Zelten / Camping mit kleinen Kindern

vom 08.01.2009, 23:26 Uhr

Hab ja eben schon ein Post eröffnet zum Thema günstiger Familienurlaub, und da gehört das Zelten ja auch dazu.

Allerdings sind mein Mann und ich uns da noch sehr unsicher, ob das mit 2 kleinen Kindern eine gute Idee ist (die Mädels wären dann 5 Jahre alt). Ich war früher zwar auch mit meinen Eltern immer zelten, allerdings war ich da auch schon älter, etwa ab 7 oder 8 Jahren. Und da war ich natürlich schon selbständiger, konnte alleine an den Strand, oder ins Dorf, auch Waschen und auf die Toilette bin ich nachts alleine gegangen.
Das werden meine Mädels dann noch nicht können.

Ausserdem ist Zelten bei schlechtem Wetter ja nicht so toll, besonders wenn noch Kinder dabei sind. Denn im Zelt kann man sie ja schlecht beschäftigen, also ist man gezwungen, Unternehmungen zu machen, wo man nicht nass wird.

Wer war denn von euch schon mal Zelten mit kleineren Kindern, und kann mir berichten, wie es war, und worauf man achten muss.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo,
ich selbst war noch nicht mit Kindern in einem Zelturlaub. Aber im Kindergarten haben wir mal eine Übernachtung im Zelt gemacht mit den Vorschulkinder (ich war dabei keines der Vorschulkinder sondern eine Erzieherin). Und ganz ehrlich ich fand diese Nacht sehr stressig. Liegt aber wohl auch daran, dass es sehr viel mehr Kinder sind und nicht die eigenen. Bei uns war das Wetter auch nicht so toll, es hat zeitweise auch ein bischen genieselt und die Kinder hatten teilweise echt schlechte Laune und es war schwer sie aufzuheitern.

Ich würde nach dieser Erfahrung keinen Zelturlaub mit kleinen Kindern machen. Wie du schon sagst sind deine Kinder dann noch nicht so selbstständig um selbst nachts auf die Toilette zu gehen, etc. Ich muss aber noch dazu sagen, dass ich eh kein Camper oder Zelter bin, das heißt andere die gerne zeltern werden dir bestimmt was anderes sagen können.

Im Endeffekt kannst nur du und dein Mann einschätzen ob ihr euch und den Kindern das zumuten könnt und ob euch das Spass macht. Für mich wäre es nichts.

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» Mrs.Butterfly » Beiträge: 391 » Talkpoints: -0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Es hängt bestimmt auch sehr stark davon ab wie naturverbunden und "belastbar" deine Kinder sind. Es gibt ja schon Schreihälse die nen Kleinkrieg anfangen wenn nur der Tee etwas zu heiß ist, damit hat man dann natürlich schlechte Karten einen für die Kinder angenehmen Urlaub zu gestalten. Auf der anderen Seite gibt es dann Kinder wie ich eines war und ich bin gerne mit meinen Eltern auf den Campingplatz. Sie mit dem Wohnwagen und ich ab meinem 6. Lebensjahr im Zelt. Als Kind fand ich das natürlich besonders spannend, da ich glaubte dadurch eine gewisse Selbständigkeit zu haben. Schließlich durfte ich mein Zelt selbst aufbauen und mich da drin auch einrichten wie ich wollte. Dazu gab es dann vorher auch immer ein kleines Geschenk wie einen Kompass oder ein kleines Fernglas um den Abenteuertrip im gefährlichen Dschungel des Campingplatzes perfekt zu machen.

Geprägt durch diese Zeit bin ich dann auch in späteren Jahren dem Outdoor-Genre treu geblieben und habe bis hin zum 2-wöchigen Überlebenstraining so ziemlich alles gemacht was mit Rucksack und Stiefeln möglich ist. Es ist also durchaus möglich mit sowas Kinder für Natur und das "draußen sein" zu begeistern. Bei mir hats jedenfalls geklappt.

Ich kann nicht sagen wie empfänglich deine Mädels prinzipiell für die etwas andere Art des Urlaubs sind. Am besten wird wohl sein du sprichst mal mit ihnen. Erklär ihnen was man beim Camping so alles macht, dass man dabei im Schlafsack schlafen muss und dass es etwas kälter werden kann als daheim im Schlafzimmer.
Zur Sicherheit würde ich auch auf jeden Fall einige Wärmekissen mitnehmen (diese kleinen Gelkissen zum aufkochen die man mittlerweile überall bekommt) um ein größeres Desaster zu vermeiden wenn mal wirklich ein Kälteeinbruch kommt. Als Erwachsener steckt man sowas wesentlich besser weg und während man es selbst nur als etwas kühl empfindet kann es sein dass die kleinen schon richtig frieren. Da also auf jeden Fall absichern.
Die andere Sache ist, dass ich zuerst einmal einen Probelauf im Garten oder in der unmittelbaren Nähe machen würde für eine Nacht. Das nimmt den Kindern zum einen sicher etwas die Angst und schafft auch ein wenig Vertrauen in die Campingausrüstung. Ich kann mir vorstellen dass es für ein Kind sehr unangenehm sein kann in einer fremden Umgebung in einem Schlafsack zu schlafen, der sich mal gar nicht nach der heimischen Bettdecke anfühlt. Vielleicht die Kleinen daheim auch erstmal im eigenen Bett im Schlafsack schlafen lassen, dass sie sich daran gewöhen.

Ein ganz anderes Problem wird wohl auch die Küche sein. Ich weis nicht wie lange du dir so einen Trip vorgestellt hast (3 Tage? Eine Woche?). Kinder sind was Nahrung angeht in aller Regel recht verwöhnt von Zuhause und müssen beim Camping ganz bestimmt ihre gewohnte Ernährung etwas umstellen. Gemüse dünsten oder Backofen Pommes kann man auf dem Campingplatz schlecht zubereiten. Da würde ich mich ersteinmal hinsetzen und einen Kochplan für die Zeit machen und schauen ob du auch abwechslungsreich genug kochen kannst für diese Zeit, damit die Moral nicht in den Keller geht. Die meisten Meutereien entstanden schließlich immer noch durch das schlechte Essen :)

Ansonsten eben auch darauf achten, dass genügend Brett und Kartenspiele am Start sind für die Regentage, genau wie es wichtig ist ein großzügig bemessenes Zelt zu haben. Am besten ein 3-Kammern Zelt mit zwei Schlafteilen und einem Mittelteil als Durchgang, damit die Kleinen sich trotzdem ein wenig bewegen können. Ich stell es mir beim Kinden extrem schwer vor den ganzen Tag im Zelt zu liegen und nichts zu tun. Ich war da selbst schon halb am durchdrehen als ich bei einem Sturm einmal den ganzen Tag nicht hinaus konnte und meine einzigen beiden Lustigen Taschenbücher schon komplett gelesen hatte. :)

Was auch sicher noch ein wichtiger Faktor ist, ist dass man nicht zu weit von Zuhause entfernt ist, damit man im Fall der Fälle in absehbarer Zeit auch wieder nach Hause kann. Speziell wenn eines der Kinder krank wird oder den ganzen Tag am weinen ist, weil es mit der Situation nicht klar kommt, sollte man einigermaßen fix wieder in die gewohnte Umgebung zurückkehren können. Andererseits beugt es auch einfach dem Fall vor, dass man etwas Wichtiges vergessen hat, und sei es nur das Lieblingsstofftier, daran sollte es dann nicht scheitern müssen, wenn sonst alles passt.

Nunja, wie schon gesagt. Rede mal mit deinen Kleinen, ob ihnen sowas Spaß machen könnte und entscheide danach. Sie mögen zwar erst 5 Jahre alt sein. Aber auch in dem Alter kann man durchaus schon entscheiden was einem Spaß machen könnte und was nicht. Wenn es klappt wünsche ich euch auf jeden Fall viel Spaß, ich für meinen Teil würde gerne nochmal meine Kinder-Campingzeit erleben, die schlichtweg großartig war.

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» PitDesign » Beiträge: 375 » Talkpoints: -1,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das mit dem Essen stelle ich mir eigentlich nicht so problematisch vor. Als ich früher mit meinen Eltern immer zelten war, hatten wir einen Campingkocher mit 2 Platten dabei, und ausserdem einen Grill. Für Wurst und Käse hatten wir eine große Kühltasche mit Kühlakkus dabei, und für die Kühlakkus gab es auf dem Campingplatz eine Kühltruhe. Natürlich hatten wir keine 10 Sorten Wurst und Käse, aber da meine Eltern sowieso jeden Tag frisch einkaufen waren, fand ich es als Kind jetzt nicht so schlimm.

Zum Frühstück gab es dann jeden Tag frische Brötchen mit Marmelade, und ein oder zwei Wurst und Käsesorten. Mittags gab es dann Suppe, Salat (Tomaten und Gurken mit einer fertigen Salatsauce) oder Nudeln, und abends haben wir gegrillt. An manchen Tagen sind wir auch Essen gegangen. Oder es gab mal Pommes zwischendurch. Von daher mache ich mir da eigentlich keine Sorgen, das meine Kinder damit Probleme hätten.

Was natürlich sehr wichtig ist,was du angesprochen hast, ist wohl ein ausreichend großes Zelt, wo man die Kinder auch mal im Zelt beschäftigen kann, und genügend Spiele. Wir haben bis jetzt noch überhaupt gar kein Zelt, aber ich habe schon mal geschaut, was die so kosten. Und für ein ausreichend großes muss man schon einige Hundert Euro investieren. Und ob sich das lohnt für einen Urlaub? Das würde sich wohl nur lohnen, wenn man vorhat, die nächsten Jahre immer zelten zu fahren.

Aber vielleicht werde ich mal mit meinem Sohn alleine zelten fahren für ein Wochenende, der ist fast 11 Jahre alt.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das mit dem Kochen ist eigentlich heute kein Thema mehr, weil die meisten Campingplätze ein "Kochhaus" haben und da kann man sich austoben nach Lust und Laune, auch mit Ofenkartoffeln. Was die Ausstattung der Plätze angeht, guckst du besser mal hier , da kannst du anklicken, was der Platz haben soll, also Spielplatz, Gemeinschaftsraum, auch gut bei schlechtem Wetter etc.

Wir waren nur einmal mit einem kleinen Iglozelt in Dänemark mit meinem Stiefsohn, das war etwas eng. Aber unsere Nachbarin ist mit einem Familien Iglozelt, bei dem die Kabinen mit einem kleinen Innen Platz, so wie einen Tunnel verbunden ist. Das kann man auch gut bei schlechtem Wetter aushalten. Ich weiß ja nicht, was für ein Zelt ihr habt.

Das mit der Kälte ist nicht zu verachten, wir hatten damals einen Kälteeinbruch und hinterher einen nassen Schlafsack, weil mein Stiefsohn dachte, er würde nur frieren, aber er musste pieschen. Also etwas Gelassenheit ist angesagt, beim Zelten.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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