Beitrag des Menschen zum Gesamten?

vom 20.12.2009, 19:33 Uhr

Wenn man sich überlegt, dass auch die menschliche Spezies Bestandteil des größtmöglichen, bekannten, Ökosystems ist, der Erde selbst, stellt sich mir die Frage: Was leistet der Mensch eigentlich, um seine Existenz darin zu berechtigen?

Regenwürmer graben den Boden um, durchlüften ihn somit. Raubtiere wie Löwen, Tiger und Pumas dezimieren andere Arten und sorgen damit dafür, dass keine Art überhand nimmt. Insekten, von uns oftmals als Ungeziefer bezeichnet, die artenreichste Klasse der Tierwelt überhaupt, bestäubt weibliche Pflanzen, dezimiert sich untereinander, und so weiter...

Jedes dieser Tiere beteiligt sich also am großen Ganzen, doch was tut der Mensch? Jahrhunderte lang wurde die Welt ausgebeutet und mit Füßen getreten, bis in der Moderne so langsam das Bewusstsein aufgetreten ist, dass das so nicht weitergehen kann, die Umsetzung ist aber eine andere Sache. Ist die Aufgabe der menschlichen Rasse die Ordnung der gesamten Schöpfung zu bewahren, so wie es eigentlich schon in der ersten Schöpfungsgeschichte geschrieben steht? "eid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht" ( 1 Mos 1,28 )

Doch, wieso dauerte es so lange bis dieses Bewusstsein aufgetreten ist? Schließlich unterscheidet den Menschen vom Affen und allen anderen Tieren, dass er selbstständig denken und vernunftbegabt ist.

» d1lger » Beiträge: 116 » Talkpoints: 0,81 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hi,

in irgendeine Weise ist der Mensch ja auch dafür zuständig, so, wie die Löwen und Pumas, dafür zu sorgen, dass es eine bestimmte Art nicht schafft die Überhand über die anderen Arten zu erlangen. Der Mensch dezimiert sich ja sogar selbst, wie man im ersten, beziehungsweise zweiten Weltkrieg gesehen hat und auch noch heute zum Beispiel im Irak sehen kann. Allerdings führt der Mensch seine Arbeit nicht besonders gut aus. Die Folgen sind, dass viele Tierarten vom Aussterben bedroht sind oder das immer wieder unschuldige Menschen sterben müssen. Jetzt könnte man sich fragen, woran man erkennt, ob ein Mensch unschuldig ist oder nicht, aber das wäre eine andere Frage.

Klar, der oben genannte Grund gibt den Menschen eigentlich absolut keine Darseinsberechtigung, aber irgendwie scheint es der einzige zu sein, den es gibt. Der Mensch zerstört nämlich viel mehr die Umwelt und beutet sie rücksichtslos aus. Ich will einfach mal ein paar Stichworte in den Raum werfen. Klimaerwärmung, Artenbedrohung, Sklaverei, Unterdrückung oder einfach die Zerstörung der Umwelt.

An der Klimaerwärmung ist jeder einzelne von uns beteiligt, der täglich mit dem Auto rumfährt. Die Artenbedrohung geht meistens mit der Zerstörung der Umwelt einher. Im Urwald werden nämlich tagtäglich mehrere Bäume gefällt, nur um uns Möbel aus einer besonderen Holzart zu verkaufen. Dass dabei aber wertvoller Lebensraum für Tiere drauf geht, ist den wenigsten Bewusst. Die Sklaverei und Unterdrückung sind offiziel schon längst abgeschafft, aber wie soll man sich die Tatsache erklären, dass viele Produkte, die wir Tag für Tag kaufen, im Ausland für ein paar Euro produziert werden und hier im Lande mehrere hundert Euro kosten. Irgendwas kann da nicht ganz stimmen.

Du siehst also, dass deine Frage, warum der Mensch überhaupt exestiert, viele große Probleme mit sich bringt und wohl so leicht nicht zu beantworten ist.

» Tobben91 » Beiträge: 171 » Talkpoints: 0,20 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Als ich das Thema gelesen hab musste ich direkt an The Matrix denken. Ich weiß nicht mehr genau welcher Teil es war aber es war ein Dialog zwischen Agent Smith und Neo. Agent Smith äußert darin seinen Ekel gegenüber der Menschheit und bezeichnet diese als Virus.

Da finde ich, hat er nicht ganz unrecht. Wie du schon sagst, sogut wie alle lebenden Organismen haben auch ihre Aufgabe irgendwo im Ökosystem. Außer der Mensch, der Mensch verhält sich wie ein Parasit mit der Erde als Wirt. Er bedient sich aller Ressourcen ohne irgendeine Leistung dafür zurückzugeben, zerstört den Wirt dabei sogar noch. Wie ein Virus hat der Mensch sich über die ganze Erde ausgebreitet und zerstört nun auch noch die Grundlagen der Existenz anderer Organismen.

Natürlich ist es eine sehr zynische Ansichtsweise. Aber es gibt Beispiele, dass es auch anders sein könnte. Die Aborigines in Australien zum Beispiel existieren schon seit knapp 50.000 Jahren und nie gab es so etwas wie Über- oder Unterbevölkerung. Erst mit der Besiedlung westliche Einwanderer wurden die Aborigines immer mehr ins Outback zurück getrieben wo sie kaum noch Mittel und Wege zum überleben finden und deswegen nun immer weniger werden.

Es ist schon eine sehr sehr komplizierte Problematik. In der Natur wird alles reguliert, da sterben die Schwachen und die Starken überleben, aber in unserer heutigen Gesellschaft lässt sich das ja nicht einfach so auf uns übertragen. Man kann ja einem Menschen nur weil er schwächer ist nicht minderwertiger behandeln, diese Zeiten haben wir ja hoffentlich für immer hinter uns. Aber wenn jeder leben darf und jeder ein Recht darauf hat versorgt zu werden, so ist klar dass es immer mehr Menschen geben wird und die Erde letztendlich daran zu Grunde gehen wird.

» wicked » Beiträge: 18 » Talkpoints: -2,22 »



Das ist wohl eine Frage die die ganze Menschheit beschäftigt und die sich hoch angesehene Forscher und Wissenschaftler jeden Tag stellen werden, aber nicht mit Sicherheit beantworten können. Der Mensch ist nun einmal nicht gerade sonderlich förderlich für unser Ökosystem, sondern sorgt eher für eine konstante Zerstörung unserer Umwelt und Lebensbedingungen.

Der erste Gedanke zu der Frage war bei mir, dass der Stärkere überlebt. Das war innerhalb der Evolutionsgeschichte der Erde schon immer so gewesen und wird sich auch in naher Zukunft nicht ändern. Der Mensch ist durch sein komplexes Gehirn und die Fähigkeit zu denken den meisten Tieren wesentlich überlegen, da ist es kein Wunder, dass das Ökosystem mehr und mehr zerstört wird. Ob dies dabei einen besonderen Nutzen hat ist nur schwer zu beantworten.

Generell ist die Frage sehr komplex. Welchen Nutzen sollte der Mensch überhaupt haben? Er verändert das Ökosystem mit Autos, Weiterentwicklungen, sowie seinem kompletten Lebensstil dramatisch und sorgt momentan für die größte Klimaerwärmung seit Langem. Wenn ich alle weiteren Möglichkeiten in Betracht ziehe, dann fällt mir nur noch ein weiterer Beitrag des Menschen zum Ökosystem ein, der positiv ist.

Der Mensch kann Tieren und der Umwelt helfen, er kann verstehen wie das Ökosystem funktioniert und zum Beispiel bedrohte Tierarten schützen, sowie Wälder aufforsten und die umliegenden Gegenden unter Schutz stellen. Außerdem hat der Mensch die Fähigkeit das Ökosystem grundlegend umzustellen, wenn er nun möchte. Dies kann zum einen negativ sein, aber auch positiv. Wenn der Mensch sich daran orientiert so viele andere Lebewesen und die Erde selbst zu schützen, dann trägt er einen großen Teil zum Ökosystem bei.

Ich finde es schwer den Menschen dabei mit einem Regenwurm zu vergleichen. Der Mensch geht für mich in keiner Weise eine Symbiose mit der Erde und der Lebenswelt ein. Viel mehr sehe ich den Menschen allgemein als einen Parasit, der versucht das Beste aus seinem Leben zu machen und dabei dem Ökosystem und der Erde in der Mehrheit nichts zurückgibt. Der Mensch ist ein Egoist und Parasit. Der Stärkere halt, der Überlebende, allerdings ohne großen Nutzen für die Umwelt.

» DagobertGrün » Beiträge: 100 » Talkpoints: 3,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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