Brieffreundschaften pflegen

vom 11.09.2008, 09:01 Uhr

Ich mag handgeschriebene Briefe wesentlich lieber - sowohl als Absender als auch als Empfänger. Ein handgeschriebener Brief, der idealerweise in einer hübschen Handschrift mit einem Füllhalter auf schönes Büttenpapier geschrieben wurde, ist viel schöner anzuschauen als eine einfache E-Mail.

Für schnelle Nachrichten sind E-Mails natürlich sehr praktisch. Wenn ich mich spontan verabrede, schreibe ich auch gerne eine E-Mail oder eine Message. Wenn man jedoch einem guten Freund oder der Liebste schreibt, finde ich es schöner, wenn man einen handschriftlichen Brief verschickt. Ich finde nicht nur das fertige Ergebnis, also den Brief, schöner, sondern ich liebe es auch, mit der Hand zu schreiben, vor allem mit schönen Füllhaltern.

Der perfekte Abschluss eines handgeschriebenen Briefes besteht für mich im Verschluss des Umschlages mit einem Siegel aus Siegellack oder Siegelwachs. Mittlerweile kann man sich sogar recht günstig ein eigenes Siegel erstellen lassen, das die eigenen Initialen, das Familienwappen oder ein anderes Motiv zeigt. Ich habe früher von einer Frau Briefe bekommen, die entsprechend verschlossen waren und bin seitdem so begeistert davon, dass ich es mittlerweile auch mache, nicht immer, aber bei ganz besonderen Personen.

» Nachtflugzeug » Beiträge: 490 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich hatte früher Brieffreunde/innen in ganz unterschiedlichen Ländern in Europa, nach England, Finnland, Italien und Österreich. Mir hat das immer sehr gut gefallen, mich auf diese Weise mit Leuten auszutauschen, etwas über ihr Leben zu erfahren und von mir zu erzählen. Zudem waren wir alle in etwa demselben Alter und konnten durch das Briefeschreiben unsere Englischkenntnisse und -fertigkeiten verbessern. Schön war auch immer die sehr persönliche Seite von Briefpost, die durch die Handschrift einen ganz eigenen Charakter hatte.

Dann jedoch kam das Internet, die sozialen Netzwerke und die Möglichkeit des e-Mail Kontakts, die dem Briefeschreiben deutlich den Rang abgelaufen haben, zumindest war das bei mir der Fall. Gut, mit der Zeit haben sich auch meine Interessen verändert und man entdeckt ganz neue Seiten im Leben, die dann solche Dinge in den Hintergrund rücken lassen. Die Folge davon war, dass in diesen Jahren zwei meiner Brieffreundschaften total eingeschlafen sind und ich mit den anderen beiden noch Kontakt habe, allerdings in erster Linie über das Internet. Nur an Weihnachten, Geburtstagen oder aus dem Urlaub schreiben wir uns immer noch gegenseitig und schenken uns auch meistens kleine Sachen.

» Charlie Brown » Beiträge: 707 » Talkpoints: 7,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe auch ein paar Brieffeunde mit denen ich regelmäßig schreibe. Ich freue mich jedes Mal wie ein kleines Kind wenn ich wieder einen Brief in meinem Postkasten finde.

Briefe sind meiner Meinung nach einfach viel persönlicher. Es macht mir Spaß die Briefe zu verzieren und investiere da eigentlich auch viel Zeit. Emails haben für mich einfach nichts besonderes, genau so wie SMS. Das sind Sachen, die ich im Alltag benutze um mit meinen Freunden hier in Kontakt zu bleiben. Natürlich wäre es einfacher, Emails zu schreiben, vorallem weil es nichts kostet eine Mail zu schicken. Wenn ich einen Brief zum Beispiel in die USA schicke kostet mich allein das Porto über einen Euro. Das finde ich zwar ziemlich teuer, andererseits dauert es sowieso ziemlich lange bis der nächste Brief dann ankommt. Und da es eines meiner liebsten Hobbys ist, leiste ich mir das gerne.

» Inanna » Beiträge: 375 » Talkpoints: 0,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde Brieffreunde gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig. Ich meine wer ignoriert einen Brief? Man bekommt zumindest auf jedenfalls eine Rückmeldung. Nicht wie bei anrufen, Skype und allen Foren. Ich finde hier tritt auch vor allem der zweite Teil des Wortes in den Vordergrund: Freundschaft.

Mal ehrlich wie viele von seinen 120 Freunden bei Studivz oder Facebook möchte man Dinge anvertrauen? Geht mal durch euer Telefonbuch, mit dem Gedanken wen ihr anrufen würdet wenn jemand geliebtes stirbt? Immer noch 100? Ich glaube eher nein. Heutzutage betreibt man Networking, was aber nicht heißt man hat 100 Freunde, sondern Kontakte in einem Netz. Knotenpunkte sozusagen. Brieffreunde fallen da völlig raus, man kennt sie meist nicht persönlich. Ich wusste nie von meinen wie sie aussehen oder welche Macken sie haben. Man hat einen neutralen Betrachter. Wie aus einer anderen Welt.

Komischerweise funktioniert das gleiche Mittlerweile auch fast per Mail. die Menschen die gewissenhafte Mail an Freunde verschicken werden auch immer weniger. Man kann ja einen kurzes Beitrag ins Profil oder auf die Pinnwand setzen. Der angeschriebene registriert, und schreibt vielleicht eine SMS zurück oder überlegt sich ja mach ich später oder wie meistens, es wird einfach vergessen.

» Rud » Beiträge: 8 » Talkpoints: 0,07 »



Ich hatte früher auch einige Brieffreundinnen. Leider ist zu vielen der Kontakt nach einiger Zeit eingeschlafen. Mir hat das Briefe schreiben auch immer wahnsinnig viel Spaß gemacht. Vorallem das schöne, bunte Briefpapier hat mir immer gut gefallen.

Ich weiß leider nicht genau ob es im Internet bestimmte Foren dazu gibt, aber ich denke schon. Müsste man sich einfach mal umschauen. Ich kann dir nur sagen, dass ich damals über "Letter.net" meine eine langjährige Brieffreundin hatte. Vielleicht findest du hier ja auch jemanden der Lust hätte, eine Brieffreundschaft mit dir zu beginnen. :D

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» Summergirli03 » Beiträge: 345 » Talkpoints: 2,42 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Briefe schreibe ich sehr gerne. Leider ist es in der heutigen Zeit nicht mehr so üblich, Briefe zu schreiben. Viel eher werden Millionen von emails geschrieben. Aber kann man die miteinander vergleichen? Ein Brief ist persönlich, trägt eine eigene Handschrift, eine email hingegen ist doch völlig unpersönlich. Natürlich ist der Text auch persönlich anzusehen, aber nicht die Schrift.

Ich habe noch aus Schulzeiten viele Brieffreunde, Leute, die damals in meiner Stadt wohnten, heute aber weit verstreut in der Welt wohnen, da ist eine Brieffreundschaft doch das ideale Instrument.

Ich kann nur jedem raten, mehr Briefe zu schreiben, versucht es einmal, es macht eine Menge Spaß und erhält doch jede Freundschaft, egal, wie weit man weg wohnt.

» marc1308 » Beiträge: 138 » Talkpoints: -0,21 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Zwar habe ich noch mehrere Brieffreundinnen, aber von der Weihnachtspost abgesehen (da gibt es dann eine handgeschriebene Karte), sind wir alle komplett aufs Mailen umgestiegen. Weil es einfach preiswerter und schneller ist. Für mich ist kein so großer Unterschied zum Brief. Es ist nunmal so, dass Emails zu unserem Alltag gehören, vieles Berufliche geht doch auch per mail. Und es kommt doch auf den Inhalt an. Eine schön geschriebene Email ist genauso schön wie ein schön geschriebener Brief.

Außerdem bleiben Email-Adressen meistens bestehen, während die Postanschrift sich ja doch meist öfter ändert. Da sind Mails dann auch wieder viel praktischer. Ganz besonders, wenn es einen der Briefpartner dann ins Ausland verschlägt. In Nachbarländer geht es ja noch, da ist das Porto meist nicht viel höher und die Briefe sind oft innerhalb von zwei Tagen da. Aber wenn einer erheblich weiter wegzieht, braucht die Post meist schon viel länger und das Porto ist auch viel höher.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



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