Mein Mann behandelt eigenes Kind anders als Adoptivkind

vom 03.03.2009, 15:57 Uhr

Ich muss mich mal ausheulen. Mein Mann und ich kennen uns schon lange, wir haben geheiratet als meine Tochter gerade mal ein halbes Jahr alt war. Sie ist quasi mit ihm als Vater aufgewachsen und sieht ihn natürlich auch als Vater an. Der leibliche Vater hat sich aus dem Staub gemacht, wir haben keinen Kontakt zu ihm.

Meine Tochter ist jetzt 10 und hat einen fast 4-jährigen (Halb-)Bruder, dessen Vater natürlich mein Mann ist. Das Familienleben klappt eigentlich ganz gut – dennoch habe ich das Gefühl, dass mein Mann seinen leiblichen Sohn bevorzugt. Meine Tochter wird häufig wegen Kleinigkeiten beschimpft und angeschrien, beim Kleinen wird so viel durchgelassen. Kennt das jemand von euch? Er meint, er behandele beide gleich, aber ich finde das ist nicht so.

» Oeli » Beiträge: 8 » Talkpoints: 0,16 »



Hallo!

Das kleinere Kind wird manchmal bevorzugt behandelt. Das war in meiner Exehe ganz genauso. Mein Exmann hat meinen Sohn (Erstgeborener) immer mehr in den Hintergrund gedrückt, als meine Tochter geboren wurde. Dabei war er von beiden Kindern der Vater.

Ich habe immer versucht beide Kinder gleich zu behandeln. Und er hat immer sein Töchterchen derart bevorzugt, dass beide Kinder darunter litten. Nicht nur der Sohn, der sich immer mehr in den Hintergrund gedrückt fühlte, sondern sogar die Tochter, die , wenn sie beim Vater waren den Himmel auf Erden serviert bekam und zu Hause dann wieder "normal" behandelt wurde.

Bei uns war es nur so, dass wir geschieden waren und die Kinder nur am Wochenende den Vater sahen. Das war aber wirklich schlimm. Bei meinem Exmann hat nicht mal ein Gespräch geholfen. Wenn wir noch verheiratet gewesen wären, hätte ich auf eine Familientherapie bestanden, wo er auch einsehen lernt, wie man mit seinen Kindern umzugehen hat.

Aber leider hat er sich nach der Scheidung/Trennung einfach nciht dazu überreden lassen und hat zum Wohle der Kinder und mit Jugendamt und Gerichtspsychologen seine Kinder ziemlich verloren. Denn ihm wurde das Umgangsrecht abgesprochen.

Damit es nicht soweit kommt bei euch (ihr seid ja auch nicht getrennt) würde ich eine Familientherapie machen. Denn Kinder leiden sehr darunter, wenn sie ungerecht und nciht gleich behandelt werden. Das konnte ich bei meinen Kindern sehr deutlich sehen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo!

An deiner Stelle würde ich unbedingt mit deinem Mann darüber reden und ihn darauf ansprechen. Sag ihm, dass du den Eindruck hast, dass ihm sein eigenes Kind mehr bedeutet und er es bevorzug behandelt und das du dieses Verhalten nicht in Ordnung findest. Natürlich solltest du im ruhigen mit ihm sprechen und nicht gleich los schimpfen. Sicher meint es dein Mann nicht böse und merkt es vielleicht selbst gar nicht. Dann ist es nur gut, wenn du deinen Mann darauf aufmerksam machst.

Irgendwann wird deine Tochter auch merken, dass sich ihr Vater anders ihr gegenüber verhält und das ist ja auch alles andere als gerecht. Sie wird sicher irgendwann darunter leiden und sich minderwertig und weniger geliebt fühlen. Sie ist es, die dann darunter leidet und damit zu kämpfen hat. Deswegen solltest du unbedingt mit deinem Mann reden.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Es ist in vielen Familien so, dass einer oder sogar beide Partner den kleineren Kindern viel mehr durchgehen lässt als den großen Geschwistern. Das muss nicht einmal etwas damit zu tun haben, dass Deine Tochter nicht sein eigenes Kind ist. Sie ist halt einfach die Große und Dein Mann erwartet wohl einfach viel mehr von ihr als von Eurem Sohn.

Mein Schatz neigt auch manchmal dazu, der Kleinen mehr zu erlauben bzw. weniger von ihr zu erwarten als von unseren großen Jungs. Ich muss ihn regelmäßg daran erinnern, dass zum Beispiel die Jungs mit sechs Jahren schon nach dem Essen den Tisch abgewischt oder die Katze gefüttert haben - also soll das meiner Meinung nach unsere "Kleine" jetzt mit sechs Jahren auch erledigen.

Die ersten Male hat mein Freund recht bockig reagiert und war ziemlich abweisend. Erst als ich ihm vorsichtig klargemacht habe, dass er der Kleinen damit keinen Gefallen tut (auch im Hinblick auf die kommende Einschulung) und außerdem die Jungs den Eindruck haben, dass sie bervorzugt wird, hat er es eingesehen. Dann hat er ich sogar darum gebeten dass ich darauf achte, dass er sein Töchterchen auch mal fordert - was der jungen Dame übrigens manchmal ganz und gar nicht gefällt :lol:

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Na ja, vllt. liegt das ganze aber garnicht so sehr am Adoptivkind/eigenes Kind Thema, sonder eher am Alter? Ich bin auch 6 Jahre älter als mein richtiger Bruder, klar das man mit 10 anders "rangenommen" wird als mit 4 Jahren. Mit 10 ist man ja nun mal auch schon ein wenig weiter und sollte auch mehr Verantwortung übernehmen als ein 4-jähriger.

Wenn du allerdings der Meinung bist das es definitiv das Thema ist Adoptivkind/eigenes Kind, sprich noch mal mit deinem Mann, vielleicht bekommt er das garnicht so richtig mit. Denn eigentlich kann ich mir garnicht vorstellen das man ein Kind was man mit 6 Monaten als eigenes angenommen hat, plötzlich mit anderen Augen sieht. :)

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Naja, ich kann mir schon vorstellen, dass man ein eigenes Kind "anders" behandelt, als ein nicht-eigenes. Ich selber habe zwei Stiefschwestern und es selber erlebt, dass da Unterschiede gemacht wurden.

Was meine Vorredner aber schon sagten, kann es aber durchaus der Altersunterschied sein. Dieses Verhalten kenne ich aus meinem Bekanntenkreis des Öfteren. Die "Kleinen" sind oft die "Teufel" und die "Großen" dürfen es ausbaden. Sprich auf jeden Fall Deinen Mann darauf an. Mach im Zweifel Notizen und gehe mit ihm gemeinsam die Auffälligkeiten durch, vielleicht klappt es so ja.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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