Kann man Depressionen vorbeugen? Gibt es Möglichkeiten?

vom 13.03.2012, 14:22 Uhr

Wie in einem anderen Thread geschrieben, habe ich durch das Vergessen meiner Pille (vermutlich) gestern stark und depressiven Verhalten gelitten. Da bei uns in der Familie Depressionen sowohl von mütterlicher, als auch von väterlicherseits vorhanden sind, mache ich mir schon so meine Gedanken.

Ich könnte mich schon als gefährdet einstufen. In meiner Ausbildung litt ich über Monate an starken Depressionen, die aber zum glück situationsbedingt waren und die ich selbst in den Griff bekommen habe, in dem ich die Ausbildungsstelle verlassen habe und mir Zeit nahm.

Nach diesem Zwischenfall gestern, als ich wieder merkte, wie sich Depressionen anfühlen, hab ich doch Angst irgendwann auch daran zu erkranken. Ich kann nicht sagen, dass ich eine schlechte Kindheit hatte, aber dennoch gibt es viele Dinge die mich sehr beschäftigen. Momentan bricht der Kontakt meiner Eltern zu ihren Kindern immer mehr ab (dies geht allerdings von meinen Eltern aus). Ich rede mit meinem Mann sehr viel über meine Probleme. Ganz egal ob es sich dabei um meine Kindheit oder auch um jetzige Probleme handelt. Das habe ich leider in meiner Ausbildung versäumt und dies machte es nicht besser. So konnte ich damals erst sehr spät mit meinem Mann reden und er verstand auch gar nicht was mit mir los war, weshalb die Beziehung teilweise schon sehr auf der Kippe stand.

Nach diesem Fall habe ich mir aber geschworen, immer sofort zu reden und es hilft tatsächlich. Gerade durch meine Tochter fallen mir immer mehr Missstände in meiner eigenen Kindheit auf, die mich schon sehr beschäftigen und die mich auch sehr traurig machen. So war Gewalt bei uns schon recht häufig und es gab viele Situationen die ich einfach nicht nachvollziehen kann. Da mein Vater auch schon früher an Depressionen litt und viel Alkohol zu sich nahm, habe ich also nicht nur gute Erinnerungen an die Kindheit.

Während meinem Fachabitur habe ich viel darüber gelernt und weiß, dass Depressionen meist in der Vergangenheit liegen. Ich habe wirklich Angst irgendwann auch daran zu erkranken und das wäre für mich wirklich schlimm.

Kann man Depressionen vorbeugen? Gibt es irgendetwas was man unternehmen kann um nicht daran zu leiden, bzw. die Wahrscheinlichkeit zu vermindern?

» Lara2011 » Beiträge: 1466 » Talkpoints: 0,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Es tut mir Leid, aber an manchen Stellen kann ich dir nicht wirklich folgen. Du sagst, du hast bereits an Depressionen gelitten. Dann schreibst du, du hast Angst an Depressionen zu erkranken. Du hattest bereits eine depressive Phase, was im Endeffekt auch heißt, die Chancen das sie wieder kommen, sind höher als bei einem Menschen, der noch nie Depressionen hatte.

Die meisten Depressionen dürften grundsätzlich heilbar sein, aber die Chancen, dass es noch mal eine depressive Phase gibt, sind nun mal höher, wenn man bereits erkrankt war. Was bei dir der Fall war. Auch wenn du selbst es als situationsbedingt bezeichnest. Klar können auch Situationen Depressionen auslösen. Aber nicht immer gehen die Depressionen einfach weg, nur weil man die Situation ändert.

Ich denke, man kann es durchaus beeinflussen, dass man nicht wieder in eine depressive Phase abrutscht. Das braucht aber viel Kraft und auch viel Selbstüberprüfung. Ich glaube nicht, dass man wirklich alle zukünftigen depressiven Phasen immer verhindern kann. Depressionen entstehen ja nicht nur durch dumme Situationen, sondern auch durch "falsche" Abläufe im Körper, die man nicht immer im Griff hat. Wobei die Anfälligkeit dafür sicherlich höher ist, wenn man erblich vorbelastet ist. Depressionen können nun mal vererbt werden.

Das du dich immer mitteilst, kann durchaus ein Weg sein. Aber auch andere Faktoren können den Weg beeinflussen. Zum Beispiel auch Nahrung. Oder Aktivitäten und so weiter. Regelmäßige Tagesabläufe tun sicherlich auch ihren Dienst in dem Fall. Und ausreichend Schlaf ist sicherlich auch wichtig.

Da du die Pille ansprichst. Weise deinen Gynäkologen unbedingt auf den Umstand mit den Depressionen hin. Ich selbst bin vor und nach und während der Periode zu nichts mehr zu gebrauchen und wollte das nun auch über die Pille in den Griff bekommen. Bei Pille Nummer Eins stellte ich fest, dass in der Packungsbeilage stand, dass sie bei Depressionen nicht genommen werden sollte. Da ich offiziell keine Depressionen habe, hatte ich das halt auch nicht erwähnt. Bei der zweiten Pille, zufällig auch Cerazette, sollte an sich die Periode komplett unterbunden werden. Ergebnis war, dass ich wochenlang geladen war. Als ich dann in der Mitte der Packung auch noch meine Periode hatte, wusste ich warum ich geladen bin. Auskunft meiner Frauenärztin dazu, gerade die Cerazette kann depressive Sachen verstärken.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Die Pille ersetzt inzwischen offenbar deine körpereigene Hormonproduktion, weswegen du an Depressionen leidest, wenn du diese absetzt. Insofern ist deine logische Therapie, weiterhin die bei dir als antidepressiv wirkende Pille einzunehmen um eine weitere Phase zu verhindern, wobei eigentlich zu erwarten wäre, dass die depressive Phase nach dem Absetzen der Pille von alleine wieder endet, wenn dein Körper die eigene Hormonproduktion wieder anregt.

Auch wenn du die Pille nimmst, kann es natürlich sein, dass du trotzdem Depressionen bekommst. Das kann körperliche Ursachen haben, meist liegt aber irgendwas im Argen. Zuviel Stress (da Stress relativ ist kann das jeder Mensch haben), zu schlechte Ernährung, Trennung und so weiter. Den Lauf des Lebens kann man natürlich nicht beeinflussen, aber versuch auf jeden Fall Stress zu vermeiden. Sorg für eine gute Ernährung, denn das ist die Grundlage für einen gesunden Körper und einen gesunden Geist. Treib Sport, dass ist eine der effektivsten Therapien gegen Depressionen.

» TuDios » Beiträge: 1475 » Talkpoints: 4,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Depressionen können aus dem Nichts kommen, da kann man nicht immer etwas machen oder gar der Sache vorbeugen. Die Aufstellung über die Ursachen ist länger als die Aufpreisliste bei Mercedes und längst ist noch nicht alles erforscht was zu dieser Erkrankung führen kann. Was man vielleicht versuchen könnte wäre die begünstigenden Faktoren soweit wie möglich auszuschließen.

Ich weiß nun nicht genau was alles zu diesen vorbeugenden Maßnahmen dazu gehört weil ich medizinischer Laie bin, aber vom Grundsatz her würde ich sagen dass in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist herrscht und umgekehrt. Mit anderen Worten, wenn ich ein geordnetes Familienleben habe, mir keinen Stress bereite, mich vernünftig ernähre, Alkohol in Maßen genieße und meine Hobbys pflege dann habe ich schon einen gewissen Vorteil.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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