Ab einem bestimmten Zeitpunkt anfangen, richtig zu leben?

vom 23.03.2018, 23:30 Uhr

Ich habe schon öfter davon gehört, dass manche Personen erst ab einem bestimmten Zeitpunkt das Gefühl haben, sie würden richtig zu leben anfangen. Bei einigen soll das der Fall sein, wenn sie aus dem Elternhaus ausziehen, vor allem dann, wenn das Verhältnis zu den Eltern nicht sonderlich gut war oder ist oder wenn die Eltern auch sehr streng waren und ihrem Kind kaum Freiheiten gelassen haben.

Hattet ihr schon das Gefühl, erst ab einem bestimmten Zeitpunkt richtig angefangen haben, zu leben? Wann war das Fall und was war der Anlass dafür? Wie habt ihr denn euer Leben dann vor dieser Zeit oder dem Anlass empfunden und was habt ihr aktiv getan, damit sich etwas geändert hat?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Der Zeitpunkt, an dem ich angefangen habe "richtig" zu leben war, als ich geboren worden bin und meine Atmung sowie Verdauung selbstständig und unabhängig von meiner Mutter entwickelt habe. Denn dann war ich nicht mehr der "Parasit" meiner Mutter, sondern ein eigenständiges Wesen mit eigenem Kreislauf und eigener Nährstoffzufuhr. Was soll man denn sonst unter "richtig" leben verstehen? Für mich lebt man dann, wenn man selbstständig atmet und das ist ja wohl auch als Teenager der Fall, auch wenn man sich an die Grenzen und Regeln der Eltern halten muss und nicht alles machen darf, was man möchte, zumal man noch nicht volljährig ist.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich kann dich gut verstehen, was du meinst mit "richtig leben zu beginnen." Damit ist nicht gemeint, dass man selbstständig atmet und dergleichen. Für mich bedeutet das einfach frei sein und tun und lassen können was ich möchte ohne mich dafür rechtfertigen zu müssen.

Für mich hat mein Leben richtig begonnen nach dem ich mit dem Abitur fertig war. Ich habe zwar recht schnell gelernt, jedoch musste ich immer den gesamten Stoff vom Lehrer hören und dann einmal noch selbst zu Hause durcharbeiten, damit das ganze auch im Kopf geblieben ist. Noch dazu kam mein Wunsch immer die Bestnote zu haben und dadurch habe ich in meiner Jugend mehr Zeit vor den Schulbüchern als mit Freunden oder im Club verbracht. Noch dazu kam, dass unser Klassenvorstand uns richtig terrorisiert hat und uns das Leben in der Schule zur Hölle gemacht hat, wenn wir in seinem Fach (Französisch) nicht Höchstleistungen erbracht haben. Diese fünf Jahre waren für mich nicht immer einfach, da ich nicht so fremdsprachenbegeistert bin und schon immer mein Interesse eher im wirtschaftlichen/geschichtlichen Bereich hatte.

Nach dem ich mein Abschlusszeugnis endlich in der Hand hatte habe ich mich als richtig freier Mensch gefühlt. Ab dort konnte ich richtig leben. Nie mehr mit diesem furchtbaren Lehrer in einem Raum sein zu müssen war ein richtiger Befreiungsschlag. Für manche fängt das richtige Leben aber auch erst an, wenn sie zum Beispiel den Führerschein haben und somit endlich unabhängig von den Eltern sind. Das empfindet jeder anders.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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