Lebenserhaltung durch Geräte

vom 12.11.2008, 20:04 Uhr

Sicherlich habt ihr dies schon einmal im Fernsehen gesehen (kommt ziemlich oft).

Eine Person hat einen Autounfall und fällt ins Koma. Er lebt nur noch durch die Maschinen und Geräte an denen er angebunden ist. Wenn man die Maschinen und Geräte allerdings ausstellen würde , würde er sterben. Meistens müssen die Eltern der Person dann entscheiden, ob die Lebensnotwendigen Geräte abgeschaltet werden sollen oder nicht.

Was würdet ihr bei einer Situation wie dieser tun? Ich glaube ich wüsste nicht so recht was ich selber tun würde , da man sich so eine Situation kaum vorstellen kann. Ich glaube ich würde es nicht über das Herz bringen die Geräte abschalten zu lassen. Andererseits wünscht man sich ja auch eine ordentlich Beerdigung und man möchte nach einer Zeit auch "loslassen" können von dieser Person und sich verabschieden.

Wie würdet ihr handeln?

» KillaMarci » Beiträge: 14 » Talkpoints: 4,18 »



Das ist ein sehr schwieriges Thema & ich hoffe auch, dass ich niemals in die Situation komme soetwas entscheiden zu müssen. Glaube, dass ich es auch nicht übers Herz bringen würde & die Ärzte dazu veranlassen könnte, Maschinen, die einen lieben Menschen von meiner Familie "am Leben" halten einfach abzustellen.

Es gab ja auch schon so viele Berichte über Leute, die Jahre später erst wieder wach geworden sind & auch wieder völlig gesund wurden. Von daher denke ich nicht, dass ich so etwas veranlassen könnte, da man ja trotzdem weiterhin hofft.

» Binka » Beiträge: 548 » Talkpoints: 1,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!

Ich persönlich möchte nicht am Leben erhalten werden auf Biegen und Brechen und ich würde und habe es durch eine Patientenverfügung geregelt und hoffe, dass es auch zum Tragen kommt.

Ich würde auch einen lieben Menschen das nicht zumuten wollen und ich würde da auch gegen die Maschinen entscheiden, wenn die Ärzte mir versichern, dass es aussichtslos ist. Kein Mensch hat es verdient, so hinzuvegetieren und deshalb würde ich, wenn ich kann, entscheiden, dass die Geräte abgeschaltet werden, nachdem man sich von dem menschen verabschiedet hat.

Es ist ja auch schon vorgekommen, dass nach dem Abstellen der Maschinen der Patient aufgewacht ist. Dann sollte es so sein und es ist Schicksal. Aber ich denke, dass man keinen Maschinenmenschen aus einem früher immer lebensfrohen menschen machen darf.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo,
naja das ist eine Schwere Entscheidung und da ich glücklicherweise noch nicht in einer solchen Situation war und auch hoffe nicht kommen.

Ich würde es einerseits nicht ertragen, jemanden den man liebt sterben zu sehen,andererseits aber auch nicht wie er/sie um ihr leben an Maschinen und Geräten kämpft. Ich schätze mal, ich würde die Maschinen und Geräte weiter laufen lassen.

Aber wie gesagt, ich war noch nie in einer solchen Situation und kann es nicht genau beurteilen.

» Canton » Beiträge: 31 » Talkpoints: 0,13 »



Hallöchen,

Ich finde es schon wichtig, dass man sich darüber vorneweg unterhält und eben in Erfahrung bringt, wer was will. Natürlich hofft man immernoch, dass derjenige aufwacht. Aber die Frage ist auch, inwiefern derjenige dann lebensfähig wäre und wenn er sein restliches Leben dahin siecht - wer will das schon. Wenn für denjenigen also nur diese Möglichkeit besteht oder die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist,dass er nicht mehr aufwacht, und ich weiß, dass er so nicht leben will, dann stelle ich sicherlich die Maschinen ab - auch wenn es mir sehr schwer fallen würde. Ich erhalte kein Leid, nur damit ich nicht leiden muss, denn es ist einfacher, wenn derjenige einfach noch da ist und nicht die Endgültigkeit des Todes gegenwärtig ist.

Würde auch nur ein Funken Hoffnung bestehen,dass er wieder aufwacht und das er nicht schwerbehindert und pflegebedürftig wäre und sas Leben noch genießen kann, dann würde ich warten. Ich selbst würde auch nicht dahin siechen wollen. Und ich hoffe, dass derjenige,der die Entscheidung mal treffen muss, diese auch richtig trifft. Ich denke aber, man weiß auch im Herzen, was das richtige wäre, auch wenn der Kopf was anderes sagt.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 14987 » Talkpoints: 4,75 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich bin mir sicher das wenn nur die Maschinen mich am Leben halten man diese ruhig abstellen kann. Für mich ist auch ein Hauptargument was ist wenn ich wieder aufwache und wie lebensfähig bin ich dann, man fängt ja irgendwie mit allem auch von vorne an, mit laufen, mit reden, mit gehen. Falls man jemals wieder aufwacht, nein ehrlich gesagt ich möchte das nicht.

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


ich arbeite in der Pflege und Tod ist für mich demnach etwas ganz Normales und Alltägliches und auch etwas sehr Wichtiges. Es ist ungeheuer wichtig, dass Menschen einen würdevollen Tod sterben dürfen und zwar nicht nur, wenn sie das offensichtlich alles noch mitbekommen. Man weiß nicht, was in Komapatienten vor sich geht, ob die vielleicht doch noch bestimmte Dinge mitbekommen.

Und es tut manchmal furchtbar weh, wenn man dazu verpflichtet ist, eben diese lebenserhaltenden Maßnahmen durchzuführen, weil der Bewohner nicht mehr selbst bestimmen darf durch Demenz zum Beispiel. Es ist ungeheuer schlimm, das Leben so künstlich zu verlängern und diese Menschen einfach nicht sterben zu lassen, obwohl die Zeit eigentlich längst gekommen ist.

Demnach würde ich die Geräte auf jeden Fall abschalten lassen, wenn ich und natürlich auch die anderen Angehörigen Abschied genommen haben. Ich würde - wenn ich die Verantwortliche wäre - allen von vorn herein sagen, dass sie bitte Abschied nehmen müssen, weil ich definitiv gegen diese Maßnahmen bin - es sei denn natürlich, sie bringen wirklich noch irgendetwas.

Nach einer gewissen Zeit ist es nahezu ausgeschlossen, dass derjenige aus dem Koma nochmal erwacht. Das können einem die Ärzte aber oftmals sagen und auch, ob das Gehirn und die Organe überhaupt noch lebensfähig wären. Meistens ist das nicht der Fall und da darf man sich dann nicht falschen Hoffnungen hingeben. Wunder gibt es zwar immer wieder, aber allerspätestens, wenn man ein Jahr gewartet hat, ist es an der Zeit. Wobei ich persönlich nicht so lange warten würde - ein Jahr ist verdammt lang, vor allem, wenn man selbst der Betroffene ist.

Bei mir selbst würde ich das übrigens auch nicht wollen. Ich würde akzeptieren, dass man sich meinetwegen ein, zwei Monate Zeit lässt, um Abschied zu nehmen, wenn man so lange brauchen sollte, aber dann möchte ich, dass man die Maschinen abstellt und mich sterben lässt. Ich würde auch bestimmte andere Maßnahmen, die im Altersheim so durchgeführt werden müssen, verweigern, wenn ich wirklich sterben würde wollen. Aber dafür kann man ja alles schon vorher Vorkehrungen treffen und im Bedarfsfall nochmals ändern lassen, sollte man das wollen und noch fähig sein.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Solch eine wichtige Entscheidung treffen zu müssen finde ich unendlich schwer. Was mich betrifft, möchte ich nicht durch Maschinen am Leben erhalten werden. Dahinvegetieren will ich nicht und möchte auch keinem das zumuten, mich zu pflegen, wenn sowieso keine Hoffnung auf Erwachen aus dem Koma besteht. Das ist kein Leben mehr. Es ist nur ein Dahinsiechen und wer will das schon.

Ich möchte auch sagen, dass meine Angehörigen da genau wie ich denken und lebenserhaltende Maschinen ablehnen. Wenn der im Koma liegende Angehörige nach Rücksprache mit den Ärzten nur die geringste Chance hätte aus dem Koma zu erwachen, würde meine Entscheidung anders aussehen. Ich würde alles für ihn tun. Aber ich stell es mir sehr, sehr schwer vor, die Entscheidung für jemanden zu treffen, die Maschinen abschalten zu lassen. Das ist so endgültig wie eben nur der Tod sein kann.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich glaube man kann gar nicht sagen, wie man sich in solch einer Situation verhalten würde, wenn man noch nie selber eine solche erlebt hat. Einerseits ist es natürlich kein richtiges Leben mehr, wenn jemand nur noch mit Maschinen am Leben gehalten wird. Es ist ja oftmals auch sicher, dass das Gehirn sozusagen tot ist und nur noch die Körperfunktionen weiterlaufen. Allerdings ist es dennoch ein riesen großer Schritt zu entscheiden, dass die Geräte nun abgeschaltet werden sollen. Am einfachsten wäre es eigentlich für die Angehörigen, wenn der Patient vorher eine Patientenverfügung abgegeben hätte, dass er nicht durch Maschinen am Leben gehalten werden will.

Ich wünsche mir, dass ich niemals in einer solchen Situation stecke und solche Entscheidungen fällen muss. Ich glaube es ist egal, wie man sich hierbei entscheidet, man wird immer ein schlechtes Gewissen haben und die Gedanken sein Leben lang mit sich herum schleppen.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also für solche Fälle gibt es ja oft auch Wünsche. Ob man an lebenserhaltenden Geräten angeschlossen werden will. Dann wird die Entscheidung eigentlich von der Person schon selbst übernommen.

Wie ich aber entscheiden würde, wenn ich an der Stelle des Sensenmannes stehen würde kann ich nicht genau sagen. Einerseits will ich selbst nie an Maschinen angeschlossen weiterleben, von daher würde ich das auch keinem anderen Wünschen. Ein paar Tage oder Wochen vielleicht, aber keine Monate oder Jahre. Man kann so auch nie loslassen. Man ist die ganze Zeit noch an den Menschen gebunden, weil er ja noch immer lebt, auch wenn nur durch die Maschinen. So ist man die ganze Zeit psychisch wirklich fertig, da man sicher laufend an den Menschen denken muss.

» blacky123 » Beiträge: 207 » Talkpoints: 4,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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