Verschiedene Ausbildungen - Ist das von Vorteil?

vom 17.11.2008, 12:52 Uhr

Hallo zusammen,

warum man verschiedene Ausbildungen hat, das kann natürlich verschiedene Gründe haben. Einer kann sein, dass man sich einfach in verschiedene Richtungen hat ausbilden lassen, weil einen verschiedene Berufe interessiert haben, ein anderer Grund kann sein, dass man eine Zeit lang Arbeitslos war und somit auf einen weiteren Beruf zurückgegriffen hat. Natürlich kann es auch ein Grund gewesen sein, dass man mit dem ersten Beruf vielleicht daneben gegriffen hat und dann lieber noch mal eine Ausbildung begonnen hat.

Welche Gründe nun dahinter stecken ist aber erst mal egal, die Frage ist lohnt sich das ganze überhaupt? Also für sich selbst aus verschiedenen Gründen sicherlich, aber hat es auch Vorteile wenn man sich dann noch mal neu irgendwo bewirbt? Ist man dadurch nicht manchmal sogar überqualifiziert und hat dadurch sogar weniger Chancen?

Liebe Grüße von der
Laufmasche

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Pauschale Antworten sind natürlich immer etwas schwierig, da einerseits für die meisten Personaler die Gründe für die zwei Ausbildungen schon interessant sind, andererseits können auch die Fertigkeiten von beiden Ausbildungen theoretisch von Vorteil sein.

Wenn man beispielsweise erst Bürkauffrau gelernt hat und anschließend die Eventorganisation, können sich diese beiden Berufsausbildungen bei bestimmten Jobs hervorragend ergänzen und sind definitiv von Vorteil. Wenn dagegen die erste Ausbildung zum Beispiel rein gar nichts mit der späteren zu tun hat und auch im gewünschten neuen Job nicht relevant ist kommt es schon wieder auf den Personaler und die restliche Situation an. Wenn man gerade die zweite Ausbildung abgeschlossen hat und nun direkt auf der Suche nach einer Festanstellung ist kommt das sicherlich besser, als wenn der Abstand dazwischen größer ist durch irgendwelchen Pausen.

Nach längerer Pause im Beruf, oder wenn man sich nach einer zweiten Ausbildung wieder für einen Job der ersten Ausbildung bemüht, kann einem dies als Wankelmütigkeit ausgelegt werden und der Personaler könnte zweifeln, ob die Person überhaupt den Willen hat diese Stelle anzutreten und auch motiviert im Job zu arbeiten. Der Personaler könnte auch auf den Gedanken kommen dass der Bewerber den Job leicht wieder hinschmeißt wenn es schwierig wird und sich mit seinen zwei Ausbildungen auf ein breiteres Angebot von neuen Arbeitsplätzen bewerben wird.

Ich denke wie gesagt, dass es bei sowas sehr auf die individuelle Situation ankommt und außerdem natürlich (wie eigentlich immer) auch auf die jeweilige Firma bzw. den Personaler ankommt. Generell denke ich jedoch, dass zwei Ausbildung gerade für den Arbeitnehmer auch durchaus Vorteile haben können.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Hallo!

Eine Bekannte von mir hat eine Friseurinnenausbildung gemacht. Anschliessend hat sie noch eine Kosmetikerinnen Ausbildung gemacht und dann auch noch eine Ausbildung als Nageldesignerin und dann auch noch Masseurin.

Das sind alles Berufe, die irgendwie zusammenhängen und die sie auch zusammen ausüben kann. Sie arbeitet zur Zeit hinter den Kulissen beim Theater und da hat sie sich sehr hochgearbeitet. Sie ist für alles dort zuständig, was Schönheit und Entspannung der Darsteller angeht und ohne sie läuft da gar nichts mehr. Sie ist zwar sehr angespannt , aber bekommt auch ziemlich viel Geld für ihre Dienste.

Vorteil für das Theater ist, dass sie nur eine Person eingestellt haben, die alles macht und sie brauchen daher nur eine Frau bezahlen. Allerdings ist es auch ein Nachteil für meine Bekannte, die viele Überstunden macht und selber ziemlich im Stress ist.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe nach der Schule eine eher ungewöhnliche Ausbildung gemacht, nämlich zum Schneider (Maßkleidung). Dass dies nicht der Beruf sein wird, mit dem ich alt werde, war mir schon sehr früh klar, dennoch habe ich die Ausbildung abgeschlossen.

Ich habe in diesem Job nach der Ausbildung nur aushilfsweise bei einer Bekannten in deren Atelier gearbeitet. Intellektuell befriedigend empfand ich diesen Job nicht. Zudem ist die Bezahlung äußerst unzureichend. Daher habe ich mich vor ein paar Jahren bei der ZVS für einen Studienplatz der Medizin beworben. Mit dem Studium bin ich absolut glücklich und weiß, dass ich mich so sehr gut verwirklichen kann und auch später im Ausland (in den Niederlanden oder in Schweden) gute Berufsaussichten habe.

Medizin hat mit der Schneiderei ja nichts zu tun, und manchmal empfinde ich diese Ausbildung als Makel in meinem Lebenslauf. Ich hätte das Studium direkt nach dem Abitur aufnehmen sollen, was allein schon aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoller gewesen wäre.

» Nachtflugzeug » Beiträge: 490 » Talkpoints: -1,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe damit sehr positive Erfahrungen gemacht. Ursprünglich hatte ich Chemikantin gelernt, einen Beruf der mir sehr viel Spaß gemacht hat, den ich aber aus gesundheitlichen Gründen nicht ausüben konnte. Also habe ich eine Umschulung zur Industriekauffrau gemacht. Während der Umschulung konnte ich mich für ein Praktikum bewerben, was ich auch bei einer Hand voll Unternehmen gemacht habe. Und ich bin durchweg auf positives Feedback gestoßen, wie toll es sei, dass ich durch die erste AUsbildung einen Einblick in die Produktion bekommen habe und nicht nur das kaufmännische kennen lerne. Ein kleineres Unternehmen, welches Chemikalien verkauft, fand es toll, dass ich die Stoffe kenne und es für mich kein völlig unbekanntes Terrain ist.

Zumindest in meinem Fall, in dem die Ausbildungsberufe nicht sooo weit auseinander liegen, ist es von Vorteil. Das mag aber ganz anders sein, wenn man erst Frisör und dann Kaufmann lernt.

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» ArcaNoé » Beiträge: 299 » Talkpoints: 2,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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