Elternrecht in Deutschland zu hoch

vom 09.12.2008, 19:35 Uhr

Aufgrund diesen Beitrag hab ich mal eine Frage an euch oder möchte mal eine Disskusion anstoßen Dringend lesen-brauche Hilfe für meine Schwester!. Wie mir auch schon Anwalt, Polizei und auch Pflegschaften mitteilten, so muss auch ich immer wieder sehen, dass das Elternrecht viel zu hoch ist. So sehe ich es auch bei anderen. Durch dieses Rechtssystem hat es auch ein Jugendamt sehr schwer.

Warum wird dies nicht endlich einmal abgeschwächt? Kinder sind unsere Zukunft, heißt es immer. Doch so sehr wird meiner Meinung nach nicht gehandelt. Wie sehr ihr es?

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Was mich noch mehr aufregt, ist, dass mit zweierlei Maß gemessen zu werden scheint. Bei kleinen Säuglingen oder Kleinkindern, da ist man noch aufmerksam, da sind manche schon total geschockt, wenn einem Kleinkind in der Öffentlichkeit ein Klaps gegeben wird, was natürlich die Ausnahme sein sollte, in meinen Augen aber auch nicht gleich menschenverachtend ist, wie manche es sehen.

Bei größeren Kindern schaut man hingegen gerne mal weg, habe ich den Eindruck, als seien diese nicht mehr schutzbedürftig.

In meinem Bekanntenkreis habe ich letztens die Geschichte von einem Ehepaar gehört, beide Akademiker, das aber nur am Rande angemerkt, die mich sehr geschockt hat. Beide hatten Zwillinge, war schon länger verheiratet und es waren Wunschkinder. Als einer der beiden Säuglinge nachts blau anlief, würde der Notarzt alarmiert. Das Kind trug keine bleibenden Schäden davon, es wurden aber im Gehirn eine Art Gerinnsel gefunden, das laut Chefarzt darauf hindeutete, dass jemand den Säugling geschüttelt haben muss. Der Zwillingsbruder hatte jedoch keinerlei solche Anzeichen.

Die Babys waren nur in der Obhut der Eltern, da sie erst 2 oder 3 Monate zu der Zeit waren, klar verlangt das danach, den Eltern Fragen zu stellen, das Umfeld zu beleuchten, etc. Diese beteuerten, nie so etwas mit ihren Babys getan zu haben. Das Ende vom Lied: Vom Krankenhaus kamen beide Zwillinge direkt in eine Pflegefamilie, die Eltern dürfen ihre Babies nicht mehr sehen seitdem, ein weiteres medizinisches Gutachten wurde erstellt, dass das ebenfalls Schütteln als Ursache attestiert, bisher bestand keine Möglichkeit eines Gegengutachtens. Die Eltern sind natürlich fertig und in psychologischer Behandlung. Nun werden sie auch noch der Körperverletzung anzeigt. Bisher hatten sie null Möglichkeit, Einspruch einzulegen oder sich zu rechtfertigen.

Das ist die andere Seite der Medaillie. Die Mutter des 7-jährigen Justin hat diesen vermutlich x-mal geschüttelt, aber da bestand halt nicht gleich Lebensgefahr. Dass der Junge aber bleibende psychische Probleme davonträgt, das schien bisher keinen zu jucken. Na ja, ist halt kein niedlicher schutzbedürftiger Säugling mehr. :twisted:

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde es recht gefährlich hier zu verallgemeinern. Damit will ich gar nicht leugnen, dass es etliche Eltern gibt, die ganz und gar nicht zum Wohle ihrer Kinder handeln. Aber, es gibt viel mehr Eltern, die sehr wohl im Sinne ihrer Kinder handeln. Allen Eltern wegen einer Minderheit die Rechte zu beschneiden halte ich für nicht richtig und sinnvoll.

Außerdem gab es schon mehrfach die Diskussion, den Kindern mehr Rechte der Kinder zu stärken. Dieser Vorschlag hier geht meines Erachtens in die gleiche Richtung. Statt hier über den Ausbau der Kinderrechte und die Einschränkung der Elternrechte zu diskutieren, sollte lieber ernsthaft daran gearbeitet werden, die bestehenden Rechte auch wirklich zu nutzen. Denn es gibt ja schon die Möglichkeit die Elternrechte zu beschneiden. Diese Möglichkeiten müssten in den betreffenden Situationen "nur" konsequenter genutzt werden, Hilfeschreie von Eltern ernster genommen werden.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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