Desinfektionsspray besser als Alkoholtupfer?

vom 14.02.2012, 18:36 Uhr

Ich habe heute endlich einmal meine Bestellung für meinen diabetischen Quartalsbedarf aufgegeben. Die Dinge zur Insulinpumpentherapie bestelle ich nämlich ausschließlich bei einem speziellen Versandhändler für Diabetesbedarf, da die örtliche Apotheke wohl für die Hilfsmittel gern mal Zuzahlungen nimmt, während der Spezialhändler durch die Zusammenarbeit mit fast allen Krankenkassen eben keine Zuzahlungen dafür nimmt, was natürlich jedem Versicherten zugute kommt.

Dennoch gibt es Dinge, die unter keiner Kassenleistung fallen, auch, wenn der Arzt diesbezüglich ein Rezept ausstellen würde. Dazu gehört auch das Desinfektionsspray, mit dem ich die Haut desinfiziere, ehe ich die Insulinpumpe an mich anschließe und die Nadel einführe. Das Spray kostet schon um die sechs bis sieben Euro und hält vielleicht mal ein halbes Jahr, und schon brauche ich ein neues. Dabei ist es egal, ob ich es nun über den Diabetesversand oder über die Apotheke kaufe.

Bei meinem Diabetesversand habe ich nun gesehen, dass es dort spezielle Alkoholtupfer gibt, die den gleichen Zweck erfüllen, nämlich die Desinfektion der Haut. 150 Stück werden für etwas mehr als drei Euro in einer Dose geliefert. Damit dürfte ich wohl mindestens ein dreiviertel Jahr problemlos auskommen, je nachdem, wie oft ich eben den Katheter wechsle, der mich mit Insulin versorgt und im Idealfall ist es eben alle zwei bis drei Tage.

Ich habe mir nun eine solche Dose einfach mal mitbestellt, um es für mich auszuprobieren. In der Praxis, in der ich meine Einführung in die Insulinpumpentherapie bekam, wurden diese Tupfer auch verwendet, man sagte mir dort aber, so etwas würde nicht unbedingt benötigt werden. Keine Ahnung, warum, aber was in der Praxis ja nun funktioniert hatte, sollte zu Hause kein Problem darstellen. Aber ich würde gern von Euch wissen, ob Ihr dennoch ein Spray zur Desinfektion der Haut vorziehen würdet oder eben diese mit Alkohol versehenen Tupfer? Vielleicht gibt es ja auch bei der Desinfektion der Haut noch andere Erfahrungswerte, die nicht unbedingt mit dem Diabetes zu tun haben, sondern die aufgrund von anderen Gründen der Desinfektion de Haut beruhen. Was würdet Ihr vorziehen? Warum würdet Ihr das Spray den Tupfern oder anders herum die Tupfer dem Spray vorziehen?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich habe ja seit einigen Monaten einen Pleurakatheter. Das ist eine Art Schlauch, die von der Pleura (bei der Lunge) aus irgendwann aus dem Körper austritt, damit ich Wasser ablassen kann, falls sich zu viel bildet. Die Stelle an welcher der Schlauch austritt muss auch immer gereinigt werden, wenn ich den Verband wechsle. Im Krankenhaus haben sie dafür Octenisept Lösung genommen. Das Mittel ist zwar auch nicht billig, aber ich kann es selbst dosieren und damit hält es mir auch ziemlich lange. Ich habe die Flasche nun schon fast 3 Monate in Gebrauch und immer noch davon übrig.

Bei den Flaschen, die ich nehmen muss um das Wasser zu entfernen, sind auch Alkoholtupfer dabei, mit denen ich die Wunde reinigen kann. Ehrlich gesagt ist mir dabei aber nicht so wohl, weshalb ich diese Tupfer nur nehme, um den Schlauch zu reinigen, wenn ich etwas damit gemacht habe. Meine Haut desinfiziere ich nur mit Octenisept.

Ich muss ehrlich sagen, dass es gewisse Dinge gibt, bei denen ich nicht spare. Da sich meine Wunde nicht entzünden darf und stets sauber sein muss, lege ich da Wert drauf, dass ich etwas habe, auf das ich mich verlassen kann und mit dem ich mich wohl fühlen kann. Ich finde jetzt auch 6-7 Euro für eine Flasche Desinfektionsmittel für ein halbes Jahr gar nicht so viel Geld. Wenn das jetzt monatlich anfallen würde, dann wäre es etwas anderes, aber alle halbe Jahr geht das doch noch.

Letztendlich kommt es wohl darauf an. mit was du dich selbst wohl fühlst. Die Alkoholtupfer tun sicherlich auch ihre Arbeit und sind genauso gut wie ein Spray, aber ich selbst würde zu einem flüssigen Mittel tendieren, welches ich selbst dosieren kann.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Daheim kannst du ja im Prinzip nehmen was du möchtest. Wichtig ist doch im Grunde nur, dass keine Keime in den Körper gelangen. Das ist ja auch der Grund, weshalb man desinfizieren sollte. Es gibt auch genug Menschen, die darauf verzichten, aber ratsam finde ich das absolut nicht. Im Krankenhaus benutzt man ein Hautdesinfektionsmittel und keine Alkoholtupfer. Warum kann ich dir gar nicht mal sagen, aber ich kann mich erkundigen. Ich gehe davon aus, dass einfach die Gefahr besteht, dass es brennen könnte. Außerdem ist es wohl hautschonender, wenn man ein spezielles Hautdesinfektionsmittel benutzt. Aber wie gesagt, daheim kannst du das im Prinzip machen wie du möchtest.

In der Rehabilitationsklinik benutzt man auch Tupfer. Das hat den Vorteil, dass es schneller geht. Man nimmt den Tupfer, wischt drüber, wartet ein paar Sekunden und kann dann stechen (oder in deinem Fall dann eben den Katheter wechseln). Spray verteilt sich einfach überall hin und unter Umständen muss man da noch einmal nach wischen. Das wäre dann auch kostenintensiver für eine Klinik. Daheim würde ich das nehmen, womit ich besser zurecht kommen würde. Ich denke, dass ich da die Tupfer bevorzugen würde. Allerdings würde ich welche mit Hautdesinfektionsmittel nehmen, was es ja auch gibt und nicht so reine Alkoholtupfer.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Die Tupfer, die ich mir ausgesucht habe, sollen ja explizit zur Hautdesinfektion dienen. Das stand zumindest bei der Artikelbeschreibung mit dabei. Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob der Alkohol allein auf den Tupfern ist oder ob es eben ein Bestandteil des Desinfektionsmittel ist. Diese enthalten ja grundsätzlich auch Alkohol, ich habe derzeit zwei Sprays in Gebrauch und ehrlich gesagt mochte ich eben auch nicht unbedingt den Geruch daran. Es riecht schon recht penetrant, wenn ich ehrlich bin. Ich bin aber auf jeden Fall gespannt, was es letztendlich mit den Alkoholtupfern auf sich hat.

Bei mir ist es ja nicht so, dass ich eine Wunde desinfiziere, sondern eben die Haut vor dem Einstich behandeln muss. Allerdings gibt es wohl auch unter den Insulinpumpenträgern durchaus Leute, wie ich gestern lesen durfte, die ihre Haut gar nicht desinfizieren. Sie haben laut eigener Aussage allerdings auch keine Probleme mit Keimen beziehungsweise mit der Entzündung der Haut gehabt, aber ohne die Haut zu desinfizieren, geht es bei mir gar nicht.

Das Brennen habe ich auch mit dem Desinfektionsmittel. So neu wäre es mir also nicht. Ich meine aber auch, dass man damals in der Praxis kein Brennen verspürt hatte, aber vermutlich kommt es auf die Verträglichkeit beziehungsweise die Empfindlichkeit des jeden Einzelnen an.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Du reinigst aber ja die Haut, damit eben keine Keime in den Körper gebracht werden. Wenn du das nicht tun würdest, dann könnten schon Keime mit rein kommen. Sicherlich muss das jeder für sich entscheiden, ob er desinfizieren will oder nicht, aber ich würde wirklich jedem dazu raten. Octenisept brennt nicht. Wenn du das also ohne Brennen als angenehmer empfindest, bzw. dich das stört, dann würde ich dir zu Octenisept raten. Das wird auch in den Kinderkliniken oft verwendet.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Wir geben unseren Kunden in der Apotheke z.B. bei Heparin - Spritzen immer diese Alkoholtupfer gratis mit dazu, wenn sie das möchten. Wenn nur die Haut desinfiziert werden soll und keine Wunde, finde ich diese Alkoholtupfer eigentlich besser als ein Spray. Das Desinfektionsmittel sollte ja abgetrocknet sein, bevor die Nadel in die Haut kommt. Das dauert bei einem Spray ja doch etwas länger, als wenn man mit einem Alkoholtupfer ein Mal über die Stelle geht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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