Probleme mit dem Partner - Fernbeziehung

vom 05.11.2010, 11:33 Uhr

Ich muss euch leider mal wieder mit meinen Problemen belasten, komme alleine einfach nicht mehr weiter und brauch mal ein paar Tipps. Ich führe eine Fernbeziehung, seit 2 1/2 Jahren, allerdings häufen sich seit einem bestimmten Vorfall die Probleme. Wie schonmal in einem anderen Thread von mir erwähnt hatte ich Anfang September das Problem, das mir mein Partner mitgeteilt hat, hat er sich seinen Gefühlen für jemanden nicht sicher ist, bzw. nicht ganz darüber im klaren, was das für Gefühle seien. Das hat unserer Beziehung einen großen Dämpfer versetzt, mir ganz besonders und es fällt mir heute noch schwer das ganze zu verdauen obwohl er mir mittlerweile glaubhaft versichert hat, das er sie zwar ganz nett findet aber mehr auch nicht. Unsere Beziehung war ihm also auch wichtiger. Dieses "Geständnis" (das er nicht weiß was mit ner anderen ist) damals konnte ich ihm jedoch nur entlocken, indem ich immer und immer wieder gefragt habe, wieso er schlecht gelaunt ist und sich mir gegenüber blöd verhalten hat.

Nun ist wohl nachzuvollziehen, das ich nun jedesmal wenn er schlecht gelaunt ist die Angst habe, das ihn ein ähnliches Problem plagt, wie das letzte Mal (vorallem wenn er dann sagt "Es is nix"). Leider muss ich noch zugeben das ich ihn (trotz das er mir gesagt hat das er für die andere doch nichts empfindet) trotzdem noch oft genug gefragt habe ob er mich liebt und was er über sie denkt und jedesmal, beim kleinsten Anzeichen schlechter Laune oder "seltsamen Verhaltens" gleich an sie gedacht habe und ihn nicht minder oft darauf angesprochen habe. Dementsprechend ist vorhersehbar das er irgendwann extrem genervt auf dieses Thema reagiert hat und dicht gemacht hat. Leider bezieht sich dieses "Dichtmachen" mittlerweile nicht nur auf dieses Thema. Er spricht wenig, ist gereizt und genervt wenn ich ihm eine Frage stelle und ich trau mich mittlerweile kaum noch ihn überhaupt anzurufen weil ich ahne das jedes Gespräch im Desaster endet.

Dazu muss vielleicht noch erwähnt werden, das er diese Woche und nächste Woche je ein Vorstellungsgespräch hat (wovor er doch sehr nervös ist und Angst hat) und dementsprechend wohl zusätzlich noch unter Anspannung steht.

Gestern, vor und nach dem einen Vorstellungsgespräch, haben wir dann die ersten halbwegs netten Gespräch geführt. Vorher hat er mich gefragt was ich auf die oder die Frage antworten würde und danach hat er mich angerufen und mir ganz aufgeregt davon erzählt, wie es gelaufen ist. Er war nett, höflich und ich hatte den Eindruck das er gerne mit mir redet. Als ich dann auflegen musste weil ich noch einen Arzttermin hatte und ihn danach angerufen habe um noch weiter mit ihm darüber zu sprechen ist es wieder geendet wie sonst - er war gereizt, genervt und unhöflich. Irgendwann konnte ich erfahren, das es ihn nervt das ich ihn jeden Tag frage wie es ihm geht, was er so macht, wann wir uns wiedersehen und solche Dinge. Wenn er mir zum Beispiel erzählt was er vorhat stelle ich dann hin und wieder eine Frage dazu, meinetwegen wann er weggeht bzw. mit wem er weggeht. Für ihn grenzt das an Kontrolle und ausfragen - für mich ist das nur eine Art an seinem Leben teilzuhaben und reines Interesse.

In letzter Zeit habe ich zusätzlich den Eindruck das es für ihn zwar okay ist wenn ich ihn besuche, allerdings nicht wenn er zu mir kommen soll. Wenn ich ihn danach frage ob das so ist (weil er sich kaum noch um Zugfahrten zu mir bemüht, genervt reagiert, etc.) sagt er es wäre schon alles okay, er kümmert sich noch drum. Da ich es allerdings nicht lassen kann spreche ich ihn immer wieder darauf an, statt abzuwarten was passiert. Das nervt ihn umso mehr und er macht überhaupt nichts mehr.

Gestern habe ich ihn dann letztendlich darum gebeten sich Gedanken darüber zu machen ob er sich wirklich noch eine Beziehung mit mir vorstellen kann und denkt das ich diejenige bin die ihn glücklich macht (das war keine Spitze auf das andere Mädel, sollte nur ein Gedankenanstoß sein!) und mit der er momentan eine Beziehung führen möchte. Ich hab ihm gesagt das es mir wehtut das er momentan kein nettes Wort findet, das er nicht mehr "ich liebe dich" sagt weil er so genervt ist, aber immer ein "ich dich auch" erwiedert. Ich zweifle nicht an seiner Liebe aber im Moment zeigt er mir verdammt wenig das ich ihm wichtig bin.

Natürlich habe ich sein Verhalten stellenweise herausgefordert aber mittlerweile kann ich garnicht mehr mit ihm darüber reden. Er macht dicht, er redet kaum noch (er war zwar auch nie der große Redner aber er ist wenigstens auf meine Probleme und Gedanken eingegangen. Jetzt sagt er immer nur: Das hab ich Dir schon sooft gesagt. Was auch stimmt, aber ein einzelner Satz ersetzt doch keine Kommunikation!) und ich weiß nicht mehr wie ich mich verhalten soll. Die Zugfahrkarte für nächstes Wochenende zu kaufen wäre wichtig (weil Sparpreis) aber ich will ihn nicht nochmal danach fragen. Dieses Wochenende sehen wir uns nicht (weil ich krank bin und er am Montag ein für ihn sehr wichtiges Vorstellungsgespräch hat, auf der das er sich vorbereiten will) und letztes haben wir uns nicht gesehen da wir immer ein Wochenende frei lassen zwischen den Treffen (weil zu teuer und jeder braucht mal Freizeit und so). Klappt das, auf Grund seiner Trotzreaktion, nächstes Wochenende auch nicht, haben wir uns 3 Wochenenden nicht gesehen. Mir macht das etwas aus. Bei ihm bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher, trotz dessen das er mich ja scheinbar liebt. Er vermittelt mir nur einfach ein anderes Gefühl.

Was soll ich tun? Wie seht ihr die Sache? Ich komm alleine einfach nicht mehr weiter.

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Nachsatz: Auf meine Aussage hin, dass er sich mal Gedanken machen sollte ob ich die Person bin, die ihn glücklich macht antwortete er: "Wenn ich zu nein tendieren würde, denkst Du dann nicht das ich schon weitere Schritte eingeleitet bzw. mit Dir schluss gemacht hätte?" Wenn ich ihn heute dann nochmal darauf ansprechen und ihn fragen würde, ob er sich Gedanken gemacht hätte, wüsstet ihr wie die Antwort lauten würde? "Die Antwort habe ich Dir gestern schon gegeben".

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Beim Lesen Deiner Zeilen habe ich mich gefragt wie es wäre, wenn mich jemand so mit Fragen und immer wieder gleichen Fragen bombardieren würde, wie Du Deine Fernbeziehung. Dein Freund muß ja schon Angst haben, wenn das Telefon klingelt, weil Du ihn dann wieder mit Fragen nervst. Warum machst Du das?

Ihr seid schon über zwei Jahre zusammen und im Laufe dieser Zeit hast Du Deinen Freund doch näher kennengelernt und mußt auch wissen, ob Du ihm trauen kannst. In einer Beziehung ist Vertrauen unbedingt Voraussetzung für ein glückliches Miteinander. So wie es rüber kommt, frißt das Mißtrauen an Dir. Aus Deinen Äußerungen entnehme ich, dass Du ganz genau weißt, dass Du etwas falsch machst. Aber ich frage mich, warum Du trotzdem immer und immer wieder den gleichen Fehler machst. Wenn Du doch weißt, dass er genervt am Telefon reagiert, vertrau ihm zur Abwechslung mal und ruf ihn nicht jeden Tag an. Laß ihm auch mal die Wahl, ob er anruft oder nicht.

Bring Deinem Freund Vertrauen entgegen und lass diese blöde Fragerei. Die bringt nichts ein, nur Ärger für beide. Du bist frustriert und Dein Freund genervt. Hast Du schon einmal mit einem Therapeuten über Deine ausgeprägte Eifersucht gesprochen? Das solltest Du unbedingt tun, bevor es zu spät ist. Stell Dir mal vor, Dein Freund würde so mit Dir umspringen. Würde Dir das gefallen?

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ob Du mir das glaubst oder nicht, ich verstehe sehr gut was Du meinst und ich kann es sogar nachvollziehen. Das Problem an der Sache ist nur, das ich mich immer wieder hineinsteigere (schwierige Vergangenheit lautet hier wohl meine Rechtfertigung) und nur schwer davon loskomme. Seit dieser "Sache" damals sowieso. Ich schätze ich mache das nur um ein bisschen an seinem Leben teilhaben zu können, ich hab nie darüber nachgedacht was das bei ihm auslösen könnte.

Zum Thema "die Wahl lassen ob er anruft oder nicht": Auch das habe ich schon getan und dann musste ich mir Tage später anhören das ich das absichtlich gemacht hätte nur weil ich wissen wollte ob er sich meldet, um mich dann zu beschweren wenn er es nicht tut.

Ob mir das gefallen würde? Vermutlich nicht. Vielleicht wäre ich aber auch froh da es so zumindest den Anschein hat, das er sich für mich interessiert. Ich weiß, das ich Fehler mache aber ich weiß oft nicht wie ich mich anders verhalten soll.

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich kann vollkommen verstehen dass Du verunsichert bist und Du deswegen immer wieder versuchst Dir Klarheit zu verschaffen. Natürlich nerven ihn die vielen Fragen, wenn er sich aber mal bemühen würde Dir eine zufriedenstellende Antwort zu geben, könntest Du vielleicht etwas entspannter sein. So wie ich das lese weicht er mehr oder weniger geschickt aus, beantwortet Fragen mit Gegenfragen und am Ende des Gesprächs bist Du genauso schlau wie vorher.

Wir Frauen neigen allerdings auch dazu uns über alles, aber auch wirklich alles zu viele Gedanken zu machen. Wir interpretieren die Wortwahl, den Tonfall und den Inhalt der Aussage und beziehen alles, was sich negativ interpretieren lassen könnte, automatisch auf uns. Ist der Partner mürrisch, dann vermutlich weil er uns nicht mehr liebt. Er denkt vermutlich gerade an etwas völlig anderes – oder auch an nichts und hat einfach nur einen schlechten Tag. Ruft er nicht pünktlich an fragen wir uns ob er bei einer anderen Frau ist oder was so viel wichtiger sein kann als wir selbst. Dabei hat er vielleicht einfach nur die Zeit vergessen (auch schlimm genug, er soll uns doch ebenso sehr vermissen wie wir ihn) oder ihm kam etwas dazwischen. Vielleicht hilft öfter mal schweigen, nicht nachdenken oder auch das Angebot:“ lass uns morgen telefonieren“. Was seine nachlassende Reisebereitschaft angeht würde ich mir allerdings auch Gedanken machen. Natürlich ist es nicht gerade erhebend stundenlang im Zug zu sitzen, die Aussicht darauf den Partner wieder zu sehen müsste diese kleine „Unannehmlichkeit“ doch aber doppelt aufwiegen, oder nicht?

Mich erinnert Deine Situation frappierend an meine eigene Fernbeziehung, die ich bis vor 1,5 Jahre geführt habe. Er war auch nicht der große Redner, hat mich mit Gegenfragen abgespeist und reagierte genervt wenn ich durch Fragen an seinem Leben teilhaben wollte. Wohin er wann geht waren für mich Informationen die mich interessiert haben weil ich teilhaben, nicht kontrollieren wollte. Irgendwann ließ auch seine Bereitschaft nach zu mir zu kommen; es bürgerte sich ein, dass immer nur ich den Weg auf sich nahm und er seine Besuche immer absagte. Kopfweh, zu viel zu tun, zu müde; die Liste war lang. Ich habe irgendwann herausgefunden, dass er sich bei sich zu Hause einfach wohler gefühlt hat. Er mochte meine Freunde nicht und wollte dass ich mich in sein Leben einfüge solange ich da war. Kompromisse kamen nach dem Abklingen der ersten Verliebtheit für ihn nicht mehr in Frage, Entgegenkommen wurde seltener und am Ende hatten sein Leben, seine Pläne und seine Wünsche Vorrang. Am Ende musste ich mir eingestehen dass diese Beziehung so keinen Sinn mehr macht, ich glaube ich habe mehr geliebt als er.

Ich hoffe Dir geht es anders und dass Du Deine Beziehung retten kannst wenn Du es wirklich möchtest. Aber ich würde mir Gedanken machen, ob die Beziehung nicht vielleicht dem Ende zugeht und wie lange Du bereit bist, mit diesen Zweifeln und Sorgen noch zu leben. Wenn er sich nicht bemüht diese Zweifel zu zerstreuen (und dazu musst Du ihm natürlich auch die Gelegenheit bieten und ihm Vertrauen entgegenbringen) dann sehe ich für diese Beziehung schwarz. Entfernung lässt sich nur dann überbrücken wenn man vertrauen kann und auf der gleichen Wellenlänge schwimmt, also in gleichen Maßen Nähe und Abstand braucht wie der Partner. Sonst ist einer dauerhaft unzufrieden und irgendwann unglücklich.

Ich würde ihn noch mal um ein Gespräch bitten; aber nicht am Telefon. Schau ihm dabei in die Augen und erkläre ihm, warum Du so viel fragst und was genau Deine Sorgen sind. Bitte ihn sie zu zerstreuen und nicht nur Floskeln zu bringen weil ihn das Thema langsam ernsthaft nervt. Erklär ihm was Dich belastet und dass Du gerne wieder eine unbeschwerte Beziehung führen würdest, Du aber das Gefühl hast zurückgewiesen und nicht verstanden zu werden. Frag ihn auch warum er sich nicht mehr bemüht Dich zu sehen - vielleicht erübrigt sich durch dieses Gespräch der Rest.

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» ichwars » Beiträge: 562 » Talkpoints: 3,76 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Du hast ja keine Ahnung wie gut es tut wirklich mal das Gefühl zu haben, das man verstanden wird. Das was Du in punkto unsicherheit schreibst und was so alles in uns Frauen vorgeht - besser hätte ich es nicht in Worte fassen können.

Was mich dabei am meisten verunsichert: Heute haben wir am Telefon ein langes Gespräch darüber geführt (nachdem ich ihn die letzten 2 Tage weitgehend damit in Ruhe gelassen habe, ihm nur viel Spaß gewünscht habe als er mir gesagt hat, das er weggeht, etc. Es musste leider am Telefon sein, da ich nicht wusste wann wir uns das nächste Mal sehen) und er hat mir nochmal versucht seinen Standpunkt klarzumachen: Er sei nur genervt weil ich die Dinge sooft fragen würde und weil er der Meinung ist, das ich die Antwort mittlerweile kennen müsste. Daraufhin habe ich ihm versucht eben oben genannten Standpunkt klarzumachen, das es mich verunsichert wenn er so vage Antworten gibt, das er meine Unsicherheit damit nurnoch verstärkt und das ich manchmal einfach eine Bestätigung bräuchte, statt eine lange Diskussion um das ewig selbe Thema.

Was die mangelnde Reisebereitschaft angeht: Direkt mangelnd kann man es nicht nennen, er tut es, aber zum kauf der Karte lässt er sich bitten. Manchmal habe ich den Eindruck, das er das garnicht böse meint sondern, wie Du oben schon schreibst, mit den Gedanken einfach ganz woanders ist. In anderen Situationen glaube ich eher, das es auf eine Art Machtspielchen hinausläuft - "ich kauf die Karte wann ich will und da hast Du garnichts zu sagen."

Das was Du schilderst und Deine Empfindung dabei kann ich gut verstehen, auch ich habe mir derartige Gedanken schon gemacht. Fakt ist, das er wirklich nicht ganz so gerne zu mir kommt wie ich zu ihm, das liegt aber vorallem an der Tatsache das er nicht allzu gut mit meiner Mutter klarkommt (sie hassen sich nicht aber viel zu sagen haben sie sich auch nicht), wogegen ich mich super mit ihr verstehe und wir schon fast ein freundschaftliches Verhältnis pflegen - womit er nicht so recht umzugehen weiß. Zum anderen habe ich zuhause nicht wirklich viele Freunde, meine Freunde wohnen alle nicht hier in der Gegend (auf Grund von Studium, Ausbildung, etc.) und wenn er hier ist sind wir vorrangig alleine unterwegs. Dies ist auch einer der Gründe, weswegen ich eigentlich lieber bei ihm bin: Wir können auch mit anderen Menschen etwas unternehmen, was bei mir eher schwer ist. Trotzdem wäre es für mich (schon allein wegen der Fahrtkosten, aber natürlich auch auf Grund anderer Aspekte) undenkbar nurnoch zu ihm zu fahren (wir wohnen ca. 450 km weit auseinander).

Das ich mehr liebe kann ich nicht behaupten, nur auf eine andere Art glaube ich. Er hat in den letzten 2 1/2 Jahren sehr viel für mich getan, hat sich viel gefallen gelassen und ich bin dabei keinerlei Kompromisse eingegangen. Wir haben schon viel hinter uns, ich habe ihm lange vorgeschrieben wann und mit wem er wohin gehen darf und hab ihm das Leben damit zur Hölle gemacht. Ich hab in der Vergangenheit viel erlebt (was keine rechtfertigung ist) und bin jetzt dabei das alles zu verarbeiten und daraus zu lernen. Vorallem auch dadurch das ich ihm nicht mehr in sein Leben funke - im Sinne von "vorschreiben wann und mit wem wohin". Vielleicht versucht er auch deshalb etwas "Freiheit" zu gewinnen - weil er sie vorher nicht hatte.

Heutiges Fazit: Seit unserem Gespräch ist er nett und höflich, sagt mir das er mich liebt und versucht nett zu mir zu sein. Seine Fahrkarte hat er jetzt auch gekauft und ich hab den Eindruck das es zumindest etwas zu ihm durchgedrungen ist, wie mich sein Verhalten verletzt hat. Und das ist für den heutigen Tag mehr, als ich erwartet habe.

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann deine Zweifel wirklich gut verstehen, mir würde es an deiner Stelle nicht anders gehen. Weil ich leider ein ziemlich eifersüchtiger Mensch bin, könnte ich auch nicht anders als ihn ständig zu fragen, was er denn heute noch vor hat und mit wem er sich trifft. Allerdings finde ich nicht, dass du dadurch wirkst wie jemand, der seinen Partner unbedingt kontrollieren will. Gerade bei einer Fernbeziehung muss man sich ja irgendwie anders verständigen, wenn man schon nicht die Zeit hat Zärtlichkeiten auszutauschen. Und wenn das Telefon das einzige Mittel ist um zu kommunizieren, dann finde ich deine Fragen schon berechtigt. Man braucht ja auch Gesprächsstoff.

Was ich allerdings an der Geschichte nicht verstehe, ist, dass du mit all diesen Zweifeln weiterhin eine Beziehung mit ihm führen kannst. Ich möchte dir damit jetzt keinen Floh in dein Ohr setzen, aber mir wäre das schon zu viel des Guten. Wenn er sich der Gefühle zu dieser weiblichen Person noch nicht bewusst war, dann bestand auf alle Fälle ein gewisses Interesse, dass von ihm aus auch mehr hätte werden können. Vielleicht ist das alles nur daran gescheitert, dass sie nichts von ihm wollte. Ich weiß, das klingt böse, aber es wäre möglich und da er sich so seltsam und genervt benimmt, gar nicht mal so abwegig.

Ich würde jedenfalls noch einmal versuchen mit ihm zu reden, denn wenn du so um ihn kämpfst, muss er im normalen Zustand eine sehr nette und liebenswürdige Person sein. Vielleicht hat er in letzter Zeit einfach nur Stress und lässt den Frust auch an dir aus. Nur lass nicht alles mit dir machen, denn an deinen Sorgen und Ängsten erkennt man ja gut, dass du daran noch zerbrichst. Und wenn er selbst nach deinen Worten und Bitten immer noch nicht über seine Taten nachdenkt, dann ist er es wohl einfach nicht wert.

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» VanaVanille » Beiträge: 408 » Talkpoints: 0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Teilweise zielten meine Fragen in der Vergangenheit schon darauf ab ihn zu kontrollieren, weswegen er es heute wohl auch nicht vom natürlichen Interesse unterscheiden kann, trotzdem finde ich sollte er es wenigstes versuchen nachzuvollziehen. Aber wenn das Kind einmal in den Brunnen gefallen ist, dann ist es schwer, es dort auch wieder herauszuholen. Vorallem weil ich noch zugeben muss, das ich bei einem unserer letzten Treffen seine SMS gelesen habe (Kontrolle!), es ihm aber hinterher gebeichtet habe, weil ich das eigentlich unterlassen wollte und ihn darum gebeten habe mir dabei zu helfen. Wir haben dann ein abkommen geschlossen, das ich immer wenn ich solch ein Bedürfnis habe mit ihm rede - und er versucht dann auf mich zuzukommen und mir zu helfen.

Die Beziehung kann ich nur deswegen noch führen, weil ich in der Vergangenheit gemerkt habe das ich mir oft Probleme dort mache, wo eigentlich keine vorhanden sind. Manchmal weiß ich einfach nicht, wann ich mir etwas zusammenspinne und zuviel darüber nachdenke (eben hineininterpretiere) und wann die Sorge berechtigt ist. Zudem habe ich bei der letzen Sitzung bei meiner Therapeutin darüber gesprochen und sie sagte, das es in einer Beziehung durchaus vorkommen kann, das ein Partner ein gesteigertes interesse an einem anderen Menschen entwickelt, sich das aber meist wieder von selbst erledigt. Sie sagte wenn einem etwas so wichtig ist, wie mir meine Beziehung, dann sollte man abwarten was die Zeit bringt und von meinen Erzählungen und seinem Verhalten mir gegenüber (als das ganze gerade noch "aktueller" war) würde sie nicht vermuten, das er tatsächlich Gefühle für sie entwickelt hat. Sie meinte allein die Tatsache das er es mir a) erzählt hat, das er sich seiner Gefühle unsicher ist und b) so um mich gekämpt hat (als ich mit ihm schluss machen wollte, wegen dem Mädel - weil ich den Gedanken nicht ertragen konnte) und mich nicht loslassen konnte müsste mir schon zeigen, das ihm die (lange) Beziehung mit mir wichtiger ist, als irgendein anderes Mädel. Sie sagte alleine seine Kommunikationsbereitschaft um dieses Thema wäre schon ein gutes Zeichen: Er hätte auch einfach schweigen können und mich verlassen können. Klingt wirr, aber ich kann jetzt auch nicht alles so wiedergeben, ist schwer die Gespräche und Gefühle von vor 2 Monaten zu beschreiben. Aber ich denke sie als Psychotherapeutin muss schon wissen wovon sie redet.

Solange ich dazu in der Lage bin und solange ich "Land" sehe, werde ich um diese Beziehung kämpfen. Ich liebe ihn und ich weiß, das er mich liebt und alles andere kriegen wir schon irgendwie auf die Reihe. Ich hoffe nur, das ich - falls das irgendwann nicht mehr der Fall sein sollte - rechtzeitig den Absprung finde, bevor ich daran zerbreche.

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» Punklady1989 » Beiträge: 867 » Talkpoints: 2,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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