Nach Totgeburt - Wie verhalten, was tun?

vom 04.03.2009, 15:24 Uhr

Einer Arbeitskollegin von meiner Schwägerin ist es passiert, dass ihr Kind eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin im Mutterleib verstorben ist. Sie hat das Kind dann noch eine Woche in sich getragen und am errechneten Geburtstermin auf normalem Weg auf die Welt gebracht. Das Kind wurde dann gewaschen und angezogen, sodass sich die Eltern von dem Kind verabschieden konnten. Ob das Kind beerdigt wird, entscheiden jeweils die Eltern.

Ich denke, dass diese Situation wohl die schlimmste ist, die einer Mutter oder auch einer Familie passieren kann. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, ein totes Kind noch eine Woche lang in meinem Körper zu haben. Auch die Vorstellung, dass ich das tote Kind auf normalen Weg mit echten Wehen und Geburtsschmerz bekomme, ist für mich unvorstellbar. Daher drängt sich mir die Frage auf, ob ihr auch so handeln würdet? Ich würde nämlich eher dazu tendieren, das Kind per Kaiserschnitt und so bald als möglich auf die Welt zu bringen.

Eine Beerdigung des Kindes versteht sich aber dafür (bei mir) von selbst. Wenn man 9 Monate ein Kind in sich getragen, ein Kinderzimmer eingerichtet, einen Namen gefunden und noch viele andere Dinge getan hat, denke ich, dass es wichtig ist so Abschied zu nehmen. Die Vorstellung, dass das Kind kein Grab bekommt, sondern irgendwo landet (ich weiß ehrlich gesagt nicht, was mit einem Baby passiert, dass nicht beerdigt wird) ist für mich ganz schlimm!

Wie würdet ihr handeln, wenn ihr erfahrt, dass euer Kind tot auf die Welt kommen wird? Würdet ihr es begraben?

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Hallo.

Meiner Freundin ist auch mal sowas passiert aber sie war im 7 Monat schwanger und sie haben es sofort per Kaiserschnitt geholt und das Baby wurde auch ganz normal beerdigt.

Das ist das schlimmste was einer Frau passieren kann. Und ich denke das es wichtig ist das man das Baby beerdigt und man sich verabschieden kann. Ich finde es auch wichtig das man immer wenn man das Bedürfnis hat immer wieder zum Grabe des Kindes gehen kann.

Aber ich weiß nicht wie ich reagieren würde aber ich würde bestimmt nicht wenn das Kind schon tod in meinem Bauch ist noch eine ganze Woche damit rumlaufen. Das ist doch auch gefährlich wegen vergiftung oder nicht? Aber ich bin Gott sei Dank nicht in dieser Situation und ich wünsche es auch niemanden. Aber ich weiß nicht ob ich einen Kaisserschnitt machen würde oder das Baby noch normal zur Welt bringen würde.

Grüße!

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» lissy02 » Beiträge: 621 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!

Dass die Ärzte das Kind noch eine Woche im Bauch der Mutter gelassen haben , kann ich bald nicht glauben. Denn eine Vergiftung der Mutter ist dabei in Kauf genommen worden. Denn ein totes Kind gibt Gifte ab, die dann in den Bkutkrteislauf der Mutter kommt und ich kann mir nicht vorstellen, dass man das Kind dann nciht sofort holt.

Ich kenne das aus dem Bekanntenkreis aber auch so, dass das Kind dann auf normalen Wege geboren wird. Ich kenne da 3 Fälle, von Todgeburten. 2 dieser Fälle war sogar bei einer Frau und diese hat ihr erstes Kind durch normale Wehen auf die Welt gebracht. Kurz vor der Geburt wurde festgestellt, dass keine Herztöne mehr sichtbar waren. Das Kind kam dann tot auf die Welt. Beim 2. Kind war es bei einer normalen Vorsorgeuntersuchung im 8. Monat. Da wurde beim Ultraschall festgestellt, dass sich das Kind ncihtbewegte und auch die Herztöne nicht mehr da waren. Die Frau kam sofort ins Krankenhaus und an den Wehentropf und musste das tote Kind auf die Welt bringen.

Im dritten Fall hatte die Frau einen Fahrradunfall. Dadurch ist das Kind gestorben und die Frau selber hätte keinen Kaiserschnitt durchgestanden. Die Ärzte entschieden sich für die normale Geburt und wehenfördernden Mittel.

Ich glaube, dass ein Kaiserschnitt bei Totgeburten nicht gerne gemacht werden, weil die Psyche der Frau es sonst nicht versteht, dass das Kind tot auf die Welt gekommen ist. Ich kenne eigentlich auch vom Hörensagen keinen Fall, wo bei einem abgestorbenen Kind im Mutterleib ein Kaiserschnitt gemacht wurde.

Aber ich kenne das nur so, dass man auf keinen Fall bis zum errechneten Termin wartet, weil die Gefahr für die Mutter viel zu groß ist. Das Kind muss so schnell wie möglich aus dem Bauch der Mutter.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge

Zuletzt geändert von Diamante am 04.03.2009, 15:45, insgesamt 1-mal geändert.


Hallo!

Ich denke auch, dass es gefählich ist, wenn man ein totes Kind noch länger im Bauch trägt. Ich habe so einen Fall im Freundes- und Bekanntenkreis zum Glück noch nicht erlebt. Daher hat sich mir auch noch nie die Frage gestellt, wie ich in solch einen Fall reagieren würde. Ich habe mir noch nie Gedanken über so eine schreckliche Situation gemacht.

Allerdings würde ich das Kind auch auf jeden Fall beerdigen lassen. Ich denke auch, dass es wichtig ist, um sich von dem Kind zu verabschieden und die Trauer ehr bewaltigen zu können. Außerdem kann man das Grab dann immer wieder besuchen und es handelt sich schließlich auch um einen kleinen Menschen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich bin selber Mama und alleine bei dem Gedanke, daß mein süßer Schatz nicht heil auf die Welt gekommen sein könnte, läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Jede Frau, die so etwas furchtbares erleben muß, tut mir sehr Leid.

Wenn ich mir vorstelle, daß ich ein totes Kind in meinem Körper tragen sollte, stockt mir der Atem. Das muß eine unglaublich psychische Belastung sein. Ich kann mir die Gründe nicht erklären, warum ein Arzt dazu raten könnte, das Kind auf normalen Weg zur Welt zu bringen. Kann sich eine Frau dagegen nicht wehren und auf einen sofortigen Eingriff per Kaiserschnitt bestehen? Da ich noch nie in meinem Umfeld einen solch tragischen Fall miterleben mußte, kenne ich mich mit den Bestimmungen nicht aus. Betroffen macht der Bericht in jedem Fall.

Zum Thema Beerdigung. Natürlich ist ein Abschied, auch von einem Fötus oder Frühchen wichtig. Egal in welchem Entwicklungsstadium sich das Lebewesen befand, es ist und bleibt dein eigenes Kind. Bereits wenn das Baby im Mutterleib heranwächst, entsteht eine Bindung. Wenigstens normalerweise. Eine Beerdigung ist ein guter Weg, sich von einem geliebten Menschen verabschieden zu können. Also ganz klar. Ja, ich würde einer Bestattung zustimmen.

» Fabienne3 » Beiträge: 824 » Talkpoints: 23,73 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!

Ich habe grade mit der Frau, die die 2 Totgeburten hatte , von denen ich schrieb telefoniert. Die Totgeburten sind allerdings schon einige Jahre her und ich habe sie mal nebenbei gefragt, wie die Ärzte es begründeten, dass die Kinder auf normalen Weg kommen mussten. Sie hatmir folgendes gesagt.

Man wußte nicht, wie lange die Babies schon tot waren. Es wurde ja bei Ultraschall festgestellt. Einmal kurz vor der Geburt und einmal bei der Vorsorge. Und genau deshalb, weil man eben nicht wußte, wie lange sie schon im Fruchtwasser tot lagen, musste die Geburt auf normalem Wege stattfinden. Denn die toten Kinder haben Gifte entwickelt, die ins Fruchtwasser gelangt sind. Und bei einem Kaiserschnitt wäre das Risiko zu groß, dass das "verseuchte" Fruchtwasser in die Bauchhöhle kommt und die Frau vergiftet.

Ein Kaiserschnitt wird nur gemacht, wenn das Kind grade gestorben ist, also die Herztöne bei der Untersuchung aufhören zu schlagen. Und dann wird die Mutter vor der OP sogar noch antibiotisch behandelt, dass ncihts passieren kann.

Ich habe meiner Bekannten dann erzählt, dass man hier in dem Falle von der Threaderstellerin das Baby eine Woche im Bauch gelassen hat. Das kann sie auch nicht verstehen und kann es nciht glauben. Denn bei meiner Bekannten war es schon kritisch. Denn wie nach der ersten Geburt festgestellt wurde, war das Baby auch schon länger tot.

Ein Kaiserschnbitt bedeutet immer Risiko und eine Studie sagt auch, dass ein Kaiserschnitt das Totgeburtrisiko bei einer erneuten Schwangerschaft erhöht. klick

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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