Operation Walkyre

vom 24.01.2009, 12:20 Uhr

Hallo zusammen,

was haltet ihr von dem Film Operation Walkyre - Das Staufenberg Attentat?

Ich möchte zunächst einmal kurz etwas zum Film sagen. Als die Niederlage des Dritten Reiches sich immer deutlicher abzeichnet und unausweichlich wird, beschließt der bis zu diesem Zeitpunkt immer linientreue Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg, gespielt von Tom Cruise, ein Attentat auf den Reichsführer Adolf Hitler zu verüben, um den Wahnsinn Hitlers zu stoppen und eine Schattenregierung aufzustellen.

Kaum ein Film erhitzte im Vorfeld derart die Gemüter wie dieser dramatische Geschichtsthriller , in dem Superstar Tom Cruise das Symbol des Nazi Widerstands verkörpert. Gedreht wurde an den deutschen Originalschauplätzen? Hat den Film schon jemand gesehn? Waren die Diskussionen im Vorfeld nötig und hat sich die Befürchtung, der Film würde seiner Diskussion nicht gerecht bestätigt?

» RIP1990 » Beiträge: 48 » Talkpoints: 0,06 »



Jeder Film, der um das Dritte Reich handelt oder dieses thematisiert, wird sehr hitzig diskutiert. Teilweise kann ich das verstehen, solange es sachlich bleibt, teilweise ist das nur noch ein Witz sondersgleichen (ich möchte jetzt hier nicht näher auf das eingehen, das wäre ein anderes, sehr sensibles Thema).

Ich habe im Netz die ersten 5 Minuten gesehen (gibt es ja frei zum Download vom Publisher), zwar nur auf Englisch, aber es reichte, das ich mir ein Bild machen konnte. Tom Cruise war für mich in diesen ersten Minuten einfach fehl am Platze, er konnte die Rolle von Stauffenberg einfach nicht richtig rüberbringen, ich hatte irgendwie das Gefühl, das er das ganze für eine Mission Impossilbe Teil 4 hielt, aber nicht für ein Antikriegsdrama.

Sicher, authentisch vermag dieser Film durchaus zu punkten, dumm nur, das es überall kleinere Fehler gibt, die so einfach nicht verzeichlich sind, weil diese nichtd er Realaität entsprochen haben, sondern nur wegen des Films umgeändert wurden.

Kurzum, aufgrund dessen kann man den Film auch vergessen, denn Unterhaltung kann und darf dieser Film nicht sein, alleine wegen dem Thema. Leider ist er genau das und kaum einer wird diesen Film wirklich verstehen (da war gestern auf RTL2 der Film inhaltlich deutlich intensiver, obwohl auch dort Fehler ohne ende waren - vom schauspielerischen mal abgesehen). Das wird ein Fiasko (inhaltlich), dummerweise kann ich mir vorstellen, das er an der Kinokasse einschlagen wird (das Publikum will ja unterhalten werden und ein Tom Cruise zieht immer die Massen an). Vom Publikum will ich dann lieber nicht reden, dieser Film wäre eher für das Programmkino etwas, aber nicht für die Multiplexe (genau wie damals bei Schindlers Liste).

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo,

ich finde der Film ist durchaus spannend aufgemacht. Die schauspielerische Leistung ist überwiegend positiv und das Epos unterhält.

Historisch gesehen darf man keine allzu großen Ansprüche an die Story stellen. Die Sache mit dem Stauffenberg Attentat ist ein geschichtlich sehr komplexes Thema und es ist nicht einfach, eindeutige Antworten zu geben. Sie Attentäter waren beispielsweise keine Wohltäter der Menschheit und wollten ausschließlich den Holokaust beseitigen. Die wollten in erster Linie, dass ihr heiliges Deutschland nicht unehrenhaft untergeht. D.h. sie wollten die Diktatur durch eine Militärregierung ersetzen und dann Frieden mit den Allieirten schließen. Also garnicht so selbstlos, wie im Film vielleicht rüber kommt.

Aber diese Geschichte würde sich vielleicht nicht zu erzählen lohnen. Also gilt, wie immer, "es ist eben nur ein Film". Aber einer, der Spaß macht.

Viel Feude beim Anschauen

» Argyll » Beiträge: 30 » Talkpoints: 0,15 »



Ich habe den Film letzte Woche gesehen und fand ihn ganz gut. Er war durchweg spannend und hat gefesselt, obwohl man durchaus gemerkt hat, dass er aus der Hollywood-Maschinerie kommt.

Was mich am meisten gestört hat, war, wie "sauber" und makellos Stauffenberg dargestellt wurde. Ja, er war am Attentat vom 20. Juli maßgeblich beteiligt, aber man sollte dabei immer im Hinterkopf haben, dass er trotz allem ja doch ein bekennender Anti-Demokrat war. Das schmälert für mich allerdings nicht die Leistung und Vorbildfunkion im Kampf gegen das NS-Regime, trotzdem wäre ich durchaus vorsichtig, in ihm politisch ein Vorbild zu sehen.

Was mich auch interessieren würde, ist, wie das Deutsche Reich nach einem gelungenen Attentat ausgesehen hätte. Ich denke mir nämlich, dass es zu einem Deutschland, wie es ab1949 existierte, doch einige grundlegende Unterschiede gegeben hätte.

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» Kaethe » Beiträge: 309 » Talkpoints: 48,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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