Als Arbeitnehmer nicht bei Konkurrenz einkaufen dürfen

vom 02.11.2017, 20:10 Uhr

A arbeitet seit einigen Monaten bei einem Optiker und ist mit den Brillengestellen, die dieser Optiker verkauft nicht so zufrieden und würde gerne bei der Konkurrenz eine Brille kaufen. Aber der Arbeitgeber meint, dass dies auf keinen Fall gemacht werden darf. Sogar im Arbeitsvertrag steht, dass, wenn eine Brille notwendig ist, diese nicht bei der Konkurrenz gekauft werden darf. Selbst die Brillen, die in der Freizeit getragen werden und nicht im Geschäft dürfen nicht in einem Konkurrenzbetrieb gekauft werden.

A hat sich mit B unterhalten, die in einer Metzgerei arbeitet. Auch dort besteht der Arbeitgeber darauf, dass kein Fleisch und keine Wurst bei der Konkurrenz gekauft werden darf. Dafür würden die Mitarbeiter auch Prozente bekommen.

Ich halte so eine Klausel in einem Vertrag als unwirksam. Aber der Arbeitgeber sitzt wohl am längeren Hebel. Gibt es wirklich Branchen, wo so eine Klausel wirksam ist? Welche Branchen wären es und denkt ihr, dass es bei allen Branchen auch möglich ist das zu verbieten bei Konkurrenzunternehmen einkaufen zu gehen?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich denke kaum, dass eine solche Klausel wirksam ist. Es steht wohl jedem frei, was und wo er einen Gegenstand einkaufen will. Klar ist es zum Beispiel nicht toll, wenn man als Optiker eine Brille bei Mister Spex kauft, aber es kann dir nicht verboten werden.

Ich arbeite nun in einem grösseren Supermarkt und im Pausenraum liegen auch Flyer vom Aldi und da werden die Preise und Artikel gerne auch mal verglichen. Finde ich auch nicht schlimm.

Wäre da optimistisch, dass eine Abmahnung oder Entlassung vor einem Arbeitsgericht niemals durchkommen würde.

» Bascolo » Beiträge: 3578 » Talkpoints: 33,15 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass so eine Klausel wirklich wirksam ist. Seien wir ehrlich, solange auf der Brille oder der Kleidung nicht prominent der Name der Konkurrenz steht, ist es doch im Endeffekt egal, bei wem man seine Brille kauft, solange man damit zufrieden sind. Als ob die anderen Kunden sehen würden, dass die Brille woanders gekauft worden ist, schließlich ändert sich die Brillenmode ja auch und es kann ja sein, dass dsa Gestell ein Stück älter ist.

Es gibt ja auch genug Brillen von Markenherstellern wie Mexx, Tom Tailor oder Esprit und die gibt es auch bei fast jedem Optiker zu kaufen. Ich trage zum Beispiel eine Markenbrille und das war für mich ein Vorteil, weil dieser Hersteller von mehreren Optikern im Angebot ist, wenn auch nicht immer mit denselben Modellen.

Ich würde mir da ehrlich gesagt keine Vorschriften machen lassen und immer noch das tun, was ich für richtig halte. Dann muss der Arbeitgeber eben sein Sortiment anpassen und attraktiver für die Mitarbeiter sein durch besondere Modelle oder Rabatte. Eine Freundin von mir arbeitet auch für einen Baumarkt in der Verwaltung und die geht immer bei der Konkurrenz einkaufen, weil "ihr" Baumarkt über 10 km weit weg ist und die Konkurrenz nur eine Straße weiter die Pforten geöffnet hat. Warum sollte sie einen Umweg in Kauf nehmen, nur weil sie etwas bestimmtes braucht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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