehen und kann nicht verstehen, wie man da von einem Betrug sprechen kann. Man weiß doch, dass die Geschichte endet und wird in dem Sinne doch nicht getäuscht und somit auch nicht betrogen. Man weiß doch, wie viel man für sein Geld bekommt.

Manchmal ist es schon so, dass ich ein Ende einer Buchreihe als unbefriedigend empfinde, wenn es eben sehr offen ist. Dann muss man sich aber seinen Teil dazu denken und selbst für sich entscheiden, wie die Geschichte wohl weitergeht. Von einem Betrug würde ich da aber nicht reden. Man hat doch als Leser kein Recht darauf, ein komplett in sich abgeschlossenes Ende zu bekommen. Das geht ja auch nicht, sofern die Protagonisten nicht alle sterben. Dann würde die Buchreihe ja nie ein Ende finden.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich habe immer recht viel zur Unterhaltung gelesen und bin dabei an Bücher und Buchreihen von durchaus wechselnder Qualität geraten. Ein offenes Ende macht mir dabei nicht so viel aus, wenn es offensichtlich vom Verfasser so gewollt war und ins Konzept passt, aber leider kommt es auch oft genug vor, dass offensichtlich einfach die Ideen ausgegangen sind.

Ich kann dann zwar nicht behaupten, dass ich mich "betrogen" fühle, aber manchmal denke ich mir schon: Die Geschichte war bis auf die letzten 10 Seiten toll, aber dann hatte wohl jemand keinen Bock mehr? Das finde ich gerade bei prinzipiell unterhaltsamen und fesselnden Büchern schon oft schade. Egal, ob am Ende alles erklärt wird oder die Hauptfigur einfach nur in den Sonnenuntergang segelt - alles ist besser, als wenn die Story einfach belanglos im Sande verläuft.

Und oft kommt es ja auch vor, dass eine Geschichte offensichtlich als Einteiler gedacht war und dann zur Serie ausgewalzt wurde, weil der kommerzielle Erfolg die Erwartungen übertroffen hat. Auch da bin ich manchmal etwas enttäuscht, wenn die ganze Soße offensichtlich bis zum Gehtnichtmehr gestreckt wurde und irgendwelche Nebenplots nur deswegen auftauchen, um die Seitenzahl voll zu bekommen. Aber so läuft es eben im kommerziellen Buchhandel.

» Gerbera » Beiträge: 11289 » Talkpoints: 41,52 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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