Absicherung der finanziellen Zukunft für Kinder?

vom 22.03.2016, 16:17 Uhr

Inzwischen ist mein Kind größer geworden und seit ich mich von meinem Lebensgefährten getrennt habe, mache ich mir auch das erste mal ernsthafte Gedanken um die finanzielle Absicherung meines Kindes, im Falle wenn mir etwas passieren sollte. Aber nicht nur für diesen Fall mache ich mir Gedanken, sondern auch darum das er später einmal in die Altersarmut abstürzen könnte.

Bislang habe ich das ganze Thema eher einfach gesehen, ich hatte direkt nach der Geburt ein Konto für ihn angelegt auf das ein fester Betrag pro Monat drauf gekommen ist, und eigentlich für seinen Führerschein und Auto sein soll.

Nun hatte ich in der letzten Woche extra einen Termin mit einem Versicherungsvertreter ausgemacht um mich über überhaupt über das Thema zu informieren. Dabei wurden dann viele Dinge empfohlen, Rentenversicherungen, zusätzliche Krankenversicherungen, das Umschreiben von Lebensversicherungen auf das Kind als begünstigten und die eigene Berufsunfähigkeitsversicherung herauf setzen.

Auch sollte ich mir Gedanken darum machen, ob ich meine Altersvorsorge nicht darauf umschreiben lasse, dass ich das Kapital im Falle des Todes bzw. vor erreichen des Rentenalters auf einen Angehörigen überschreiben oder auszahlen lassen kann.

Wie habt ihr das ganze gemacht? Habt ihr eure Kinder als die begünstigten in den Versicherungen eingesetzt oder habt ihr extra Verträge wie z.B. eine Rentenversicherung für das Kind abgeschlossen, in die ihr jetzt schon einzahlt. Oder habt ihr euch mit dem Thema noch gar nicht näher befasst und lasst alles auf euch zukommen?

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Die Überlegungen mit Altersvorsorge und Lebensversicherung ist sicherlich legitim. Das gilt vor allem dann, wenn das Kind noch nicht alt genug ist, um finanziell auf den eigenen Beinen stehen können.

Die beste finanzielle Absicherung ist aber immer noch die Erziehung. Wenn man einem Kind beibringt, finanziell selbstständig zu sein, muss man ab einem gewissen Alter eigentlich keine weiteren Maßnahmen mehr unternehmen. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass man nicht das Gefühl vermitteln darf, dass das Kind mit einer größeren Erbschaft oder sonst einem Fangnetz zu rechnen hat. Auch größere Geldgeschenke sollte man unbedingt vermeiden.

Es ist sehr wichtig, dass Kinder lernen, sparsam zu leben und nicht dem Konsumwahn unserer heutigen Zeit zu folgen. Wenn man das nicht lernt, wird man über seinen Verhältnissen leben, und da hilft auch eine großzügige Auszahlung einer Lebensversicherung nur ganz kurzfristig. Zur Sparsamkeit gehört dann noch das Wissen, wie man Geld richtig investiert, damit man einen finanziellen Puffer und im Idealfall sogar ein Zusatzeinkommen aufbauen kann.

Außerdem ist eine gute Ausbildung, die auch in der Berufswelt nützlich ist, wichtig. Hier kann man auch ruhig etwas Geld investieren, aber hierzulande ist das ja nicht einmal unbedingt nötig. Es schadet außerdem nicht, wenn man früh lernt, sein eigenes Geld zu verdienen, auch wenn das gar nicht unbedingt nötig ist.

Mit der Kombination aus Sparsamkeit und Vorbereitung auf das Berufsleben kann man einen sehr hohen Grad finanzieller Sicherheit erreichen.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde auch, dass man schon eine gewisse Summe für eine erste Einrichtung, ein Auto und den Führerschein zurücklegen kann, aber abseits dessen sollte es meiner Meinung nach klappen.

Man legt ja auch für sich selber etwas zurück, weswegen man im Notfall schon helfen kann, aber langfristig gesehen ist es besser, wenn man sein Kind auch dazu erzieht, dass es auch selber loslegen muss und nicht alles nur bekommt.

Wir haben für den Kleinen vor jeden Monat eine Summe wegzulegen, damit er dann eben auch einen guten Start in sein Erwachsenenleben bekommt, aber sonst wird ihm nur im Notfall geholfen und wenn er unterstützt werden muss, aber das sollte auch so klappen.

Die Rente würde ich meinem Kind ehrlich gesagt nicht zahlen wollen, immerhin muss er ja auch mal selber arbeiten und man selber möchte ja auch ein schönes Rentenleben haben. Ich denke auch, dass es schon gut ist, wenn man für sich selber sorgt im Alter und da dem Kind nicht auf der Tasche liegt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wir kümmern uns eher weniger um die Dinge, für die unsere Kinder später selbst sorgen können und sollen. Aber wir sichern sie für den Fall ab, dass sie das nicht können. Entsprechend haben sie alle eine Invaliditätsversicherung und sind ab dem 15. Lebensjahr gegen eine Berufsunfähigkeit versichert.

Denn was soll aus den Kindern werden, wenn sie wegen Krankheit oder Unfall eben nicht normal ins Berufsleben starten können? Wir sind nicht ewig da und die staatlichen Leistungen ermöglichen nicht wirklich ein selbstbestimmtes Leben.

» cooper75 » Beiträge: 13330 » Talkpoints: 498,67 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:Wir haben für den Kleinen vor jeden Monat eine Summe wegzulegen, damit er dann eben auch einen guten Start in sein Erwachsenenleben bekommt, aber sonst wird ihm nur im Notfall geholfen und wenn er unterstützt werden muss, aber das sollte auch so klappen.

Das ist aber ein wenig eng gesehen. Was macht ihr denn wenn ein Gehalt wegfällt, z.B. da dein Partner stirbt, Berufsunfähig wird oder einen Unfall hat. Mit einem Gehalt alleine eine Familie durch bringen und noch etwas zurück legen für sich selbst und die eigenen Vorsorgen bedienen finde ich sehr schwierig. Tritt dieser Fall ein, dann bleibt auch nichts übrig ihn zu unterstützen wenn es hinterher einmal nicht klappen sollte.

Auch wegen der Rentenversicherung. Ich habe damals eine angelegt bekommen von meinen Großeltern. Dabei hatten sie sehr kleine Beiträge einbezahlt. Als ich die Rentenversicherung dann übernommen habe, musste ich für meine private Altersvorsorge nicht mit hohen Beträgen einsteigen damit es sich im Alter auch rechnet um die Lücke zu schließen, da durch die bereits lange Laufzeit die Abschlusskosten bereits gedeckt waren und bis auf die jährlichen Verwaltungsgebühren alles in die Fonds fließt.

Je länger man wartet mit dem Abschluss einer solchen Rentenversicherung, desto höher müssen die geleisteten Beträge sein um hinterher seine Lücke zu schließen. Nachdem die Lebenskosten immer mehr steigen und es genug Branchen gibt in denen nicht utopische Gehälter bezahlt werden, können sich viele diese gar nicht mehr Leisten oder gar noch etwas zurück legen. Nachdem momentan zwar die Renten steigen aber nicht mehr Rentenbeiträge eingezahlt werden und auch weniger Kinder geboren werden wird die Lücke wenn mein Sohn einmal in Rente geht noch größer sein als es jetzt bereits der Fall ist.

Das sehe ich dann schon als einen Fall ab, dass mein Sohn das hinterher alleine nicht mehr gestemmt bekommt und wie cooper es gesagt hat, was ist wenn das Kind gar nicht erst normal ins Berufsleben starten kann. Er ist noch klein, Schule steht noch weit entfernt genauso wie Ausbildung oder Studium. Ich werde auch nicht ewig leben und auch nicht ewig arbeiten können um das ganze dann aufzufangen. Und die staatlichen Leistungen stellen dann nur einen Tropfen auf den heißen Stein noch dar.

Die abgeschlossenen Lebensversicherung würde er zwar dann ausgezahlt bekommen, doch fallen im Todesfall auch andere Kosten an die erst einmal bezahlt werden müssen wie z.B. die Beerdigung. Damit ist ein nicht gerade kleiner Teil davon auch wieder weg, und der Rest muss erst einmal das weggefallene Einkommen kompensieren da ich nicht davon ausgehe, dass mein Kind in der Ausbildung oder auch danach so viel verdient, dass er mein Einkommen damit komplett ersetzen kann. Wenn es vorher schon eintreten sollte, ist noch überhaupt kein eigenes Einkommen vorhanden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich habe keine Kinder und ich sehe auch ein, dass Kinder bis zu einem gewissen Grad auch abgesichert sein müssen. Schließlich kann es immer mal passieren, dass ein Elternteil oder beide Elternteile durch Unfall oder Krankheit frühzeitig versterben und das Kind dann im Prinzip selbst klarkommen muss und man eben nicht weiß, was mit ihm sein soll.

Viele Eltern regeln dann schon vorsichtshalber ein potentielles Ableben, in dem sie Paten ernennen und mit ihnen absprechen, dass das Kind dann im Todesfall zu ihnen kommt, was ja auch durchaus verständlich ist. Auch finanziell sollte das eigene Kind abgesichert sein, damit die Paten die finanzielle Last nicht komplett alleine tragen müssen und unter Umständen damit überfordert sind.

Ich würde das so machen, dass ich mein Kind soweit absichere, dass es bis zur Selbstständigkeit keine Sorgen haben braucht und finanziell durch meine Vorsorge abgesichert ist. Also ich würde Geld sparen und zur Seite legen, dass davon eben eventuell ein Studium, aber auf jeden Fall ein Führerschein und eine Erstausstattung bei einem Umzug finanziert werden könne. Um die Rente meines Kindes würde ich mich jetzt nicht kümmern, da ist sich jeder selbst der Nächste. Aber vielleicht denke ich in dieser Hinsicht anders, wenn ich selbst ein Kind hätte.

» Capri » Beiträge: 658 » Talkpoints: 8,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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