Probleme andere kommen klein vor- im Gegensatz zu eigenen

vom 20.03.2009, 17:38 Uhr

Hallo zusammen!

Kennt ihr das manchmal auch, dass einem seine eigenen Probleme viel größer vorkommen, als die, die andere Menschen haben?

Mir geht es eigentlich selten so, aber gerade im Moment stehe ich vor etwas größeren Problemen, die für mich auch irgendwie unüberwindbar erscheinen und für die ich bisher keine Lösung gefunden habe. Mir kommen daher die meisten Probleme der anderen Menschen, um mich rum, kleiner vor. Aber ich versuche zu denken, dass es noch Menschen gibt, die viel größere und schlimmere Probleme haben. Aber mir erscheinen meine, dann schon groß genug.

Wie geht es euch, habt ihr so etwas auch manchmal? Dass euch andere Probleme wie Kleinigkeiten vorkommen und das für euch so unwirklich erscheint, wo sich manche Menschen Sorgen drüber machen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ehrlich gesagt ist es bei eher anders herum. Ich habe zwar auch mein Päckchen voll Sorgen mit mir rumzuschleppen, aber wer hat das nicht? Aber ich spüre oft, daß ich meine Probleme in den Hintergrund stelle, wenn ich die von andern höre. Irgendwie komme ich dann am Ende mit meinen eigenen Sorgen besser klar. Wenn ich sehe, daß auch andere mit der ein oder anderen Schwierigkeit im Leben zu kämpfen haben, beruhigt mich das. Ansonsten würde ich mich wahrscheinlich wie ein Versager fühlen. Ob das richtig oder falsch ist, sei nun dahingestellt.

Ich will jetzt natürlich nicht behaupten, daß mir das Unheil anderer Freude bringt. So ist das nicht. Ich konzentriere mich dann eher darauf, wie ich helfen kann. Und wenn es nur ein aufmerksames Zuhören sein kann. Es fällt mir leicht, meine Probleme hinter die der anderen zu stellen. Außerdem wird mir durch die Erzählungen der Sorgenkinder immer bewußt, was ich alles tolles in meinem Leben habe. Es macht mich dankbar.

Eine Freundin von mir hat zuerst ihren Lebensgefährten und dann ein Teil ihrer Gesundheit verloren. Wenn ich dann mit meiner Famile zusammen sein darf, macht mich das glücklich. Selbstverständlich wünsche ich meiner Freundin das selbe Glück!

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallöchen,

Wenn man aktuell Sorgen hat, dann ist das wohl normal. Wer heitert sich selbst schon damit auf, dass es anderen schlechter geht, als einem selbst? Da sieht man doch viel eher seine eigenen Probleme und fragt sich, wieso es gerade einen selbst getroffen hat.

Man sollte die Probleme vielleicht versuchen von außen zu betrachten um ihre Gewichtigkeit besser feststellen zu können. Ich weiß ja nicht, was du für Probleme hast und ob die Probleme von anderen nun größer, vergleichbar oder kleiner sind. Am Anfang steht ja immer noch die Lösung eines Problemes und wenn es die gibt, dann kann das Problem schonmal nicht "zu" groß sein.

Wirklich Probleme sind ja die, für die es keine Lösung und keinen Ausweg gibt. Beziehungsweise keinen, den man selbst beeinflussen kann und wo am Ende etwas steht, was nicht im eigenen Interesse liegt.

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» winny2311 » Beiträge: 14987 » Talkpoints: 4,75 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Bei mir ist es ehr anders herum, wenn ich Probleme habe und dann die Probleme von anderen höre, dann tun mir die anderen so Leid, dass ich meine Probleme für gering ansehe. Ich bin allerdings auch ein sehr positiv denkender Mensch, was mir da wohl auch ehr hilft. Damit will ich sagen, dass ich meine, dass ich eigentlich keine Probleme habe, auch wenn andere, die die gleichen Probleme haben es vielleicht anders sehen.

Es kommt in meinen Augen immer auf die Grundeinstellung zum Leben an. Wenn man eh immer oder öfter verzweifelt und alles Übel dieser Welt über einem zusammen brechen sieht, dann kommen einem die eigenen Probleme auch sehr groß vor. Wenn man aber im Prinzip positiv eingestellt ist auch wenn einem die Schei* bis zum Hals steht, dann sieht man die eigenen Probleme nicht so krass.

Ich meine dich jetzt nicht persönlich Nelchen, es gibt auch Menschen, den geht es einfach schlechter als anderen. Ich denke da ehr an ein Person in meinem Bekanntenkreis, die immer nur jammert, wie schlecht es ihr geht, auch finanziell (Doppelverdiener keine Kinder bla,bla,bla), weil ja der Börsenkrach war. Wenn ich die höre, dann denke ich nur, Mensch geht es mir gut, denn ich bin zufrieden mit mir und meinem Leben, egal was da sonst so ist.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Mir geht es auch oft genau so wie dir, dass mir die Probleme anderer klein vorkommen, oft ist es aber auch umgekehrt. Das kommt immer auf die Gesamtsituation und meine momentane Verfassung drauf an.

Es ist für jeden einzelnen etwas anderes schlimm. Für manche ist es ein riesengroßes Problem, wenn der Nagel abgebrochen ist, andere können noch lachen, wenn sie ihr Haus bei einem Brand verloren haben, aus Dankbarkeit, dass niemand verletzt wurde.

Wenn mich wieder der Gedanke packt, dass ich die schlimmsten Probleme habe, die es gibt, rufe ich mir wieder die Situation der aktuellen Opfer Fritzls in den Sinn, oder überlege mir, wie es wäre, ohne Augenlicht, ohne Gehörsinn oder ohne Beine durch die Welt zu kommen. Dann bin ich wieder froh und nehme an, dass es für jedes noch so große Problem eine Lösung gibt.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Dazu faellt mir sofort dieser typische McBealismus (Spruch aus der Serie Ally McBeal) ein: da wird Ally einmal von Georgia gefragt: "Warum sind deine Probleme immer wichtiger als die anderer Leute?" Darauf Ally: "Na, weil es meine sind."

Ich schwanke regelmaessig zwischen Mitleid fuer andere und Selbstmitleid, das haengt aber auch von der Art des Problems ab bzw. ob es nur eingebildet ist oder wirklich ernst. Wenn jemand ein Problem hat das ich aus eigner Erfahrung kenne kann ich mich natuerlich wesentlich besser in die Situation einfuehlen und nachvollziehen, wie es demjenigen gerade geht. Das kann aber genausogut auch bedeuten, dass ich das Problem nicht so schlimm ansehe weil es bei mir persoenlich damals nicht so schlimm war.

Generell ist es bei mir so, dass ich jegliche Art von Schmerzen oder Verletzungen bei Leuten, die mir nahe stehen, wesentlich schlimmer empfinde als bei mir selbst. Da beisse ich naemlich eher die Zaehne zusammen und versuche mir nichts anmerken zu lassen, waehrend es mich total fertig macht wenn ich andere leiden sehe und nichts dagegen tun kann.

Und je mehr mir jemand bedeutet, desto gewichtiger werden dessen Probleme dann auch fuer mich, weil ich moechte dass es den Menschen die ich gern habe gut geht. Aber das geht vermutlich allen anderen genauso.

Fremden Menschen gegenueber habe ich ein deutlich anderes Empfinden was deren Probleme angeht, das beruehrt mich eigentlich nie so tief, auch wenn es schlimm sein mag. Vielleicht ist das aber auch eine Art Schutzmechanismus - wenn man alle Probleme der Welt zu seinen eigenen machen wuerde, waere das wohl kaum auszuhalten.

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» misspider » Beiträge: 1964 » Talkpoints: 6,69 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo!

Mir geht es auch eher umgekehrt. Ich habe auch große Sorgen. Aber wenn jemand von meinen Freunden und Bekannten zu mir kommen und sich ihr Herz ausschütten, dann sind meine Sorgen auf einmal eher klein und die Sorgen der anderen kommen mir dann imens groß vor. Ich stelle dann meine Sorgen auch in den Hintergrund. Ich bin auch eher ein Mensch, der in Mitleid für andere Menschen zerfliessen kann und Selbstmitleid versucht auszuschalten. Denn Selbstmitleid zieht einen runter und macht depressiv.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Hallo!

Ich bin im Moment in der gleichen Situation wie du. Mir kommen meine Probleme auch sehr groß und unüberwindbar vor und die Probleme meiner Freunde und Bekannten sind meiner Meinung nach nur sehr kleine Problemchen. Ich versuche mir auch immer wieder vorzustellen, dass es Menschen gibt, die noch viel größere Probleme haben wie ich, nur das ist gar nicht so leicht, wenn man selbst ein großes Problem hat.

Wenn ich nun mit einer Freundin oder einem Freund zusammen bin, der ein Problem hat und es mir erzählen möchte, dann versuche ich meine eigenen Probleme zu vergessen, dass ich seine Probleme auch ernst nehmen kann. Denn wenn ich mir immer denke, dass sein Problem ja eigentlich gar nichts ist im Gegensatz zu meinem, dann nehme ich ihn ja nicht ernst und das möchte ich nicht! Ich möchte meine Freunde ernst nehmen und respektieren, wie sie es auch bei mir machen und ich möchte ihnen bei ihren Problemen helfen, genauso wie sie es auch immer bei mir machen.

» Christin13 » Beiträge: 115 » Talkpoints: 0,81 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Bei mir ist das irgendwie genau andersrum. Ich empfinde meine eigenen Probleme immer als wesentlich unwichtiger als die meiner Mitmenschen.

Ich weiß nicht woran das liegt, aber Ich halte mich selbst auch nicht für so wichtig. Nicht, dass ich kein Selbstbewusstsein hätte, im Gegenteil, Ich hab eher ein wenig zu viel ;) Aber Ich bin halt der Meinung, dass ich andere Leute nicht mit meinem Problemen belasten muss, mit meinen Problemen komme ich selber klar.

Irgendwie klingt das ja schon arrogant, dass ich mir selbst zugestehe mit nahezu allen Problemen selber fertig zu werden, von meinem Mitmenschen aber glaube, dass sie damit nicht allein fertig werden und es bei ihnen dann für selbstverständlich halte, sich Hilfe bei mir oder Anderen zu suchen.

» DeSchlaeng » Beiträge: 8 » Talkpoints: 3,96 »


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