Kalt-Warm-Duschen: Wie richtig machen, welche Vorteile

vom 15.10.2011, 15:35 Uhr

Seit geraumer Zeit habe ich mich - mal wieder - dazu entschlossen, aktiv kalt-warm zu duschen. Das habe ich schon zwei bis dreimal vorher als Vorsatz gehabt, doch immer dann, wenn es kälter wurde, nicht mehr durchgehalten. Dieses mal versuche ich einerseits, länger durchzuhalten, und andererseits möchte ich versuchen, es so richtig wie möglich zu machen. Hierauf bezieht sich auch die erste meiner beiden Fragen.

Ich frage mich, wie es genau richtig ist. Ich las einst, dass man drei Minuten warm bis heiß duschen solle, dann zehn Sekunden kalt, dann wieder drei Minuten warm bis heiß und erneut zehn Sekunden kalt und dann noch ein drittes und letztes Mal drei Minuten warm bis heiß und zehn Sekunden kalt. Ich mache es jedoch derzeit so, dass ich circa (geschätzt) zwei bis drei Minuten warm dusche, dann kurz, circa zehn Sekunden, kalt, dann ganz kurz (vielleicht fünft Sekunden) warm, um nicht ganz auszukühlen. Nachdem ich Duschgel und so weiter anwendete dusche ich nochmals circa zwei bis drei Minuten warm und zehn Sekunden kalt. Ich weiß jetzt jedoch nicht, ob das so richtig ist. Kann mir jemand sagen, was ich hieran verbessern könnte?

Meine zweite Frage ist dann, welche Vorteile mir das Kalt-Warm-Duschen genau bringt. Ich weiß, dass vor allem das Immunsystem gestärkt wird. Zudem wird die Durchblutung angeregt und es werden - durch den Wechsel von Warm und Kalt und das damit verbundene Weiten und Verengen der Adern - die Blutadern "trainiert". Zudem soll - was mich jedoch nicht wirklich interessiert - die Haut gestrafft und der Stoffwechsel so angeregt werden, dass man weniger Fett innerhalb der Stunden nach dem Kalt-Warm-Duschen ansetzt bzw. mehr verbrennt (der Stoffwechsel-Grundumsatz soll gesteigert werden). Gibt es noch weitere Vorteile, die nennenswert sind und die ich nicht aufgelistet habe?

» belial94 » Beiträge: 183 » Talkpoints: -0,62 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also du hast dir deine Vorteile schon alle so gut wie von selber erklärt. Denn durch das kalte Duschen wird wie du schon gesagt hattest das Immunsystem gestärkt und für die Durchblutung ist es auch ganz gut. Was auch Vorteile bei kalten Duschen bringt, ist, wenn man sich morgens in die Dusche stellt, wird man wacher und der Kreislauf kommt gut in Schwung. Aber vorsichtig sollte man dennoch mit den kalt duschen sein. Weil sonst kann es passieren, dass man wiederum schnell krank wird und deshalb sollte man das nicht zu lange machen.

Beim warm duschen wird die Muskulatur entspannt und es löst Verkrampfungen am ganzen Körper entspannend. Noch besser funktioniert dies mit heißem Wasser und man wird dann vor allem abends etwas müde aber dennoch sehr entspannt da es sich fast, wie eine Massage anfühlt.

» GI KA » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 62,28 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das Abwechseln von warmem und kaltem Wasser auf der Haut ist tatsächlich Kreislauf anregend, jedoch gibt es momentan mehrere Kontroversen in der Forschung. Denn das Abwechseln von Warm und Kalt beim Duschen ist eher kontraindiziert. Da das kalte Wasser auf den ganzen Körper wirkt, kann es negative Spontanreaktionen in der Nähe von Organen, Herz, Lunge und Kopf haben.

Um dem Vorzubeugen gibt es eine bessere Alternative. Man lässt den thorakalen und abdominalen Bereich komplett aus. Man richtet die Dusche also nur auf die Füße, die Unterschenkel hoch bis auf die Oberschenkel mit kaltem Wasser, auch die Arme werden kalt abgespült. Hat man das in einem mäßigen Tempo gemacht, also etwa 10-20 Sekunden lang, duscht man den ganzen Körper ein bis zwei Minuten warm ab. Anschließend kann wieder mit kaltem Wasser die Extremitäten abspülen. Diesen Wechsel von kalt auf warm kann man drei mal wiederholen, auch viermal sind kein Problem. Nur wesentlich öfter sollte man es nicht machen, da es keinen positiven Effekt hat es immer und immer wieder zu wiederholen.

Der Sinn des Ganzen ist schnell verstanden. Der Rumpf wird durch die Aorta mit einem "mächtigen" Gefäß versorgt, hier ist eine dolle Anregung nicht notwendig und durch die tief im Körper liegende Ader auch kaum möglich. Die Organe und vor allem der Herzmuskel, der je nach Mensch auch unterschiedlich näher an der Haut liegt, können durch den Wechsel jedoch teils verkrampfen oder andersweitig leichte Schäden nehmen. Die Hauptsache ist jedoch, dass durch das Anregen der Gefäße der Extremitäten ohnehin der gesamte Kreislauf gestärkt wird, da diese vier Endpunkte ingesamt ja das Blut nicht nur punktuell schneller und kräfitger pumpen, sondern es logischerweise komplett angeregt wird. Während der Kaltphasen an Armen und Beinen kühlt der restliche Körper wesentlich langsamer ab als diese und ist nicht so extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt, das ist wesentlich besser für den Körper.

Zusammenfassend also Rumpf und Kopf beim Kaltduschen rauslassen, nur bei den Warmphasen mitduschen, da die Anregung der äußersten Gefäße ausreicht um den Kreislauf insgesamt zu stärken. Das ist wesentlich gesünder für den Körper.

» benutzer7 » Beiträge: 2116 » Talkpoints: 49,80 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Die Vorteile hast du ja selber bereits fast alle gelistet. Was mir noch dazu einfällt ist, dass die Eigenproduktion von Cortison im Körper bei einer kalten Dusche ziemlich angekurbelt wird. Das mag bei diversen entzündlichen Krankheiten eine positive Rolle spielen. Meines Wissens nach ist das aber (noch) nicht erwiesen.

Was das "Wie" anbelangt so mache ich das so, dass ich versuche ab und zu kalt zu duschen, aber wenn dann nur kalt. War ich erstmal unter dem warmen Wasser schaffe ich mehr als reichlich lauwarm nicht mehr. Wenn man denn nun kalt duscht ist vor allem die Gefahr eines (Kreislauf-)Schocks für den Körper zu beachten. Also nie einfach mal so plötzlich den kalten Wasserstrahl auf den Körper richten. Richtig ist es zuerst entweder einen Arm oder ein Bein von den Fingern oder Zehen ausgehend zum Körper hin langsam kalt abzuduschen. Ich mache das immer nur etwa 5 cm und gehe dann zum anderen Arm (oder eben Bein) über und das alles sozusagen im Rotationsverfahren imer ein Stückchen höher. Dabei kommt einem das Wasser überall dort wo es vorher bereits war gar nicht mehr so kalt vor - viele kennen Ähnliches ja vom Schwimmen.

Wenn man dann zum Rumpf kommt, erstmal mit der Hand vorsichtig nass machen, erst wenn man sich so etwas gewöhnt hat kann man kurz ganz unters kalte Wasser. So kann man die Vorteile des Kalt-Duschens haben, ohne die Angst möglicherweise akute Kreislaufprobleme auszulösen.

» leasmom » Beiträge: 290 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Solche Entschlüsse kenne ich auch.:lol: Ein kurze Zeit habe ich damals auch den Kaltwasserhahn in meine Duschvorgänge eingebaut. Wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, ist es auch ganz leicht. Ich habe mich dabei immer nach dem gerichtet, was mein Körper mir sagt. Da ich keine Ultra-Abhärtung brauche, muss ich es auch nicht übertreiben. Auch die Intervalle schätzte ich nur grob. Ich habe immer recht schnell gemerkt, wie weit ich gehen kann ohne das es mir mein Körper übel nimmt.

Wie du ja selbst schon schriebst, gehen die Meinungen auseinander. Man fragt drei Experten und hat vier verschiedene Meinungen. Ich nutze dies auch nur zur Orientierung und mache daraus das, was für mich am besten passt. Wenn ich merke, dass die Soft-Variante meinem Körper reicht, dann muss ich keine Schocktherapie machen, um wohlmöglich in der Dusche umzukippen. Ein richtig und falsch sollte jeder für sich selbst herausfinden.

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» Trisa » Beiträge: 3323 » Talkpoints: 38,55 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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