Mündliche Note basiert oft auf schriftlichen Leistungen

vom 21.12.2008, 00:38 Uhr

Hallo,

mir ist es immer wieder aufgefallen, dass viele Lehrer (keinesfalls alle) die mündlichen Noten anhand der schriftlichen Arbeiten ermitteln. Oft ist es so, dass Schüler wirklich das Thema verstanden haben und eine gute Arbeit geschrieben haben, doch sich wirklich nicht oft gemeldet haben. Dann meldet sich ein Mitschüler viel öfter und hat nur eine schlechte Arbeit geschrieben und bekommt dann eine schlechtere mündliche Note.

Solche Lehrer, die einfach schlichtweg keinen Durchblick haben, stören mich extrem. Es ist doch nicht zu viel verlangt, sich nach ein paar Stunden einige Notizen zu mündlichen Noten zu machen. Trotzdem schwanken gleich erbrachte Leistungen bei Lehrern manchmal um die zwei Noten.

» Luigi767 » Beiträge: 323 » Talkpoints: -11,53 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallöchen,

Eigentlich konnte ich es eher andersherum beobachten. Aber eben auch nur bei Fächern, wo das möglich war, weil der Lehrer einen größeren Toleranzspielraum hat. Bestes Beispiel bei mir war deutsch. Irgendwann hatte es bei mir Klick gemacht und ich hab von jetzt auf nacher mitgearbeitet. Meine mündlcihe Note war dann immer zwischen 2+ und 1+ und meine schriftlichen Noten schlagartig auch immer im zweistelligen (Punkte-)bereich. Vorher hatte ich auch mal eine drei.

Da kann man sich nun drüber streiten, ob die schriftlichen Noten nun besser geworden sind,weil ich mehr mitgearbeitet habe und so mehr mitbekommen habe, oder weil es einen anderen Grund gab (wir waren wirklich max. zu zweit oder zu dritt,die wirklich mitgearbeitet haben).

Andersherum habe ich es eben noch nicht bemerkt gehabt in meiner Schulzeit damals. Wobei man am schriftlichen ja nicht viel als Lehrer machen kann (in den meisten Fächern).

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15047 » Talkpoints: 0,08 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Hallo!
Als ich mir deinen Beitrag durchgelesen habe, musste ich anfangs auch etwas schmunzeln, weil ich das bei mir in der Schule eher anders herum gewohnt bin. In meiner Klasse ist das bei den meisten Schülern eher so, dass sie sich mündlich gut beteiligen, und meistens einfach irgendetwas sagen, und die Arbeit oder der Test dann oft nur mittelmäßig ist. Aber die mündliche Note zählt bei uns mehr als die Schriftliche, und somit haben mittelmäßige Schüler einfach Glück, und können sich so durchmogeln. Denn viele denken sich ja, sie müssten einfach irgendwas sagen, ist ja immerhin noch besser, als stillschweigend im Unterricht zu sitzen.

Zum Beispiel hat mir eine gute Freundin letztens wieder ärgerlich berichtet, dass sie in ihrem Diff-Fach 2 Klausuren geschrieben haben, bei denen sie in beiden eine 1 geschrieben hatte. Im mündlichen war sie aber leider gar nicht gut, also hat sich so gut wie nie beteiligt. Und nun kriegt sie auf dem Zeugnis eine 3, und das nur wegen der mündlichen Beteilung. Na ja, das finde ich allerdings auch etwas unverschämt, und denke eine 2 wäre trotz der mangelnden mündlichen Beteiligung, gerechtfertigt.

» Cookie28 » Beiträge: 432 » Talkpoints: 7,49 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich kann die Lehrer verstehen, die nach den schriftlichen Noten gucken, um die mündliche Note zu ermitteln. Es ist einfach Hilflosigkeit. Ich gehe auf die Berufsschule und sehe unsere Lehrer alle 3 Wochen, zwischendurch sind noch ferien, da sieht man sie noch seltener. Wir bekommen alle halbe Jahre ein Zeugnis, wo in jedem Fach eine mündliche Note mit einfließt. Die Lehrer sehen uns in einem Halbjahr 6 Wochen. In der letzten Woche stehen die Noten meißt fest, bleiben 5 Wochen.

Dann ist der Lehrer mal eine Woche nicht da und in einer anderen Woche fehlt wiederum der Schüler oder es ist Klassenexkursion. Schlussendlich sieht uns der Lehrer im Fach deutlich weniger als 10 mal. In dieser Zeit soll er 30 Schüler mündlich benoten. Das geht doch faktisch gar nicht. Da der Lehrer eh zig Klassen zu Unterrichten hat, kennt er die meißten nicht mal mit dem Namen. Kein Wunder, dass Lehrer sich bei der mündlichen Note anders helfen müssen.

» Marzipaner » Beiträge: 34 » Talkpoints: 0,16 »



Die Tatsache, dass Lehrer mündliche Noten von den schriftlichen Noten abhängig machen, kann ich durchaus bestätigen. In der Regel ist das (meinen Beobachtungen zumindest) besonders oft bei Schülern der Fall, die mündlich eher unauffällig sind. Dort weiß der Lehrer anscheinend nicht wirklich, wie er den Schüler bewerten soll, beziehungsweiße hat keine wirkliche Bewertungsgrundlage, will aber andererseits keine richtig schlechte mündliche Note verteilen. Also ist es einfacher für ihn, die schriftliche Note als Grundlage zu nehmen, die in der Regel besser ist als die kaum oder nicht vorhandene mündliche Mitarbeit des betreffenden Schülers.

Allerdings benutzen auch total faule Lehrer, die sich nie Notizen machen, die schriftlichen Noten gerne als mündliche Note. Da sie sich nie Aufzeichnungen machen und Unterricht kaum nachbereiten, müssen sie irgendwoher schließlich die mündliche Note nehmen, also nehmen sie einach die schriftliche.

Man muss aber auch bedenken, dass ein Lehrer oftmals gar nicht in der Lage ist, jedem Schüler eine gerechte mündliche Note zu geben. Dazu sind die Klassen oftmals zu groß und der Lehrer ist nicht immer in der Lage, sich jede Meldung eines Schülers zu merken oder aufzuschreiben.

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» jakey » Beiträge: 15 » Talkpoints: 5,30 »


Hallo zusammen,

also ich kann das nicht bestätigen. Zumindest nicht bei meinen Lehrern. Wer mündlich gut ist, bekommt manchmal schriftlich schlechte Noten und andersrum verhält es sich genauso. Da es zwei verschiedene Noten sind, ist das ja auch logisch. Es mag sein, dass sich manche Lehrer danach richten, aber eiegntlich sollten sie das nicht. Es ist immerhin so, dass man mündlich gut sein kann und schriftlich dafür nicht. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass schlechte Schüler nun einmal schlechte Schüler sind, egal ob mündlich oder schriftlich. Wenn jemand das Thema nicht kapiert hat, dann ist es egal, ob er mündlich abgefragt wird oder schrifltich, er wird es trotzdem nicht kapieren, egal wie es ist. Das ist wahrscheinlich ein Grund, wieso die Noten so identisch sind und vortäuschen, sie würden voneinander abhängen.

Im Gegenteil: Ich habe es sogar schon mehrmals erlebt, dass die Lehrer bei mündlichen Wiederholungen oder generell Prüfungen viel netter sind und auch auf eine bessere Note hin helfen! Das hat wahrscheinlich etwas mit der SItuation zu tun, denn die meisten Lehrer wollen ja nicht die gemeinen, fiesen Schurken sein, die erbarmungslos ausfragen. Zumindest die meisten. ;)

Generell sind mündliche Prüfungen auch eher leichter, als schriftliche. Zumindest an unserer Schule und bei meinen Lehrern. Abhängig wird da nichts von nichts gemacht. Wenn mündlich jemand gut ist udn schriftlich eben nicht (ist in Englisch oft der Fall) oder eben umgekehrt, dann kann man trotzdem negativ sein oder eine schlechtere Gesamtnote haben.

» Heartbroken » Beiträge: 35 » Talkpoints: -0,05 »


Im Grunde ist es doch kein Wunder, dass es einige Lehrer gibt, die sich bei der Ermittlung einer mündlichen Note nicht zu helfen wissen und deshalb auf die bereits bestehende schriftliche Note zurückgreifen. Sicherlich sollen die Lehrer es nicht machen, aber wenn man mal bedenkt, dass es Unterrichtsfächer gibt, in denen ein Lehrer seine Schüler maximal zweimal pro Woche sieht und wenn man zusätzlich bedenkt, dass viele Klassen aus über 30 Schülern bestehen, dann ist es schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit, jedem Schüler eine gerechte mündliche Zensur zu erteilen.

Aus diesem Grund würde ich nicht sofort vermuten, dass es an der Unfähigkeit einer Lehrkraft liegt, dass mündliche Noten immer öfter den schriftlichen Noten zu entsprechen scheinen. Das ist vor allem ein Problem der großen Klassen, denn man kann wirklich nicht verlangen, dass ein einzelner Mensch über 30 Schüler gerecht beurteilen kann, wenn er diese auch noch so selten sieht. Im achten Schuljahr kam es bei uns beispielsweise vor, dass wir eine Zeit lang nur eine Unterrichtsstunde Geschichte in der Woche hatten. Dennoch hat es unser Lehrer erstaunlicherweise geschafft, uns zumindest halbwegs fair zu bewerten und das will meines Erachtens schon etwas heißen. Allerdings ist dies ein Einzelfall, denn in der Regel wird es hier zu ungerechten Beurteilungen kommen, denn schließlich ist ein Lehrer am Ende auch nur ein Mensch und keine Maschine.

Wie hier im Thread aber schon gesagt wurde, gibt es solche und solche Lehrer, denn während sich die einen Lehrer trotz allem bemühen, ihre Schüler fair zu benoten, scheinen die anderen Lehrer diesen Umstand als willkommene Entschuldigung anzusehen, um sich über mündliche Noten keinerlei Gedanken mehr machen zu müssen. So kam es beispielsweise bei einem unserer Lehrer vor, dass er die mündliche Note mit der schriftlichen Note gleichsetzte, weshalb jeder Schüler bereits wusste, welche Note ihn erwarten würde. Schüler, die die Klausur nicht mitgeschrieben hatten, bekamen einfach eine 4, denn bei ihm war es nicht möglich, versäumte Klausuren nachzuschreiben, obgleich das eigentlich Normalität ist. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs, denn die größte Dreistigkeit war nämlich die, dass einige Schüler, die schon längst nicht mehr in unserer Klasse waren, mündliche Noten erhielten. Wie man sich denken kann, bekam jeder dieser Schüler eine 4 mit der Aufforderung, sich in nächster Zeit mehr am Unterricht zu beteiligen. Man kann sagen, was man will, aber dieser Lehrer hat sich bestimmt keine Gedanken über seine Notenvergabe gemacht!

Bei uns in der Klasse gab es allerdings auch schon mal einen Fall, in dem ein Lehrer scheinbar aus Mitleid einer Schülerin eine bessere mündliche Note erteilte, um diese anscheinend zu motivieren, sich mal etwas mehr am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen, da er anhand der schriftlichen Leistungen schließlich feststellen könne, dass das Wissen vorhanden ist. Meines Erachtens ist eine bessere Note aus Mitleid ein fragwürdiges Mittel, um Schüler zu motivieren, zumal sich die mündliche Leistung besagter Schülerin in keiner Weise gesteigert hat und der Lehrer ihr aus welchen Gründen auch immer immer noch gute mündliche Noten gibt.

Was man allerdings auch sagen muss, dass es Lehrer gibt, die das umgekehrt praktizieren. Das kommt dann vor allem in Fächern wie Deutsch vor, in denen der Lehrer mehr Spielraum hat und sich somit gut und gerne zwischen drei Noten entscheiden kann. Irgendetwas lässt sich schließlich in jedem Aufsatz finden, was man bemängeln könnte und wenn es nur die Formulierung des Schlusssatzes ist, an der sich der Lehrer aufreibt und die einem die ganze Note versaut.

Aber wie so oft sitzt auch hier der Lehrer am längeren Hebel und man sollte sich vorher gut überlegen, ob man sich beschweren möchte, denn mich würde es nicht wundern, wenn solche Lehrer für solche Fälle schon eine extra Ausrede in petto haben.

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» Pyromane » Beiträge: 53 » Talkpoints: 0,16 »



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