Miete vom eigenen Kind verlangen, das noch zur Schule geht

Soetwas gibt es ja. Manche Eltern wollen, dass die eigenen Mietanteile zahlen. Habe das aber bisher nur von ehemaligen Klassenkameraden gehört, die eine Ausbildung machen, also auch Geld verdienen. Die eine muss einen Teil von ihrem Auszubildenen Gehalt abgeben an ihre Mutter für die Miete.

Ich gehe selber zur Schule bin 18 und muss keine Miete zahlen, muss auch Schulgeld zahlen und Busfahrkarte, gehe aber auch nebenher arbeiten, wenn ich mir vorstelle jetzt auch noch Miete zahlen zu müssen, nein danke, lieber nicht. Aber wie gesagt, ich habe es schon öfters gehört, das welche zuhause Miete zahlen müssen.

Eine Klassenkameradin von mir muss zwar keine Miete zahlen, bekommt 90 Euro im Monat und muss sich aber alles selber kaufen, Zahnpasta, einfach alles, außer essen ab und zu, kann sie nehmen was da ist, wenn ihr das nicht gefällt muss sie sich extra essen kaufen, ich bin mir aber nicht sicher, ob die 90 Euro jetzt im Monat reichen würden oder ob es zu wenig ist. Ach und Schulsachen, wie Hefte und College Blöcke und Stifte und so weiter und auch Klamotten muss sie selber zahlen.Miete nicht. Bei vielen Familien wird es als "normal" angesehen, das die Tochter oder der Sohn Miete bezahlt sobald er / sie älter ist und ein bisschen Geld verdient. Wenn man Schüler ist ganz ohne arbeit, kann man ja auch keine Miete zahlen.

Also ich habe so etwas selbst noch nicht gehört und finde es schon ganz schön krass, wenn sowas gemacht wird. Ich meine zum einen zeugt es meiner Meinung nach nicht von viel Liebe für das Kind, wenn man sich hinstellt und da Geld verlangt. Weder, wenn man dem Kind einen Großteil am Ausbildungslohn abzapft, noch, wenn man von einem Abiturienten oder vergleichlichem verlangt, dass er Miete zahlen und dazu auch noch arbeiten gehen soll! Das ist schon ein ganz schön hartes Stück und ich finde es auf keine Fall vertretbar. Erstens, weil 150 Euro Kindergeld da sind, und diese ja wohl zumindest ein Stück weit schon abdecken und zweitens, weil man als Elternteil doch niemals seinem Kind gegenüber geizen sollte.

Damit will ich keinesfalls sagen, dass man sein Kind verwöhnen sollte und ich finde auch, dass die Kinder ab einem bestimmten Alter eben ein Taschengeld bekommen sollten, sich davon aber auch durchschlagen müssen in gewisser Weise. Ich habe zum Beispiel 100 Euro bekommen, seitdem ich 18 bin, davor war es weniger. Davon musste ich dann aber auch Klamotten kaufen (die nötigsten habe ich bekommen, aber was extra war, musste ich selbst bezahlen) und Hefter für Schule und alles, was für mich war, also Bücher, und auch natürlich mein Weggehen bezahlen. Das finde ich auch okay so, denn es war zwar für alles das nicht allzu viel, würden manche sagen, aber da lernt man wenigstens, mit seinem Geld umzugehen. Und als ich dann eine Fernbeziehung hatte und von meinen 100 Euro schon alleine 90 Euro für die Zugfahrten brauchte im Monat, habe ich auch keinen Cent mehr bekommen, es war schließlich meine Entscheidung und da musste ich sehen, wie ich durchkomme. Und das finde ich auch voll okay!

Aber hierbei hat es sich um meine persönlichen Dinge gehandelt, die ich einfach mir gewünscht habe. Wenn es aber um Dinge geht, die einfach essentiell notwendig sind, wie halt eben Wohnung, dann finde ich es nicht okay, wenn Eltern sich quer stellen. Weder vom rein menschlichen her ist das toll, noch ist es vom rechtlichen her okay. Schließlich habe die Eltern eben die ersten Jahre für die Kinder aufzukommen. Und wenn das Kind auszieht, dann hat es sogar ein Anrecht darauf, dass die Eltern die andere Unterkunft bezahlen. Und dass damit irgendeine Familie besser wegkommt, wenn sie noch eine zweite Wohnung bezahlen muss, kann ich mir kaum vorstellen. Auf der anderen Seite muss ich sagen: Wer seine eigenen Kinder zu Hause rausekelt, der hat es nicht wirklich besser verdient, als dass er eben solches Geld mehr bezahlen muss.