Neurodermitis und Zöliakie

vom 15.11.2011, 19:17 Uhr

Wie in anderen Threads bereits beschrieben, war ich heute mit meinem Sohn (knapp 3 Jahre alt) bei einer neuen Hausärztin. Wir waren bei ihr heute zum ersten Mal. Mein Sohn hat eine ausgeprägte Neurodermitis und eigentlich war ich deswegen heute bei ihr.

Im Endeffekt erschien mir die Ärztin auf den ersten Blick durchaus kompetent und freundlich. Allerdings hat es mich dann doch etwas gewundert, weil sie irgendwie auf die Idee mit dem Verdacht auf Zöliakie kam. Ich war darüber derart überrascht, dass ich leider zu wenig Fragen gestellt habe. Erst danach hat es in meinem Kopf zum Rattern angefangen.

Mich würde nun interessieren, ob es einen Zusammenhang mit Neurodermitis und Zöliakie gibt. Ich habe mit meinem Sohn inzwischen schon einen regelrechten Ärztemarathon hinter mir und das Wort Zöliakie kam dabei noch nie zur Sprache. Neue Ansätze sind mir natürlich herzlich willkommen, aber trotzdem würde es mich natürlich interessieren, wie sie darauf kommt.

Ich habe am Nachmittag ein wenig über Zöliakie im Internet nachgelesen. Mich verwundert dabei, dass mein Sohn eigentlich keine typischen Anzeichen dafür hat. Demnach hat er mit dem Stuhlgang keinerlei Probleme. Gelegentlich hat er schon einen Durchfall, aber nicht auffällig oft oder heftig. Abgesehen davon, hat die Ärztin nicht einmal nach seinem Stuhlgang gefragt.

Sie fragte mich schon nach Lebensmittelunverträglichkeiten, die bei meinem Sohn durchaus vorhanden sind. Weizen ist auch dabei, aber andere glutenhaltige Lebensmittel wie zum Beispiel Roggen darf er laut einem Blutbefund von vor etwa einem Jahr durchaus essen.

Weitere Symptome für eine Zöliakie dürften dann noch sein, dass die Patienten sehr dünne Arme und Beine und einen Blähbauch haben. Nun gut, einen Blähbauch hat mein Sohn schon öfters, aber den kenne ich von sehr vielen Kindern. Er war lange zeit sehr dünn und generell sehr zierlich, aber inzwischen ist er zwar nicht stämmig, aber seine Arme und Beine würde ich nun nicht als auffallend dünn bezeichnen.

Was könnte sonst noch zu dem Verdacht geführt haben? Gibt es einen Zusammenhang mit Neurodermitis und Zöliakie? Also haben Neurodermitiker vielleicht ein erhöhtes Risiko auf Zöliakie? In meiner Familie gibt es eigentlich keinen Fall von Zöliakie. Mein Cousin hat Zöliakie, aber ob ein Cousin nun auch als familiäre Vorbelastung zählt, weiß ich auch nicht. Im übrigen weiß die Ärztin auch gar nichts von dem zöliakiekranken Cousin von mir. Wie also kommt sie dann zu diesem Verdacht?

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Da kann es durchaus einen Zusammenhang geben und ich denke, dass die Ärztin wirklich kompetent ist, wenn sie daran denkt. Denn daran denken die wenigsten Ärzte, dass dies auch eine Begleiterkrankung sein kann. Genauso wie Diabetes es auch sein kann. Aber lies dir mal diesen link hier durch klick . Wenn du weiter runter scrollst, wird der Zusammenhang auch erwähnt.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


@Diamante: Danke für den Link. "Witziger" Weise war ich heute sogar schon auf dieser Seite, habe aber nicht den ganzen Artikel gelesen. Weil ich mich eben in erster Linie wegen den Symptomen erkundigt habe und die sind auf dieser Seite ja auch aufgelistet. Bei den Symptomen würde ich meinen Sohn nicht wieder finden.

Er hat wie oben beschrieben zwar schon gelegentlich einen Blähbauch, aber nun auch nicht wirklich auffällig. Er hat nur gelegentlich bis selten einen Durchfall. Einen richtigen Durchfall hat er sogar erst einmal nach einem Magen- Darmvirus gehabt. Bezüglich Wachstumsstörungen kann ich sagen, dass mein Sohn schon etwas klein ist. In den letzten Monaten hat er da aber doch einiges nachgeholt, deswegen habe ich das nun nicht so in Betracht gezogen.

So geht es weiter mit den geschilderten Symptomen. So wirklich trifft kein einziger Punkt zu, vielleicht von einigen Punkten ein wenig, aber ein wenig trifft da denke ich wohl bei fast jedem Menschen zu. Aber vielleicht kann man es eben auch nicht so generell sagen. Generell hat diese Ärztin auch einen sehr guten Ruf. Sie ist sehr überlaufen, aber auch das spricht ja dafür, dass sie eben gut ist. Und ein neuer Ansatz ist es jedenfalls. Immerhin konnte ich bislang noch keine wirklichen Gründe für die Neurodermitis bei meinem Sohn finden.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



@tournesol: Hat sich der Verdacht auf Zöliakie bei deinem Sohn bestätigt? Mich würde das interessieren, weil eine Freundin eine Tochter hat, deren Gewicht und Größe eventuell auf Zöliakie hindeutet, sie aber ansonsten außer dem Gewicht und der Größe keine weiteren Anzeichen für Zöliakie hat. Das Kind hat weder Durchfall noch sonst eines der Symptome, die in dem Link aufgeführt sind, den Diamante gepostet hat.

Das Mädchen wird nun bei jedem Impftermin überwacht bzw. gewogen und die Körpergröße gemessen. Klar, dass die Mutter nun auch etwas verunsichert ist, da Zöliakie schon eine sehr große Umstellung der jetzigen Essgewohnheiten nach sich ziehen würde. Aber wem sag ich das. Du weißt das sicherlich bestens aus eigener Erfahrung.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Der Verdacht hat sich bei meinem Sohn nicht bestätigt. Allerdings habe ich auch keine Darmspiegelung machen lassen. Ich habe ihm aber eine Zeit lang bewusst stark glutenhaltige Lebensmittel zum Essen gegeben. Auf Weizen reagiert er, das weiß ich, demnach habe ich ihm auch weiterhin keinen Weizen gegeben, aber wenn er Zöliakie haben sollte, dann müsst er auch auf andere glutenhaltige Lebensmittel reagieren.

Im Endeffekt habe ich es eben bewusst so gemacht, dass ich darauf geachtet habe, dass er eine Zeit lang möglichst viele glutenhaltige Lebensmittel zu sich nimmt und habe Stuhlgang und dergleichen sehr beobachtet. Inzwischen kann mein Sohn natürlich auch durchaus bereits sagen, ob ihm etwas weh tut oder dergleichen. Demnach hätte er zumindest sagen können, ob er Bauchweh hat oder nicht. Aber es hat sich genau nichts verändert. Der Stuhlgang war wie eh und je und mein Sohn hat auch keine Beschwerden geäußert.

Demnach habe ich eine Darmspiegelung für unnötig gehalten. Immerhin wäre diese Untersuchung wieder ein größerer Stress für meinen Sohn gewesen. Wenn sich der Verdacht verschärft hätte, wäre das natürlich in Ordnung gewesen, aber da er da auf so gar nichts reagiert hat, habe ich es dann sein lassen.

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» tournesol » Beiträge: 7760 » Talkpoints: 69,99 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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