Trennung steht bevor...

vom 17.10.2008, 13:32 Uhr

Ich habe eine solche Situation noch nicht erlebt und finde solche Geschichten immer etwas problematisch. Auf der einen Seite ist mir rein physische Treue nämlich nicht wichtig, so dass mich niemand betrügen muss. Wenn ich einen Partner habe, dann ist es normalerweise für beide in Ordnung, dass man auch mal einen kleinen Seitensprung haben kann. Solange die Fronten geklärt sind, sollte das also kein Problem sein. Ich finde es hierbei auch nicht zwingend notwendig, dass mein Partner mir von seinen anderen Geschichten berichtet, bevorzuge es aber, wenn er mir kurz erzählt, mit wem er sich trifft und was das für ein Typ ist. Wenn ich eine monogame Beziehung anstreben würde, würde ich diese wohl auch nicht direkt beenden, wenn der Partner ein einziges Mal fremdgeht. Ich finde es erstaunlich, dass Menschen sich teilweise nach einem einzigen Seitensprung leichtfertig vom Partner trennen, selbst wenn dieser beteuert, dass er nicht mit Vorsatz gehandelt hat und den Seitensprung zudem auch von sich aus beichtet. Ich frage mich, was das für eine Liebe ist, die so etwas nicht aushält, zumal dann nicht einmal Lügen im Spiel sind.

Ein riesiges Problem hätte ich allerdings damit, belogen zu werden. Da hört für mich auch jegliche Toleranz auf. Wenn jemand fremdgeht und es mir beichtet, kann ich damit sicher gut leben. Wenn mir allerdings jemand Treue vorgaukelt und beteuert, es gäbe niemand anderen, wäre ich sehr verletzt, wenn ich dann herausfinden würde, dass ich belogen wurde. Ich hatte einmal eine Beziehung, in der ich erst knapp zwei Jahre nach dem Ende der Geschichte herausgefunden habe, dass da bereits seit vier Monaten noch eine Parallel-Geschichte aufgebaut wurde. Drei oder vier Tage nach der Trennung von mir kam sie dann auch offiziell mit dem anderen Menschen zusammen. Würde ich so etwas in einer laufenden Beziehung herausfinden, wäre das Vertrauen in den anderen Menschen wohl auch sehr angegriffen und ich würde mir überlegen, ob ich mit diesem Menschen noch länger zusammen sein könnte. Das Problem sind hierbei aber ausschließlich die Lügen und nicht der körperliche Betrug.

Du und dein Mann scheint ja eigentlich eine monogame Beziehung zu führen. Wenn dein Mann so oft fremdgeht, frage ich mich ehrlich gesagt auch, warum er sich überhaupt auf eine solche Beziehungsform eingelassen hat, wenn er doch nicht treu sein möchte. Es ist ja nicht schlimm, so etwas zuzugeben. Eure Ansprüche an eine Beziehung scheinen ja nicht deckungsgleich zu sein, so dass eine Trennung vermutlich die bessere Wahl ist, vor allem auch wenn er dir die Seitensprünge verheimlichen sollte. Man kann natürlich niemanden zur Treue verpflichten und es ist auch reichlich hohl zu behaupten, man wäre seinem Partner für immer (oder zumindest für die Dauer der Beziehung) treu. So etwas kann man nicht immer garantieren und es ist vermessen, solche pseudo-romantischen Sprüche vom Stapel zu lassen. Allerdings sollte man, wenn man in drei Jahren immerhin 13 Mal Lust auf Sex mit jemand anderem hatte, doch langsam merken, dass diese Beziehungsform nicht das richtige für einen ist oder dass die Partnerin nicht mehr der Mensch ist, den man heiß und innig begehrt.

Für dein Kind ist die Situation sicher zunächst einmal nicht leicht, da es einfach daran gewöhnt ist, dass beide Eltern anwesend sind. Wenn dann plötzlich ein Elternteil wegfällt und nur noch alle paar Wochen oder gar nicht mehr präsent ist, ist das eine ziemliche Umstellung. Dennoch denke ich, dass ihr beide gut mit dieser Situation zurechtkommen werdet. Es gibt so viele alleinerziehende Elternteile und viele kommen gut damit zurecht. So wie du die Situation beschreibst, gerade die Beziehung zwischen deinem Mann und dem Kind, habt ihr ja bisher auch kein heiles Familienleben gehabt, so dass die Umstellung sicher nicht so extrem ist, wie du vielleicht jetzt erst einmal befürchtest.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mein Nochgatte hat mich zwar vermutlich nicht betrogen, aber ansonsten behandelt als wenn ich nur das notwendige Übel im Haus war, was man dulden muss. Nachdem ich dann immer öfter gesundheitliche Probleme bekommen habe, habe ich auch den Entschluss gefasst mich zu trennen. Zumal man auch schon gemerkt hat, das die Kinder unter der Situation leiden.

Also ich dann mit den Kindern gegangen bin, waren die beiden Mädels sechs Jahre und haben das ganze super verkraftet. Und heute, nach etwa 18 Monaten, könnte das Leben so einfach sein, wenn mein Nochgatte endlich normal mit der Trennung umgehen würde.

Das fängt bei den Streitigkeiten wegen dem Kindesunterhalt an, geht über die Klärung der vorhandenen Sachwerte weiter und endet damit, das er noch immer meint beim Umgang die Kinder gegen mich aufhetzen zu müssen. Man sieht also, das man bei einer Trennung einen langen Atem und vor allem einen guten Anwalt benötigt, wenn man seine Rechte erfüllt sehen will.

Und wenn ich dann noch höre wie er immer rumgetönt hat, wie sehr er seine Kinder doch liebt, aber sich nicht mal Gedanken darum macht, wie die Kinder versorgt sind, als ich vor einiger Zeit mit über 40 Fieber flach lag, dann kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich kann dich gut verstehen, das du nun einfach nicht mehr so weitermachen möchtest und finde sogar, das du diese Entscheidung schon viel eher hättest treffen sollen, denn da dein Freund dich in drei Jahren 13 mal betrogen hat, zeigt ja nicht grade seine Liebe zu dir. Wenn er dich wirklich geliebt hätte, dann hätte er dir das sicherlich kein einziges Mal angetan.

Es ist zwar immer tragisch, wenn Kinder so etwas miterleben müssen, wenn die Eltern sich trennen, aber nur zum Wohle des Kindes zusammen zu bleiben ist auch der falsche Weg. Das Kind merkt ja auch, wenn es den Eltern nicht gut geht und somit kann es ja auch nicht zum Wohle des Kindes sein, wenn ihr zusammenbleibt. Deine Tochter kann ja weiterhin sicherlich Kontakt zu ihrem Vater halten und er wird sie ja auch sicherlich zu sich nehmen, also sehe ich da kein so schlimmes Problem, wenn ihr euch trennt.

Wenn man es dann so regelt, das man dem Kind weiterhin zu verstehen gibt, das Mama und Papa das Kind noch lieb haben, nur halt sich untereinander nicht mehr, dann wird das Kind auch gut damit klar kommen können. Die Kinder meiner Partnerin sind zwar etwas älter, als deine Tochter, aber sie finden es so wie es jetzt ist sogar viel besser, denn sie sagen, so gibt es keine ständige Streitereien mehr und sie haben praktisch zwei Zuhause. Auch das sich neue Partner an der Seite ihrer Eltern befinden, finden sie cool, denn so geben sie immer an, das sie mehr Mama´s und Papa´s haben, als andere Kinder.

Du brauchst aber mit Sicherheit einiges an Kraft und vor allem gute Freunde, die während der Trennung und auch danach an deiner Seite sind, denn jede Trennung bringt auch Schmerz mit sich, weil man ja auch einiges zu verarbeiten hat. Es ist einfach nie leicht, wenn eine Beziehung scheitert und du solltest es, auch zum Wohle des Kindes, in Ruhe mit deinem Freund klären und versuchen in Freundschaft eine Trennung zu schaffen, denn so ist es hinterher für euch alle viel einfacher miteinander umzugehen.

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» Chrissiger » Beiträge: 1296 » Talkpoints: -2,34 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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