Altersheime: Welche Alternativen?
Man kennt es sicher aus der Verwandtschaft oder Bekanntschaft. Die älteren Leute weigern sich, oft zu Recht, ins Altersheim zu gehen. Aber welche Alternativen, die bezahlbar sind, gibt es noch? Was kann man machen, damit der alte Mensch nicht in ein Altersheim muss? Kann man ihm auch mit weniger Geld den Wunsch erfüllen zu hause zu bleiben, auch wenn man ihn als Angehöriger nicht pflegen kann?
Was würdet ihr machen, wenn ihr in der Verwandtschaft jemanden hättet, der sich aus Altersgründen nicht mehr alleine versorgen kann. Altersheime kosten ja auch eine Stange Geld, die vielleicht auch nicht zur Verfügung stehen. Was kann man also machen?
In meiner Familie haben wir aktuell den Fall, dass mein Opa seit einigen Monaten auf keinen Fall mehr alleine zu Hause bleiben kann, aber er schon klar gemacht hat, dass er nicht in ein Altersheim möchte. Aus der Familie kann sich auch niemand rund um die Uhr um ihm kümmern, und so musste auch eine Alternative her. Dass diese Alternative allerdings weniger Geld kostet, kann man nicht unbedingt sagen.
Zur Zeit kümmert sich jemand um meinen Opa, der aus Rumänien kommt und immer wieder für ein paar Wochen bei älteren Menschen ist und sich um diese und den Haushalt kümmert. Davor war für 2 Tage eine Polin dort, die allerdings nicht geblieben ist, da sie grade mal 2 Wörter deutsch sprach. Wäre diese geblieben wäre es so gewesen, dass sie nach 4 Wochen wieder nach Polen geht und dafür jemand anderes aus dieser Familie kommt. Wie genau das heißt oder welche Organisationen es da gibt, weiß ich leider grad nicht.
Natürlich ist es schön, dass mein Opa weiterhin zu Hause bleiben kann, aber es kostet trotzdem eine Stange Geld; sogar etwas mehr als ein Altersheim kosten würde. Neben dem Geld für den Pfleger und auch Verpflegung für diesen, muss trotzdem mehrmals täglich noch ein "mobiler Pfleger" kommen; für die Medikamente, das Waschen und andere kleinere medizinische Untersuchungen. Und mein Vater ist trotzdem mehrmals täglich auch bei ihm.
An sich könnte das wirklich eine gute Alternative sein, wenn man wirklich sonst niemanden hat, der sich kümmern kann, aber arg viel günstiger ist das leider nicht. In unserem Fall war das aber leider die einzige Möglichkeit.
Die Oma meines Lebensgefährten lebte bis zu ihrem Tod alleine. Allerdings war sie nie wirklich alleine. Es fand eine Art von Fernbetreuung statt. Brauchte sie Hilfe dann brauchte sie nur einen Knopf zu drücken und jemand kam. Das war ein kostenpflichtiger Service von einem Verband. Weiß leider nicht mehr welchen. Nachteil war natürlich das die immer eine gewisse Zeit brauchten bis sie dann da waren. Dafür gab es aber auch gleich einen Extra Knopf für einen Arzt. Für sie war das schon das richtige, sie wollte unbedingt "alleine" wohnen.
Eine andere Alternative habe ich hier bei mir im Haus gleich mehrfach. Und auch direkt Balkon an Balkon. Eine Rentner WG. Sicherlich aber auch nicht jedermanns Sache. In dem Fall hier bei uns, werden die Rentner (teilweise mit Behinderungen) 24 Stunden lang von Pflegekräften betreut. So was könnte ich mir durchaus auch vorstellen. Haben zwar jeder ihr Zimmer, aber sind wenn es darauf ankommt nie alleine. Über Kosten kann ich leider nicht berichten. Mich würde das zwar auch interessieren, aber ich habe noch nie eine der Damen über den Balkon hinüber gefragt.
Vor einigen Jahren hat sich bei meinem Großvater nach einem mehrfachen Schlaganfall die Frage gestellt, wie es hinterher weiter geht. Durch die Schlaganfälle war er weitestgehend komplett gelähmt und konnte selbst bei nichts mehr mithelfen. Da auch das Geld von meiner Großmutter für nicht viel gereicht hat, und auch die Krankenkasse nur wenig Geld zur Pflege beigesteuert hat, haben meine Tante, mein Onkel und soweit es ging auch noch meine Großmutter bei der Pflege mit geholfen.
Dafür musste meine Tante schlussendlich ihren Vollzeit Job aufgeben und auch mein Onkel konnte seiner Beschäftigung nicht weiter nachgehen, dass am Ende noch zwei Gehälter ausgefallen sind nur um meinen Großvater Zuhause pflegen zu können.
Sicherlich ist es schön wenn der Verwandte dann nicht in ein anonymes Altenheim abgeschoben wird, nur geht es manchmal nicht anders. Hätte man ihn in ein Altersheim gegeben, hätten meine Tante und mein Onkel ihre Stellen behalten können und hätten sich nicht zehn Jahre körperlich wie auch geistig daran aufreiben müssen. Und die Diakonie die zur Pflegeunterstützung gekommen ist, war zwar zweimal täglich vor Ort hat aber auch im Prinzip nicht viel gemacht außer die Tabletten zu richten und meinen Großvater anzuziehen und in den Rollstuhl zu setzen der dann quasi den ganzen Tag dort hätte sitzen sollen bis sie Abends wieder gekommen ist und ihn zurück ins Bett gelegt hat.
Eine Vollzeitpflegekraft wollte meine Großmutter damals nicht im Haus haben, obwohl es sehr viele Schwestern aus dem Ausland gibt die solche Stellen gerne annehmen. Das ganze hat auch sehr viel mit Vertrauen zu tun, und gerade wenn man den Patienten gar nicht mehr alleine lassen kann nach einem solchen Geschehen sollte man es doch abwägen ob ein Altersheim nicht doch die bessere Lösung für alle Beteiligen wäre.
Sofern man noch etwas selbstständig ist und sich in der Wohnung zurecht findet, kann man auf einen Hausservice zurück greifen der auf Kopfdruck reagiert und dann nachsehen kommt. Für die restlichen Aufgaben im Haushalt kann ein Verwandter einspringen oder man nimmt sich einen Haushälter der dabei unterstützt.
Sofern das nicht mehr möglich ist gibt es unterschiedliche Wege die man gehen kann. Angesprochen wurde hier schon die Pflegekraft aus dem Ausland die sich dann nur um den Angehörigen kümmert, die jedoch auch teurer als ein Altenheim ist. Dafür kann man sicher sein, dass immer jemand in der nähe ist der sich darum kümmert. Eine andere Alternative die ich auch schon angedeutet hatte, sind Pflegeservice die nach Hause kommen und bei der Pflege mithelfen. Zwar bekommt man bei einer Pflegeeinstufung etwas Geld von der Krankenkasse zur Unterstützung, aber das deckt bei weitem nicht die Kosten für eine Hauspflege und man muss als Verwandter immer noch viel helfen, dass es sich gegebenenfalls nicht mehr mit einer Vollzeitstelle vereinbaren lässt.
Eine andere Möglichkeit ist noch ein betreutes Wohnen. Dort leben die älteren Menschen in einer eigenen Wohnung, erledigen vieles selbstständig aber haben im Bedarfsfall noch eine Klingel um eine Pflegekraft kommen zu lassen. Meistens sind solche Einrichtungen auch in Altenheimen enthalten oder an diese angegliedert. Eine solche Wohnung kann man mieten oder auch kaufen, jedoch sind die Preise dafür auch relativ hoch.
Mein Großvater wurde zu Hause von meinem Vater gepflegt, hatte aber auch durch einen ambulanten Pflegedienst auch Hilfe bekommen, und war mein Vater arbeiten, so haben sich Nachbarn um meinen Opa gekümmert. Ich hatte es zwar in den Raum geworfen, dass es vielleicht zur Entlastung meines Vaters besser gewesen wäre, man hätte Opa eben stationär betreut, aber das wollte mein Vater wiederum nicht. Ich denke, mein Opa auch nicht. Allerdings war er bis zu seinem Schwächeanfall/ Schlaganfall noch weitgehend selbständig gewesen, aber danach war er kaum noch ansprechbar gewesen. Ich denke, dass es für ihn schon besser war, in der gewohnten Umgebung zu sein.
Heute gibt es eben auch die Möglichkeiten, Leute zu engagieren, die sich quasi rund um die Uhr um jemanden zu Hause kümmert. Das ist definitiv mit Geld auch handzuhaben, und je nach Fall dann doch besser. Für manche Leute ist aber eine stationäre Betreuung schon eine bessere. Man muss da eben abwägen.
Nun gibt es ja auch die Möglichkeiten, dass ältere Menschen auch in eine Art betreutes Wohnen gehen. Dort sind sie zwar unter Aufsicht und man kümmert sich um sie, aber sie sind dennoch in der Lage, sich selbständig zu versorgen. Da gibt es verschiedene Modelle, entweder in einer Art Wohngemeinschaft oder eben in einem Haus, welches altersgerecht mit Wohnungen ausgestattet ist. So etwas geht aber eben nur, wenn kein oder nur ein geringer Pflegebedarf besteht. Besteht eben enormer Pflegebedarf, so gibt es keine andere Möglichkeiten, als sich selbst um den Pflegebedürftigen zu kümmern, jemanden zu engagieren, der auch vor Ort ist oder eben doch die Betreuung in einem Seniorenheim in Kauf zu nehmen.
Diese ausländischen Betreuungskräfte sind sicherlich eine gute Wahl wenn man vor der Frage steht Altersheim oder den eigenen Job aufgeben. Ich denke so etwas in der Art würde ich auch vorschlagen wenn ich zu entscheiden hätte.
Wenn die Umstände für die beaufsichtigte Unterbringung noch nicht so gravierend sind könnte man aber auch durchaus über das sogenannte betreute Wohnen nachdenken. Bei uns hier in der Gegend gibt es wirklich wunderschöne Einrichtungen die solch einen Service anbieten. Wer will kann mitten in der Stadt wohnen oder im Grünen, es gibt Fahrstühle die ein Treppensteigen unnötig machen, auf den Fluren trifft man Gleichgesinnte und es gibt auch immer Veranstaltungen womit man sich beschäftigen kann. Bestimmte Leistungen können nach Bedarf zugebucht werden wie eine Reinigungskraft oder das tägliche Mittagessen. Das hat nichts vom Altersheim und mit einem Abschieben gemein.
Ich hätte ein wirklich schlechtes Gefühl, wenn meine Eltern in einem Altersheim untergebracht währen, aber zum Glück stellt sich diese Frage derzeit nicht. Ich würde erst einmal alles andere versuchen um dieses zu verhindern und wenn er gar nicht anders geht, eben auf die Unterbringung in einem Altersheim zurückgreifen. Aber zuerst würde ich sie selber pflegen und wenn es auch mit der Unterstützung von Pflegekräften ist. aber es sind ja meine Eltern, die ja auch wie ich Kind war sich um mich gekümmert haben und das würde ich dann in diesem Fall auch erst einmal für sie tun.
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