Bei Anlagen an das "buy the dip" Motto halten?

vom 15.05.2022, 19:23 Uhr

Immer wenn die Aktienmärkte fallen, sind die Finanzblogger einer Meinung, nämlich dass man sich an das Motto "buy the dip" halten sollte. Ich persönlich sehe das auch so, wenn man Aktien sowieso langfristig kaufen möchte und die Unternehmen schon auf der Watchlist hatte, dann schlage ich dann natürlich zu, wenn es runter geht, um im Idealfall einen höheren Gewinn mitzunehmen, wenn es dann wieder hoch geht. Oftmals habe ich allerdings das Gefühl, dass Menschen dieses Motto zu ernst nehmen und blind einfach alles kaufen, nur weil es gerade "abwärts" geht.

Wie steht ihr dazu? Haltet ihr euch blind an das Motto "buy the dip" oder wählt ihr da auch trotzdem sorgfältig aus? Was habt ihr zuletzt als "Dip" gekauft?

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Naja was soll man davon schon halten? Die Frage ist ja ganz einfach zu beantworten. Natürlich macht es immer mehr Sinn Aktien billig zu kaufen als teuer zu kaufen. Und klar wollen wir alle immer den Dip kaufen um damit unseren Gewinn zu maximieren. Es wäre ja völlig bescheuert, wenn jetzt jemand sagt, er kauft Aktien am liebsten, wenn sie auf ihrem Höchststand sind und verkauft sie dann irgendwann billiger.

Aber die Frage ist ja eben immer wie man tatsächlich den Dip trifft und wann es überhaupt ein Dip ist und man nicht in ein fallendes Messer greift. Da hilft es natürlich, wenn man sich mit Unternehmen schon unabhängig vom aktuellen Trend beschäftigt und für sich bewerten kann ob das Unternehmen an sich eine gute Zukunft hat und es dann Chancen auf steigende Kurse überhaupt gibt.

Und genau bei der Frage kann man ja eben auch völlig daneben liegen. Es gibt ja genug Unternehmen, die einfach sehr lange Durststrecken hinter sich haben und wo sich die Dips nur als kurze Gegenerholung herausgestellt haben und die Kurse dann weiter gefallen sind.

Ich für meinen Teil handhabe es so, dass ich Aktien dann von Unternehmen kaufe, wenn ich das Unternehmen als grundsätzlich positiv einstufe und ich kaufe eben nichts zum Zocken. Zum Zocken hab ich Kryptowährungen, aber bei Aktien investieren ich langfristig. Das heißt dann eben natürlich schon, dass ich darauf schaue, die Aktien nicht zu teuer zu kaufen und schon Limitorders setze um ein paar Euro zu sparen. Aber ich ich investiere eh nur Geld was ich immer gerade über habe, sodass ich natürlich im Nachhinein viele Dips einfach verpasst habe, weil ich gerade kein Geld zum Kaufen über hatte.

Aber am Ende des Tages spielt das eben keine wahnsinnig große Rolle, da ich über einen Anlagezeitraum von mehreren Jahren dann meist trotzdem Gewinne mache und wenn ich dann ewig auf den Dip gewartet hätte, womöglich gar nicht gekauft hätte.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Möglichst billig zu kaufen, um Gewinne mitzunehmen, ist doch eher etwas für die Zocker. Ich selbst investiere da auf Dividende und damit ist der Kaufpreis nur nebensächlich zu betrachten. Ich hatte bisher immer Glück, dass die Kurse gerade dann im Abwärtstrend waren, als ich kaufen wollte. Somit bin ich da immer recht günstig gefahren. Und je nach Anlagesumme und Preis der Aktie, wird man bei einem niedrigen Kurs eben mehr Aktien kaufen können.

Allerdings kaufe ich eben auch nicht wahllos, sondern befasse mich mit meinen Wunschaktien vorher. Und nur diese kaufe ich dann eben auch, wenn der Zeitpunkt für mich gerade günstig ist. Denn bei mir wird auch nur das Geld investiert, was ich längerfristig nicht verplant habe.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Punktedieb hat geschrieben:Ich selbst investiere da auf Dividende und damit ist der Kaufpreis nur nebensächlich zu betrachten.

Also da muss ich persönlich sagen, dass ich es noch nie verstanden habe, was es bringt in Dividendenaktien zu investieren. Natürlich verstehe ich die Idee dahinter schon, dass man damit ein jährliches passives Einkommen aufbauen will oder im Falle vieler US-Aktien auch vierteljährlich.

Aber es erhöht doch in keiner Weise die Rendite ob ein Unternehmen jetzt eine Dividende ausschüttet oder nicht. Denn mal rein nüchtern betrachtet spiegelt der Aktienkurs ja den Wert einer Firma wieder oder zumindest den Wert den die Aktionäre der Firma zuschreiben. Dazu gehört natürlich eben auch das Vermögen der Firma. Und da ganz sachlich betrachtet ist es ja so, dass die Firma nach Ausschüttung der Dividende weniger Vermögen hat und somit weniger Wert ist.

Deswegen fällt ja in aller Regel auch am Tag nach der Ausschüttung der Dividende der Aktienkurs. Das heißt dann ja am Ende des Tages nur, dass sich dein Investment in die Firma dann aufteilt in deine Aktien und die Summe X, die du per Dividende bekommen hast. Ohne Dividende wäre der Kurs aber eben um Summe X höher und in Gesamtsumme hättest du das gleiche Vermögen.

Von daher achte ich eigentlich beim Aktienkauf gar nicht auf die Dividende. Klar freue ich mich auch ein wenig, wenn ich da hin und wieder etwas ausgeschüttet bekomme, aber deswegen habe ich ja nun nicht mehr Geld. Wichtig ist eben, dass die Gesamtrendite stimmt. Und von daher kaufe ich eben Firmen von denen ich einfach langfristig überzeugt bin.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



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