Wo gibt es noch ein ausführliches Arzt-Patientengespräch?
Früher gab es noch wirklich ausführliche Arzt-Patientengespräche, wo der Arzt sich auch noch Zeit genommen hat und man auch mit Problemen zu diesem Arzt kommen konnte. Der Arzt hat sich dann wirklich Zeit genommen. Er stand nicht unter Zeitdruck und dieser Arzt hatte immer ein offenes Ohr.
Bei meinem Hausarzt ist es zwar nicht so, dass er Fließbandarbeit macht, aber es ist nicht so wie es früher mal war. Das kann wohl auch kaum so sein, weil die Ärzte unter enormen Druck stehen und auch schlechter bezahlt werden. Oder gibt es bei euch noch das wirklich ausführliche Arzt-Patientengespräch? Wie zufrieden seit hier mit eurem Arzt, was dieses "Zeit nehmen" betrifft? Wo gibt es noch ein ausführliches Arzt-Patientengespräch?
Also in meinem Heimatort gibt es einen solchen Hausarzt, der unheimlich ausführliche Patientengespräche durchführt. Dieser Arzt ist jedoch nicht sehr beliebt, denn er nimmt sich einfach viel zu viel Zeit. Für einen Patienten benötigt er 30 Minuten. Zu ihm gehen auch hauptsächlich ältere Menschen, die eine Menge Zeit und gute Nerven mitbringen müssen.
Seine Termine werden leider falsch verteilt, d.h. alle 15 Minuten wird ein neuer Termin vergeben, jedoch benötigt dieser Arzt pro Patient 30 Minuten mindestens. So ist das Wartezimmer demnach sehr schnell voll. Mein Vater hatte mal einen Termin um 10 Uhr. Um 12.30 Uhr saß er immer noch im Wartezimmer und musste dann gezwungener maßen gehen, denn er musste um 13.30 Uhr auf die Arbeit und hat sozusagen 3 Stunden gewartet für nichts mit Termin.
Viel kann dieser Arzt auch nicht kontrollieren, da er keinerlei Geräte in seiner Praxis besitzt wie manch andere Hausärzte, z.B. ein Ultraschallgerät besitzen. Ich war auch lange Zeit Patient bei ihm und bemerkte schnell, das er viel und gerne redet und das nicht nur im ärztlichen Bereich. Er denkt Probleme gerne mal aus, mit denen man zu ihm kommt. Ist zwar alles schön und gut, jedoch für die weiteren Patienten ist es ein Geduldsspiel.
Wirklich Zeit hat so gut wie kein Arzt mehr für den Patienten, weil er die Zeit nicht bezahlt bekommt. Der einzige Arzt, der sich Zeit für mich genommen hat war mein Chirurg, für den ich auch speziell eine ziemliche Strecke mit dem Zug fahren musste, in eine andere Stadt. Ich mache es jetzt immer so, dass ich alles aufschreibe, was ich besprechen muss und wenn die Zeit dann nicht mehr ausreicht, gehe ich zu einem meiner Fachärzte und frage dort den Rest. So bin ich meistens gut informiert und erfahre auch eine andere Meinung. Anders kommt man heute nicht mehr klar. Denn seinen Arzt kann man ja nicht jede Woche wechseln.
Ich kenne ehrlich gesagt nur einen einzigen Arzt, der sich wirklich so viel Zeit nimmt, dass die Patienten das Gefühl haben, dort umfassend und ohne Zeitdruck betreut zu werden. Dieser Arzt nimmt sich auch schon mal eine halbe Stunde Zeit oder sogar noch mehr. Das ist für den einzelnen Patienten sehr schön, aber die Kehrseite der Medaille sieht dann so aus, dass die Patienten zwischen zwei und vier Stunden im Wartezimmer sitzen, sofern sie nicht vorher anrufen und nachfragen, ob der Termin eingehalten werden kann. Ich habe ihn mal gefragt, wie lange er abends eigentlich arbeitet - er sagte mir, dass er zwischen 21 und 23 Uhr abends rauskommt - und das fast jeden Tag. Das finde ich schon sehr heftig. Seine Patienten lieben ihn, er hat mehrere Arzthelferinnen, die in Schichten arbeiten, also keine arbeitet von halb acht bis 23 Uhr durch, aber er selbst tut genau das. Er ist ein guter und ehrlich bemühter Arzt, das muss man ihm lassen.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich zugeben, dass mir lange Erklärungen absolut nicht wichtig sind. Mir reicht eine Diagnose, ich muss vom Arzt nicht wissen, warum und weshalb etwas so ist. Solche Dinge kann ich in meinen Büchern, die ich auch für mein Studium nutze, selbst nachschauen sofern ich noch nicht weiß, worum es geht. Ich kann schon verstehen, dass manche medizinischen Laien alles genau wissen wollen, obwohl es sie eigentlich nicht weiterbringt. Dadurch werden sie auch nicht schneller gesund.
Meinen Hausarzt habe ich in diesem Jahr gewechselt. Meine alte Hausärztin hat sich nun nicht so viel Zeit genommen. Das war für mich nicht so schlimm, aber ich habe mir dennoch einen neuen Hausarzt gesucht, der mir sympathischer ist. Auch dieser nimmt sich nicht so viel Zeit, wie manche das sicher gerne hätten. Für mich reicht es vollkommen aus, allerdings bin ich auch gesund. Meistens will man ja dann ausführliche Informationen, wenn man krank ist und genau wissen will, wie es um einen bestellt ist.
Ich glaube, bei mir sind es mehrere Ärzte, die sich in der Tat noch die Zeit nehmen. Allerdings muss ich sagen, dass ich nicht so oft krank bin und im Grunde nur zum Arzt gehe, wenn ich eine Vorsorgeuntersuchung habe. Meine Hausärztin ist zwar die erste Ansprechpartnerin, aber diese sehe ich vielleicht ein- bis zweimal im Jahr. Da nimmt sie sich auch schon die Zeit, aber ich denke, wenn ich eben mal einen Magen-Darm-Infekt habe, muss ich da auch nicht so ewig lang rumsitzen, sondern benötige vielleicht nur ein Medikament und eine Krankschreibung. Alles andere muss ich sowieso selbst in die Hand nehmen. Ähnlich ist es beim Zahnarzt. Der nimmt sich auch die Zeit, wirkt aber nicht selten doch recht gestresst von allem.
Dann gehe ich ja vier Mal im Jahr zu meinem Diabetologen, und er nimmt sich auch die Zeit. Allerdings gibt es da auch nicht viel zu besprechen, da es meistens sowieso an mir liegt, was ich daraus mache. Er gibt mir aber Hilfestellungen und bespricht mit mir auch immer, wenn es beispielsweise neue Therapieansätze gibt, über die ich mich informiere. Das Schöne bei ihm ist, dass ich ihn auch immer Fragen stellen kann, er gibt mir dazu den Raum und die Zeit. Aber bislang hat der längste Besuch wohl so um die zehn Minuten gedauert. Jedoch habe ich auch die Option, ihn jederzeit telefonisch zu erreichen, falls ich mit irgendetwas Schwierigkeiten habe.
Bei meinem Gynäkologen ist es so, wie es Cologneboy beschrieben hat. Diese Arztpraxis ist sehr gut besucht und man sitzt nicht selten seine zwei Stunden im Wartezimmer ab. Dennoch habe ich da nicht wirklich den Eindruck, dass sich der Arzt großartig Zeit nimmt. Jedoch geht er auf alle Fragen ein und nimmt sich dann die Zeit. Er macht es auch sehr freundlich und ist nicht genervt, aber wenn ich selbst als Patientin sehe, wie voll das Wartezimmer ist, dann bekomme ich da schon ein schlechtes Gewissen. Aber manchmal bleibt es nicht aus, und andere Patientinnen nehmen da auch keine Rücksicht.
Ich habe dieses, als auch letztes Jahr je einen neuen Hautarzt aufgesucht und war auch hier positiv überrascht, dass sich beide Hautärzte beim Erstgespräch wirklich auch die Zeit genommen haben. Gerade bei einem ersten Besuch empfinde ich ein ausführliches Gespräch als sehr wichtig und auch, wenn ich nun beim zweiten Hautarzt Selbstzahler bin, war ich doch sehr beeindruckt, dass und wie offen dieser gewesen ist. Ich weiß aber nicht, wie es sich beim Zweittermin so ergibt.
Also ich kenne nur noch wenige Ärzte, die sich wirklich Zeit für ihre Patienten nehmen. Ich bin jetzt auch nicht so wahnsinnig oft krank, dass ich ständig einen Arzt aufsuchen muss, aber wenn ich dann doch mal hingehe, dann fühle ich mich nicht wirklich gut beraten, wenn ich ehrlich bin. Man hat eher das Gefühl, dass man so schnell wie möglich abgefertigt werden soll n- so ist das zumindest bei meinem Hausarzt. Er hört sich kurz an, was man für Beschwerden hat, dann wird man vielleicht noch kurz abgehört und anschließend kommt dann meist die Frage, ob man eine Krankmeldung braucht. Also länger als 10 Minuten war ich noch nie im Behandlungszimmer, wenn ich ehrlich bin. Die Wartezimmer sind aber auch immer total voll und manche Ärzte wollen dann lieber schnell fertig werden.
Toll finde ich das natürlich nicht. Dieses Frühjahr hatte ich wahnsinnigen Husten und hatte dann solche Rippenschmerzen, dass ich mich kaum noch bewegen konnte. Ich bin dann auch zum Arzt und dieser meinte dann nach kurzem Abhören, dass dies lediglich Muskelkater wäre, der durch den Reizhusten entstanden ist. Die Schmerzen wurden dann aber immer schlimmer und ich bin dann auch zu einem anderen Arzt gegangen. Dort wurde dann eine Rippenfellentzündung festgestellt. Fand ich ehrlich gesagt nicht so witzig, aber das kommt meiner Meinung nach auch daher, dass die meisten Ärzte eben keine Zeit mehr für ihre Patienten haben. Ob sie sich diese Zeit nicht nehmen können oder einfach nur nicht nehmen wollen, sei jetzt mal dahingestellt. So ein richtiges und ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch hatte ich bei meinem Hausarzt schon ewig nicht mehr.
Der einzige Arzt, der sich immer wahnsinnig viel Zeit für seine Patienten nimmt ist mein Frauenarzt. Der fertigt die Leute nicht einfach nur ab, sondern nimmt sich auch sehr viel Zeit für die Fragen. Bei ihm hat man auch nie das Gefühl, dass er seine Patienten so schnell wie möglich loswerden möchte. Er lässt sich Zeit und ich fühle mich bei ihm auch einfach wahnsinnig gut aufgehoben, muss ich sagen. Ob es nun eine Vorsorgeuntersuchung ist oder man ein anderes Problem hat - er hört zu und wenn es mal 30 Minuten dauert, dann dauert es eben so lange. Als Patient im Wartezimmer ist das dann manchmal blöd, weil man dann eben auch sehr lange Wartezeiten in Kauf nehmen muss. Das ist mir dann aber auch egal, denn mir kommt es einfach darauf an, dass mir bei meinem Problem geholfen wird und ich nicht einfach abgefertigt werde.
Auf meiner Suche nach einem guten Hausarzt habe ich einige dieser Durchlaufstationen erlebt, bei denen man stundenlang im Wartezimmer sitzt, um dann quasi kurz durchs Behandlungszimmer geschleust zu werden, wo ich wiederum nicht selten gar nicht erst dazu kam, ausführlicher zu schildern, was mein Problem ist und welche Symptome ich beobachten konnte. Hauptsächlich wurden irgendwelche Medikamente verschrieben und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen ausgestellt, nicht selten allerdings mit dem Ergebnis, dass sich an der Grundproblematik nichts änderte, weil es eben schon gar kein entsprechend gutes Gespräch gegeben hatte. Diese Problematik der teilweise offenbar nicht mehr wirklich vorhandenen Bereitschaft zum Führen von wirklichen Gesprächen mit dem Patienten kenne ich also ebenfalls und ich habe sie auch erschreckend häufig erlebt, jedenfalls deutlich zu häufig dafür, dass die Wiederherstellung der Gesundheit eines Menschen wohl eine der wichtigsten und verantwortungsvollsten Aufgaben überhaupt darstellt.
Mein Hausarzt schien mir anfangs auch kein solcher Arzt zu sein, der sich unendlich viel Zeit für seinen Patienten nimmt und ich war dennoch zufrieden mit seiner Sprechstunde, weil ich alles loswerden konnte, was mir auf dem Herzen lag. Ich hatte die Gelegenheit, alles anzusprechen und erhielt auf alles eine Antwort, außerdem wurde schnell deutlich, dass er gut zuhört, was ich zuvor leider auch nicht als Selbstverständlichkeit kennengelernt hatte. Außerdem fiel mir auf, dass er sehr treffsicher ist, was die Diagnosen angeht und insgesamt betrachtet ist er für mich somit der absolute Spitzenarzt.
Das Patientengespräch dauert sicherlich keine Stunde, aber ich kann ihm wirklich alles erzählen und er ist freundlich, bemüht und vor allem kompetent. Immerhin gibt es bei ihm noch wirklich gute Gespräche, auch, wenn die sich sicherlich von denen unterscheiden, die es vor Jahrzehnten noch gab und derer ich mich nicht entsinnen kann, weil ich damals noch zu klein oder noch nicht auf der Welt war. Beschweren kann ich mich über meinen Hausarzt allerdings eben aber in keiner Hinsicht, auch nicht in Bezug auf das Patientengespräch.
Es mag sicherlich Gründe geben, wieso einem das so vorkommt, dass der Arzt weniger Zeit hat und vielleicht mag es zum Teil auch so sein. Aber ich denke, dass man als Patient einfach das Recht hat, dass man ordentlich beraten wird und das sich der Arzt auch entsprechend Zeit für einen nimmt. Klar, belanglose Gespräche, die nun nicht die Gesundheit betreffen müssen meiner Meinung nach weniger sein - dafür hat man Freunde und Bekannte. Aber wenn es um die Gesundheit des Menschen geht, will man nicht das Gefühl haben, dass der Arzt unter Zeitdruck steht.
Früher hatte ich bei meinem Hausarzt eher das Problem, dass sich scheinbar Unmengen an Zeit für die älteren Menschen genommen wurde, die aber nicht über ihre Gesundheit sprechen wollten, sondern nur so zum plauschen vorbei kamen. Wenn man aber arbeiten muss und noch eine handvoll zu tun hat, dann will man wegen so etwas eigentlich nicht 3 Stunden beim Arzt sitzen. Und da ich selbst nicht zum plauschen zum Arzt gehe, war ich nach 5 Minuten immer schon fertig. Also 3 Stunden warten, für 5 Minuten dran sein. Das steht nicht wirklich im Verhältnis.
Ich fordere Arztgespräche, die wichtig sind und meine Gesundheit betreffen immer ein. Dann wird direkt ein Termin gemacht, wo der Arzt eben keinen Stress hat und mal eine Zeit lang sozusagen nur für mich da ist und dafür, dass er mir eben meine Fragen beantwortet. Das hat bisher auch immer ganz gut so geklappt und kann ich auch nur wärmstens empfehlen. Wenn man einem Arzt natürlich nicht sagt, dass man ein solchen persönliches Beratungsgespräch gerne hätte - woher soll er es dann wissen? Dann macht er natürlich nur das, was sozusagen auf dem Programm steht und das kann ich auch verstehen.
Ich gehe wirklich nur sehr selten zum Arzt und eigentlich nur dann, wenn ich meinem Kopf schon unterm Arm trage. Vor Kurzem habe ich meinen Hausarzt gewechselt und bei meinem jetzigen Hausarzt war ich erst ein einziges Mal. Allerdings hatte ich nicht wirklich das Gefühl, dass ich dort alles losgeworden bin, was ich loswerden wollte. Ich habe zwar schon alles geschildert, aber es kam mir so vor, als würde meinen Arzt das nicht wirklich interessieren. Ich würde mir gerne einen anderen Hausarzt suchen, jedoch ist dieser Arzt der einzige in der Umgebung, der noch neue Patienten aufnimmt, sodass mir vorerst keine andere Möglichkeit bleibt, als dort zu bleiben. Da ich aber in der Regel sowieso nur alle paar Jahre mal bei dem Arzt sein werde, kann ich damit leben.
Ich brauche auch keinen Arzt, der sich unglaublich viel Zeit nimmt. Aber es wäre schon schön, wenn der Arzt sich wenigstens alles anhören würde und nicht vorher schon unterbricht. So einen Arzt hatte ich vorher als Hausarzt. Ein Patientengespräch dauerte trotzdem keine halbe Stunde, aber er hat die Patienten wenigstens ernst genommen und sich die Beschwerden komplett schildern lassen, dann untersucht, dann eine Diagnose gestellt und erklärt und das weitere Vorgehen beschrieben (Überweisung zum Facharzt oder Verschreibung von Medikamenten oder was auch immer).
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