Wahl der Hebamme - Auf was muss ich achten?

vom 15.08.2008, 00:38 Uhr

Hallo,

ich habe eine ganz wichtige Frage an Euch: Worauf muss ich bei der Wahl einer Hebamme besonders achten? Was war Euch wichtig? Was würdet Ihr heute anders machen?

Grund meiner Frage ist folgendes: Am Mittwoch Abend waren wir bei einem Infoabend eine ortsansässigen Hebamme und sind beide reichlich geschockt aus dieser Veranstaltung heraus gekommen: Die Hebamme sowie ihre Kollegin reiten extrem auf der esotherischen Schiene, was aus dem Vorgespräch für uns überhaupt nicht ersichtlich war.

Ich habe ja gar nichts gegen alternative Verfahren, ganz im Gegenteil, aber die beiden haben die ganze Zeit über nur über die Schulmedizin geschimpft und dass Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt eigentlich komplett durch Hebammen ersetzbar wären. Unter anderem auch darüber, wie unnötig und sogar schädlich Ultraschalluntersuchungen doch wären. Da es bei meiner letzten Schwangerschaft reichlich Komplikationen gab bin ich doch sehr froh über die engmaschige Ultraschallüberwachung meines Frauenarztes und möchte das auch auf gar keinen Fall aufgeben.

Zudem habe ich nicht vor, während eines Geburtsvorbereitungskurses mein eigenes Geburtstrauma (vor 28 Jahren) nachzuerleben oder mir anzuhören, wie schädlich doch die heute "normalen" Dinge wie Vitamin-K-Gaben, Fluor-Tabletten, etc. sind. Ich persönlich möchte einen ganz normalen Geburtsvorbereitungskurs, bei dem ich Atem- und Entbindungstechniken lerne, besuchen. Danach dann noch eine Rückbildungsgymnastik und evtl. Beratung bei Stillproblemen.

Wie sind Eure Erfahrungen hierzu? Wie kann ich solche Dinge beim Gespräch mit einer anderen Hebamme am besten und schnellsten abklopfen?

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich hatte auch eine Hebamme, bei der ich die Geburtsvorbereitung gemacht habe, und die mich nach der Entbindung zuhause betreut hat. Gefunden habe ich sie im zweiten Anlauf, die erste, mit der ich gesprochen habe, lag überhaupt nicht auf meiner Wellenlänge und war mir mitsamt ihren Ansichten gänzlich unsympathisch.

Die Hebamme, auf die dann im Endeffekt meine Wahl fiel, hat mich nach einem Telefongespräch zuhause besucht und wir haben uns vorab lange unterhalten. Dabei habe ich ihr meine Einstellung dargelegt und sie klipp und klar nach ihrer gefragt. Nebenbei bekam ich eine entspannende Fussreflexzonenmassage von ihr, die gab es gratis dazu.

Ich denke, du solltest bei deiner Auswahl im Gespräch sehr ehrlich sein, das zahlt sich aus und eine kompetente Hebamme kann auch mit unterschiedlichen Meinungen umgehen. Wenn sie das nicht kann, ist es eh nicht die Richtige, zumindest nicht für mich.

Meine eigene Wahl ist im Nachhinein die richtige gewesen, ich wurde super betreut und mein Sohn nach der Entbindung auch. Ich bin bereits 3 Tage nach meinem Kaiserschnitt nachhause gegangen, das wäre ohne Hebamme nicht möglich gewesen. Neben den Gesprächen, Untersuchungen und Massagen, die ich bekommen habe, tat es auch einfach gut, dass ich die kleinen Sorgen und Nöte, die man nach so einem Erlebnis hat, mit jemandem teilen konnte, der so etwas täglich hört und einem dort auch mit Rat und Tat zur Seite steht.

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» Zwieback » Beiträge: 722 » Talkpoints: 20,00 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Habe dieses Mal Glück gehabt, habe auf Anhieb eine Hebamme gefunden mit der ich super klar kommen, von anfang an. Sie ist mir sympatisch und ich habe das Gefühl bei ihr in guten Händen zu sein. Wenn ich an meine Hebamme denke und daran, dass sie ja auch in persönlicheren Situationen zur Seite stehen soll, solltet ihr schon "auf einer Welle schwimmen."

In meiner ersten Schwangerschaft, hatte ich wahrscheinlich die gleiche Hebamme wie Du sie gerade kennen gelernt hast. Wir sind nach dem ersten Treffen, des Geburtvorbereitungskurses, sind wir kopfschüttelnd daraus und wußten es ist nicht der richtige Kurs und nicht die richtige Hebamme. Ich bin zufrieden mit der modernen Schuhlmedezin und sie hat sie verurteilt ohne ende und damit war für mich klar ich suche mir eine Andere.
Wir hätten nicht zusammen gepasst, denn ich sehe es nicht ein mir Sachen schlecht reden zu lassen die ich in Ordnung finde, vorallem nicht wenn es um meine Schwangerschaft geht.

Also wenn Du unzufrieden bist, dann suche Dir eine Neue, das Recht dazu hast Du und Du sollst ja zufrieden sein und Dich wohl fühlen.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also bei mir war der erste Eindruck ganz entscheidend. Sie mußte mir gleich sympathisch sein. Dann war mir auch wichtig, dass sie mir freie Hand läßt. Da ich als werdende Mutter bei der Geburt selbst ganz genau weiß, was gut für mich ist, habe ich mir eine Hebamme herausgesucht, die genauso dachte und nicht ihre Sache durchsetzen wollte. Ich habe dann eine ganz erfahrene aber sehr liebe, ältere Hebamme gefunden. Mit den jungen Hebammen hatte ich nicht so viel Glück. Da fehlte mir ganz einfach die Liebe zum Beruf.

Diese ältere Hebamme hat geholfen, 4 meiner 5 Kinder zur Welt zu bringen. Auch hinterher ist sie immer gern zu uns gekommen. Sie hat immer noch Kontakt zu uns, obwohl einige meiner Kinder schon gross sind.

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe mich bei meinen Kollegen informiert. Dadurch bin ich zum Beispiel Hebammen aus dem Weg gegangen, die vor Impfungen gewarnt haben oder Frauen zum Stillen gezwungen haben, bzw. sie nicht abstillen lassen wollten.

Dann habe ich mir eine Übersicht der Hebammen aus meiner näheren Umgebung gesucht ( bekam ich im Krankenhaus) und dann mit meinem Mann zusammen einen Fragenkataog erarbeitet ( Beispiel: "Was machst du wenn ich sage, dass ich nicht stillen will.". "...wenn ich eine PDA während der Geburt möchte." oder ".. wenn ich dem Kind mit 6 Wochen Schmelzflocken geben will.") Dazu haben mein Mann und ich uns überlegt, welche Antworten für uns wünschenswert wären. Zusätzlich musste uns die Hebamme sympathisch sein, da sie ja auch Nachkontrolle macht. Durchsetzungsfähig sollte sie sein, besonders gegenüber meiner Familie und da ich ein Mensch bin, der bis zum Umfallen arbeitet und daher auch mit Bluthochdruck zu tun habe.

Im Endeffekt haben wir sehr großes Glück gehabt, denn wir haben schon beim ersten " Vorstellungsgespräch" unsere, für uns perfekte, Hebamme gefunden. Ich hoffe, dass sie auch bei weiteren Kindern Zeit für uns hat, denn ihre Tipps waren einfach klasse.

» Kessy82 » Beiträge: 42 » Talkpoints: 0,17 »


Ich hatte zum Glück dann doch noch eine sehr liebe Hebamme gefunden. Den Tipp bekam ich von einer Bekannten, die zur gleichen Zeit wie ich ihr Baby erwartete. Sie sagte mir, dass der Geburtsvorbereitungskurs bei dieser Hebamme immer sehr schnell voll ist und ich mich beeilen muss, obwohl der neue Termin erst seit zwei Tagen feststeht.

Also bin ich gleich mal zum Telefon gelaufen, habe angerufen und ein kurzes Vortreffen vereinbart. Die Hebamme war mir schon auf den ersten Blick sympathisch und ich habe den letzten freien Platz im Vorbereitungskurs ergattert.

Auch bei der Nachbetreuung war ich sehr zufrieden mit ihr, auch wenn sie mit mir geschimpft hat dass ich trotz Kaiserschnitt nach nicht einmal ganz drei Tagen aus dem Krankenhaus nach Hause bin. Sie konnte aber verstehen, dass ich meine "Großen" nicht so lange alleine lassen wollte. Jedenfalls kam sie anfangs täglich, hat sich meine Narbe angeschaut und das Baby gewogen, gemessen (aber nicht täglich, soo schnell wachsen sie dann ja doch nicht :lol: ) und mir viele Tipps gegeben, weil die Kleine so trockene Haus hatte.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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