Wenn es einen Gott gibt? Warum....?

vom 21.10.2008, 14:58 Uhr

Ich weiss genau was du mit deinem Beitrag meinst. Ich war mal in der selben Lage wie du, aber zu diesem Zeitpunkt war ich ein kleiner Junge und hatte nicht viel Ahnung von Religion und anderen dingen des Lebens, daraufhin habe Ich meinen älteren Bruder gefragt der mich dann aufgeklärt und mir alles so Plausibel wie möglich erklärt. Ich erklär es mal aus der Sicht des Islams denn um diese Frage beantworten zu können muss man einfach eine Sichtweise davon haben. Im Islam heisst es das Gott die Welt erschaffen hat um uns Menschen eine Gelegenheit zu geben sich zu beweisen das heisst das diese Welt nur man könnte sagen eine Bewährungsmöglichkeit für uns alle ist, um entweder im Paradies oder Hölle zu landen. Wir wissen ja alle das man im Leben nichts geschenkt kriegt!

Wenn Gott alles Leid aus der Welt schaffen würde gäbe es für die Menschen keine Möglichkeit zu beweisen weshalb diese in das Paradies gesandt werden sollen. So nun stellt sich die Frage bei so vielen Religionen und alles drum und dran wie man da durchblicken soll und es wäre ja unfair gegenüber den Menschen die dieser Religion nicht angehören die von Gott gesandt wurde, wie zum Beispiel die Menschen die in der 3. Welt leben und ihr ganzes Leben lang nichts von Beispielsweise vom Islam hören, bei solchen Menschen zählt nur noch das was diese über das ganze Leben geleistet haben.

Gott liebt die Menschen die gutes tun und wendet sich auch nicht von denen ab die was schlechtes tun. Jetzt gibt es auch noch die Kleinkinder oder geistig behinderte die nicht bewusst was falsches machen diese landen nach dem Tod sofort in den Himmel.

An alle die verzweifelt sind an denen kann ich nur eins ausrichten. Gott sagt im Koran wer zu mir einen Schritt macht zu dem werde ich Rennen. Also solltet ihr bei jeder Gelegenheit an Gott denken sowie bei Leid als auhc bei Freude!

» Freastyla » Beiträge: 21 » Talkpoints: 0,16 »



Genau was ich gesagt hab: Solange man Gott als ein erfaßbares Wesen betrachtet, hat man ein echtes Plothole in der Schöpfung. Denn dann wird einem irgendwann bewusst: Wenn ich es mit einem Wesen zu tun habe, welches sehr mächtig ist und welches nicht nur mich und alles um mich herum erschuf, sondern auch gewisse Regeln aufstellte, denen ich aber beim besten Willen nicht ständig gerecht werden kann - hab ich es da wirklich mit einem allgütigen Wesen zu tun oder eher mit etwas anderen?

Nur, selbst wenn die Hardware von Gott stammt, die Software nach der wir funktionieren haben wir selbst geschaffen. Insofern haben wir unseren Gott/ Götter nämlich nach unseren eigenen Vorbild geschaffen und nicht umgekehrt. Was einem auch klar wird wenn man sich mal die meisten göttlichen Gesetze genauer ansieht. Die KÖNNEN nur von Menschen gemacht sein.

Kann ich mir vorstellen das es ein göttliches Was-auch-immer gibt, welches das Universum im innneren zusammenhält? Ja,jederzeit. Kann ich mich vorstellen das es ein Superwesen gibt, welches sich in brennenden Büschen rumtreibt und ziemlich garstig reagiert, wenn man sich mal andere Wesen wie es selbst ansieht? Sprich: Glaub ich an Gott - oder glaub ich an Religion?

Glaube ich an Gott, dann weß ich das wir die Regeln selbst verfasst haben und es uns die Bühne dazu stellte. Glaub ich an Religion, dann frag ich mich irgendwann "Warum Gott tust du uns das an?" (Wer ne ANtwort draaf haben will, lese sich mal bei Gelegenheit das Buch Hiob durch und ziehe seine eigenen Schlüsse)

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» Nephele » Beiträge: 1047 » Talkpoints: 2,22 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich habe dazu mal ein sehr gutes Buch gelesen, welches "Die Einladung" heißt. Normalerweise interessiert mich so etwas nicht, da ich mittlerweile nicht mehr wirklich gläubig bin, aber dieses Buch ist sehr interessant.

Die Frage die du da in den Raum wirfst, habe ich mir schon zur Genüge gestellt. Daher bin ich irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass es vielleicht keinen speziellen Gott, sondern nur eine Art Macht gibt, die weder gut noch böse ist. Denn irgendwas oder irgendwen muss es ja geben, ansonsten hätte nicht alles so eine mehr oder weniger sinnvolle Struktur. Zum Beispiel entspricht der prozentuale Salzgehalt der Weltmeere exakt dem Salzgehalt im Körper eines Menschen. Das kann doch kein Zufall sein, oder etwas doch?

Von daher, gehe ich davon aus, dass irgendetwas über alles bestimmt. Oder es erschaffen hat. Nicht nur die Erde sondern alles andere auch. Wohlmöglich gibt es sogar einen Sinn in dem großen Chaos. :wink:

» RaR09 » Beiträge: 14 » Talkpoints: 0,00 »

Zuletzt geändert von RaR09 am 26.12.2008, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.


Ehrlich gesagt halte ich die These, dass Gott uns prüfen will, für unsinnig. Was ist es bitte für eine Prüfung, wenn ich beispielsweise sehr krank bin und irgendwann dadurch eine Behinderung habe? Was ist es für eine Prüfung, wenn ich geliebte Menschen verliere? Was ist es für eine Prüfung, wenn ich Menschen sterben sehen muss und meine Seele dadurch Schaden nimmt? Ich glaube nicht, dass das alles rechtfertigt, an Gott zu glauben. Wenn es einer so schweren Prüfung bedarf, um in das Paradies zu gelangen, dann will ich dort gar nicht hin. Entweder ich bin dafür geeignet, auch wenn ich solche schweren Erlebnisse nicht hatte, oder ich gehe eben nicht dorthin.

Mein Vater hat nie wirklich an Gott geglaubt. Ich wurde katholisch erzogen und habe immer versucht, einen Sinn in dem Glauben an Gott zu finden, aber ich fand keinen. Als mein Vater starb, ist mir der Glaube an Gott verloren gegangen. Auch heute glaube ich nicht an Gott, denn das tröstet mich nicht. Jeder ist auf seine Weise für sein eigenes Leben verantwortlich und wir alle sind Schuld an dem, was auf der Erde schlechtes passiert. Diese Prüfungen erlegt uns kein Gott auf. Sie passieren einfach, weil wir eben Menschen sind und ein Leben endlich ist. Weil jeder Mensch anders ist und sich anders verhält und damit anderen auch Schaden zufügen kann, deshalb geschehen so viele Dinge.

Früher habe ich mich auch oft gefragt, warum so viele Dinge passieren, wenn es doch einen Gott gibt. Und alle Gläubigen erklären das mit der These, dass er uns prüfen will. Natürlich erklären sie das damit, denn eine andere Erklärung haben sie nicht dafür. Solange man nur lange genug daran glaubt, muss man nicht an Gott zweifeln, was ein Gläubiger ja auch nicht möchte.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Es ist schwierig, sich Gott als jemanden vorzustellen, der oben im Himmel sitzt und aufpasst, dass uns hier unten nichts Schlimmes zustößt. Dann wäre ja durchgehend Friede, Freude, Eierkuchen und alle wären glücklich und zufrieden. So etwas bringt man Kindern oft bei, damit sie sich sicher fühlen, aber man kann darauf kaum ein Leben aufbauen.

Ich stelle mir Gott eher als eine unsichtbare Kraft vor, so etwas wie der heilige Geist. Er kann uns nicht von dem Leid schützen, das wir am Körper erfahren, aber er kann unsere Seele stärken und uns durch schwere Zeiten hindurchhelfen. Übrigens ist es letztendlich nicht so wichtig, ob es nun einen Gott gibt oder nicht: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Menschen, die einen Glauben haben, stärker sind, mehr Lebenswillen haben und auch bei schweren Krankheiten oder Verletzungen höhere Überlebenschancen haben.

Ich kann mir gut vorstellen, dass wir Prüfungen auferlegt bekommen, die wir bewältigen müssen. Vielleicht stimmt ja die Lehre, von denen die Buddhisten berichten, dass die Seele in immer neuen Leben verschiedene Dinge meistern müssen, um weiterzukommen. Der Buddhismus ist sowieso sehr hilfreich für Leute, die Probleme mit dem Glauben haben, weil er recht einfache, komplexe Lehren hat und sich viel weniger mit Ritualen und Wundern abgibt als z.B. das Christentum.

Versuch doch einfach mal, dir einen "neuen" Gott vorzustellen, eine Art Macht, die Menschen zusammenhält und uns Hoffnung gibt, wenn wir verzweifelt sind. Und je mehr gute Taten wir im Leben vollziehen, desto besser hat unsere Seele es nach dem Tod. Das ist eine einfache, grundsätzliche Vorstellung, die das Leben einfacher macht und einen gleichzeitig zu Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft antreibt.

» <green day> » Beiträge: 403 » Talkpoints: 40,56 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Götter und andere Wesen entstammen der menschlichen Phantasie. So ist es auch nicht möglich, dass diese für irgendwelche Vorgänge auf der Erde verantwortlich sein könnten. Erdbeben, Überschwemmungen und Vulkanausbrüche sind naturwissenschaftlich erklärbar. Für Kriege, Vergewaltigungen und andere "vermeidbare" Probleme sind einzelne Mitglieder oder Gruppen der Gesellschaft verantwortlich. Da es niemanden gibt, der den Menschen auf die Finger schaut, können die Menschen ihr krankes Treiben eben ungehindert fortsetzen und sich gegenseitig Schaden zufügen.

Solche Sprüche, dass Gott diejenigen, die gerade Leid erfahren, testen will, sind nichts weiter als Erpressung oder Schönrederei. In dem von dir genannten Fall war es deine Mutter, die deine schlechten Erfahrungen mit einem göttlichen Test zu rechtfertigen versuchte. Damit schiebt sie letztendlich dir die Verantwortung zu - in dem Sinne, dass du, sofern das Leid weiter anhält, wohl nicht gut abgeschnitten hast bei dem Test. Der Glaube an einen Gott wird oft als Druckmittel gebraucht, um Menschen gefügig zu machen. Wenn etwas Schlimmes passiert, gilt es dann als Test der Menschheit durch ihren Gott - selbst wenn man den entsprechenden Vorfall rational erklären kann.

Diamante hat geschrieben:Meine Mutter war eine angeblich sehr gläubige Frau. Wenn man ihr mit diesen Fragen kam, dann fing sie immer an zu heulen. Das konnte ich nie verstehen, weil meiner Meinung nach ein wirklich gläubiger Mensch sich doch da auch mal Gedanken drum machen müsste und dann auch eine antwort wissen.


Darin liegt eben das Problem. Nachdenken und ein Glaube an einen Gott sind zwei Dinge, die sich beißen. Ein denkender Mensch wird nur selten an einen Gott glauben und diejenigen, die an einen Gott glauben, nehmen die ganzen Unstimmigkeiten eben unreflektiert hin. Dass deine Mutter immer geweint hat, zeigt doch, dass sie gar nicht in der Lage war, adäquat mit solchen Fragen umzugehen und lieber das schlucken wollte, was ihr vorgesetzt wurde. Schade eigentlich.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich bin leider auch keine gläubige Christin, kann dir aber eine biblische Antwort liefern. Wenn deine Mutter das Leid als Prüfung beschreibt, ist sie nicht die einzige, die diesen Standpunkt vertritt.

Die israelitische Weisheit war der Meinung, dass Leid eine Konsequenz auf Sünde sei, was sich Tun-Ergehens-Zusammenhang nannte. Dies ist auch generationsübergreifend möglich, sodass das Leid unschuldige Kinder treffen kann, nur weil zum Beispiel der Vater gesündigt hat. Diese Vorstellung wird im größten Teil des Alten Testaments vertreten.

Allerdings merkte man irgendwann, dass das doch nicht ganz hinhauen könnte, wie das Buch Hiob zeigt. Hier stellt das Leid, wie von deiner Mutter beschrieben, eine Prüfung da. Hiob war ein gottesfürchtiger Mann, aber Satan war der Meinung, er sei nur so gottesfürchtig, weil er ein gutes Leben habe. Er forderte Gott heraus und Gott stellte Hiob auf eine schwere Leidensprüfung, bei der seine Familie ausgelöscht wurde, er sein gesamtes Hab und Gut verlor usw. Es war also keine harmlose Angelegenheit und das nur wegen einer Wette zwischen Gott und Satan.

Am Ende des Buches stellt auch Hiob die Frage nach dem Leid und Gott erscheint ihm tatsächlich und hält eine beeindruckende Rede. Allerdings enthält die letztendlich keine eindeutige Antwort auf die Frage nach dem ungerechten Leid, sondern Gott stellt lediglich seine umfassende Allmacht zur Schau, indem er Hiob sozusagen vorhält, was er alles geschaffen habe, wie mächtig er sei und wie mickrig und wertlos im Gegensatz dazu Hiob. Damit sagt er, dass Hiob als kleine, gottgeschaffene Kreatur sich überhaupt nicht das Recht herausnehmen darf, nach Gründen zu fragen und eine Antwort von Gott zu verlangen.

Letztendlich bleiben Gottes Wege für uns Menschen also unergründlich. Dies ist die "Antwort" auf die Frage nach dem Leid (Theodizee), die uns das Hiob-Buch gibt.

Im Jesaja-Buch allerdings steht explizit beschrieben, dass Gott der Macher von allem Bösen sei. Und im Neuen Testament wird die herkunft von Dämonen beschrieben, die das Unheil in die Welt bringen und als Herrscher der Erde beschrieben werden. Es handele sich hierbei um ursprüngliche Engel, die sein wollten wie Gott und daher von ihm verstoßen wurden. Das Böse ist also nicht ein von Anfang an Gott entgegengesetztes, dualistisches Prinzip, sondern wurde von Gott als gut erschaffen und entschied sich auf Grund der mitgeschaffenen Willensfreiheit, die Gott jedem Lebewesen gegeben hat, selbst für die böse Seite. Gott ist also nicht Schaffer des Bösen, aber Schaffer der Möglichkeit des Bösen.

Es gibt also in der Bibel zahlreiche Versionen vom Ursprung des Leids, es gibt keine eindeutige Antwort.

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» koeniglich » Beiträge: 370 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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