Australien als "Welt-Umweltpolizist"?

Schon in den letzten Jahren verblüffte Australien mit Meldungen im Bereich Natur- und Umweltschutz. Ein Verbot normaler Glühlampen letztes Jahr verkündet war nur ein Teil der neu gewonnen Einsicht, dass man etwas mehr für die Umwelt tun muss. Ab 2010 wird der erkauf normaler Glühlampen untersagt, ab 2015 sogar ihre Benutzung. Spätestens bis dahin sollte auch LED-Technik so günstig sein, dass mit Energiesparlampen und LED-Technik ein perfekter Ersatz gefunden ist.

Zu Beginn diesen Jahres dann die Meldung, dass in Australien bereits zum Jahresende Plastiktüten verbiten werden sollen. Ersparnis: 4 Milliarden Plastiktüten PRO Jahr! Und heute überrascht Australien mit Videos von japanischen Walfängern. Die Bilder wurden von der australischen Marine aufgenommen, also von Staatsdienern!. Australiens Umweltminister Garrett äusserte sich zu der Veröffentlichung der Bilder sehr drastisch gegenüber der japanischen Regierung. Er gehe davon aus, dass es sich dabei um kommerziellen Walfang handelt, da in japanischen Geschäften massenhaft Walfleisch angeboten werde. Zudem betonte er auch, dass die Grausamkeiten mit denen die japanischen Walfänger ihre Opfer belasten ein Schweigen seinerseits nicht ermöglicht hätten. Bis zu 15 Minuten dauert es, bis das harpunierte Tier gestorben sei.

Bei dem gezeigten Zwischenfall sei zudem ein Jungtier mitgeschossen worden, dass noch kein Jahr alt sei. Australien meint es ernst: man erwägt eine Klage gegen Japan. Das Schiff, das die Bilder aufgenommen hat wurde von der australischen Regierung extra dafür ausgesandt, es handelt sich also nicht um einen Zufall. Das Fischerei- und Zoll-Kontrollschiff hatte den ganz klaren Auftrag den japanischen Walfang zu dokumentieren. Australien sollte diesen Weg unbedingt weiter verfolgen, zwar ist Japan ein wichtiger Handelspartner, aber anscheinend ist bei den Australiern inzwischen durchaus die Einsicht gekommen, dass man mit Wirtschaft und Handel nicht jedes Handeln rechtfertigen kann - Glückwunsch!

Vielleicht können sich ja auch die Angsthasen aus Europa aufraffen und damit auch den Norwegern klar machen, dass Walfang überholt ist.

Daran sollten sich andere Länder mal ein Beispiel nehmen. Vorallem der Walfang muss gestoppt werden. Das dies nur zu wissenschaftlichen Zwecken geschieht ist Unsinn. Das Walfleisch landet immer in den japansichen Restaurants. Die Abschaffung der Glühbirne sollte global stattfinden. Das würde den Energieverbrauch drastisch sinken. Was ich von dem Plastiktütenverbot halten soll weiß ich nicht so recht.

Also irgendwie ist Australien ein bisschen die USA der Umwelt, sich überall einmischen und die Polizei spielen.

Das muss nicht zwangsläufig schlecht sein, nimmt aber manchmal komische Formen an. Sich dafür einzusetzen bedrohte Tiere zu schützen oder was für die Umwelt zu tun, was nicht mit dem ach-so-schlimmen CO2 zu tun hat, etwas sinnvoll-nachhaltiges eben, das ist eine Sache. Aber so ein Gedöns von wegen Glühbirnen verbieten oder Plastiktüten das finde ich etwas sehr albern und irgendwie an der falschen Ecke gespart.

Aber es würde mich mal interessieren, was es hier sonst noch für Meinungen gibt.

Australien in dem Punkt mit der USA gleichzusetzen ist wohl etwas verfehlt, denn schließlich begrenzt Australien die Bemühungen fast nur auf das eigene Land und will das nicht anderen aufzwingen, obwohl die Aussies ziemlich unter dem Klimakollaps zu leiden haben und sich so immer einiges einfallen lassen müssen.

Deianira hat geschrieben:Aber so ein Gedöns von wegen Glühbirnen verbieten oder Plastiktüten - das find ich etwas sehr albern und irgendwie an der falschen Ecke gespart.

Die beiden Punkte sind absolute Exotenthemen. Australien ist von Industrieländern das Land mit dem weltweit höchsten CO2-Verbrauch. Mit Umweltschutz hatte das Land bis zum Regierungswechsel vor kurzem Null am Hut.

Steffen Witke hat geschrieben:Australien ist von Industrieländern das Land mit dem weltweit höchsten CO2-Verbrauch. Mit Umweltschutz hatte das Land bis zum Regierungswechsel vor kurzem Null am Hut.