Als Einziger aus Familie etwas nicht bekommen, so hinnehmen?

vom 12.04.2016, 08:44 Uhr

A ist recht gut in die Familie ihres Freundes integriert. Sie tut den Familienmitgliedern auch gerne mal einen Gefallen und ist da, wenn sie gebraucht wird.

Nun ist es so, dass es in der Familie wohl ein Mitglied gibt, das wohl kreativ recht begabt ihr und verschiedene Dinge selbst herstellt. Das Mitglied hat nun für alle weiblichen Mitglieder aus der Familie schon etwas gebastelt und ihnen geschenkt. Ein Teil fand A nun auch besonders schön und sagte, dass sie so etwas auch gerne hätte. Daraufhin hat das Familienmitglied, dass die Sachen herstellt und verschenkt nur gelacht.

A hat dann gehofft, dass sie eben auch so ein schönes Teil bekommt, was aber nicht eingetroffen ist. Das Familienmitglied hatte sogar noch einem anderen Mitglied angeboten, etwas speziell für sie herzustellen, was diese in einer Zeitschrift gesehen hatte.

A ist nun sehr traurig und versteht nicht, dass alle etwas gemacht bekommen und sie nicht. Wenn A das kreative Familienmitglied darauf ansprechen würde, käme sicherlich nur, dass diese es ganz vergessen hätte oder ähnliches. Daher sagt A nichts und schluckt es einfach runter. Trotzdem macht es A wohl doch zu schaffen.

Würdet ihr an As Stelle das kreative Mitglied der Familie einfach mal darauf ansprechen? A kennt das Mitglied der Familie eigentlich nur als sehr nett und hilfsbereit und kann sich nicht erklären, wieso das eben so ist.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Die lachende Reaktion finde ich schon ein bisschen komisch. Ich würde es ehrlich gesagt noch mal ansprechen, in einem ruhigen Moment. Natürlich ist das eine blöde Situation, aber so würde A sonst immer denken, dass sie bei dem Familienmitglied eben nicht gut ankommt und sich fragen warum das so ist. Vielleicht gibt es eine einfache Erklärung. Vielleicht hat sie ja gedacht, dass A nicht kommt und ihr war es dann peinlich oder solche Dinge.

Man kann es aber nur klären, wenn man es anspricht. Ich meine, wenn es einen so stört und belastet muss man mal darüber reden. Ansonsten würde ich es eigentlich auch eher ignorieren und es darauf beruhen lassen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich verstehe es, dass das A zu schaffen macht und dass es sie traurig macht, dass sie nichts bekommt, obwohl sie schon angesprochen hat, was ihr gefallen würde. Ich muss auch sagen, dass ich es komisch finde, dass das kreative Familienmitglied gelacht hat, als A sagte, was sie schön fände. Das klingt für mich nicht gerade danach, dass A damit rechnen kann, auch so etwas zu bekommen.

Darum würde ich es vielleicht an Stelle von A schon mal ansprechen, weil es ihr eben so zu schaffen macht. Das ist ja auch nicht schön, wenn immer so etwas zwischen den Personen steht, wenn sie sich vielleicht mal über den Weg laufen oder eben bei einer Feier treffen oder so. Aber ein Geschenk einfach einfordern würde ich auch nicht. Vielleicht würde ich anbieten, dass ich das dann bezahle, obwohl das natürlich auch blöd ist.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich würde in so einem Fall sicherlich nicht darum betteln, doch auch etwas gemacht zu bekommen. Ehrlich gesagt wäre es für mich einfach nur erniedrigend, die Person noch einmal um selbstgemachte Sachen zu bitten und die Blöße würde ich mir nicht geben wollen. Immerhin habe ich ja auch meinen Stolz. Für mich hört es sich ja auch kein Stück so an, als würde das kreative Mitglied mir in so einem Fall überhaupt freiwillig was machen wollen und da würde ich quasi nicht drum betteln.

Das ändert nichts daran, dass ich trotzdem sehr verletzt wäre. Man wird ja quasi offensichtlich ausgeschlossen, wobei die entsprechende Person da nur darüber lacht. Das finde ich schon sehr verletzend und auch traurig. Ich würde mich da auch nicht gut behandelt fühlen und mich würde das traurig stimmen. Allerdings würde die Person dann eben auch nichts von mir bekommen.

Betteln würde ich nicht und für mich hätte sich die Sache mit den selbstgemachten Sachen dann ohnehin komplett erledigt nach so einer Aktion. Mich würde es aber dennoch interessieren, weshalb mich die Person so schlecht behandeln würde und ich kann mir schon vorstellen, dass ich sie gezielt darauf ansprechen würde.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Wenn ich A wäre, würde ich ähnlich gekränkt reagieren, wie Prinzessin 90. Das Verhalten der kreativen Anverwandten finde ich sehr unhöflich. Sie hätte sich wenigstens der Höflichkeit halber ein Ausrede einfallen lassen können. Beispielsweise so etwas wie: Tut mir leid, von der Wolle habe ich jetzt nichts mehr übrig.

Oder dass man vielleicht erklärt, dass man das Werkstück den Verwandten an einem bestimmten Tag versprochen hatte, wo A leider nicht dabei war und man jetzt nicht gerechnet hat, dass man noch eins braucht.

An A's Stelle würde ich jetzt erwarten, dass mein Partner, der ja zu dieser Familie gehört, heraus findet, wie es zu dieser ekelhaften Situation kommen konnte und was die Absicht hinter der Ungerechtigkeit ist. Vielleicht kann die kreative Person ja A einfach nicht leiden. Dann wäre es aber fair, wenn man solche Abneigungen offen darlegt, damit alle Beteiligten wissen woran man ist. Alles andere finde ich ganz schön kindisch.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Wenn ich das richtig verstehe handelt es sich um Geschenke, also um völlig freiwillige Leistungen. Da kommt es natürlich schon komisch rüber wenn man praktisch ein Geschenk einfordert oder eben fragt, warum man nichts geschenkt bekommen hat.

Da ich selber meistens selber gemachte Sachen verschenke kann ich es schon irgendwie verstehen, wenn man erst Mal keine Lust mehr hat etwas so schnell noch mal zu machen. Ich habe zum Beispiel gerade einiges aus recyceltem Leder genäht und obwohl ich das Material wirklich mag habe ich erst mal genug davon, weil sich Leder nicht immer ganz einfach verarbeiten lässt wenn man keine Industrienähmaschine hat.

Wenn mich jemand nun fragen würde, ob ich ihm auch einen Turnbeutel aus Leder nähen könnte würde ich vielleicht auch lachen, aber dann natürlich erklären, dass ich erst mal genug von gerissenen Oberfäden habe und er sich ein paar Wochen gedulden muss.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich deute das Verhalten so, dass das Lachen eine Ersatz-Handlung war, um sich nicht offen die Blöße zu geben, jemandem einen Wunsch abzuschlagen. Als Verhöhnung würde ich das gar nicht sehen. Komisch ist natürlich, dass sie dann für ein anderes Mitglied ein Werk angefertigt hat, aber möglicherweise hat sie ja auch an diesem schon länger gesessen bzw. hatte noch ein halbfertiges Werkstück in Reserve.

Man kann das natürlich ansprechen, aber sollte diese Ablehnung tatsächlich auf einer Antipathie gegenüber der Person begründet sein, wird man so oder in den seltensten Fällen eine ehrliche Antwort bekommen. Nochmal wegen des Geschenks fragen, würde ich auch nicht, das wäre mir zu hinterherlaufend.

Irritiert wäre ich über das Verhalten auch auf alle Fälle und würde mir das Verhältnis zu besagter Person in nächster Zeit genau angucken, wie ich diesen Vorfall zu deuten und für die generelle Beziehung zu diesem Menschen einzuordnen habe.

» Verbena » Beiträge: 4780 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich muss ehrlich sagen, dass ich es ziemlich kindisch finde, wenn man meint, als Erwachsener zurückgesetzt wird. Nach dem Motto "Die bekommen was und ich nicht *heul" würde ich niemals handeln. Man muss da auch beide Seiten hören und sehen. Vielleicht geben die anderen auch immer wieder was und da ist es ein Geben und Nehmen. Vielleicht sind die anderen "besser" und inniger befreundet. Vielleicht will diese Person auch A nur überraschen und hat schon etwas fertig für A und muss es nur noch übergeben.

Man kann hier nur mutmaßen. aber beleidigt tun, nur weil die anderen gefühlt mehr bekommen als einer selber ist meines Erachtens mehr als kindisch und A sollte sich mal fragen, ob es nicht eher ein subjektives Empfinden ist und A nicht auch schon mal was bekommen hat, was andere nicht bekommen haben.

Ich gehe auch nach dem Motto "nur redenden Menschen kann geholfen werden". Anstatt zu schmollen soll doch A zu der Person hingehen und einfach fragen, ob sie auch so was gemacht bekommt. Sie muss ja nicht sagen, dass sie sich sonst benachteiligt fühlt. A ist, wie ich das herauslese, ein erwachsener Mensch und da sollte man doch nicht schmollend in der Ecke sitzen und heulen, weil man was nicht bekommen hat, was andere bekommen.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


MissMarple hat geschrieben:Ich gehe auch nach dem Motto "nur redenden Menschen kann geholfen werden". Anstatt zu schmollen soll doch A zu der Person hingehen und einfach fragen, ob sie auch so was gemacht bekommt. Sie muss ja nicht sagen, dass sie sich sonst benachteiligt fühlt. A ist, wie ich das herauslese, ein erwachsener Mensch und da sollte man doch nicht schmollend in der Ecke sitzen und heulen, weil man was nicht bekommen hat, was andere bekommen.

Genau das hat die Person ja gemacht und wurde dafür ausgelacht. Es wird eben nicht immer geholfen, wenn man fragt und genau da lag ja der Aufreger in dem Fall, dass man anscheinend freundlich nachfragt und dafür belacht oder ausgelacht wurde.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


@trüffelsucher: Es ist schon ein Unterschied, ob ich hingehe und sage "Oh ist das schön, so was hätte ich auch gerne" oder wenn man sagt, "Das gefällt mir, kannst du mir auch so was machen". Das Lachen der Person, die das herstellt, kann auch davon kommen, dass A vielleicht zu allem sagt, dass es schön ist. Auch wenn es aus Höflichkeit ist. Deswegen denke ich, sollte man nicht "durch die Blume" sagen, dass man was haben möchte, sondern direkt sagen, dass man es haben möchte.

Man kann das Lachen auch anders interpretieren. Einfach als freundliches Lachen, oder als Lachen, weil die Person A eben alles haben will, was sie sieht, oder einfach, weil alle sagen, dass sie so was haben wollen und die Person mit der "Produktion" nicht nachkommt.

Wenn man nicht beide Seiten hört ist das immer schwer zu beurteilen. Das Lachen der Person kann wirklich einfach nur falsch interpretiert worden sein. Und ich finde es ziemlich lächerlich, dass man beleidigt ist, wenn andere was kriegen und man selbst eben nicht.

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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