Eigene Mutter beschuldigt ihren Sohn das er sie beklaut hat

vom 16.09.2008, 19:51 Uhr

Der Vorfall ist schon länger her und zwar habe ich einen besten Freund gehabt und seine Mutter ist schon etwas älter er ist also ein Nachzügler in der Familie gewesen. Er ist schon mit der Gewissheit aufgewachsen das seine Mutter eine Alkoholikerin ist und es heute immer noch nicht abgelegt hat. Gut nun sind beide alt genug um ihr Leben alleine zu Leben. Aber es gab mal einen Vorfall und zwar da war er zwanzig.

Seine Mutter hatte, weil sie kein Geld mehr hatte und Entzugserscheinungen auftraten meinen besten Freund beschuldigt, dass er ihr angeblich zwanzig Euro geklaut haben soll, was definitiv nicht getan hat ganz im Gegenteil er hat sie immer wieder Unterstützt in allen Sachen auch wenn sie ihr Geld schon versoffen hatte. Ich denke sie hat ihn durch die Entzugserscheinungen beschuldigt, ich war ja live dabei und war total Fassungslos wie Leute drauf sein können wenn sie ihren Alkohol nicht bekommen. Er sagt das ist dann immer so. Gut habe ich gedacht er kennt es ja nicht anders, aber was mich an der ganzen Geschichte so erschüttert hat, ist das sie sich nicht mal dafür entschuldigt hat das sie ihn beschuldigt hat, da sie wenige Stunden später ihre zwanzig Euro wieder gefunden hat und sich auch danach nichtmal entschuldigt hat.

Ich hätte solange meine Mutter sich nicht bei mir entschuldigt hätte kein Wort mehr mit ihr gesprochen, denn so was wäre für mich ein riesiger Vertrauensbruch wenn meine Mutter mir so was an den Kopf knallen würde. Wie seht ihr das würdet ihr euren Eltern verzeihen wenn sie euch so was unterstellen würden und sich danach nicht mehr dafür entschuldigt und so tun würden als ob nichts gewesen wäre?

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Nein, ich würde in jedem Fall eine Entschuldigung wollen. Gut, bei meinen Eltern weiß ich auch, dass sie sich später dafür entschuldigen können, wenn sie einem doch mal Unrecht getan haben.

Bei deinem Freund sehe ich das so, dass er es bei seiner Mutter nicht anders kennt, er misst sie halt als Alkoholikerin nicht mit normalen Maßstäben und hat dadurch wohl so resigniert, dass er erst gar nicht auf einer Entschuldigung besteht, da er weiß was ja vermutlich auch so sein wird - dass er bei seiner Mutter ohnehin auf Granit beißt.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Zu Unrecht beschuldigt zu werden ist etwas wirklich Schlimmes und ich kann deine Empörung gut verstehen. Trotzdem denke ich, dass ich meinen Eltern verziehen hätte, wenn sie so etwas gemacht hätten. Wenn man etwas nicht verzeihen kann, dann bleibt häufig Bitterkeit zurück. Und die Beziehung zu der entsprechenden Person wird kalt. Das ist letztendlich mein eigener Schaden. Ich weiß was es bedeutet Bitterkeit im Herzen herumzutragen. Ich habe mich dafür entschieden allen Personen zu verzeihen, die mich ungerecht behandelt haben. Und ich fühle mich besser. Es hilft nicht weiter, wenn man Jemanden etwas nachträgt, auch wenn der andere wirklich schuldig ist.

Ich möchte damit aber nicht sagen, dass man alles mit sich machen lassen soll. Auch sollte man solche Erlebnisse nicht in sich hineinfressen (gerade gutmütige Personen neigen dazu, weil sie nicht den Mut haben sich zu wehren). Ich habe für solche Fälle echte Freunde, mit denen ich über solche Sachen reden kann und die mich dabei ehrlich beraten. Dafür bin ich sehr dankbar.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ja das hast du Recht Netti, aber ich denke irgendwann muss sie doch mal merken das es so nicht weiter geht und durch die Konsequenz die er an den Tag legen wird wenn es mal wieder passieren sollte doch wach rütteln das sie ihren einzige Sohn verliert und so weiss sie doch das sie immer weiter machen kann. So nach dem Motto ach mein Sohn verzeiht mir das sowieso wieder. Klar ist auch wenn sie erstmal wissen mit wem sie das machen können ist es auch so das sie es dann immer wieder machen.

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» dauschi » Beiträge: 1246 » Talkpoints: 5,11 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Da ist dein Freund in einer sehr verzwickten Situation. Natürlich ist es nicht schön von seiner Mutter, derart beschuldigt zu werden. Wie du schreibst, passierte dies während Entzugserscheinungen der Mutter. Ich denke mal, dass sie da nicht zurechnungsfähig ist. Erschwerend kommt hinzu das sie Alkoholikerin ist.

Dein Freund, hatte sicher über Jahre Probleme damit und vielleicht gelernt damit umzugehen und verstanden, dass seine Mutter krank ist. Ich denke es ist nicht leicht mit so einer Erkrankung zu leben. Er könnte seine Mutter verlassen und nicht mehr nach ihr schauen. Das wäre für ihn die leichteste Lösung, aber seine Mutter wird immer seine Mutter bleiben. Es wird in deren Leben sicher auch viele schöne Momente gegeben haben, wo seine Mutter sich liebevoll um ihn gekümmert hat. Wo möglich ist er, ihr einziger Halt und will sie daher nicht im Stich lassen. Jeder ist doch ziemlich stark mit seiner Mutter verbunden. Das Wissen über ihre Krankheit macht es ihm vielleicht auch leichter zu Verzeihen und über manches hinweg zu sehen.

Das seine Mutter sich nicht bei ihm entschuldigt, kann auch viele Gründe haben. Vielleicht kann sie sich nicht mehr daran erinnern oder verdrängt es. Es könnte ja auch sein, dass es ihr peinlich ist sich so verhalten zu haben. Deshalb möchte sie vielleicht nicht daran erinnert werden und lässt die Situation auf sich beruhen. Wie geschrieben, es kann viele Gründe haben.

Ich finde es gut, dass dein Freund seiner Mutter verzeiht und weiterhin für sie da ist. Es ist sicher nicht immer leicht, aber seine Mutter ist ihm sicher irgendwie dankbar dafür.

» ringo » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,12 »


Das wäre bei mir auch ein Muss sich zu entschuldigen, ob man ein im Tee hatte oder nicht. So was gehört sich nicht, schon garnicht zum eigenen Kind gegenüber, das zeigt, das da kein Respekt vorhanden ist oder war. Ich würde mit der Person nichts zu tun haben wollen, zumal du ja als Person auch noch dabei warst, das ist schon doppelt peinlich.

Ich denke irgendwann bekommt man alles im Leben mal zurück, wenn man bösartig anderen gegenüber war.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich denke auch, das eine Entschuldigung nur rechtens gewesen wäre. Auch wenn die Mutter das im Suff noch nicht kapiert hat, aber spätestens nach dem ausnüchtern hätte sie sich entschuldigen müssen. Das Problem mit den Alkoholikern ist aber auch die Familie, die sie immer wieder auffängt und vielleicht sogar Vorfälle herunterspielt- oder wie in diesem Fall bestimmt, gar nicht anspricht. Mein Vater war selbst Alkoholiker und ich war mit damals ca. 13-14 Jahren die einzige in der Familie, die ihm das ins Gesicht gesagt hat und Vorfälle nicht heruntergespielt hat.

Sollte die Situation mit der Mutter deines Freundes noch immer noch so sein, empfehle ich ihm, seine Mutter in den diversen Situationen zu filmen oder zumindest auf MC aufzunehmen - so hab ich es gemacht und es meinem Vater dann ins Casettendeck seines Autoradios getan. Er war darüber alles andere als erfreut und hat sich zumindest ein paar Tage lang benommen. Auch sollte Dein Freund seine Mutter auf die Entgleisungen ansprechen und auch auf eine Entschuldigung bestehen.

Auf keinen Fall sollte er seine Mutter auch noch mit Geld unterstützen oder sogar noch alkoholische Getränke für sie einkaufen. Im Gegenteil - er sollte ihr mit schöner Regelmäßigkeit Material von den AA präsentieren und eventuell sogar eine Angehörigengruppe der AA besuchen.

» sternenkind1 » Beiträge: 57 » Talkpoints: 23,36 »



Hm, also natürlich hätte ich eine Entschuldigung gewollt, allerdings nicht erwartet! Ich kenne leider die Situation, wie es ist, wenn ein Alkoholabhängiger in seinem Wahn Dinge tut, die ein normaler, gesunder Mensch nicht tun würde!

Er ist sich seiner Handlung definitiv nicht bewusst! Der Alkohol ist wichtiger und richtiger als alles andere! Die Angehörigen hoffen immer noch, daß man selbst wichtiger ist, als der Alkohol und in guten, evtl. trockenen Phasen hat dies auch den Anschein! Es ist aber leider nicht so! Egal um was es geht, wenn der Alkoholiker sich entscheiden muß, ob er Alkohol bekommt oder nicht, wird er alles dafür tun! Auch, wenn er jemanden zu Unrecht beschuldigt! Danach ist es nicht möglich, sich EHRLICH zu entschuldigen, denn sonst müsste man sich ja eingestehen, daß man so von Sinnen durch die Gier nach Alkohol war, daß man sogar so etwas Heftiges getan hat! Das ist traurig, aber leider Realität!

» Emmala » Beiträge: 652 » Talkpoints: -1,64 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass so etwas bei uns passieren könnte, da unsere Oma (die an Altersdemenz litt) in ihren letzten Lebensjahren immer mal vergessen hatte, wo bestimmte Dinge verblieben waren. Egal, ob Geld, Kleidung oder Gebrauchsgegenstände. Das hat uns eine gewissen Sensibilität dafür gelehrt, jemanden zu beschuldigen.

Allerdings sehe ich Altersdemenz und Alkoholismus sehr ähnlich: Beides sind Krankheiten, bei denen sich der Erkrankte (teilweise) in einer eigenen Welt bewegt und sich oft genug gar nicht mehr bewusst ist, was er so sagt. Trotzdem sind solche Anschuldigungen nicht weniger kränkend. Als Angehöriger kann man da zwar eine Entschuldigung verlangen, aber ob man wirklich eine ernsthafte Entschuldigung erhält wage ich stark zu bezweifeln. Eigentlich bleibt da nur mit dem Verhalten umgehen lernen und abfinden oder aber endgültig gehen.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke du siehst die ganze Situation mit anderen Augen als dein Freund, denn wenn er schon mit einer Alkoholkranken Mutter aufgewachsen ist, dann war dieser Vorfall bestimmt keine neue Situation für ihn, aber eben für dich. Da dir so etwas zu Hause scheinbar ja noch nie passiert ist, kannst du das Verhalten der Mutter gar nicht so verstehen. Muss man auch eigentlich gar nicht, aber wenn Menschen Alkoholiker sind, dann setzt der Verstand doch häufiger aus.

Und wenn sie das Geld dann auch noch für Alkohol benötigt hat, dann wird die Situation noch schlimmer. Aber wenn er ja mittlerweile Alt genug ist, dann ist er sicher schon ausgezogen oder kurz davor auszuziehen, und dann wird er sich vermutlich eh mehr distanzieren. Und du würdest deiner Mutter wenn sie Alkoholikerin wäre vermutlich auch wieder verzeihen. Auch wenn es nicht richtig von der Frau war.

» herrmausi » Beiträge: 916 » Talkpoints: -0,19 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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