Leistungsbegrenzung für Fahranfänger - ja oder nein?

vom 26.10.2007, 16:14 Uhr

Beim Motorradführerschein ist es ja schon seit langem Gang und Gäbe:
Als Fahranfänger unter 25 Jahren darf man 2 Jahre lang nur eine (gedrosselte) Maschine mit maximal 34 PS fahren und dann erst auf die wirklich großen Motorräder umsteigen.

Was ich mich dabei immer wieder frage ist: Warum gibt es das eigentlich nur für Motorradfahrer und nicht für Autoführerscheinneulinge? Warum darf ich mit 18 meinen Führerschein Klasse B machen und mich dann wenn ich will (und die Möglichkeithat) sofort in einen ferrari setzen und mit 280 km/h über die Autobahn rasen?
Ich will dabei garnicht den Sinn der Drosselungsregelung für Motorräder in Frage stellen, sondern frage mich viel mehr warum es sowas nicht auch für Autos gibt? Warum darf ich als frisch gebackener PKW-Führerscheinbesitzer sofort mit einer PS Schleuder losrasen? Denn gerade bei einem Auto ist es doch auch noch für andere deutlich gefährlicher! Klar, gibt es auch Motorradfahrer die andere bei Unfällen verletzten, aber gerade Motorradfahrer kommen doch meist nur selbst zu Schaden bei Unfällen (so hart das klingen mag).

Was haltet ihr davon? Meint ihr eine Leistungsbegrenzung oder Drosselungspflicht wäre auch bei PKW Fahranfängern sinnvoll?

MfG
Phantomlord

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» Phantomlord » Beiträge: 953 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Meiner Meinung nach sind Motorräder viel gefährlicher als Autos.
Motorräder sind offen, stell dir vor du hast den Motorradführerschein grade bestanden, steigst auf eine Maschine, gibst auf der Autobahn Gas und stürzt.

Klar, mit einem Auto kannst du auch nen Unfall bauen, aber hast du schonmal jemanden von nem Auto stürzen sehen ?
Weiterhin haben Autos Airbags und haben 4 Räder.

Das ist zumindest meine Meinung darüber :)

» chr1zz » Beiträge: 7 » Talkpoints: 2,53 »


Für den Fahrer mag ein Motorrad durchaus gefährlicher sein als ein Auto. Das habe ich auch überhauptnicht bestritten. Ich wollte auch wie ich geschrieben habe nicht den Sinn der Drosselung für Motorradanfänger in Frage stellen.

Worum es mir eigentlich geht ist die Gefährdung anderer. Wenn sich ein Motorradfahrer beim Überholen verschätzt, dann ist meistens klar wer den kürzeren zieht. Verschätzt sich ein Autoanfänger mit seinem Auto beim Überholen, dann sieht es für den Entgegenkommenden auch schlecht aus. Airbags hat im übrigen auch noch längst nicht jedes Auto. Und die wirken auch nur bei Unfällen mit niedrigerer Geschwindigkeit. Bei Frontalcrashs mit 150 km/h hilft auch ein Airbag nicht mehr...

MfG
Phantomlord

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» Phantomlord » Beiträge: 953 » Talkpoints: 6,41 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ok, da magst du vielleicht recht haben, aber für den Autofahr-Neuling gibt es ja auch kleine aber dennoch vorhandene Richtlinien.
Wird man von der Polizei erwischt das man zu schnell gefahren ist, ist der Lappen weg ;)
Und ich glaube kaum das jemand der den Führerschein erst seit kurzem hat, das Riskieren wird und schneller als die max. Geschwindigkeitsbegrenzen fahren wird.

Achja: Hier in Deutschland gibt es soweit ich weiss keine Autobahnen und Straßen mehr, die keine Geschwindigkeitsbegrenzungen haben.

Ob die Regel mit dem Führerschein weg bei überhöhter Geschwindigkeit auch für Motorradfahrer gilt, weiss ich leider nicht.
Dafür interessiere ich mich ehrlich gesagt auch nicht.

» chr1zz » Beiträge: 7 » Talkpoints: 2,53 »



Es gibt durchaus Autobahnen die zumindest zum Teil ohne Geschwindigkeitsbegrenzung auskommen. Ich kann Phantomlord schon verstehen, denn man hat also Autofahrneuling wirklich nicht solche Einschränkungen wie Motorradfahrer, denn zu Beispiel ist der Führerschein auch nicht sofort bei jeder Geschwindigkeitsübertretung weg, erst ab einer übertretung über 20 km/h gibt es schlimmere Konsequenzen als eine Geldstrafe so kann man z.b. auf Landstraßen bis zu 125 km/h fahren und muss nur mit einer Geldstrafe rechnen, falls man erwischt wird. Wenn man sich dann mit dieser Geschwindigkeit um einen Baum wickelt oder einen Unfall baut sind die Überlebenschancen trotz Sicherheitsvorkehrungen nur minimal größer als beim Motorrad. Allerdings muss ich gestehen, dass ich gar nicht von so einer Motorradregel wusste und es irgendwie ungerecht finde das es sowas nicht auch für Autoklassen gibt.

» hashimatoso » Beiträge: 20 » Talkpoints: 0,00 »


Die meisten Fahranfänger die ich kenne, fahren wesentlich vorsichtiger, als die "Alten". Die sind es nämlich, die einem bei 70km/h mit 30km/h zuviel überholen oder bei ner 30iger Zone anfangen einem das Rücklicht zu polieren,weil es ihnen nicht schnell genug geht.

Die meisten haben einfach Angst, ihren Führerschein noch in der Probezeit zu verlieren. Sobald sie da raus sind,gehts ab. Aber was man allgemein gegen sowas tun kann ,hmm.

Und die wenigsten Fahranfänger können sich einen Ferrari, BWM, Audi und Co. leisten. Mein Super-Opel fährt gar keine 270 :lol:

Beim Motorrad fahren vergisst man leicht mal die Geschwindigkeit, von daher ist das drosseln ganz praktisch. Beim Auto kann man das schon besser einschätzen.

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» winny2311 » Beiträge: 14930 » Talkpoints: 2,85 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


@Winny2311:
Also ich kenn viele Fahranfänger,die nen BMW oder Audi fahren.
da gibts auch viele,die bezahlbar sind. E36,E46,die alten A3-Modelle oder A4 bis ca B5/B6

@chri1zz:

Und ich glaube kaum das jemand der den Führerschein erst seit kurzem hat, das Riskieren wird und schneller als die max. Geschwindigkeitsbegrenzen fahren wird.

Gegenteilige Beweise sieht man doch tagtäglich auf den Strassen.
Gerade Fahranfänger halten sich nicht an die Geschwindigkeit...zwar meistens nicht übertrieben viel aber ob ich 10km/h oder 30km/h zu schnell fahr (Bsp: Landstrasse) macht doch nen gewaltigen Unterschied. Aber die größte Gefahr dabei ist einfach,dass der Fahranfänger das Auto und sein physikalisches Verhalten nicht kennt.
Ich bin zwar selber erst 19 und fahre in der Ortschaft z.B. auch ncith Strich 50 (meistens eher in die Richtung 60) ,aber dafür fahr ich vorrausschauend und weiß,wie meine Karre sich verhält,wenn mir mal der Arsch ausbrechen sollte oder ich ausweichen muss.
Und genau deswegen fände ich eine PS-Begrenzung für Fahranfänger teils gut teils schlecht. Schlecht,weil einfach die drunter leiden müssen,die nichts dafür können. Mir ist mit meinem 115PS Vectra nur ein einziger Unfall passiert und das war ne ziemlich beschissene Situation, und andere mit ihren 75PS-Golfs bauen dauernd Unfälle. Ich fände ein bestimmtes KW-KG-Verhältnis besser. Denn z.B. n 3er Golf mit 90 PS zieht weitaus besser als n Vectra mit 115PS, sind ja auch locker 400 Kilo Unterschied.

» Jumpstyler-PAF » Beiträge: 55 » Talkpoints: 0,27 »



@chri1zz
Doch, die gibt es. Die A1 von Hamburg nach Flensburg ist eine Strecke ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. In Ostdeutschland gibt es auch noch ein paar Strecken. Aber darum geht es jetzt nicht.
Gerade Führerscheinneulinge sind diejenigen, die deutlich zu schnell fahren. Ist ja auch verständlich. Endlich hat man keinen Fahrlehrer mehr neben sich, da kann man mal richtig Gas geben. Das machen zwar nicht alle n00bs am Steuer, aber doch schon einige. Und die reichen aus, um die schweren Unfälle zu verursachen, von denen wir in den Zeitungen lesen.
Ob eine Drosselung hilft, weiß ich nicht. Ein Geschwindigkeitsbegrenzer bringt da auch nichts, denn man kann sich schon mit 50 oder 60 Km/H in den Tod fahren.
Bei Motorrädern ist das ja auch nichts Anderes. Aber Motorradfahrer sind umsichtiger. Die meisten jedenfalls. Sie wissen genau, wenn es zum Unfall kommt, sind sie diejenigen, die es am schwersten erwischt.
Man kann in die Fahrzeuge einbauen, was man möchte. Es hilft Alles nichts. Denn drosselt man die Maschinen, ist der Versuch groß, diese Drosselungen rückgängig machen zu wollen. Das sieht man doch an den Kids, die mit frisierten Rollern mit 90 oder 100 Km/H durch die Gegend heizen.
Das Einzige, was wirklich hilft, ist, den Fahranfängern schon in der Fahrschule mit wirklich abschreckenden Bildern zu zeigen, was bei welchen Geschwindigkeiten passieren kann. Vielleicht hilft es ja, an die Vernunft zu appellieren.

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» struppi66 » Beiträge: 567 » Talkpoints: 0,71 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo,

also das mit der Geschwindigkeitsbegrenzung kann ich auch "widerlegen". Auf meiner Hausstrecke nach Dresden gibt es auch mehrere lange Abschnitte, die ohne Begrenzung sind. Beispiel ist die A13.

Tja zur Drosselung für Fahranfänger... ich bin selbst einer :).

Im Grunde kann ich es nachvollziehen und auch verstehen und befürworten. Allerdings sollte es schon in einem gewissen Maße sein. Ich würde auf Autobahnen 130 Km/h vorschlagen, Bundes- und Landstraßen haben eh max. 100 und im Ort ist im Ort.

Wie denkt ihr darüber?

Ich meine Unfälle mit Fahranfängern gibt es genug, allerdings auch Unfälle mit Rentnern, die schon Jahrzehnte unfall- und verwarn- oder bußgeldfei fahren (Beispiel: Geisterfahrer auf Autobahn - wie oft kam das im letzten Jahr, wie oft waren Rentner schuld?).

Ich finde, mit dem Alkoholverbot für Fahranfänger und alle unter 21 wurde viel getan. Siehe Diskounfälle. Gerade unter diesem Einfluss kann ich die Lage nicht mehr kontrollieren. Bei zu hoher Geschwindigkeit kann ich noch auf die Bremse treten oder mir selbst sagen, es war zu schnell. nur unter Alkohol- oder Drogeneinfluss?

MfG sternexiceman

» sternexiceman » Beiträge: 9 » Talkpoints: 3,45 »


Ich finde diese Regelung - auch beim Motorrad - ziemlich blöd. Das Ganze ist doch auch immer eine Frage der Kontrolle und dann eben auch wieder des Reizes. Sobald etwas verboten ist, finden doch gerade Jugendliche noch viel mehr Gefallen daran und ich will gar nicht wissen, wie spannend und prickelnd sie es dann fänden, die Autos zu fahren, die sie nicht fahren dürfen. Außerdem kann ich mir eben nicht vorstellen, dass sowas wirklich kontrolliert werden könnte, bzw. vielleicht eben schon, wenn es um die Anmeldung des Autos geht, aber gut, dann wirds eben auf Papi angemeldet und man selbst fährt damit. Find das alles nu wieder was total unnötiges. Als hätte wir in Deutschland sonst keine Sorgen

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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