Als Eltern keine Fahrdienste über App buchen wollen?

vom 16.10.2017, 06:49 Uhr

Ich las vor kurzem von dem Start-Up-Unternehmen CareDriver aus München. Dieser Dienst würde überwiegend von Eltern gebucht werden, die ihre Kinder sicher von der Schule beispielsweise zum Sport oder Musikunterricht transportiert wissen wollen. Das Konzept von CareDriver sah zunächst so aus, dass das Geschäft digital laufen sollte. So sollten die Eltern die Fahrer mit Hilfe einer App buchen und bezahlen können. In der Praxis war das Konzept aber nicht umsetzbar.

Die meisten Anfragen kämen immer noch über das Telefon. Die Familien wollen sich nämlich vorab (teilweise mehrmals) mit dem Fahrer treffen und ihn eben kennenlernen, bevor sie ihm ihr Kind anvertrauen. Könnt ihr das nachvollziehen? Würdet ihr als Eltern so einen Fahrdienst über eine App buchen wollen oder würdet ihr das auch anders handhaben? Ist es nicht schrecklich unmodern, das noch klassisch über das Telefon abzuwickeln, obwohl eine App-Buchung auch möglich ist? Oder geht Sicherheit für euch da vor?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kann das sehr gut nachvollziehen und würde mein Kind auch niemanden mitgeben den ich einfach über eine App gebucht habe. Da würde ich mir auch den Fahrer vorher anschauen wollen, ihn kennenlernen und einige Fragen direkt stellen oder auch mal sehen, wie derjenige mit Kindern umgeht, wie er fährt und solche Dinge. Einfach ein eigenes Bild machen und mich nicht auf die Auswahl eines Unternehmens verlassen, welches zwar von Prüfungen spricht aber im Endeffekt auch nicht mehr fordert als ein Führungszeugnis. Das da nicht alles drinnen steht oder drinnen stehen darf, ist vielen nicht mal bewusst oder gar bekannt.

Auch muss für mich nicht alles modern und per App gehen. Ich finde das sogar fürchterlich, dass jeder nur noch stumpf auf sein Smartphone gafft, etwas drückt und bucht ohne sich darüber Gedanken gemacht zu haben oder ein eigenes Bild zu machen. Mit Babysittern ist es nicht anders, da wird auch derjenige gebucht aus der App oder der in den Kleinanzeigen inseriert hat, aber anschauen und persönlich ein Bild machen, macht auch nicht jeder aus der Generation Smartphone die inzwischen auch in dem Alter sind Nachwuchs in die Welt zu setzen.

Als Elternteil hat man Verantwortung, nicht nur sich, sondern auch seinem Nachwuchs über und der wird man nicht gerecht, wenn man einfach etwas über eine App bucht und sich nicht näher damit befasst wohin man sein Kind gibt und wem man das anvertraut. Gleiches gilt wenn man das Kind blind zu Verwandten gibt und da auch nicht mal genauer hinschaut, da der Onkel oder auch der Opa wohl nichts machen wird, da er eben Familie ist. Was meinst du, warum viele der Missbrauchsfälle innerhalb des direkten Umfeldes des Kindes stattfinden kann? Weil die Eltern nicht hinschauen, selbst beteiligt sind und der Annahme sind, dass Blut dicker als Wasser ist und da niemand mit dabei ist, der vielleicht nicht das beste für das Kind im Sinn hat. Blindes Vertrauen ist einfach nur krankhaft, ob nun in Verwandte oder eine App bzw. das Unternehmen dahinter.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Diese Apps machen es doch Kinderschändern geradezu einfach, sich dort anzumelden und mal schauen, welche Eltern aus der Not heraus so doof sind, und die App nutzen. Da gibt es leider sicherlich einige, was mich an den Menschenverstand zweifeln lässt oder mich immer wieder vor der Frage stellt, welche Welt leben diese Menschen eigentlich?

Natürlich kann man seinem Kind nicht das Leben vorleben und sie vor allem schützen. Doch es wird auch bei vielen Eltern durch ein derart nachlässiges Verhalten gefördert, dass die Kids in die falschen Hände geraten. Wie eben mit diesen Apps. Ich würde sie niemals in Angriff nehmen und das auch gänzlich nicht empfehlen.

Mir würde es nicht einmal reichen, wenn dort Person "Hansi" ein polizeiliches Führungszeugnis mir zeigt usw. Bringt mir rein gar nichts und selbst wenn es ganz aktuell ist. Auch der Ausweis reicht mir nicht, die kriegt man im Web gekauft und die sehen erstaunlich echt aus!

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich würde kein Kind in ein Auto setzen, wenn ich den Fahrer nicht kenne und da finde ich auch ein paar Treffen zu wenig zum Kennenlernen. Das würde ich alles nicht machen und schauen wie man das Kind selber fahren kann oder vielleicht mit Verwandten, Freunden oder was auch immer etwas auf die Beine stellen oder auch mit anderen betroffenen Eltern.

Sonst könnte ja jeder Pädophile dort einfach als Fahrer anfangen und dann die Kinder durch die Gegend fahren, wenn das nicht irgendwie überprüfbar ist. Das würde ich so nicht nutzen und mich lieber selber organisieren. Meine Angst, dass da etwas schiefläuft und derjenige vielleicht einfach nur schlecht fährt, wäre zu groß. Da hätte ich permanent Angst und damit auch keinen Vorteil.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ist doch richtig wie die Eltern handeln. Man kann doch nicht auf der einen Seite immer wieder erklären, dass die Kinder nicht mit fremden Leuten mitgehen sollen, egal was sie ihn erzählen und dann schickt man gezielt Menschen, die das Kind nicht kennt. Würde ich auch nicht machen und meine Tochter wird in ein paar Tagen volljährig.

Es ist ja normal auch nicht so kurzfristig, wenn man das Kind mal nicht selbst fahren kann und da findet sich bestimmt immer eine Lösung, dass man jemanden schickt, den das Kind auch kennt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


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