Machen Spiele süchtig?

vom 01.01.2008, 03:21 Uhr

Ich habe mich immer mal gefragt wie sich Abhängige Mensch fühlen, ich glaube da muss man nicht lang suchen. Jeder Mensch ist in einer Hinsicht süchtig sei es nach Zigaretten, Alkohol oder Drogen. Man denkt aber nie an die Videospiele die genau so abhängig machen können. In den Niederlanden soll es ein Ort geben wo sich Jugendlich meist hinweisen lassen um sich von den Spielen von denen sie abhängig sind loszukommen.

Die Kur soll 3 Monate dauern, ob es was bringt erfahrt man erst nach den 3 Monaten, dem " Süchtigen Spieler " werden 60€ in die Hand gedrückt und er wird mit seiner sucht Direkt in Kontakt gestellt, er wird ein Game Store geschickt wo er etwas kaufen soll, wenn er es schafft nichts zu kaufen so sagt der Leiter des Institutes in Niederlande das der Süchtige Patient die Sucht überstanden hat.

Da ich selber im Internet Counterstrike seit ungefähr 4 Monaten Zocke kann ich nicht sagen ob ich Süchtig bin oder nicht aber, das man von spielen süchtig sein kann ist mir von manchen Freunden bekannt. zum Beispiel durch World of Warcraft wo man pro Monat Geld überweisen muss um das spiel spielen zu können. :shock: Habt ihr auch Freunde die süchtig sind? Oder seid ihr der Meinung, dass man gar nicht süchtig sein kann durch Videospiele?[

» shagi » Beiträge: 7 » Talkpoints: 1,48 »



shagi hat geschrieben:Jeder Mensch ist in einer Hinsicht süchtig sei es nach Zigaretten, Alkohol oder Drogen.

Aha, jeder - komisch dass nach BfR Angaben weniger als 5 % der Bevölkerung süchtig nach legalen und illegalen Suchtstoffen sind. Ich frage mich grad in welchen Kreisen Du Dich bewegst, vielleicht in denen die süchtig nach Rechtschreib- und Grammatikfehlern sind, aber egal.

Das klingt nach der typisch holländischen Ratelband Motivations Konfrontations Strategie - inwiefern man das Therapie nennen kann, nun ja. Allein das Merkmal, dass man keinen Drang habe, etwas zu kaufen würde ich nicht als Grundlage dafür sehen dass man seine Sucht überstanden hat, wie bei einem Alki: Der kann auch Alk sehen, Alk riechen, nur wenn er ihn schmeckt wirds langsam brenzlig (wenn er sich nicht gut unter Kontrolle hat) - sobald ein Spieler wieder mal kurz ein Spiel spielt, oder jemand anderen dabei beobachtet kann die Lust wieder neu geweckt werden und es wäre interessant ob ein Spieler diese Phase locker schlucken kann oder nicht. Dass er durch ein Geschäft spazieren kann sehe ich als keinen großen Erfolg an...

shagi hat geschrieben:Da ich selber im Internet Counterstrike seit ungefähr 4 Monaten Zocke kann ich nicht sagen ob ich süchtig bin oder nicht aber, dass man von spielen süchtig sein kann ist mir von manchen Freunden bekannt.

Man ist u. a. süchtig wenn es einen schlecht geht oder man Aggressionen (als Extrem) hat wenn man nicht spielen kann oder wenn man immer den Drang und den Wunsch hat zu spielen - also das Kriterium, dass man fast immer an das Spiel denkt und sich ansonsten unwohl fühlt und bei allem anderen keine echte Lust hat, ist schon ein Indiz.

» KrashKidd » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 21.10.2019, 11:48, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Spiele können wie viele andere Dinge auch süchtig machen. Wenn man an nichts anderes mehr, als das nächste Level denken kann, wenn man eben Aggressionen bekommt, falls man nicht weiterspielen kann oder darf oder oder oder.

Diese merkwürdige Therapie ist jedoch keine alleinige Aussage, ob jemand süchtig nach Spielen ist oder nicht. Ich zweifle da an der Glaubwürdigkeit und auch daran, ob die "Therapie" hilfreich für den Süchtigen ist. So etwas kann nicht funktionieren.

Nicht jeder Mensch ist süchtig nach etwas, sondern jeder Mensch kann eine Sucht entwickeln. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.
Allerdings denke ich, dass die weniger als 5% Süchtigen ohne Dunkelziffer sind. Nicht jeder steht zu seiner Sucht oder er streitet sie ab...

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Also wer jetzt behauptet nach Videospielen kann man nicht süchtig werden, der kann eigentlich nicht in der Realität leben. Guck Dir die Kids doch an,die verbunkern sich in Ihren Zimmern,sehen kein Tageslicht mehr (außer wenn sie zur Schule gehen), haben keine sozialen Kontakte mehr (außer mit Ihren Spielpartnern). Also ich bin der Meinung, dass es auf alle Fälle Videospiel süchtige gibt.

» axelku » Beiträge: 122 » Talkpoints: -5,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



axelku, es hat hier niemand abgestritten, dass Videospiele süchtig machen können. Was abgestritten wurde, und da schließe ich mich an, dass jeder Mensch irgendeiner Sucht frönt. Das halte ich für übertrieben. Ob es in Deutschland nun 5% oder mehr sind, darüber kann man sicher streiten.

Den Therapieerfolg, daran zu messen, ob ein ehemals Süchtiger direkt nach Therapieende den Verlockungen widerstehen kann, sehe ich auch sehr kritisch. Der Patient ist zu dem Zeitpunkt ja oft auch noch stark motiviert. Die Frage ist doch, wie es dem Patienten in mehreren Monaten oder Jahren geht. Wie KrashKidd erinnert mich das stark Ratelband, da sieht man auch recht schnell Erfolge, bloß was bleibt?

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Aber nicht nur die Spiele machen Süchtig, musst nur mal die Kinder beobachten die den ganzen Tag vor dem TV Gerät kleben und ihre Animes und wie sie heißen anschauen. Sollte man dann eines Ansprechen auf Hausaufgaben, wird mit schlechter Laune, Aggressivem Verhalten und dummen Antworten reagiert. Ein kleiner Sieg ist es dann schon, wenn sie überhaupt aufstehen und trotz widerwillen noch was machen - sollte dies nicht mehr möglich sein, ist es eine ausgeprägte Sucht.

Wir leben aber in einer Welt die das alles Bietet, und wenn ich dran denke vor 15 Jahren sind die ersten GameBoys auf den Markt gekommen und nicht viele hatten so einen, war auch eine Sache der finanziellen Mittel ... und heute steht in jedem Kinderzimmer mindestens eine Spielkonsole, manche haben sogar alle und einen eigenen Computer dann wundert es mich gar nichts mehr.

Was mich eher wundert, dass nicht eher eingegriffen wird von den Eltern. Indem sie z.B. keine Spiele mehr kaufen, oder das Taschengeld reduzieren damit die Kinder nicht mehr so oft losziehen können um sich neue Spiele oder Konsolen zu kaufen. Oder einfach mehr Zeit anderweitig mit den Kindern verbringen ... das würde dem ganzen schon einmal vorbeugen. Ganz offen gesagt, würde ich meinen Kindern keinen eigenen Computer hinstellen, keinen eigenen Fernseher und auch keine Spielekonsolen in den Kinderzimmern. Wenn dann im Wohnzimmer und alles in Maßen. Mag sich jetzt Spießig anhören, aber wieso sollte ich mir ein Multimedia-Verzogenes Kind anschaffen, dass hinterher nicht mehr kontrollierbar ist und womöglich noch Kriminell dadurch?

Über diese Therapiemethode habe ich auch schon was in einer Doku gesehen, die betroffen sitzen da den ganzen Tag zusammen und reden und führen ein "normales" leben ohne Spielekonsolen. Und am Ende werden sie nur mit Geld in ein Geschäft geschickt ... und wo ist nun der Heilungserfolg ? Da reißen sie sich zusammen um wieder nach Hause zu ihren Konsolen und Spielen zu kommen und dann geht es genau weiter wie vorher auch. Einen wirklichen Nutzen sehe ich nicht in diesen 3 Monaten. Aber über die Rückfallerquote wurde nichts geschrieben, denn diese liegt sehr hoch da die Reize für Spielsüchtige in fast jedem Geschäft gestreut sind.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich denke auch, dass Videospiele süchtig machen können, aber dieser Test in einem Geschäft, der überprüfen soll, ob jemand noch süchtig nach irgendwelchen Videospielen ist, finde ich auch mehr als fragwürdig.

Bei vielen Sachen ist es wohl auch so, dass es schwierig ist eine Grenze zu ziehen, wo das normale Verhalten aufhört und wo die Sucht anfängt. Ich glaube eher nicht, dass jemand aus meinem näheren Bekanntenkreis süchtig nach Videospielen ist, aber genau weiß ich das nicht.

» Mareikel » Beiträge: 1738 » Talkpoints: 6,97 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne ein paar Leute, die nach Videospielen mehr als süchtig sind. Ein Freund von mir verbringt z.B. mehr als 70% seiner Zeit damit World of Warcraft zu spielen. Er sagt immer alle möglichen Sachen ab, nur damit er World of Warcraft spielen kann.

Vor ein paar Tagen hab ich dann mal World of Warcraft ausprobiert. Ich kann ehrlich gesagt nicht verstehen, wie jemand nach so einem Spiel süchtig werden kann. Am Anfang kann so ein Spiel vielleicht noch Spaß machen, aber nach ca. 2 Stunden ist es nur noch monoton und langweilig.

Auch mein kleiner Cousin ist mehr als süchtig nach seinem DS. Letztens ist der ihm runtergefallen und kaputt gegen, deshalb musste er eingeschickt werden. Tja mein Cousin war fast 1 Monat nicht mehr ansprechbar.

Demnach denke ich, dass man auf jeden Fall nach Videospielen süchigt werden/seien kann. Aber ich denke, dass man auch irgendwie dafür empfindlich seien muss, da ja z.B. World of Warcraft, das ja wirklich nicht wenige süchtig gemacht hat, bei mir keine Wirkung zeigte und mich eher langweilte.

» Murgi » Beiträge: 278 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Videospiele können genau so zur Sucht werden wie alle anderen Gegenstände, auch Mord - Massenmord genannt.

Der Hauptgrund meiner Meinung nach zur Spielesucht liegt darin das viele Jugendliche erst aus Langeweile anfangen zu spielen, was dann nach einer gewissen Zeit noch nicht zur Sucht führt sondern nur zum Zeitaufwand, einen Charakter zu Skillen Ausbilden) oder eben Schlachten mit seinen Allianzmitgliedern zu führen, nehmen wir als Beispiel Browsergames, mit der Zeit dauert es immer Länger um ein Gebäude eine Forschung fertig zustellen.

Zudem kommt dann noch ein Wettstreit Raus, wer den besseren Charakter hat, wer schneller 10 Bots erschießt usw. diese Fälle erlebe ich Tag für Tag in meiner Klasse, einer hat sich sogar Internet von nem Handyanbieter um 30€ im Monat gekauft, um World of Warcraft während des Unterrichts spielen zu können. Da bei uns in der Schule zwar ein Netzwerk und Internet vorhanden ist aber genau aus dem Grund alle Ports bis auf der zum Internetsurfen gesperrt ist.

Sowas kann man nun als Sucht bezeichnen oder als drang der Beste zu sein, also eine Art angeben, Proleten haftes verhalten oa.
Nur die "Spielesucht" kann ebenso Lebenzerstören wie Alkohol oder Drogen Missbrauch. Also sehrwohl ein Thema das eigentlich eine größere Wichtigkeit verdient hat.

» LordNikooon » Beiträge: 4 » Talkpoints: 2,45 »


Ich ziehe mich selber mal als Beispiel heran. Vor einer Weile, als World of Warcraft herausgekommen ist, kann man wohl schon sagen, dass ich süchtig danach war. Es war einfach ein tolles Gefühl, in einer bunten Pixelwelt Abenteuer mit virtuellen Freunden zu erleben. In der Zeit habe ich wohl auch meine wirklichen Freunde etwas vernachlässigt, was mir im Nachhinein leid tut. Mit der Zeit wurde es allerdings immer eintöniger, den selben Mist zu erledigen, den man am Tag vorher auch schon gemacht hat, so wurde das Spiel immer uninteressanter, vor kurzem habe ich das Abo gekündigt und war erstaunt über die Geldmenge, die ich schon in das Spiel investiert hatte.

Bei mir ist das immer eine Phase am Anfang jedes Spieles, bei der ich alles mögliche ausprobieren will, den maximalesn Spaß herausholen will, den Zustand kann man schon als Sucht bezeichnen. Wenn ich das geschafft habe, fängt das Spiel an zu langweilen und ich such mir was anderes. Mittlerweile habe ich das mehr oder weniger im Griff und ich nehme mir auch mehr Zeit für meine Kumpels, um mit denen zusammen Geld beim bowlen etc zu verblasen. Das geht wohl vielen Spielern so, langfristig können Videospiele nicht süchtig machen, meine Meinung.

» Zimmi » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

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