Wenn ein Elternteil einen neuen Partner hat

vom 23.06.2009, 14:45 Uhr

Meine Mutter ist vor zwei Jahren verstorben. Mein Vater ist seitdem alleinstehend ( zumindest glaube ich das). Er wird dieses Jahr 65 Jahre alt und ist an sich noch wirklich fit. Zumindest geht er noch täglich schwer körperlich arbeiten und geniesst es Sonntags mit dem Fahrrad zu fahren. Und da zum Teil schon längere Strecken.

Ich weiss aus dem Freundeskreis von zwei Freunden, das sie unheimliche Probleme damit hatten, als der Vater ( in beiden Fällen ist die Mutter auch kurz vorher verstorben) eine neue Partnerin hat. Die beiden jungen Männer waren auch schon mitte 20 als die Mutter verstarb. Die Väter also auch noch ein wenig jünger als mein Vater jetzt. Und Beiden behagte es irgendwie nicht so wirklich, das es eine neue Frau im Leben ihrer Väter gab.

Der Vater des einen Freundes hat auch seine Freundin dann geheiratet. Wobei sie halt wesentlich jünger ist und auch nur wenige Jahre älter ist, als mein Freund selbst. Da ist es natürlich schon schwerer damit umzugehen, das eine andere Frau die Stelle der Mutter einnimmt.

Ich sebst hätte nichts dagegen, wenn mein Vater eine neue Frau hätte. Ich finde, das ist auch sein gutes Recht. Meinem Bruder würde das wahrscheinlich schwerer fallen. Vorallem auch weil er unheimlich an seiner Mutter hing. Ich habe irgendwann mal gespottet, wann wir denn Geschwisterchen bekommen. Ich finde den Gedanken an sich gar nicht so abwegig. Ich glaube mein Bruder war von der Idee wenig begeistert.

Ist bei euch eventuell ein Elternteil verstorben und der überlebende Elternteil hat noch mal eine Familie gegründet? Eventuell habt ihr noch Halbgeschwister bekommen. Wie seid ihr damit umgegangen? Und ich beziehe mich auch bewusst auf die Aussage, ein Elternteil ist verstorben. Das sich Eltern auch trennen und scheiden lassen und die Elternteile dann noch mal heiraten, zusammenleben mit einem anderen Partner oder Kinder bekommen, ist in meinen Augen eine andere Situation.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Hallo!

Meine Eltern leben zum Glück, beide noch. Aber wenn ein Elternteil verstorben wäre, würde ich es dem anderen doch auf jeden Fall gönnen, einen neuen Partner zu finden. Ich denke auch, dass es sicher komisch für mich wäre, aber wer möchte denn schon auf die Dauer alleine seine. Sicher wird keiner, direkt nach dem Tot des Partners gleich eine neue Beziehung eingehen, aber wenn einige Zeit vergangen ist, spricht doch nichts dagegen.

Es ist ja auch nicht so, dass eine neue Frau, deine Mutter ersetzten würde und du sie als Mutter behandeln oder ansprechen musst. Es kann auch niemand wirklich den Platz deiner Mutter einnehmen. Es geht ja nur darum, dass dein Vater wieder glücklich ist und nicht bis ans Ende seines Leben alleine leben muss.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Meine Eltern leben beide noch, aber die Thematik hatten wir vor vielen Jahren schon, als meine Tante uns lange verheimlicht hatte, das sie einen Freund hat. Ihr Mann war schon viele Jahre zuvor verstorben. Und wir haben sie dann gefragt wovor sie dabei Angst hatte uns das zu erzählen. Ursache war da wohl die Tochter des Freundes, die ein Problem damit hatte. Wobei der Freund wohl geschieden war.

Meine Eltern wissen, das ich neuen Partner an ihrer Seite akzeptieren würde. Sei es dadurch, das ein Elternteil verstorben wäre oder das sie nach fast 40 Jahren Ehe getrennte Wege gehen würden. Ich muss den neuen Partner dann nicht lieben wie Vater/Mutter, ich muss diesen nur akzeptieren und respektieren und der Partner eben mich auch.

Alles andere müssten die frisch verliebten halt unter sich ausmachen. Wobei ich wohl eher erstmal einen Lachanfall kriegen würde, wenn mein Vater dann nochmal eine neue Familie mit eigenen Kind gründen würde. Da müsste er sich echt die Frage gefallen lassen, ob er nun Starallüren hätte, denn die Herren fangen ja um die 70 auch nochmal an mitdem Kinder zeugen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich habe das in der engen Verwandtschaft mitbekommen. Eine Tante verstarb noch nicht sehr alt (Mitte 40) und ihr Mann hatte dann recht schnell eine neue Partnerin. Die Kinder hatten damit echt Probleme. Einen Grund war, dass der Vater schon kurz nach dem Tode der Mutter (keine sechs Monate) eine "Neue" hatte und diese auch recht schnell überall als seine Lebensgefährtin vorstellte.

Ich konnte das zuerst nicht verstehen, als ich die Neue dann aber kennen lernte erahnte ich wieso. Sie war total anders als die Mutter. Und das leider nicht im positiven Sinn, obwohl die Mutter natürlich auch nicht perfekt war. Aber die war gerade heraus, während die Neue sehr berechnend und in der Folge auch unehrlich ist. Kinder haben sie aber keine mehr bekommen, dafür haben sie ihre Hunde.

Bei meinen Eltern kann ich mir das im Moment nicht so recht vorstellen. Allerdings glaube ich, dass ich wohl ähnlich wie meine Cousins und Cousinen reagieren würde. Eben wenn der verwitwete Partner recht schnell einen neuen Partner hätte und auch wenn der so total anders als der verstorbene Elternteil wäre und sich auch noch einschleimen wollte. Wahrscheinlich würde ich wie das älteste Kind meines Onkels halten, die Verbindung respektieren, den Kontakt aber einschränken.

Wenn dann noch ein Kind dazu käme, würde ich ehrlich am Verstand des hinterbliebenen Elternteils zweifeln. Denn die haben schon lange mit der Familienplanung abgeschlossen (mit knapp 60 durchaus normal) und da würde ich schon hinterfragen woher der Sinneswandel, akzeptieren würde ich das sicher aber auch - was bliebe mir auch übrig.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Als meine Eltern sind vor zwei Jahren haben scheiden lassen, habe ich auch nicht gewusst wie ich mal reagieren würde, wenn einer von ihnen einen neuen Partner hätte. Mein Vater schleppte dann tatsächlich schon nur zwei oder drei Monate später seine neue Freundin an und ich fand sie einfach furchtbar. Es war so eine richtige Hexe, die schlecht gekleidet war, irgendwie unglaublich billig und primitiv wirkte und die mich ständig nur angeschleimt hat, wenn ich ihr über den Weg gelaufen bin.

Ich habe mir immer gesagt, mich nicht kindisch zu verhalten, wenn es mal soweit wäre, aber leider habe ich das richtig dann doch nicht geschafft, denn ich konnte die einfach nicht ertragen. Sie war ein völlig anderer Mensch als meine Mutter und passte einfach nicht zu meinem Vater und ich habe sie dann ignoriert, wenn ich sie gesehen habe. Ich bin mir sicher, meinen Vater störte das, aber eigentlich war es mir fast egal. Ich mochte sie einfach nicht und hatte keine Lust mich mit ihr zu beschäftigen. Als er dann plötzlich anfing mit einem Kinderwunsch und wie ich das so fände, dabei war er 50, habe ich gedacht, ich würde es nicht aushalten können.

Zum Glück sind die heute wieder getrennt, sonst wäre ich wohl oder übel bis heute eher schlecht auf sie zu sprechen und hätte ein eher angeschlagenes Verhältnis zu meinem Vater. Für meine Mutter aber gilt das selbe: Sie hat einen grässlichen Männergeschmack und die, die sie mir vorstellte bisher, waren eine Katastrophe. Das liegt nun gar nicht an der Situation, sondern tatsächlich an der Auswahl. Wenn beide mal jemanden hätten, den ich mögen würde, wäre das ja kein Ding, aber sie stellen mir Leute vor, die gar nicht zu ihnen passen.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Hallo!

Meine Eltern leben getrennt voneinander und der Grund für die damalige Trennung war auch, dass mein Vater eine neue Freundin hatte. Anfangs hatte ich ein riesen Hass auf die Freundin, obwohl ich sie nicht kannte. Ich dachte einfach nur daran, dass sie alles kaputt gemacht hat und dass sie für alles verantwortlich ist.

Mit der Zeit habe ich jedoch gemerkt, dass all dies Quatsch ist. Sie ist natürlich der Grund für die Trennung, aber wer im Endeffekt Schuld hat, sind meine Eltern. Sie haben sich nun mal auseinander gelebt und beide hatten schon öfters, also auch vor der Scheidung, andere Partner, von denen ich aber erst später erfahren habe.

Heute wohnt mein Vater wieder alleine, da seine damalige Freundin sich nach einem Jahr von ihm getrennt hat und hat eine andere Freundin. Ich verstehe mich mit ihr super und alles ist bestens. Ich freue mich sehr für meinen Vater und hoffe dass die beiden noch lange miteinander glücklich sind.

Man verkraftet so eine Trennung einfach mit der Zeit und kann sich irgendwann auch gar nicht mehr vorstellen wie es einmal war, als Mama und Papa noch zusammen gewohnt haben und noch zusammen waren. All dies dauert natürlich lange und es ist manchmal echt zum verrückt werden, aber man sollte sich für seine Eltern freuen, auch wenn es anfangs nicht einfach ist.

Die neuen Partner sind bestimmt nicht Schuld an der Trennung. Zudem sollte man keinen Abstand den neuen Partnern gegenüber haben. Ich habe eigentlich nur die Erfahrung, dass die neuen Partner oft probieren einen den Einstieg in die neue Familie so einfach wie möglich zu machen. Außerdem wird man ja nicht gezwungen auf einmal zu der neuen Freundin oder vielleicht auch zu der neuen Frau Mama zu sagen.

Benutzeravatar

» lisachen » Beiträge: 355 » Talkpoints: -0,67 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^