Anthologie-Serie als eine oder mehrere Serien betrachten?

vom 01.04.2017, 17:12 Uhr

Unter einer Anthologie-Serie versteht man eine Show, die zwar Geschichten zu dem immer gleichen Thema erzählt, aber ansonsten in jeder neuen Staffel auch das Setting, die Handlung und eben auch die Personen komplett austauscht. Beispiele wären Fargo, American Horror Story und True Detective.

Ich gebe zu, dass ich kein Freund davon bin und für mich das Merkmal einer Serie eben der relativ gleichbleibende Cast ist. Handlungsorte und Geschichte, das kann meinetwegen alles veränderlich sein, aber zu einer Serie gehört für mein Gefühl eben dazu, es mit den immer gleichen Personen zu tun zu haben. Aber das ist nur meine total subjektive Sicht auf die Dinge, irgendeine Berechtigung werden diese Serien-Anthologien schon haben, sonst gäbe es sie ja nicht.

Tut ihr euch leicht mit so einer Anthologie? Ist das für euch immer noch die gleiche Show oder eben doch etwas ganz anderes? Reicht euch der identische Namen und das Thema aus für eine Zuschauerbindung? Oder seid ihr da auch eher irritiert, zumal es zwischen einzelnen Staffeln ja extreme Unterschiede bei den Quoten und auch der Qualität geben soll?

» Verbena » Beiträge: 4789 » Talkpoints: 3,77 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Es ist halt eine andere Form von Serie. "Homeland" und "Der Prinz von Bel Air" sind auch beides Serien und haben nicht viel gemeinsam. Es gibt Sitcoms, Telenovelas, Miniserien und Reihen wie der Tatort.

Der Tatort beispielsweise ist ja noch viel krasser als die von dir genannten Beispiele. Es gibt etliche Handlungsorte und Personen, die ständig ausgetauscht werden. Dennoch sind es aber halt auch keine vollkommen unabhängigen Filme. Überhaupt nicht. Der Zusammenhang ist halt nur ein anderer als bei einer fortlaufenden Serie wie "The Walking Dead".

Ich mag Anthologie-Serien eigentlich sehr gern. Bei fortlaufenden Serien besteht ja oft das Problem, dass an einer Serie festgehalten wird, die eigentlich schon lange zu Ende erzählt ist. Da wird sich aufgrund einer guten Quote Erzählstoff aus den Finger gesogen. Da mag ich es viel lieber, wenn die Sache nach einer begrenzten Anzahl an Episoden definitiv zu Ende geht.

Bei einer Anthologie-Serie bleibt aber im Gegensatz zu einer abgesetzten Serie die Hoffnung auf weitere guten Staffeln im gleichen Stil. Dass das nicht immer klappt, ist klar. Das ist bei jeder Serienart so. Es kann immer schiefgehen mit der nächsten Staffel.

Ich finde ja mittlerweile die "One Case a Week"-Serien wie CSI am schlimmsten. Meiner Meinung nach sind die Schauspieler da alle komplett austauschbar. Man erfährt kaum etwas über ihre Charaktere und wenn dann muss man sich das zusammenkratzen über dutzende Episoden. Das ist doch im Endeffekt nur ein sehr extremes Anthologie-Prinzip.

Die Episoden ähneln sich sehr in der Machart und beim Grundthema. Aber ob man nun die elfte Folge von der dritten Staffel oder die siebte Folge von der fünften Staffel sieht, ist vollkommen egal. Die paar Bröckchen an Privatleben der Hauptrollen kann man dann gut vernachlässigen.

Und egal, wie man es dreht und wendet. Man wird immer von der zweiten Staffel von True Detective sprechen und nicht von zwei unabhängigen Serien. Sie gehören zusammen wie zwei Brüder. Da kann der eine auch klein, dick und hässlich und der andere groß, schlank und hübsch sein. Aber eine Gemeinsamkeit gibt es eben und das sind die Macher.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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