Anfangszeitpunkt der Wechseljahre bei Frauen

vom 11.07.2010, 21:04 Uhr

Meine Cousine hat mit Mitte 30 schon Symptome, die mir stark nach einem beginnenden Wechsel oder besser gesagt dem Klimakterium aussehen.

Die Haare fallen ihr zur Zeit aus, sie hat Stimmungsschwankungen bis hin zu Heulanfällen und Zornesausbrüchen. Von früher kennt man das gar nicht von ihr, weil sie immer die Ruhe selbst war und schon beinahe als Zenlehrer hätte gelten können. In ihrer Beziehung und im Job läuft es aber eigentlich so, dass sie keinen Grund zum meckern hat. Sie verhütet nicht mit hormonellen Mitteln und nimmt sonst keine Medikamente. Sie weiß auch selbst nicht, warum sie so überaus empfindlich reagiert.

Jetzt frage ich mich, wovon der Beginn des Klimateriums abhängt. Man liest ja unterschiedliche Altersgruppen für den Beginn im Internet, Diamante hat hier schon mal im Forum erwähnt, dass die Wechseljahre sogar schon mit Anfang 30 schleichend und unbemerkt beginnen. Wenn man mal jetzt Hormoneinnahme und Krankheiten ausklammert: Welche Faktoren begünstigen denn den Einsatz der Wechseljahre?

Hängt das von der Zahl der geborenen Kinder ab bzw. ob man überhaupt Mutter ist? Ist der Beginn und der Verlauf erblich bedingt? Das würde ja heißen, dass wich mich auch auf einen baldigen Beginn der ersten Symptome einstellen muss? Wie stark kann man die Wechseljahre durch Ernährung beeinflussen? Und noch eine Frage: Wie kann man bei sich selbst feststellen, wenn der Wechsel bemerkbar angefangen hat?

Wie weit ist die Heftigkeit, mit der die Wechseljahre verlaufen familientypisch? Meine weiblichen Verwandten hatten nämlich furchtbar heftige Wechseljahre, die mir als Kind manchmal schon Angst eingejagt haben. Eine Tante ging beispielsweise bei Frost im tiefsten Winter nur mit einer Kittelschürze bekleidet im Schnee spazieren, weil sie es vor lauter Hitzewallungen nicht mehr ausgehalten hat. Zugegeben: Etwas mulmig ist mir schon bei dem Gedanken, dass ich auch eines Tages in den Wechsel kommen werde!

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Mein Frauenarzt hat mir mit genau darüber gesprochen. Anfang 30 bis Mitte 30 stellen sich die Wechseljahre ein. Bei manchen unbemerkt und bei manchen schon mit leichten Symptomen, wie Haarausfall, Mattigkeit, schlechte Laune, Stimmungsschwankungen, starke oder weniger starke Periode, je nachdem, wie die Frau es bisher gewöhnt war. Die meisten Frauen merken die Wechseljahre erst mit Mitte 40, wenn dann auch Schweißausbrüche und Gewichtszunahme hinzukommen. Das Ende der Wechseljahre, also die Menopause tritt mit dem 50-52 Lebensjahr der Frau ein.

Dies sind alles nur Richtwerte und es kann bei jeder Frau auch anders kommen. In ganz seltenen Fällen kann es bei Frauen auch später beginnen und später aufhören. Der Frauenarzt meinte zu mir, dass man sich ein wenig danach richten kann, wann die Frau die erste Periode hatte. Da ich schon mit 11 meine erste Periode hatte, war es bei mir schon wahrscheinlich, dass bei mir auch die Wechseljahre früh beginnen.

Wenn eine Frau mit hormonellen Mitteln verhütet, dann sind die Wechseljahre eher schleichend und die Frau merkt es so gut wie nicht, weil dem Körper ja ständig Hormone zugeführt werden. Wenn eine Frau ohne Hormone verhütet, geht sie natürlich in die Wechseljahre und die Hormone spielen mehr verrückt. Da ist es manchmal angebracht, dass der Frauenarzt Hormone verschreibt, die der Pille ähneln, aber nicht zur Verhütung gedacht sind.

Von der Zahl der geborenen Kinder hängt es, laut Aussage meines Frauenarztes nicht ab. Aber eine Frau, die "dauerschwanger" war wird die Wechseljahre kaum spüren. Aber bei 2-4 Kindern ist es kein Kriterium für schlimme Wechseljahre. Wie schlimm die Wechseljahre sind, hängt vom Hormonspiegel der Frau ab. Diesen sollte sie mal testen lassen und sich dann gegebenenfalls fehlende Hormone in Form von Tabletten geben lassen.

Wenn die Wechseljahre sich bemerkbar machen sieht und spürt eine Frau deutlich. Das braucht sie nicht feststellen. Das ist, als wenn man sich einfach unwohl fühlt, gereizt ist und Haarausfall bekommt und eben die Symptome kommen. Dann sollte man mal mit einem Frauenarzt reden.

Die Wechseljahre sind laut Aussage meines Frauenarztes auch nicht erbbedingt. Wenn die Mutter auch heftige Beschwerden hatte, so kann die Tochter nahezu ohne Beschwerden die Wechseljahre überstehen. Das ist bei jeder Frau verschieden. Man sollte einfach abwarten und nicht mit Angst in die Wechseljahre gehen. Vor allem sollte man bei Beschwerden sich nicht scheuen mit dem Frauenarzt zu reden.

Man sagt, dass man mit Sojaprodukten den Beschwerden vorbeugen kann. Aber dazu muss man schon sein ganzes Leben Sojaprodukte gegessen haben. Denn nur dann helfen sie wirklich.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Na ja, das beruhigt schon, dass man nicht zwangsläufig die Wechseljahre so stark bekommt wie die Vorfahrinnen und anderen weibliche Verwandten. Erschütternd ist in der Hinsicht nur die voraussichtliche Dauer: Von Anfang 30 bis Anfang 50? Zwanzig Jahre von den Hormonen versaut! Die Natur meint es manchmal echt nicht gut mit uns Frauen.

Da ich meine erste Regel auch jung bekommen habe bin ich also auch ein Kandidat für frühe Wechseljahre. Irgendwie ist das ungerecht. Erst hat man jahrelang den Stress mit der Mens, obwohl man noch längst nicht im Elterntauglichen Alter ist, dafür geht die Fruchtbarkeit auch früher.

Mit Hormonen als Wechseljahrhilfe sieht es bei mir eher schlecht aus. Ich habe schon in jungen Jahren keine künstlichen Hormone ertragen und unsäglich unter der Pille gelitten. Versuchen kann man es ja notfalls trotzdem.

Nicht, dass ich jetzt wegen der bevorstehenden oder schon unbemerkt begonnenen Wechseljahre anfangen würde noch eine Fußballmannschaft in die Welt zu setzen. Aber interessant ist das schon, dass dauerschwangere Frauen den Wechseln nicht so spüren. Da kommt man fast auf die Idee, dass die Natur als negativen Reiz die Wechseljahre setzt um den Fortpflanzungswillen der Frau anzukurbeln.

Außer Sojasauce ist mein Sojaimput eher sporadisch. Vielleicht sollte ich trotz allem mal etwas Soja auf meinen Speiseplan setzen, schaden kann es ja nicht.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



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