Wie beurteilt man die Beliebtheit von Müll?

vom 04.07.2010, 13:10 Uhr

Neulich habe ich mich mal wieder beim Lesen der Zeitung sehr gewundert, wurde doch von einer Umfrage berichtet, bei der die Befragten nach der unbeliebtesten Müllart interviewt wurden: an erster Stelle kam der ewig stinkende Biomüll, danach folgten Einwegpfandflaschen, Batterien, Gelber Sack oder Gelbe Tonne, Altglas sowie Altpapier.

Da frage ich mich doch, wie beurteilt man denn so etwas, also die Unbeliebtheit einer Müllart? Beim Biomüll kann ich es ja noch nachvollziehen, dass der unbeliebt ist, weil er riecht. Aber beispielsweise die Einwegpfandflaschen müssen doch von niemandem mehr gekauft werden?! Batterien finde ich zwar auch nicht toll, aber die fallen bei mir nur in kleiner Menge an.

Oder liegt mein Unverständnis in der Tatsache begründet, das ich sicher auch zu den 87 Prozent der Menschen gehöre, die die Mülltrennung nicht weiter stört beziehungsweise die sie sogar begrüßen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ich denke, dass man manchmal schon zu Einwegflaschen greifen muss, um ein bestimmtes Getränk zu trinken, was es halt nicht in einer anderen Verpackung zum selben Preis oder überhaupt gibt, zudem besitzen viele Haushalte auch kein Auto o.ä., so dass man die Flaschen halt schleppen muss, was manchmal schon recht schwer ist und auch in der Einkaufstüte viel Platz weg nimmt.

Dann gibt es Haushalte, in denen werden die Altglasflaschen erst einmal beiseite gestellt und da es ja meistens eher doch vereinzelte Flaschen sind, sammeln sich da mit der Zeit natürlich auch kleinere Berge an, die aber oftmals ungerne zum nächsten Container gebracht werden. Besonders im Sommer fliegen ja auch häufig Wespen um den Glascontainer herum, weil halt noch irgendein Rest in den Flaschen gewesen ist und wenn das dann erst einmal weiter gärt, lockt der süßliche Geruch natürlich auch die Wespen an. Die klebrigen Reste der Flasche hängen dann auch noch an der Klappe des Containers, so dass man sich bemühen darf, da dann nicht unbedingt ran zu fassen, wenn man das selber eklig findet. Dann ist der Gebrauch von den Containern ja auch noch zu Zeiten gestattet, wo es für Arbeitnehmer die lange arbeiten auch noch wieder schwierig sein kann, diese dann rechtzeitig zu erreichen.

Ebenso muss auch immer aufpassen, wann der Gelbe Sack abgeholt wird, wenn alles korrekt gesäubert wurde an Inhalt, bevor man es in den Sack steckt, sollte es eigentlich nicht zu weiteren Problemen mit dem Müll an sich kommen. Allerdings sind Wildtiere durch die Säcke schon gefährdet, deswegen stellt man diese ja auch des öfteren etwas höher, damit kleine Tiere sich nicht durch die "Gelben Säcke" wühlen.

Für Einwegbatterien haben viele Haushalte einen Sammeltopf, der ab und an mal ausgeleert wird in den dafür bereit stehenden Sammelbehältern in Supermärkten. Aber auch diese sind nicht selten total überfüllt und manche sogar bereits beschädigt. Also ich kann die Reihenfolge schon in etwa nachvollziehen. Ich habe mich zwar anhand der Überschrift des Threads schon etwas gewundert, aber wenn man es wirklich beurteilen möchte, dann passt das schon, denke ich.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich glaube, dass die unbeliebteste Müllart, die im Haus anfällt, deshalb die unbeliebteste ist, weil sie sperrig ist oder weil man, um sie zu entsorgen öfters außer Haus muss und es vielleicht komplizierter ist, sie los zu werden oder da sie sonst alles vollstellt. Das heißt auf gut deutsch, dass die Müllart am unbeliebtesten ist, die man alle Nase lang entsorgen muss.

Gut, Biomüll ist eklig, wenn er zu lange steht und dann stinkt und überall Flüssigkeit hervorkommt. Er produziert Maden und sonstiges Ungeziefer, wenn er vor allem im Sommer nicht richtig oder nicht regelmäßig entsorgt wird. Batterien sind wahrscheinlich deshalb so unbeliebt in der Entsorgung, da es sich hierbei um Sondermüll handelt, den man getrennt entsorgen muss, notfalls im Recyclinghof, wenn es nirgends eine Batteriesammelstelle gibt, wie ich sie zum Beispiel schon in Supermärkten gesehen habe. Leere Flaschen sind unbeliebt, weil sie schnell leer sind und schnell ein Riesenberg anfällt, weil sie sperrig sind und schlecht zu transportieren. Altpapier finde ich am fürchterlichsten, weil jeden Tag schon allein die Tageszeitung als Müll anfällt und Papier, wenn es ein richtiger Stapel ist, schwer ist und es sehr mühsam sein kann, es im Altpapiercontainer zu entsorgen.

Vor deinem Bericht allerdings, hätte ich mir nie die Mühe gemacht, eine eigene Rangliste für solche banalen Dinge aufzustellen. Egal, welcher Müll anfällt, es ist normalerweise immer lästig, ihn zu entsorgen.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke zu dem Thema auch, dass es keine Beliebtheit von Müll gibt. Vielmehr eine Rangfolge, die sich aus dem Umstand der endgültigen Entsorgung ergibt. Oder aber dadurch, wie sehr einem der bestehende Müll negativ auffällt. Und der Biomüll macht sich idR. sehr unangenehm bemerkbar. Insbesondere im Sommer. ;)

Das Ergebnis wäre wohl auch anders ausgefallen, wenn z.B. die Befragten gerade viel Sperrmüll selbst zu entsorgen hätten. Dann hätte diese Müllart wohl den Titel des am allerwenigsten beliebten Mülls gewonnen. Oder der Restmüll, wenn man Familien mit vielen Kleinstkindern befragt hätte, die täglich mehrere benutzte Windeln zu entsorgen haben.

Je aufwendiger oder unangenehmer das Entsorgen, desto mehr stört man sich eben an dem Müll. Anders macht aber eine Unterscheidung sicher auch keinen Sinn. Denn der Müll ist und bleibt Müll, selbst wenn er regelmäßig vom Personal entsorgt wird und man sich selbst gar nicht darum kümmern würde.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



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