Baumlänge auf Autodach durch Kilometerzahl begrenzt

Einen Weihnachtsbaum auf dem Autodach - natürlich mit Gepäckträger - zu transportieren, das ist nicht so einfach, weil einige Vorschriften zu beachten sind. Ein großer Baum passt natürlich nicht voll aufs Dach. Er steht hinten über. Das kann er auch, allerdings nur bis zu drei Metern und auch nur dann, wenn er zu seinem Bestimmungsort nur eine Fahrt bis zu 100 Kilometern überstehen muss. Bei einer weiteren Fahrt darf der Baum nur 1.5 Meter überstehen, laut §22 der StVO. Selbstverständlich ist, dass das Baumende zum Beispiel mit einer roten Fahne gekennzeichnet werden muss.

Aber warum muss die Überstandslänge ab 100 Kilometern auf 1.5 Metern verringert werden? Ob ich mit dem hinten überstehenden Baum nun 100 Kilometer fahre oder ich fahre 150 Kilometer, was hat die Kilometerzahl mit der Baumlänge zu tun? Wenn ich mit dem Baum 100 Kilometer fahre, ändert sich mein Fahrverhalten bei weiteren Kilometern nicht. Warum also ist es strafbar, einen mehr als 1.5 Meter überstehenden Baum, der ordentlich festgemacht ist, auf dem Dachgepäckträger weiter als 100 Kilometer zu transportieren? Mir leuchtet das nicht ein. Habt ihr eine plausible Erklärung dafür?

Einen offiziellen Grund dafür habe ich nicht. Ich kann mir aber vorstellen, dass das etwas mit Physik zu tun haben könnte:

Je länger ein Hebelarm ist, den ich benutze, desto geringer ist die Kraft, die ich selbst aufwenden muss, wenn ich etwas aushebeln will. Folglich: Je weiter der Baum übersteht, desto gewaltigere Kräfte wirken auf den Gepäckträger und dadurch auch auf die Karosserie des Wagens. Durch den Luftstrom kann so ein Baum ja auch in Schwingung geraten. Und entweder löst sich dann der Spanngurt oder die Kräfte wirken dauerhaft auf das Dach.

Vermutlich ist die Absicht dahinter eben, die Autos vor Sicherheitsmängeln zu schützen. Oder aber dafür zu sorgen, dass der Baum sich nicht aus seiner Befestigung löst und dem hinter einem fahrenden in die Windschutzscheibe rasselt.