Maschinenbau Studium abbrechen und gleich arbeiten

vom 13.11.2008, 00:50 Uhr

Im Moment scheinen Ingenieure sehr gefragt zu sein, mein Sohn überlegt ob er nicht ein Studium im Maschinenbau beginnen soll. Ich rede ihm auch gut zu aber er hat Bekannte die wollen ihm einreden dass er lieber gleich arbeiten soll weil er dann gleich Geld hat und nicht erst in ein paar Jahren.

Ich habe das Gefühl als wenn er kurz davor steht das Studium zu schmeißen und sich einen Job zu suchen. Wo kann er sich neutral beraten lassen was seine berufliche Zukunft angeht, das wäre echt wichtig!

» BerlinBerlin » Beiträge: 2 » Talkpoints: 1,39 »



Also erst mal mein Rat: dein Sohn soll auf keinen Fall abbrechen! Ingenieure in dieser Branche haben nach dem Studium super hohe Einkommen. Ohne ein Studium wird er wohl nie viel Geld verdienen! Ein Studium kostet viel Zeit und vor allem Geld, das stimmt schon aber dafür hat man auch einen super-qualifizierenden Abschluss. Ohne ein Studium wird er vielleicht auch einen Job finden, aber wohl kaum einen guten in der Branche.

Er soll sich auf keinen Fall einreden lassen, gleich zu arbeiten. Das bringt nichts! Davon wird er wohl kaum reich und später wird er es garantiert bereuen. Von dem Geld was er da jetzt verdienen würde kann er sich vielleicht jetzt seine Wünsche erfüllen, aber später will er bestimmt ein Auto, ein Haus und eine Familie. Frage ihn doch mal einfach wie er sich das Leben seiner Kinder vorstellt! Wäre es nicht schön wenn sie in einem schönen Haus aufwachsen und er ihnen ihre Wünsche erfüllen kann? Da wird er sicherlich nachdenklich.

Beraten lassen kannst du dich einfach bei z.B. der Uni, dem StudierendenService dort. Oder geh doch mal in Büros von Menschen die diesen Studiengang schon gemacht haben und jetzt erfolgrewich sind, ich denke sie wqerden gerne ein paar Minuten opfern um dine Jungen zu überzeugen. Zur Berufsberatung in der Arbeitsagentur würde ich nicht unbedingt gehen, weil dort viel auf Ausbildung und Beruf beraten wird, weniger auf Studium.

» streber » Beiträge: 33 » Talkpoints: 0,02 »


Erstmal, ich kann deinen Sohn verstehen, dass er gleich Geld verdienen will und nicht erst in der Uni hocken will. So ging es mir damals auch und meine Eltern fanden es gar nicht gut, dass ich mich nach 13 Jahren Schule und Abitur dann für eine Ausbildung entschieden habe. Und zwar habe ich damals auch in der Metallindustrie gelernt (bin Industriemechanikerin) und bin heute heilfroh, dass ich es so gemacht habe. Erst nach meiner abgeschlossenen Ausbildung habe ich mich für ein Studium entschieden (was ich aber abgebrochen habe! Hat aber private Gründe)

Was ist denn, wenn dein Sohn das Studium anfängt und merkt, dass es ihm nicht liegt, dann wäre er froh, wenn er eine abgeschlossene Ausbildung hätte, mit der er einfacher ins Berufsleben einsteigen kann. Was ich noch gut finde, ist dass er mit einer Ausbildung einen praktischen "Vorsprung" hat und sich eher in die Materie des Studiums einarbeiten kann, was sich als wichtig erweisen kann in manchen Fächern.

Wenn dein Sohn aber beides machen möchte, Ausbildung und Studium, dann schaut euch doch mal nach einer dualen Ausbildung um. Dort wird Semesterweise an der FH studiert, aber eben auch in einem Betrieb gearbeitet und er geht da alle Abteilungen durch. Der Vorteil da ist, dass er vom Betrieb bezahlt wird, sich aber mit abgeschlossenem Studium / abgeschlossener Ausbildung evtl für die Firma "verpflichten" muß, dort als Mitarbeiter zur Verfügung zu stehen. Das wäre aber ja nicht weiter schlimm, so hätte er einen Job nach dem Studium und kennt dort die Leute und den Betrieb - also nur Vorteile. Allerdings müßte diese Bewerbung sehr bald rausgehen, sollte sie für das kommende Jahr sein. Da könnte es sogar schon zu spät sein und es kann sein, dass er da nichts mehr bekommt.

Fragt einfach mal in den Betrieben in eurer Umgebung nach, ob dort die duale Ausbildung angeboten wird. Das ist echt die beste Alternative, Studium und Beruf zu verbinden, leider hat es damals als ich gelernt habe, noch nicht gegeben. Das wäre meine erste Wahl gewesen, denn schneller kommt man heute nicht mehr zu beiden Abschlüssen. Was natürlich in der heutigen Zeit nicht gerade unwichtig ist, denn Zeitverluste durch ein angefangenes und dann abgebrochenes Studium sind leider nicht gern in Lebensläufen gesehen und sind nicht immer glaubwürdig zu erklären.

Hier haben einige geschrieben, dass man als "normaler" Metaller nicht reich werden kann. Das mag sein, aber man kann schon recht gut verdienen und sich auch immer weiterbilden. Und auch eine Familie kann man gut ernähren und ebenso das Haus kaufen oder bauen. Da muß es nicht immer das Studium sein, sondern es geht auch mit Abendschule oder Fernstudium. Ich finde es nicht schlimm, wenn er erstmal die Ausbildung machen möchte.

Also, ich würde euch den dualen Weg empfehlen bzw lasse deinen Sohn das doch selbst entscheiden. Er ist immerhin alt genug und kann da sicher abschätzen, was er möchte. Vielleicht geht es ihm auch gar nicht um das Geld, sondern eher um die praktische Arbeit, die ihn reizt?

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