Wie auf wehleidige Menschen reagieren?

vom 23.07.2012, 00:57 Uhr

Gestern war ich auf einer Veranstaltung, welche durch ehemalige Klassenkameraden der Grundschulzeit organisiert wurde. An sich wäre es auch ganz schön gewesen, wenn da nicht so ein paar Leute gewesen, die einfach nicht wussten, wie sie jetzt Aufmerksamkeit erhalten sollten.

Ein ehemaliger Kollege hatte plötzlich Kopfschmerzen. Dieser meinte, dass dies vom Wetter käme. Daraufhin gab ich ihm eine Aspirin. Eigentlich helfen diese ja immer, bei einfachen Kopfschmerzen. Nach einer Stunde, beim Essen, fiel diesem Mann dann auf, dass er zwar keine Kopfschmerzen mehr habe, ihm jedoch schwindelig ist nun.

Wie man eben so ist, fragte ich ihn, wieso und woher dies kommen könnte. Seine Antwort war, dass es von diesen unbequemen Stühle kommen würde. Ohne weiter darüber zu sprechen und nachzudenken, hatte er nach weiteren zwanzig Minuten ein Gefühl von Übelkeit. Die ganzen anderen Beschwerden waren jedoch wie vergessen! Kopfschüttelnd sagte ich dann zu ihm, dass er besser mal zum Arzt ginge und drehte mich von ihm weg.

Hätte er zwischendurch noch mit mir gesprochen, hätte ich vielleicht nicht so radikal reagiert - jedoch ging es mir tierisch auf die Nerven, dass er während der ganzen Zeit kein einziges Wort verlor - nur dann, wenn ihm irgendetwas "weh tat" (wenn überhaupt!). Kennt ihr das auch? Wie reagiert ihr auf Personen, welche extrem wehleidig sind und/oder nur so tun, als wären sie (tod)krank? Findet ihr, dass ich falsch reagiert habe?

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» Naviia » Beiträge: 821 » Talkpoints: 27,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kenne es von vielen Männern sowieso, dass sie immer schon Angst vorm Tod haben, wenn sie mal einen kleinen Schnupfen haben. Ich finde es aber jetzt auch etwas merkwürdig, dass sonst nichts gesprochen wird, außer eben dieses Gejammere. Wenn es anders wäre und es einem wirklich nicht gut geht, dann finde ich das auch in Ordnung, wenn man es im Gespräch einige Male erwähnt, solange das eben nicht der Hauptbestandteil ist. Es kann ja wirklich sein, dass es ihm nicht gut ging.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich kranken Menschen sowieso aus dem Weg gehe, da ich mich natürlich auch nicht anstecken möchte und da handhabe ich es dann auch so, dass ich mich davon fern halte und somit merke ich es auch nicht unbedingt, wenn jemand extrem wehleidig ist. Außer es handelt sich dabei um meine Familie, die ich eben täglich sehe und da fällt das dann schon auf. Allerdings ist nur meine Mutter sehr wehleidig und hat dann auch jeden Tag ein neues Problemchen, aber das ignoriere ich mittlerweile gekonnt und es stört mich auch nicht mehr so sehr. Ich merke ja auch, wenn sie wirklich krank ist oder etwas hat, was ernst zu nehmen ist und kümmere mich nur dann darum.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich kann dich gut verstehen, denn ich kann es auch nicht gut haben, wenn mir jemand nur seine Beschwerden vorjammert. Ich arbeite zwar in einer Apotheke, aber bei den Kunden ist es selbstverständlich etwas anderes. Ich hatte aber mal eine Arbeitskollegin, die es schon mal darauf angelegt hatte, zum Arzt geschickt und für krank befunden zu werden. Sie hat sich an diesen Tagen immer extra blass geschminkt und nicht viel getan, außer immer wieder ihre Beschwerden aufzuzählen.

Am Anfang hatte ich ja noch Mitleid und habe entsprechend reagiert, indem ich ihr z.B. Tabletten empfohlen hatte, die ihr helfen könnten. Irgendwann war aber klar, dass sie das nie wollte. Sie wollte nur im Mittelpunkt stehen, indem sie allen erzählt hat, wie krank sie doch sei. Als wir das Verstanden haben, haben wir sie auch einfach nur noch ignoriert, weil uns ihr Verhalten ziemlich genervt hat. Sie hat zwar weiter ihre Beschwerden aufgezählt, aber als keiner darauf reagiert hat, wurde es doch weniger.

Deswegen finde ich schon, dass du richtig reagiert hast. Wenn das Gesprächsthema bei diesem jungen Mann wirklich nur seine Krankheitssymptome waren und ihr euch zwischendurch nicht unterhalten habt, ging es ihm wahrscheinlich wirklich nur darum, deine Aufmerksamkeit zu bekommen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28933 » Talkpoints: 56,80 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Auch ich kenne solche Menschen, die scheinbar ständig irgendetwas haben, allerdings ist mir eine solche Wehleidigkeit auch noch in einem weiteren Zusammenhang bekannt, nämlich nicht nur als hilfreiches Mittel für den Zweck, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, sondern auch als Grund dafür, dass nichts im Leben dieser Menschen klappen kann. Nicht selten haben diese wehleidigen Personen mit ihren Schmerzen, Erkrankungen oder Behandlungen die perfekte Generalerklärung dafür, dass sie nichts auf die Reihe kriegen, sich nicht disziplinieren können, ihnen niemand eine Chance gibt und all das. Das stört mich dann noch mehr, denn hier kommt, wie ich finde, eben noch ein weiterer Aspekt hinzu, weil auch noch Schuldfragen aufgeworfen werden, die grundsätzlich nie auf den Fragestellenden zurückgeworfen werden.

Ich kann ein solches Verhalten auch nicht leiden. Es mag sein, dass jemand wirklich mal einen schlechten Tag hat und wirklich unter irgendwelchen Zipperlein leidet, die er von mir aus auch durchaus äußern kann. Übrigens kenne ich solche Tage auch, und manchmal tut mir an einem Tag auf verschiedenste Weise der Kopf weh, anschließend habe ich zwar keine Kopfschmerzen mehr, aber dafür drückt mein Weisheitszahn, und wenn der dann irgendwann einmal Ruhe gibt, dann habe ich Bauchschmerzen. Das gibt es in der Tat und es ist nicht unbedingt so, dass ich das zwingend für mich behalte. Allerdings würde ich das auch nicht auf einer solchen Feier erzählen und ich ertrinke dann auch nicht im Selbstmitleid, sondern lasse mir durchaus helfen, denn ich sehe keinen Grund darin, ein vermeintliches Leiden, das ich am heutigen Tag wirklich mal nicht einfach stillschweigend ertragen kann, nicht zu beenden, wenn ich schon die Möglichkeit dazu habe. Insofern habe ich auch meistens Schmerztabletten bei mir oder nehme wenigstens dankbar solche an, wenn man sie mir anbietet.

Dein Verhalten kann ich nachvollziehen und ich hätte vermutlich ähnlich gehandelt. Ob dieses Verhalten nun allerdings richtig war, vermag ich schwer zu beurteilen, denn ich denke, dass dem jungen Mann hier nicht wirklich weitergeholfen wurde und auch sein Wehklagen vermutlich nicht aufgehört hat. Insofern hast Du vermutlich für Dich selbst richtig gehandelt, aber ich denke, dass das auch schon ausreichen dürfte. Insofern hast Du sicherlich für Dich selbst den richtigen Weg gefunden, mit diesem wehleidigen Menschen umzugehen, der vermutlich wirklich nichts anderes wollte als sich selbst zu bemitleiden.

Wie ich in diesem Moment reagiert hätte, kann ich ehrlich gesagt nicht wirklich angeben und ich denke, dass meine Reaktion von verschiedenen Punkten abhängig zu machen gewesen wäre. Ich wäre möglicherweise auch irgendwann aufgestanden und hätte mich woanders hingesetzt, obwohl mir klar ist, dass dies in der Tat reichlich unhöflich ist. Aber manchmal empfinde ich solche deutlichen Zeichen doch als die eindeutigsten, zumal derjenige mit seinem Gejammer nun auch alles andere war als höflich.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Solche Leute, wie Du sie da beschrieben hast, kenne ich nicht. Wenn jemand Kopfschmerzen hat, dann sieht man dass in der Regel ja auch jemanden an, meistens werden dann die Augen kleiner und das Reden weniger und dann gibt man der Person eine Kopfschmerztablette und dann sollte das Thema nach etwa einer Stunde auch vom Tisch sein oder diese Person geht eben nach Hause und erholt sich dann dort und geht anderen nicht mehr auf den Geist.

Schlimm finde ich es auch, wenn sich dann nur noch um Schmerzen unterhalten wird und man ein Treffen gar nicht mehr genießen kann, so etwas habe ich schon von Bekannten und Kollegen gehört, aber selber zum Glück nicht erlebt. Ich würde dann wie gesagt eine Tablette anbieten und sonst diese Person ignorieren und sie auf keinen Fall weiter auf ihre Schmerzen ansprechen, sonst steht sie ja, wie gewollt dann wirklich im Mittelpunkt.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich musste schon etwas schmunzeln, als ich deinen Beitrag las. Ich fand deine Reaktion gut, dass du ihm gesagt hast, dass er mal besser zum Arzt geht und dich weggedreht hast. :D Mich hätte es auch genervt, wenn ich einen alten Bekannten wieder treffe und dieser dann nur den Mund aufmacht, um mir ständig mitzuteilen, wie sein Gesundheitszustand gerade ist. Ich denke, dass mich das auch irgendwann wahnsinnig gemacht hätte und ich gar nichts mehr darauf erwidert hätte.

Ich sage auch nicht immer, wenn ich mal Kopfschmerzen habe. Wenn sie zu schlimm sind, nehme ich eine Tablette und damit hat sich die Sache dann meist auch. Nur wenn ich etwas habe, was mich doch irgendwie belastet oder einschränkt, spreche ich darüber. Leider bin ich doch recht anfällig für Krankheiten und bekomme oft jeden Schei*. Was mir dann auch schon zum Vorwurf gemacht wurde.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Mal angenommen er hatte wirklich einen schlechten Tag - wieso bleibt man dann nicht einfach daheim statt schlechte Laune zu verbreiten und die gesamte Aufmerksamkeit ständig auf sich zu ziehen? Mir wäre das zu dumm. Ich muss sagen, dass ich auch ab und zu mal Kopfschmerzen habe und die sicherlich teilweise auch Wetterbedingt sind. Aber dann bleibe ich echt da und lege mich ins Bett.

Man kann also wirklich annehmen, dass der Gute nur wehleidig ist und Aufmerksamkeit gebraucht hat. Auffällig ist ja auch, dass er ständig ein anderes Leiden hat und das finde ich wirklich sehr anstrengend. Ich war mal auf einer Feier, da hat derjenige immer bloß dann Kopfschmerzen bekommen, wenn sich keiner mit ihm unterhalten hat. Hat sich jemand mit ihm unterhalten, dann war er das blühende Leben. Das war dann schon sehr interessant, aber gleichermaßen auffallend.

Ich ignoriere solche Menschen und wenn sie der Meinung sind, mich mit ihrem Leiden runterziehen zu müssen, dann suche ich das Weite oder sage ihnen auch direkt meine Meinung dazu: nämlich das ich es unnötig finde auf die Art und Weise Aufmerksamkeit bekommen zu wollen. Das kann man auch anders. Zum Beispiel durch ein interessantes Gespräch.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde das wirklich schlimm, aber ich kenne das auch von einem Arbeitskollegen. Interessanterweise scheint es sich dabei meistens um Männer zu drehen, Frauen sind da in meinen Augen etwas weniger empfindlich für. Der besagte Arbeitskollege war meistens auch eher von der Sorte, dass er an sich eher nicht so interessant war, wenn mehrere Arbeitskollegen da waren, dann unterhielt ich mich in der Regel mit jemandem anderen und wieso? Weil besagter Arbeitskollege eigentlich nur von berichtete, was er in letzter Zeit so erlebt und gemacht hatte, meist waren das eigentlich sehr alltägliche Dinge, die mich nicht sonderlich interessierten und die ich vielleicht eher meinem Partner beim Abendessen oder so erzählen würde. Es interessiert einen eben nicht, wenn man einen Menschen nicht sonderlich gut kennt und ich fand es langweilig.

Besagter Kollege hatte dann aber eben immer den Tick, sich anderweitig Aufmerksamkeit zu verschaffen, nämlich tat ihm dann die Schulter weh und er wollte uns dann unbedingt erzählen, dass dies sicherlich von seinem letzten Besuch im Fitnessstudio herrühre und ein andermal hat er dann schlimme Halsschmerzen, sein Puls ist sehr hoch oder er hat Spannungskopfschmerzen. Man merkte einfach sehr, dass er sich diese Dinge einfach ausdachte, weil er Aufmerksamkeit haben wollte und irgendeinen Blöden fand er für seine Zwecke auch immer, wenn mich das nicht interessierte, dann wendeten sich ihm andere Kollegen zu, die dann auch wieder ihrerseits anfingen von Beschwerden zu reden. Er hatte dann auch immer die unangenehme Angewohnheit andere zu ignorieren, er unterbrach zwar niemanden und er hört zu, aber wenn man fertig war ging er nicht weiter darauf ein, sondern tat eher so, als wäre dies total unwichtige und nebensächlich, weil seine Beschweren in den Vordergrund traten und er erzählte dann meistens einfach wieder weiter von seinen eigenen Beschwerden. Das fand ich schon ziemlich heftig.

Ich hatte aber auch ein noch schlimmeres Beispiel, nämlich handelte es sich dabei um eine gute Klassenkameradin von mir. Eigentlich war ich in der Sekundarstufe eins sehr gut mit ihr befreundet, aber man lebte sich natürlich auch wieder ein bisschen auseinander. Bei einer Kursfahrt dann, gesellte sie sich wieder zu mir und anderen Freunden und man muss schon sagen, dass sie eher zu der ruhigen und verschwiegenen Sorte gehört. Wenn man sie direkt anspricht, dann sagt sie auch was, aber wenn das nicht der Fall ist, dann äußert sie sich von sich aus eher selten, man muss ihr also mehr oder weniger alles aus der Nase ziehen. So war es dann aber nun, dass wir sie alle nicht sonderlich gut kannten, sie wurde nicht ausgegrenzt und wir unterhielten uns auch mit ihr, aber sie war an unseren Gesprächen weniger beteiligt, als der Rest.

So kam es dann, dass sie leider anderweitig versuchte sich Aufmerksamkeit zu verschaffen, nämlich wurde ihr dann immer schwindelig und das nicht nur ein bisschen. Es ging nicht mehr in die Richtung, von der du berichtest, also dass jemand einfach anmerkt, dass ihm schwindelig ist, sie blieb dann einfach stehen, meint e dass ihr schwindelig wäre, dass sie nicht mehr weiter könne und das war es dann. Letztendlich mussten wir dann mit ihr warten, bis ein Lehrer kam, um sie abzuholen und das dauerte mitunter an die eine Stunde oder sogar mehr. Die Kursfahrt war nicht gerade billig und wir wollten auch versuchen unsere Freizeit möglichst zu genießen, da dies aber ganze drei Mal passierte, war das kaum möglich, so dass wir alle am Ende sehr frustriert waren. Laut Arzt war ihr am Ende auch gar nichts und man selbst merkte, dass es ihr scheinbar blendend ging, solange sie nur genug Aufmerksamkeit bekam. Ich versuche sowas meist zu ignorieren, aber manchmal geht das eben nicht, so wie in diesem Fall.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Oh ja, solche Leute sind mir auch schon begegnet und ich fand es in der Vergangenheit auch teilweise recht schwierig, damit umzugehen. Ich gehöre auch nicht zu denjenigen, die eine Person unbegrenzt bedauern, vor allem dann nicht, wenn man immer nur die gleichen Geschichten hört, die dann auch extrem aufgebauscht werden. Natürlich darf jeder mal einen schlechten Tag haben und wenn man das mal sagt, ist das auch in Ordnung. Bei Schwerkranken habe ich auch mehr Verständnis, wenn diese sich beklagen. Oft sind es aber gerade diejenigen, die eigentlich nichts haben, die sich am meisten beschweren. Das wiederum geht mir dann auch irgendwann auf die Nerven.

Ein relativ guter Bekannter von mir berichtet in letzter Zeit sehr oft von seinen ganzen Gebrechen. Dazu muss man sagen, dass er gerade einmal 20 Jahre alt und bis auf leichtes Asthma ziemlich gesund ist. Er klagt aber eben sehr oft über Schwindel, Übelkeit, Kraftlosigkeit und solche Dinge. Mittlerweile wundert mich das auch nicht, denn er ist der Meinung, dass er abnehmen müsste und isst seit mehreren Wochen nur winzige Portionen. Manchmal isst er auch mal zwei oder drei Tage gar nichts. Mich wundert es nicht, dass er Beschwerden hat, aber er sieht da auch keinen Zusammenhang und beschwert sich dennoch so gut wie täglich. Das kann ich nicht ernst nehmen, vor allem weil ich mir gut vorstellen kann, woher seine Beschwerden kommen. Ich habe ihm das auch schon mehrfach gesagt und weil das nicht bei ihm ankommt, ignoriere ich es sehr oft, wenn er wieder jammert.

Bei einem ehemaligen Bekannten habe ich es auch mal erlebt, dass zwar zum Teil echte Beschwerden vorhanden waren, dass diese aber grenzenlos aufgebauscht wurden. Derjenige war körperlich und psychisch nun nicht komplett gesund, aber es war auch nicht so schlimm. Dennoch sprach er immer wieder von seinen Beschwerden und diese schienen seinen ganzen Alltag zu dominieren. Er war auch häufiger in der Notaufnahme des Krankenhauses, weil er dachte, dass er jeden Moment sterben wird. Dort wurde ihm dann gesagt, dass er bis auf die tatsächlich vorhandenen, relativ leichten Beschwerden absolut gesund ist. Weil ich wusste, dass er sehr labil ist, konnte ich ihm nicht so einfach sagen, dass er endlich mal aufhören soll, sich diese Krankheiten selbst einzureden. In diesem Fall habe ich mir das schon angehört und versucht, ihm einigermaßen passable Ratschläge zu geben. Allerdings hat das nicht viel gebracht und ich habe dann den Kontakt auch gemieden, wenn absehbar war, dass er an dem Tag wieder stark in seinem Jammerverhalten festhängt.

Wenn jemand praktisch sonst nichts erzählt und die ganze Zeit nur von seinen Krankheiten erzählt, würde ich anfänglich auch erst fragen, was er denn hat. Meistens merkt man aber recht schnell, ob sich jemand nur auf diese Weise in den Mittelpunkt drängen will, oder ob er wirklich Redebedarf hat und tatsächlich berechtigterweise leidet. Sehr kritisch sehe ich es, wenn Leute praktisch jedem von ihren Wehwehchen erzählen. Wenn ein ehemaliger Klassenkamerad aus der Grundschulzeit, mit dem ich sonst nichts zu tun habe, die ganze Zeit nur von seinen Befindlichkeiten berichten würde, fände ich das sehr komisch. Freunden gegenüber kann man so etwas eher mal erwähnen. Ich finde es aber sehr seltsam, wenn Leute so vor Leuten herum jammern, mit denen sie ansonsten kaum etwas zu tun haben. Daher finde ich es auch vollkommen richtig, dass du dem Mann gesagt hast, dass er wohl mal besser einen Arzt aufsuchen soll.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich begegne leider auch immer wieder Personen, die sehr wehleidig sind und sich scheinbar ständig neue Beschwerden ausdenken. Dabei jammern sie auch noch theatralisch herum, so dass es auch jeder im Umfeld mitbekommt, wie schlecht es ihnen doch geht. Auf diese Weise versuchen sie wohl, möglichst viel Aufmerksamkeit zu erregen. Immerhin erhalten sie dann Mitleid dadurch, wenn sie ständig und immer wieder betonen, wie schlecht es ihnen geht. Dabei wollen sie wohl auch unbedingt Mitleid erregen, damit sie auch ja im Mittelpunkt stehen können.

Ich kann es absolut nicht leiden, wenn jemand um jeden Preis Mitleid erregen möchte, indem er ständig herum jammert. Immerhin hat doch jeder Mensch hin und wieder irgendwelche Schmerzen, wobei man diese auch für sich behalten oder auch einfach sachlich erwähnen kann, ohne ständig zu jammern. Dadurch wird es schließlich auch nicht besser und zudem kann man sich ja auch einige Tabletten einpacken, wenn man wirklich ständig unter Schmerzen leidet.

Wenn ich merke, dass jemand wirklich absichtlich jammert, dass ihm etwas weh tut, nur um Mitleid zu erregen, dann kann ich unter Umständen durchaus sehr sauer werden, weil mich so ein Verhalten einfach nervt. Ich habe für so etwas einfach kein Verständnis und von daher würde ich auch nicht auf die Idee kommen, solche Leute zu trösten. Das würde sie in ihrem Verhalten nur noch weiter anspornen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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