Ab wann sind Botengänge für Freunde nervig?

Im Freundeskreis hilft man sich ja gerne mal und tut anderen einen Gefallen. Ich bin zum Beispiel häufig bereit, einfach mal Botengänge zu machen, wenn ein Freund unbedingt etwas braucht oder abholen muss und selbst verhindert ist oder einfach zu weit weg wohnt. In letzter Zeit häufen sich diese Botengänge jedoch, weil es sich scheinbar rumgesprochen hat, dass ich bereit bin, solche Botengänge zu machen.

Ehrlich gesagt bin ich deswegen sogar ein bisschen genervt von den Botengängen. Ich überlege, das komplett einzustellen, weil es mir so vorkommt als wäre ich der Laufbursche für alle und jeder würde das gerne ausnutzen. Das will ich nämlich in jedem Fall verhindern.

Ab wann sind solche Botengänge für euch nervig? Wie häufig geht ihr für Freunde los, bevor ihr euch weigert oder es als überzogen findet? Manche Freunde bringen ja nicht mal ein "Danke" heraus, sondern nehmen es als selbstverständlich wahr.

[Gio]

Für mich sind solche Botengänge nervig, wenn es als selbstverständlich angesehen wird und es praktisch schon von mir erwartet wird, dass ich es ohne Widerrede mache.

Ich hatte schon mal einen Fall, in dem ich mich dazu bereit erklärte, solche Botengänge zu erledigen. Gegenleistungen jeglicher Art habe ich nicht bekommen. Und wenn ich mal jemanden fragte, ob er den Botengang für mich erledigt, kam nur ein patziges "Nein" heraus. Das Ende vom Lied war, dass ich es irgendwann einfach nicht mehr eingesehen habe und meine sogenannten "Freunde" sich von mir abgewendet haben. Ich war ihnen wohl nicht mehr nützlich.

Ich habe eigentlich nur Freunde, die so etwas dann auch nicht ausnutzen. Ansonsten würde ich an deiner Stelle auch mal Nein sagen und deine Freunde auch zur Rede stellen. Freunde sollten sich ja nicht so verhalten und wären es wirkliche Freunde, dann würden diese auch mal einen Weg für dich erledigen und nicht nur du für sie.

Für mich wären solche Botengänge genau dann nervig, wenn ich merken würde, dass Freunde mich ausnutzen. Das kann ich gar nicht vertragen. Ich bin gerne bereit, auch für andere Menschen etwas zu tun, wenn ich im Gegenzug weiß, dass mir auch mal geholfen wird, wenn ich Hilfe brauche. Wenn dann aber Ausreden kommen, wenn ich mal um Hilfe bitte oder wenn jemand wirklich immer wieder fragt, ob ich etwas abholen kann, dann würde ich dem auch einen Riegel vorschieben.

Unbegrenzt würde ich solche Botengänge sicher nicht übernehmen, das ist mal sicher. Vor allem finde ich es auch traurig, dass es Freunde gibt, die sich noch nicht einmal bedanken, wenn man etwas für sie erledigt. Wenn die Hilfe schon als Selbstverständlichkeit gewertet wird, dann finde ich das auch nervig und das würde ich dann auch sagen, dass ich das nicht schön finde, wenn man noch nicht einmal "Danke" sagt.

Ich kenne das ehrlich gesagt gar nicht, dass man für Freunde Botengänge erledigen muss. Ich kenne das höchstens von meinem Partner, dass dieser mich bittet, mal den Müll mitzunehmen oder aber einen Brief oder ein Paket bei der Post abzugeben, wenn ich eh aus dem Haus muss und er eben frei hat und seine Zeit anderweitig verplant hat, sodass er gar nicht bei der Post vorbei kommen würde. Aber selbst da hält sich das in Grenzen, sodass ich mich nie genervt gefühlt habe.

Ich erledige doch häufiger Dinge für meinen Partner. Da finde ich das völlig in Ordnung und auch durchaus normal. Er macht das für mich ja ebenso, wenn er die Zeit dazu hat.

Für Freunde und andere Familienmitglieder erledige auch durchaus mal Botengänge. Da wäscht eben eine Hand die andere und ich finde das auch in Ordnung, so lange es eben nicht überhand nimmt. Es kommt doch selten mal vor. In deinem Fall würde ich auch durchaus die Bodengänge einstellen, wenn es fast schon an der Tagesordnung ist, dass für irgendeinen Freund etwas erledigen sollst. Das wird dann sicherlich auch einfach irgendwann zu viel.