Alte Sachen für besseren Verkauf als Retro bezeichnen?

vom 14.03.2017, 10:10 Uhr

Immer wieder lese ich in Verkaufsanzeigen im Internet und auch Tauschbörsen, dass etwas altes zum anziehen oder eben andere ältere Dinge als retro angeboten werden. Ich glaube, dass Retro Dinge ja durchaus wieder angesagt sind und daher auch die Nachfrage für manches zumindest, durchaus da ist.

Ich habe die Vermutung, dass sich ältere Artikel einfach besser verkaufen lassen, wenn man eben in die Anzeige schreibt, dass es sich um ein Retro Teil handelt. Da werden sicherlich viele genauer lesen und sich eher dafür interessieren, zumindest könnte ich mir das vorstellen.

Meint ihr, dass man ältere Dinge durch die Bezeichnung Retro wirklich schneller oder besser verkaufen kann? Habt ihr damit schon Erfahrungen gemacht? Ab wann kann man einen Artikel als Retro bezeichnen? Wie alt muss er dafür sein? Oder darf man das einfach behaupten, egal wie alt der Artikel ist?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich denke schon, dass man die Artikel besser verkaufen kann wenn man Begriffe wie Retro oder auch Vintage in der Beschreibung benutzt. Es gibt einfach immer Leute, die einen gewissen alten Touch und Stil mögen, weswegen solche Worte natürlich schon gut ankommen. Außerdem gibt es ja auch immer wieder diesen Retrotrend.

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» Ramones » Beiträge: 47758 » Talkpoints: 8,52 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Das ist doch normal und selbstverständlich, dass man etwas deutlich besser darstellt, wenn man es eben verkaufen möchte. Das fängt an beim Verkauf von Gegenständen bis hin zur Arbeit von Immobilienmaklern. Sogar, wenn man verreisen möchte, werden Hotels in den höchsten Tönen angepriesen. Was ist daran bitteschön die Überraschung? Man bedient sich eben gerne der Euphemismen um Sachen an den Mann oder die Frau zu bringen, ich verstehe nicht, wo da jetzt die Sensation sein soll.

Ein Immobilienmakler schreibt doch auch nicht in einer Anzeige von einer verrotteten alten Bruchbude, sondern stellt die Immobilie so positiv wie möglich dar, damit sich so viele Menschen wie möglich angesprochen fühlen: Da werden alte Sachen dann eben auch als Retro bezeichnet, damit es nicht mehr billig und schäbig wirkt, sondern direkt hip und modern.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Warum nicht? Hört sich doch besser an, wenn man da ganze als Retro bezeichnet anstatt einfach ein Alt davor zu knallen. Wer sucht denn auch schon nach einem alten Küchenradio? Da wirst du kaum jemanden finden der das eingibt in die Suchmaske und damit wird es auch nicht gefunden. Verkaufst du den gleichen Artikel als Retro Küchenradio, hast du direkt mehrere Aufrufe die das Angebot auch sehen und vermutlich auch jemanden der eher zugreift als wenn das ganze als alt betitelt wird. Das nicht alles Retro ist als was es angepriesen ist, dass sollte klar sein aber auch dieser Begriff wird einfach nur noch missbraucht und für Dinge eingesetzt die definitiv nicht darunter fallen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Zwar gibt es diverse Ansätze, den Begriff "retro" zu definieren, aber für viele Leute scheint das immer wieder was anderes zu bedeuten. Der generelle Tenor scheint zu sein: "Etwas ist "retro", wenn es so alt ist, dass es dadurch schon wieder eine gewisse Beliebtheit erreicht". Ich habe allerdings "retro" auch schon bei komplett neuwertigen Dingen erlebt, die auf "alt gemacht" waren. Da hast du dann zum Beispiel ein Kleidungsstück und erstellst das extra im Stile der 60er. Dann wird vom "Retro-Look" gesprochen.

Insgesamt handelt es sich dabei wohl um ein Modewort. Und solche Modeworte scheinen sich immer gut, um bestimmte Nischen innerhalb des Marktes zu beschreiben. Dadurch, dass sich das Wort "retro" durchsetzen konnte, konnte ein Markt für Dinge entstehen, die eben "retro" sind. Dadurch fangen Leute an, sich dafür zu interessieren und suchen auch ganz bewusst Artikel, auf die diese Beschreibung zutrifft.

Deshalb denke ich, dass man durchaus seinen Absatz oder seine Verkaufschancen erhöhen kann, wenn man seinen Artikel mit dem Wort "retro" bewirbt. Die Leute, die auf der Suche nach sowas sind, werden stehenbleiben oder im Falle des Internets die Sache anklicken, wenn sie das Schlagwort sehen. Es ist gewissermaßen ein psychologischer Effekt.

Nur sollte man dann aber auch aufpassen, dass das Wort "retro" nicht inflationiert oder missbräuchlich genutzt wird. Niemand sollte zum Beispiel ein komplett neues Auto bauen mit der modernsten Technik und dieses dann als "retro" anpreisen und versuchen, das irgendjemandem anzudrehen, unter dem Vorwand, es handele sich um eine Sache im alt hergebrachten Stil. Ich glaube nicht, dass da irgendwer drauf reinfällt. Aber das Wort "retro" würde an Glaubwürdigkeit einbüßen...

» Mr. Law » Beiträge: 365 » Talkpoints: 25,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich habe es auch schon mitbekommen, dass es vorkommt, dass Sachen als Retro bezeichnet werden und ich kann es mir schon vorstellen, dass das eher zu einem erfolgreichen Verkauf führt, als wenn man schreibt, dass man seinen alten Schrank verkaufen möchte oder etwas in der Art. Es klingt einfach besser. Ich denke nicht, dass es dabei ein Mindestalter gibt, ab wann man etwas als Retro bezeichnen darf.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Irgendwie muss man da ja bezeichnen. Altes Radio ist ja auch nicht eindeutig. Das kann auch sein, dass es ein neumodisches Gerät ist, das einfach starke Gebrauchsspuren hat. Wenn ich ein Radio aus den 70ern suche, weil mir das Design besser als von heutigen Geräten gefällt, dann muss man es ja irgendwie bezeichnen und nicht jeder Verkäufer ist in der Lage die Entstehungszeit richtig zuzuordnen. Daher finde ich den Begriff Retro gar nicht so verkehrt. Mit Vintage hatte ich da anfangs eher meine Probleme heraus zu finden, was damit gemeint ist.

Ich denke, dass mit dem Begriff einfach die Produkte gezielter gefunden werden, wenn Käufer nach altmodischen Modellen Ausschau halten. Wenn ein Produkt nicht gefunden wird, verkauft es sich natürlich auch schlechter, weil ein potentieller Interessent gar keine Gelegenheit zum Kauf erhält. Aber ob jemand, der eh auf der Suche nach alten Sammlersachen ist wegen dem Begriff Retro alleine gewillt ist, mehr Geld locker zu machen, das glaube ich nicht. Sammler wissen ohnehin meistens eh ungefähr, was ein Produkt so in etwa noch wert ist.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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