Bedeutung und das Herausfinden von Namenstagen

vom 17.10.2022, 11:45 Uhr

Man liest ja mitunter, dass die oder die Person Namenstag hat und dann wird mitunter auch gratuliert oder sogar auch gefeiert. Aber was bedeutet denn eigentlich Namenstag haben? Gibt es für ausnahmslos jeden Namen auch einen Namenstag und wie findet man den heraus? Warum haben manche Menschen mehrere Namenstage im Jahr? Kennt ihr euren Namenstag und welche Bedeutung hat er für euch?

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» Lupenleser » Beiträge: 1126 » Talkpoints: 850,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich bin ja in Bayern aufgewachsen, wo noch zu meiner Kindheit der Namenstag eine große Bedeutung hatte. Als ich jünger war, ist mir eigentlich immer zum Namenstag gratuliert worden, und zum Teil passiert mir das auch noch heute. Dazu kommt, dass mein Vorname diesbezüglich recht bekannt ist. Viele Leute wissen daher, wann ich Namenstag habe.

Früher war es anscheinend oft so gewesen, dass das Geburtsdatum nicht immer bekannt war, weil es nicht immer zuverlässig aufgeschrieben bzw. protokolliert worden war. Dementsprechend hat man mehr Wert auf den Namenstag gelegt, der einfach aus entsprechenden Kalendern ausgelesen werden konnte. Jedes Datum im Kalenderjahr ist nämlich einem oder mehreren Namen zugeordnet, was soweit ich weiß mit den jeweiligen Heiligenlegenden zu tun hat.

Aufgrund irgendwelcher Ereignisse im Leben der Heiligen ist diese Zuordnung zu den jeweiligen Daten erfolgt und wird traditionell weiter gepflegt. Da es bei einigen Vornamen mehr als einen Heiligen gibt, gibt es auch nicht immer eine eindeutige Zuordnung zwischen Datum und Namen.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Cheyenne oder Legolas werden kaum einen Namenstag haben. :D Die Tradition basiert nämlich - ultrakurz und stark vereinfacht - auf den christlichen/katholischen Heiligen, deren Verehrung traditionell recht ausgeprägt war, als das Christentum noch eine nennenswerte Rolle im Leben der Menschen gespielt hat. Da hat man seine Kinder vorrangig nach Heiligenfiguren genannt und sie quasi unter den besonderen Schutz eines Namenspatrons oder einer -patronin gestellt.

Manche Heilige waren beliebter und bekannter als andere, manche gab es auch mehrfach, aber bis vor relativ kurzer Zeit wäre wohl keine gläubige katholische Familie auf die Idee gekommen, ihren Kindern Fantasienamen oder solche aus komplett anderen Kulturkreisen zu geben. Aber natürlich hat sich dieser Einfluss schon sehr stark abgeschwächt.

Ich bin auch katholisch sozialisiert und kenne zumindest den der Heiligen Gerbera gewidmeten Tag im Kalender. Aber gesondert gefeiert wurde dieser Tag in meiner Familie nicht, auch wenn traditionell der Namenstag früher oft eine größere Rolle gespielt hat als der Geburtstag. Aber nach meinem Eindruck sind das alles "olle Kamellen" und die Bedeutung des Namenstages ist so gut wie komplett aus dem Bewusstsein verschwunden.

» Gerbera » Beiträge: 11292 » Talkpoints: 42,29 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Gerbera hat geschrieben:Aber nach meinem Eindruck sind das alles "olle Kamellen" und die Bedeutung des Namenstages ist so gut wie komplett aus dem Bewusstsein verschwunden.

Das ist hier in meiner Region nicht so. Der Namenstag spielt noch bei erstaunlich vielen Leuten eine Rolle, und wie gesagt, ich werde eigentlich jedes Jahr von mehreren Personen drauf angesprochen und mir wird auch gratuliert, wenn man Namenstag im Kalender steht. Wobei das vermutlich auch vom Namen abhängt. Es gibt Vornamen, da wissen viele Leute Bescheid, weil der Namenstag einen Weg fast bis in die Alltagskultur hinein geschafft hat, wie z.B. bei Martin, Johannes, Thomas, Stephan, Silvester, oder den Eisheiligen, wo zumindest der Vorname Sophie weit verbreitet ist, der am 15. Mai Namenstag hat.

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» lascar » Beiträge: 4414 » Talkpoints: 782,29 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



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