Ausbildung zum Koch

vom 11.11.2008, 20:57 Uhr

Mein Berufswunsch hat sich von der Vierten Klasse bis zur Achten Klasse immerwieder geändert. Ich wollte mal Fliesenleger, Verkäufer, und Architekt werden. Seit meinem Praktikum als Koch in einer Kantine in Heidelberg gibt kein anderen Beruf der mir in den Kopf fallen könnte. Ich besuche zurzeit die Louise Otto Peters Schule in Wiesloch und möchte, nach meinem Berufseinstiegsjahr eine Drei-Jährige Ausbildung zum Koch machen. Ich habe sehr viel Spaß beim Kochen und koche sehr gerne Griechische Spezialitäten. Gerade gestern erst habe ich griechische Hackbällchen mit griechischem Bauernsalat gemacht.

Ich habe vor zum 1.September eine Berufsausbildung zu beginnen und hoffe, das ich bis dahin eine gute Lehrstelle bekommen habe. Ich suche eine Lehrstelle im Rhein-Neckar-Kreis und wäre sogar bereit dafür umzuziehen. Die ganzen Angebote von der Agentur für Arbeit habe ich schon geklärt. Damit meine ich : Ist es möglich mit 16 Jahren von zuhause alleine wegzuziehen? Wie viel wird mir zu Miete beigesteuert? Und solche dinge halt.

Habt ihr eventuell noch ein paar Tipps die man als zukünftiger Koch beachten sollte? Wie sieht es den mit dem Gehalt aus? Hat ein Koch Wochenende? Wie sieht es aus als Koch nach der abgeschlossenen Ausbildung?

Wenn ihr gute Restaurants oder Hotels (lieber wären mir Restaurants) kennt oder vielleicht selber eines besitzt,..und evtl zum nächsten Jahr einen jungen Koch sucht sagt mir bescheid. Ich möchte auf keine Lehrstelle verzichten, da ich weis, dass es zurzeit viele Köche gibt die eine Ausbildung beginnen möchten. Ich würde vor der Vertragsunterschrift natürlich noch ein Praktikum machen.

» Kingbabadaniel » Beiträge: 35 » Talkpoints: 1,68 »



Hallo,
ich habe drei jahre Köchin gelernt in einem Hotel. Es war nie mein besonderer Wunsch eine Lehre zur Köchin machen zu wollen, aber da ich nicht anderes bekommen habe, habe ich die Zähne zusammen gebissen und habe es drei jahre durchgezogen. Die drei jahre waren trotzdem schön und ich hatte viel Spaß.

Für mich ist es aber nach der Lehre nichts mehr gewesen als Köchin zu arbeiten, da man immer arbeiten muss wenn alle anderen frei hatten. Wenn du so ein Mensch bist der das durch ziehen kann, dann mach das aber ich sage immer man muss dazu geboren sein. Denn es ist nicht immer einfach und man muss ein harten Fell haben wenn der Küchenchef mal was aus zu setzten hat. Ich fand die drei Jahre nicht schlecht und möchte sie auch nicht missen, aber man muss vorher wissen was auf einem zu kommt, wenn man Koch werden will.

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo,

grunsätzlich ist es erlaubt mit 16 auszuziehen, es sei denn deine Eltern lehnen das ab oder erlauben es nicht. Du brauchst ihr Einverständniss, da du mit 16 noch Minderjährig bist, also deine Eltern die Verwantwortung über dich haben. Da du gerne griechisch kochst, solltest du dich auf jeden Fall in griechischen Restaurants umsehen. Je nach dem wo du arbeitest, hast du Wochenende oder auch nicht. Als Minderjäriger wirst du dein Wochenende haben, da bin ich mir sicher.

Die Arbeitszeiten sind auch individuell, je nach Arbeitsplatz und Branche (z.B. Restarant oder Pommesbude). Ich kenne selbst einen Koch, der in einem Restaurant arbeitet und sich den Posten mit einem weiteren Koch teilt. Bei denen ist das so geregelt, dass sie beide halbtags arbeiten.

Gruß AZuzeus

» Azuzeus » Beiträge: 157 » Talkpoints: 0,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Azuzeus hat geschrieben: Als Minderjäriger wirst du dein Wochenende haben, da bin ich mir sicher.

Das sehe ich anders. Weiß zwar nicht genau ob es rechtlich verboten ist als 16 oder 17 jähriger am Wochenende zu arbeiten, aber in Prinzip kannst du davon ausgehen das du mindestens 2 Wochenenden im Monat arbeiten musst. Als Lehrling kannst du Glück haben und öfter mal am WE frei haben(was ich aber eher bezweifle) und als Ausgelernter hat man meist weniger Wochenenden frei. Natürlich kommt das auch immer darauf an wo man seine Lehre macht bzw. wo man arbeiten. Es ist allerdings untersagt das man als Minderjähriger noch spät abends arbeitet. Daher stellen viele Betriebe auch(nur) Volljährige Azubis ein.

Generell kann ich dir als Tipp geben das du auf Sauberkeit achten solltest. Alles andere wird dir da schon gesagt oder beigebracht. Wenn du schon Vorkenntnisse rund ums Kochen hast, ist das natürlich schon mal sehr positiv und daher hast du schon mal einen Vorteil gegenüber Leuten wie dauschi, die nie wirklich Bock auf den Beruf hatten/ haben. ;) Ansonsten zählen auch in der Gastronomie die gleichen Regeln wie in anderen Jobs. Keine große Klappe haben, nicht widersprechen, nett und freundlich bleiben, etc..

Der Tarifgehalt ist in jeden Bundesland anders. Wenn du im ostdeutschen Raum lernst wirst du meist weniger verdienen als im Westen. Hinzu kommt das man im Westen und Süden bessere Chancen hat einen Ausbildungsplatz zu finden. So war es zumindest zu meiner Lehrzeit. Kann heute natürlich wieder anders aussehen. Meine damalige Wohnung(bin übrigens auch mit 16/ 17 Jahren von zu Hause weggezogen ;)) haben wir durch Bafög bezahlt. Da allerdings auch das Gehalt meines Bruders mit dazu gezählt wurde, bekam ich relativ wenig Zuschüsse und meine Eltern mussten mich mit der Miete unterstützen. Mein Gehalt hatte ich für mich, was aber auch nicht sonderlich viel war. Müsste um die 350 Euro(netto) im ersten Lehrjahr gewesen sein. Da es aber schon ein wenig her ist, weiß ich es nicht mehr so genau. Wenn du in einen korrekten Betrieb lernst bekommst du auch ein wenig Trinkgeld(Tipp) was dir noch ein wenig unter die Arme greift.

Nach der Ausbildung suchst du dir am besten einen neuen Betrieb oder fragst ob du weiter in deinen Lehrbetrieb bleiben kannst. Wenn du in deiner Lehre Einsatz und Können gezeigt hast, wird das meist kein Problem sein(sofern noch ein Jungkoch gebraucht wird). Ich empfehle aber eine neue Anstellung in einen anderen Betrieb zu suchen. Nach deiner Lehre kannst du auch gezielt nach Restaurants/ Großküchen/ etc. suchen die dir vielleicht besser gefallen könnten. Wo z.B. mindestens ein Tag am Wochenende Ruhetag ist oder wo du mehr verdienen kannst.

Ich könnte dir unter Umständen ein paar Läden im Norden empfehlen, aber im Rhein-Neckar-Raum habe ich keine Ahnung. Ich würde dir aber empfehlen nicht nur Restaurants anzuschreiben die Angebote bei der ArGe haben, sondern auch mal im Internet suchen und gegebenenfalls Anruf(und fragen ob Lehrstellen frei sind). Eigeninitiative zeigen ;).

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» otsego » Beiträge: 1009 » Talkpoints: -2,08 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hallo,
vielen Dank für eure tollen Tipps, vorallem dir otsego. Dein Beitrag war sehr informativ und hat mir sehr gefallen. Inzwischen habe ich auch erfahren das es in Restaurants immer einmal in der Woche Ruhetag ist. Wie oben schon gesagt würde ich am liebsten in einem Restaurant eine Ausbildung machen, nicht wegen dem Ruhetag, sonder weil ich von vielen Leuten höre das dort die Stimmung ganz anders ist und es nicht ganz so stressig ist wie in Hotels und so.

Mein Traum ist es eine sehr gute Lehre abzuschließen und irgendwann ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Ich war auch schon in einigen Restaurants und habe nachgefragt, allerdings hatten sie alle keine Lehrstellefrei, sagten aber alle das es immer sehr gut ist persönlich zum Betrieb zu gehen und nachzufragen.

Gruß Kingbabadaniel

» Kingbabadaniel » Beiträge: 35 » Talkpoints: 1,68 »


Kingbabadaniel hat geschrieben:Inzwischen habe ich auch erfahren das es in Restaurants immer einmal in der Woche Ruhetag ist.

Wie kommst du den auf sowas? Vielleicht 3 von 5 Betrieben, aber sicherlich nicht alle. Außerdem gibt es auch Restaurants die 2 Ruhetage haben. ;)

Generell kannst du nicht davon ausgehen das es in Restaurants stressfreier ist. Kommt halt immer darauf an wie beliebt der Laden ist. Umso beliebter, desto mehr Stress. Bei Restaurant ist halt das gute das man sich nicht mit Pensionsessen rumplagen muss. Dafür haben Hotels den Vorteil das es meist wechselnde Karten(für Pension) gibt und man daher mehr sieht, herstellt und lernt. Da muss man dann für sich entscheiden ob man lieber einen chiligeren Lehrbetrieb haben möchte oder möglichst viel aus seiner Lehrzeit mitbekommen will.

Da viele Restaurants selten bis nie ihre Karte wechseln kannst du Pech haben das du 3 Jahre(mehr oder weniger) das gleiche machst. Da du meintest das es in deiner Umgebung nicht so leicht ist eine Lehre in der Gastronomie zu finden, solltest du dich nicht unbedingt auf ein eine Richtung festlegen. Ich habe meine Lehre in einen Hotel gemacht, wobei ich viel gelernt habe. Dennoch habe ich für mich beschlossen nie wieder in einen Hotel zu arbeiten. Das liegt nicht daran das es vielleicht stressiger ist, aber mir gefällt die Arbeit in Restaurants einfach besser.

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» otsego » Beiträge: 1009 » Talkpoints: -2,08 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hallo,
Nochmals danke für euren tollen Tipps. Natürlich würde ich lieber abwechslungsreich kochen aber ich würde trotzdem lieber in einem Restaurant meine Ausbildung machen. Was mich auch noch interessieren würde ist, ob man überhaupt eine Chance hat mit 16 eine Ausbildung zum/als Koch zu machen? Ich lese in vielen Stellenangeboten das ein Mindestalter von 17 wen nicht sogar 18 verlangt wird. Was würdet ihr mir noch für die 3 Jahre als Koch mit auf den Weg geben? Ich bin für jede hilfreiche Antwort dankbar.

» Kingbabadaniel » Beiträge: 35 » Talkpoints: 1,68 »



Natürlich gibt es auch Betriebe die 16 jährige Lehrlinge einstellen. Ich habe auch gleich nach meiner Schulzeit die Lehre angefangen. Musst du halt ein wenig schauen und nachfragen. Vielleicht auch nochmal im Internet schauen, wie gut die Betriebe bewertet worden sind(z.B. bei Ciao.de). Nicht das du durch Zufall in einen Betrieb landest wo du wenig lernst oder hauptsächlich am Kartoffeln schälen bist. ;)

Ansonsten: schwarze Knöpfe tragen ausschließlich ausgelernte Köche. Es ist eine Kunst, seine Kochwäsche sauber zu bekommen. Halstücher kann man wie Krawatten binden. Papiermützen sind mist. Wenn du eine Kopfbedeckung tragen musst, dann besorg dir eine Kochmütze aus Stoff oder frag ob du auch ein Basecap(etc.) tragen darfst. Das Schwenken mit Pfannen und Stieltöpfen, kann man gut mit Salz üben.

Als nächstes: Kauf dir lieber nur 2 vernünftige Messer(z.B. Koch- und Spickmesser), als einen ganzen Satz Billig-Messer. Früher oder später wirst du feststellen das man mit günstigen Messern, nie so ganz glücklich werden kann. Gib aber nicht allzu viel Geld aus und besorg dir nicht gleich japanische Messer, da du unter Umständen ein gewissen Verschleiß haben wirst und das wäre zu Schade gleich die hochwertigsten Messer(die meist auch mehr Pflege benötigen) zu versauen.

Mehr fällt mir momentan nicht ein. ;)

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» otsego » Beiträge: 1009 » Talkpoints: -2,08 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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