Eure Meinungen zum Junggesellenabschied in Nachtbar

Ich finde das ehrlich gesagt nicht wirklich pralle, besonders wenn dann solche Sätze fallen, wie eben ''noch mal richtig Spaß haben''. Was soll denn das heißen bitte, darf man nach der Hochzeit keinen Spaß haben? Das hört sich für mich immer an, als würde man seinen letzten Ausflug erleben, bevor man ins Kloster oder in den Bau geht und das muss nun wirklich nicht sein, ich denke, es gibt weitaus sinnvollere und amüsantere Möglichkeiten, sich zu amüsieren, da muss das nicht unbedingt ein Nachtclub sein. Mich würde das nicht reizen und ich ehrlich gesagt sogar ein bisschen ''arm'' wenn Männer sowas nötig haben, dass kommt immer so rüber, als würden diese in ihrer Umgebung keine hübschen Frauen haben und auch keine davon Heiraten, sondern der Zukunft mit einer prüden und hässlichen Braut entgegen schauen.

Wie dem auch sein, auch ich gehöre zu den Menschen, die es absolut albern finden, wenn der Partner einem sowas verbieten würde. Ich würde das meinem Freund nicht verbieten und mir sowas auch nicht verbieten lassen, beispielsweise mich niemals mit einem Mann einlassen, der so drauf wäre. Und in allen Beziehungen, in denen das so zugeht und bei denen auch noch gehorcht wird, da läuft meiner Meinung nach auch gewaltig was schief, sowas muss nicht sein. Ich würde da nichts gegen sagen, wenn mein Freund seinen Junggesellenabschied so feiern wollen würde und erwarte das gleich auch von ihm, auch wenn wir beide an sowas keinen Spaß hätten.

Die Sache mit der Nachtbar sehe für mich dann wahrscheinlich schon etwas anders aus und das muss nicht gleich heißen, dass man nicht mehr geliebt wird oder so. In der Hinsicht bin ich wirklich ganz offen, allerdings würde ich es irgendwie vor einer Hochzeit doch etwas armselig finden, eben weil da wieder dieser Satz durchkommt, noch mal vor der Hochzeit richtig Spaß haben. Das hört sich einfach für mich an, als würde der Mann es als Qual und Leid betrachten und die Hochzeit an sich gar nicht wollen und wenn ihm das so schwer fällt und er sich von seinem tollen Leben verabschieden muss, dann bitte, muss er mich auch nicht heiraten, darauf habe ich keine Lust. Allein aus dem Grund fände ich das irgendwie schäbig.

Ich persönlich finde, dass es billig und primitiv ist. Ich meine, es ist ja so, dass man, in den meisten Fällen sogar schon am nächsten Tag, den Bund der Ehe schließen will und dem Partner verspricht immer treu zu bleiben. Das ist dann ja unpassend, wenn man am Tag vorher sich in einer Nachtbar amüsieren muss. Alleine das bewusste Gehen in eine Nachtbar ist für mich moralisch nicht vertretbar. Wie du schon gesagt hast, es gibt durchaus zivilisiertere Varianten sich zu vergnügen und einen unvergesslichen Abend zu erleben.

Ich finde es prinzipiell nicht schlimm, wenn sich der Mann vor der Ehe noch mal ein wenig austobt. Damit meine ich auf keinen Fall Fremdgehen, aber sich ein paar Bars anzusehen, finde ich nicht so schlimm. Es geht bei solchen Veranstaltungen meistens doch nur darum vor seinen Freunden gut da zu stehen. Die meisten Männer werden nichts böses vorhaben. Ich denke nicht, dass eine Frau ihrem zukünftigen Mann so etwas verbieten sollte. Wenn die Frau Angst hat, dass der Mann dabei etwas falsches tut, dann sollte man nochmal überdenken, ob die Ehe hier Sinn macht.

Ich halte so etwas grundsätzlich für eine gute Idee. Gut ein Nachtbarbesuch muss es nicht unbedingt sein, aber so ein bisschen Spaß gehört einfach dazu. Es wissen doch eigentlich alle Beteiligten dass es sich nur um eine Spaßveranstaltung handelt und das sollte doch wohl erlaubt sein.

Eifersucht ist hier einfach fehl am Platze und wer sich als zukünftiger Ex-Junggeselle kurz vor der Hochzeit in dieser Hinsicht nicht im Griff hat, der dürfte es garantiert später auch nicht mit der ehelichen Treue so genau nehmen. Ich würde jedem seine Bierchen oder Cocktails und meinetwegen auch den Besuch diverser Bars vom Herzen gönnen.