Buchtipp: Robert Harris - Vaterland

Ich habe kürzlich auf der Suche nach neuem Lesestoff mal wieder mein Bücherregal durchforstet und fand dabei einen guten Thriller wieder, den ich dann glatt noch mal gelesen habe. "Vaterland" von Robert Harris.

Im April 1964 ermittelt der berliner Kriminalpolizist März in einem Todesfall: Die nackte Leiche eines alten Mannes ist am Ufer des Havel angetrieben worden. Das klingt zunächst nach einem gewöhnlichen Krimi, doch das Szenario, in dem sich das alles abspielt ist ein sehr ungewöhnliches: Das Deutschland, in dem März und seine Kollegen leben ist eines, das den zweiten Weltkrieg gewonnen hat und die Nationalsozialisten sind noch immer an der Macht und der Tote ist ein wichtiges Parteimitglied. Im Zuge seiner Ermittlungen stößt Sturmbannführer März dann auf außenpolitische Verwicklungen, die ihn in Lebensgefahr bringen.

Ich fand das Buch, bei ersten Lesen wie heute, wirklich extrem spannend. Seinen besonderen Charme bekommt es durch die Welt in der sich die Handlung abspielt, die Vorstellung eines von den Nazis kontrollierten Europas hat mich damals wie heute gegruselt. Robert Harris zeichnet ein wirklich realistisches Bild von einer Welt, in der wir möglicherweise leben könnten, ohne dabei einen Abklatsch von 1984 oder ähnlichem zu bieten. Es ist meiner Meinung nach einfach ein guter, wenn auch ungewöhnlicher, Thriller und für Fans dieses Genres definitiv lesenswert!

Das Buch wurde schon vor geraumer Zeit mit Rutger Hauer in der auptrolle verfilmt. Da ich das Buch nicht gelesen habe, kann ich nicht sagen wie vorlagentreu die Verfilmung ist, aber ich fand den Film auch sehr spannend.

Auch die "Welthauptstadt Germania" mal zu sehen war nicht uninteressant. Im Gegensatz zum bereits erwähnten 1984 ist die Geschichte ja keine Dystopie sondern einfach eine alternative Geschichte, nach dem Motto was wäre wenn.