Von der Leyen: Kinder als Spione?

vom 14.10.2007, 01:06 Uhr

Ich finde die Idee mal grundsätzlich gesehen gut. Wie sonst soll man denn kontrollieren können ob die Jugendschutzgesetze überhaupt eigenhalten werden. Und selbst wenn die Kontrollen nicht so sehr ausgeprägt werden, allein schon die Tatsache das man ja kontrolliert werden kann ist schon ein Grund für Verkäuferinnen und Verkäufer von Tabak und Alkohol etwas vorsichtiger zu sein .
Einige wird es sicher davon abhalten ihre Wasren an die Minderjährigen zu verkaufen. Und solche Gesetze sind ja auch gleichzeitig präventiv gegenüber Alkohol und Nikotinsucht. Gerade was das Rauchen angeht zeigen ja viele Studien das vor allem die Suchtkrank werden die früh mit den Kippen in Kontakt treten.
Wichtig finde ich jedoch das die Jugendlichen die für die "Spitzelzwecke" eingesetzt werden genau wissen wofür sie es machen. Es soll nicht als eine Art "erlaubtes Vergehen" gelten. Damit meine ich das die Jugendlichen jetzt nicht einmal erlaubt ausprobieren um dann zu wissen das sie unerlaubt auch können.
Von der Leyen sollte ihren Vorschlag mal versuchen weiter zur Sprache zu bringen, ich würde mich dafür aussprechen. :idea:

» Staubi » Beiträge: 2 » Talkpoints: 0,89 »



:wink: Jaja, Politik ist doch ein recht schnelllebiges Geschäft.
Von der Leyen hat heute ihren Vorschlag zurückgezogen. Zu diesem Schritt hat sie sich scheinbar entschlossen, weil die öffentliche Kritik ziemlich groß war und sie den Vorschlag nicht um jeden Preis durchsetzen will.
Wie der Jugendschutz wirksamer unterstützt werden kann, soll jetzt längerfristig an einem runden Tisch beraten werden.
Jörg Schönbohm zum Beispiel sprach von Versuchskaninchen, die Linke redete von einem Nachwuschsprogramm für Spione. Beide Aussagen halte ich für hochgradig übertrieben. Mit richtiger Aufklärung ließe sich dem gut vorbeugen - in wievielen Fernsehsendungen werden denn Jugendliche und auch Kinder denn schon als "Versuchskaninchen" benutzt, wenn man den Terminus schon unbedingt einführen will?
Und kann der Schaden, der durch diese Einsätze entstünde (ich für meinen Teil glaube da an gar keinen Schaden) mehr wiegen als der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor hartem Alkohol und Zigaretten? Ich wäre dankbar, wenn es mir damals mit 14, 15 NICHT möglich gewesen wäre, Zigaretten zu erwerben :(

» Saturn1985 » Beiträge: 445 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich persönlich weiß gar nicht, wieso so viel gegen diesen Vorschlag gewettert wird.
In NRW wird das schon längst gemacht. Kleine Kinder kommen dabei gar nicht zum Einsatz, sondern 16-17jährige. Außerdem - so ist es zumindest in NRW - ist immer ein Erwachsener dabei, auch im Laden (natürlich nicht so, dass es gleich auffällt). Was soll dann schon passieren? Das ist doch die einzige wirklich wirksame Möglichkeit im Kampf gegen solche unseriösen Verkäufer, die es leider zuhauf gibt.
Die Frankfurter Rundschau beispielsweise hat gerade einen solchen "Versuchskaninchen"-Test mit Jugendlichen veranstaltet. Ergebnis: An jedem (!) geprüften Kiosk konnten sich die Jugendlichen problemlos Alkohol kaufen. :o

LG
Rapsoel

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» Rapsoel » Beiträge: 53 » Talkpoints: 0,51 »



Ich habe soche Versuche in Verbindung mit "Softairs" -also Pistolen mit denen mit Plastikkugeln geschossen werden- gesehen. Da konnten Jugendliche für ihr Alter nicht erlaubte Waffen an Kiosks kaufen und wurden dabei heimlich gefilmt.
Gruß Lasso

» lasso » Beiträge: 34 » Talkpoints: -0,13 »



Also mich wunderts, dass so viel über dieses Thema diskutiert wird.
In meinen Augen ist da doch gar nicht schlimmes bei, solange sich die Kinder freiwillig melden.
Wie soll man die Händler sonst drankriegen? Andere Methoden scheints ja nicht zu geben.
Ich könnt mich tierisch darüber aufregen, wie viel hier über einige Aspekte diskutiert werden und was dann für Vorwürfe kommen.
Ich nenne nur mal das Beispiel mit dem Verbot der Teilnahme an Selbstmordausbildungscamps...
Naja ich schweife ab...

Ich unterstütze die Idee voll und ganz ist doch logisch und solange die Kinder es wirklich freiwillig machen, eventuell vorher einen kleinen Eignungstest oder sowas, dann ist doch nichts dabei.

» dmf » Beiträge: 231 » Talkpoints: 4,46 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das über dieses Thema soviel diskutiert wird wundert mich eher weniger, was mich erstaunt sind Leute die dieses Gesetzt gut heißen bzw. unterstützten.

Wir haben hier in Deutschland eine Demokratie, in der die vom Volk gewählten Vertreter sich für das Volk einsetzten sollen. Durch Gesetzte entscheiden sie was erlaubt ist und was nicht hier in Deutschland.
Dass man diese Gesetzte noch überwachen muss verstehe ich voll und ganz, sie nur an den Zaun zu Nageln und zu hoffen das sie alle lesen wird nicht helfen.

Doch dafür gibt es die Polizei, das Ordnungsamt und sonstiges. Die dürfen bei Verstößen gegen das Gesetzt handeln bzw. auch präventiv agieren, aber man kann doch nicht den Gesetzesbruch provozieren in dem man bewusst unter 18-Jährige in Läden schickt mit der Absicht das Gesetzt zu brechen, nur um nachher die Betreiber anzuzeigen.

Sicher, es ist nicht erlaubt das Händler Zigaretten, härteren Alkohol oder Filme/Spiele die nicht für ihr Alter geeignet sind an Minderjährige verkaufen, aber dafür gibt es doch die Gesetzte.
Man kann doch nicht alles, was verboten ist noch doppelt und dreifach kontrollieren.

Meiner Meinung nach muss es reichen wie es ist. Bald muss man vor jedem einkauf seinen Personalausweis über den Scanner zeihen, damit auch ja Nachvollziehbar ist, an wen die Spirituosen der letzten Woche verkauft wurden ...

» MCSer » Beiträge: 8 » Talkpoints: 0,16 »


MCSer hat geschrieben:Man kann doch nicht alles, was verboten ist noch doppelt und dreifach kontrollieren.


Doppelt und dreifach? Das wird doch praktisch so gut wie gar nicht kontrolliert.
Was die Jugendlichen angeht - die, die schon rauchen oder regelmäßig Alkohol trinken würden bei solchen Aktionen sowieso nicht mitmachen, denn wer schneidet sich schon ins eigene Fleisch. Und die, die das nicht machen, werden wohl dadurch kaum zum Konsum animiert, dieses Argument ist doch total wertlos.
Ich kann vielmehr die Leute nicht verstehen, die gegen dieses Gesetz sind - lieber alles so lassen wie es ist, und weiterhin die Sucht provozieren - super! Aus der Ecke der Kritiker habe ich nämlich noch keinen praktikablen Vorschlag gehört.

» Saturn1985 » Beiträge: 445 » Talkpoints: -0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Meiner Meinung nach wird die Sucht nicht durch die "lascheren" Kontrollen der Händler provoziert, sondern durch die Medien und die Werbung.

Durch die Werbung bekommen Jugendliche doch ein komplett falsches Bild, Party ohne Alkohol geht nicht mehr, Alkohol gehört immer dazu, ist sinnlich, verführerisch und Gesellschaftlich anerkannt zugleich.

In Familien wird doch nichts anderes Vorgelebt, hast du schonmal eine Geburtstags Feier erlebt, in der kein Alkohol ausgeschenkt wurde und in der nicht zu später Stunde der oder die eine oder andere durchaus angeheitert war?
Wenn du als neugieriges, unerfahrenes Kind dann auch mal probieren möchtest, da du einfach wissen möchtest wie das schmeckt/was das ist was die großen trinken, kriegst du nur zu hören "Da bist du noch zu klein für!", "Das ist nur was für große!" usw.
Sicher willst du es dann auch ausprobieren.

Auch die Medien tragen aktuell wieder enorm dazu bei, Jugendliche zum "saufen" zu animieren, indem sie ewig über diese sogenannten "Koma-Saufen"-Partys berichten.
Die meisten Jugendlichen werden dadurch doch erst darauf aufmerksam und möchten es daraufhin auch einmal ausprobieren.

Wer Alkohol trinken darf/trinkt gehört zu den großen. Wird einem ja schon als kleines Kind beigebracht. Umso eher man als Alkohol trinkt, umso eher ist man einer der "großen" vor seinen Freunden.

Doppelt und dreifach? Das wird doch praktisch so gut wie gar nicht kontrolliert.

Wie willst du das auch in der Realität umsetzten? Heutzutage wird doch an allen Ecken und Enden gespart, auch beim Personal. Dass da Stellen gekürzt werden ist wohl unausweichlich aus Sicht mancher Arbeitgeber.
Somit haben sie weniger Personal das an der Kasse sitzt und die Kunden bedient.

Wenn du nun mitten im größten Stress auch noch andauernd nach Ausweisen fragen musst und diese auch Kontrollieren musst, erregt nur Unmut bei den anderen Kunden und es kostet Zeit. Zeit, die die Angestellten heute nicht mehr haben.

» MCSer » Beiträge: 8 » Talkpoints: 0,16 »


Das ist doch wohl echt die höhe oder was da nutzt der Staat ja wohl mal voll die Kidz aus oder was ????

Ich mein mal natürlich ist es nicht Richtig das sich so junge Leutz schon mit na Flascha Vodka die Kopf wegblasen aber ob sie sich nun 20 Flaschen Bier holen oder ne Flasche Vodka das ist doch wohl mal füllig egal und dann auch noch auf einer solch miesen Art und Weise den Händlern an den Kragen gehn ist doch wohl mehr als hinterhältig und von wegen dient nicht zur Strafverfolgung sondern zum Schutz als ob derjeniger welche den Kidz ne Flasche verkauft dann nicht ne Anzeige kriegt wegen Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz na mal ehrlich wer soll das denn bitte glauben so langsam wird der Staat hier doch wirklich nen Überwachungsstaat erst der Bundestrojaner und jetzt sowas ich frag mich mal wo das nachher enden soll darf ich nachher nicht mal mehr meinem Nachbarn traun ???

Ich versteh das nicht als ich jung war hat es auch keinem Interessiert und außerdem wenn die Kidz das nicht kriegen geben sie einem der das Zeug kriegt nen fünfer und dann holt der das ebend hab ich früher auch nicht anders gemacht ;)

» Twugy » Beiträge: 27 » Talkpoints: -1,91 »


Twugy hat geschrieben:Das ist doch wohl echt die höhe oder was da nutzt der Staat ja wohl mal voll die Kidz aus oder was ????

Ich denke, das ganze ist eher "voll" zum Wohle der "Kidz" gedacht ;)

Wo da jemand ausgenutzt werden soll, ist für mich nicht ersichtlich... :?:

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» Rapsoel » Beiträge: 53 » Talkpoints: 0,51 »


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