Machen Spiele süchtig?

vom 01.01.2008, 03:21 Uhr

Ich denke einige schon. Kommt halt drauf an wie sie gemacht sind und ob sie einen gefallen. Wenn ich eins habe was mir sehr gefällt und wo ich Spaß daran habe wird dann jede freie Minute gespielt bis es durch ist. Man muss sich natürlich auch bremsen können und die wichtigen Dinge nicht aus den Augen verlieren, da das wahre Leben ja nicht im Computer abläuft. Ich kaufe mir nur spiele wo ich weis das sie mir gefallen und ich sie gut finde.

Meist suche ich erst nach einen Demo im Internet und teste erst einmal ob sich ein Kauf lohnt. Bin ich dann von den Spiel begeistert wird es gekauft und gleich losgezockt. Habe aber zur Zeit wenig Zeit wegen der Arbeit. Wenn sich der ganze Stress gelegt hat, muss mal wieder ein Spiel zum Abschalten her und um die Reflexe zu trainieren. Bei manchen Spielen muss man wirklich überlegen und sein Hirn anstrengen und da finde ich das ganze nicht so schlimm da man dadurch noch etwas davon hat.

» Merlin » Beiträge: 132 » Talkpoints: 0,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das kenne ich nur zugut. Wo ihr gerade Worl Of Warcraft anspricht, kurz:WoW. Eine Freundin von mir ist 21. Und sie Spielt dieses Spiel. Du hast ja noch bemerkt das es langweilig wird. Aber manche werden immer mehr reingezogen. Sie verlässigen Freunde, Familie, Beziehung. Einfach alles. Nichts ist mehr wichtig für sie. Nur diese "Freunde" Ich denke manche sehen da auch so etwas wie eine Bestätigung wenn sie in Level 21 kommen oder so.

Als ich klein war, war das immer wie eine Sucht, ich wollte unbedingt weiter kommen in den Levels. Oder auch ein gutes Beispiel ist, Die Sims. Oh ich saß stundenlang dran. Einmal hat mein Papi das Spiel de-installiert, ach ihr wollt nicht wissen wie ich geschrien und geweint habe. Sucht? NEIN!

Na ja, also da habe ich mit immer so meine Welt gemacht. Der war mit dem zusammen, und ich habe mit meinen Freunden zusammen gelebt etc. aber meistens legt sich sowas ganz schnell. Aber halt nur meistens. Und wenn man dann noch monatlich bezahlen muss wie WoW finde ich das schon ziemlich heftig muss ich sagen. Wie viel Geld man dadurch verspielt, das ist ja fast wie in der Spielothek nur das man bei WoW nichts Gewinnen kann sonst würden wohl noch mehr süchtig werden.

» schischi » Beiträge: 61 » Talkpoints: 0,16 »


Eines vorweg: Dieser Suchteffekt ist nicht auf ein Spiel eingegrenzt sondern dieser tritt bei allen Spielen auf, egal ob WoW oder Tetris, das wurde schon in mehreren Studien untersucht und festgestellt.

Und die Erklärung ist ganz einfach, da Computerspiele immer nach einem Schema ablaufen: Problem (Aufgabe), Lösung & Belohnung. Wer sich etwas in der Biologie und Hirnforschung auskennt, für den ist jetzt alles klar.

Aber um es mal auch für andere zu erklären:
In einem Spiel wird man vor eine Aufgabe gestellt, egal ob bei Tetris, WoW, was auch immer - immer wird man vor ein Problem gestellt welches man lösen soll. Schafft man dies, wird man vom Spiel belohnt, sei es durch Punkte, aufleveln, einen tollen Gegenstand, egal, man wird irgendwie belohnt.

Das Gehirn nimmt dies zur Kenntnis und schüttet Botenstoffe und "Glücksstoffe" aus - das ist völlig normal, durch diesen Effekt lernt jedes Tier, dass der Körper Erfolg durch entsprechende Botenstoffe, Hormone usw. die entspannend und teilweise "berauschend" wirken, dass das was man gemacht hat gut war und man es wiederholen soll um wieder vom Körper durch "körpereigene Drogen" belohnt zu werden und um wieder ein Hoch in Form eines Glücksgefühls zu erleben.

Computerspiele sind aus Sicht von Forschern hocheffektive "Lernmaschinen" die unseren Körper durch dieses Aufgabe - Lösung - Belohnung ( & Belohnung durch den Körper) System ständig dazu veranlassen sich selbst für Erfolge zu belohnen (wodurch ein gewisser Rauscheffekt entsteht aus dem eine Sucht entstehen kann) - wir werden also vor dem Spiel zum Pawlowschen Hund oder zur Ratte in einer Skinner Box.

Die besondere Gefahr liegt laut Forschern beim Spiel darin, dass diese eben hocheffektiv sind, heißt kurz gesagt: Normalerweise gibt es diese Aufgaben nicht so häufig, früher hatte man halt ein Reh erlegt und dann belohnte der Körper einen für diesen Erfolg - oder man hat eine 1 in einer Arbeit geschrieben und freut sich und der Körper belohnt einen für diesen Erfolg. Alles in allem sehr überschaubar und nicht so häufig am Tag.
Computerspiele simulieren solche Aufgaben aber nicht im normalen Schema, also was weiß ich, ein paar Mal am Tag oder in der Woche, sondern dass man innerhalb sehr kurzer Zeit sehr viele Aufgaben gestellt bekommt teilweise 100 Mal mehr als üblich als von der Natur vorgesehen. Sprich: Man kann am PC in kurzer Zeit sehr viele Probleme lösen und erhält dafür eine Belohnung, und dass immer wieder und sehr schnell in sehr kurzer Zeit, so als würde man sich kurze und kleine Morphinstöße in sehr kurzen Abständen gönnen, sehr simpel und abstrakt gesagt. Wir überlisten sozusagen durch den PC unser körpereigenes Belohnungssystem, wo diese Belohnungen eigentlich nur sehr selten vorgesehen sind - im Verhältnis, bitte beachten!

Bei Hack`n Slays wie Diablo oder WoW ist das am leichtesten nachvollziehbar:
Aufgabe (Monster) - Lösung (Töten) - Belohnung (Punkte erhalten oder Gegenstand, je mehr je besser für das Gehirn) und dadurch wird der Belohnungseffekt im Gehirn ausgelöst und Botenstoffe und "körpereigene Drogen" freigesetzt. Und jeder der so Spiele kennt, weiß wie oft man vor solchen "Aufgaben" steht und wie oft man sich so belohnen kann. Natürlich tritt wie bei jeder Droge mit der Zeit ein Gewöhnungseffekt ein, so dass man länger spielen muss um den Effekt zu wiederholen, da sich das Gehirn daran gewöhnt.

Ein Risiko neben der Sucht ist, dass dadurch, vor allem bei Jugendlichen, das Belohnungssystem im Kopf durcheinander kommen kann (auch wenn das auf eine absolute Minderheit zutrifft) und man sich gar nicht mehr über andere Erfolge außerhalb der virtuellen Welt richtig freuen kann.

Wer sich auskennt möge mir bestimmte Begriffe verzeien, habe das jetzt sehr sehr simplifiziert dargestellt.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich denke das Spiele auf jeden Fall süchtig machen können. Ich denke ich kann von mir auf jeden Fall behaupten das Ich "Zocksüchtig" bin. Ich spiele schon etwas länger als 4 Monate, um genau zu sein so ziemlich 2 Jahre. In der Zeit hab ich echt schon wirklich alles durchgespielt und hänge zur Zeit bei Call of Duty 2. Ich habe mal eine Studie gelesen, in der stand, dass wenn man mehr als 3 Stunden am Tag Computerspiele zockt, man süchtig sei.

Jedoch kann ich hierzu nur sagen das eine Computersucht nicht mit einer Drogensucht zu vergleichen ist! Ich kann Wochen (nämlich im Urlaub) ohne meinen PC überleben. Entzugserscheinungen kenne ich da nicht. Im letzten Monat hab ich nur sehr wenig gespielt und mein eigenes Ziel ist es meine Spiele im Jahr 2008 endgültig aufzugeben... :D

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» [oO] » Beiträge: 132 » Talkpoints: 0,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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